Präzsisierung des Gegenvorschlags
Hallo nochmal!
Auf einer langen Autofahrt kam mir die Idee, wie ich meinen letzten Beitrag vielleicht eher hätte schreiben sollen. Vielleicht hätte man mich dann besser verstanden.
Erich Kästner sagte: Es gibt nichts gutes, außer man tut es.
Stellen wir uns vor, es gibt eine Hungerkatastrophe in Afrika und dazu einen Spendenaufruf.
Ein gläubiger Christ spendet 100 Euro aus Nächstenliebe.
Ein gläubiger Moslem spendet 100 Euro wegen des Almosengebots des Islam.
Ein agnostischer Humanist spendet 100 Euro wegen des kategorischen Imperativs.
Ein atheistischer Kommunist spendet 100 Euro wegen der Solidarität.
Wer ist nun der beste von denen? Absurde Frage! Keiner natürlich.
Wer bin ich denn, dass ich entscheiden wollte, welche die beste der Ideologien ist! Nein, jede dieser Ideologien hat ihre Berechtigung, weil sie einen Menschen dazu bewegt, gutes zu tun. Hätten diese Menschen nicht den Glauben an ihre Ideale, dann würden sie vielleicht die 100 Euro auf dem Oktoberfest auf den Kopf hauen.
Wie gesagt: Diese Ideologien können auch dazu missbraucht werden, Böses zu rechtfertigen. Die einen mehr, die anderen weniger - aber das ist nicht der Punkt: Vom Individuum betrachtet vermag jede Art von Idealen auch etwas Gutes in Gang zu setzen.
Es ist respektlos einem Anhänger eines anderen Glaubens (einer anderen Ideologie) vorzuwerfen, dass sein Glaube von Grund auf schlecht wäre, vor allem wenn dieser Mensch eigentlich ein Guter ist.
Deswegen verteidige ich hier die Christenheit, weil sie von El Borbah unter Generalverdacht gestellt wurde - nicht weil ich damit die Verbrechen, die irgendwelche Fundamentalisten vermeintlich im Namen Chrisis begehen, irgendwie relativieren oder rechtfertigen möchte.
Michael