Warum wird man eine 'Hausfrau'?

Hallo Peter,

leider muss ich zugeben, dass ich das auch sehr gut kenne, was du hier schilderst, und sehe mich deshalb nicht in der Lage, dir zu widersprechen.

Viele Grüße
Thea

Hallo

Bitte: Welche Berufstätigkeit hält eine Mutter 24 Stunden von
der Familienwohnung fern? Das kann nämlich sehr gut eine
gemeinsame abendliche Tätigkeit oder fürs Wochenende sein:
Miteinander die Arbeit machen.

Ja, aber wenn man abends um 17:30 nach Hause kommt (ist doch normal bei Vollzeit, oder?), dann soll man erstmal Hausarbeiten mit den Kindern machen? Und wann schaut man nach den Schularbeiten, lässt sich den Tag erzählen, oder macht mal was Schönes miteinander? Na ja, manche kriegen das vielleicht hin.

Nunja, jetzt habe ich es wieder gelernt: Meine Tochter ist ein
richtig vernachlässigtes Kind. Sie hat zwar zwei Jahre lang
überwiegend „geglotzt“, …

Wie alt war sie denn da? Ich denke, die war im Hort?

Ihr „einsamkeitsgefühl“ hat sie allerdings lieber dadurch
verdrängt, dass sie sich mit Freundinnen getroffen hat, wenn
die nicht zu sehr von ihren Müttern mit Unternehmungen mit
Beschlag belegt waren.

Wie alt war sie denn da? Wie auch immer, es gibt da unterschiedliche Persönlichkeiten. Manche Kinder verabreden sich nur, wenn sie sich sicher fühlen, und manche Kinder fühlen sich nur sicher, wenn eine vertraute Person anwesend ist. Ich rede jetzt nicht von Jugendlichen.

Das Ziel sollte sein, etwas zu ändern, nicht den Status quo zu
zementieren.

Hier in diesem Falle ist mein Ziel, zu begründen, warum es Hausfrauen gibt. Das war die Frage von diesem Thread.

Dummerweise konnte meine Tochter mit 15 die Dinge, …

Wieso dummerweise?

… und das arme
vernachlässigte Kind (siehe oben) deswegen lernen
musste , sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und ihren
Fahrplänen auseinander zu setzen.

Es gibt nicht überall brauchbare öffentliche Verkehrsmittel.

Letztere sind wohl einfach nur unserem Schulsystem überlassen
worden, und da kommt halt nichts bei rum.

Nee, der Bildungsstand des Elternhauses war Bestandteil
der Statistik, nicht die Berufstätigkeit beider Eltern.

Natürlich. Der Bildungsstand und das Einkommen. Aber wo genügend Einkommen und Bildung da sind, kümmert man sich doch in der Regel um seine Kinder. Und wenn man es nicht selber tut, ist man finanziell in der Lage, sich eine vernünftige Kinderfrau einzustellen und auch geistig in der Lage, eine vernünftige Kinderfrau von einer unvernünftigen zu unterscheiden.

Und Berufstätigkeit ja oder nein zu untersuchen, würde sowieso gar nicht ausreichen. Es ist doch ein großer Unterschied, ob ich beispielsweise einen relativ lockeren Halbtagsjob habe oder einen, bei dem ich total fertig zwischen 17:00 und 18:00 Uhr nach Hause komme. Und es ist dabei noch ein großer Unterschied, ob ich eine noch fitte Oma nebenan zu wohnen habe oder nicht, oder andere Freunde und Verwandte. Da ist überhaupt nicht weiter nach geforscht worden. Es ist im Moment politisch nicht angesagt, die Erziehungsarbeit der Eltern und der Familie für wichtig zu nehmen, und das ist es auch, was mich ärgert.

Ich bin nicht dafür, dass Mütter den ganzen Tag alleine mit
ihren Kindern verbringen.

Und wie willst Du das organisieren.

Keine Ahnung. Ich könnte dazu höchstens meine Wunschvorstellungen äußern.

Horte und Kindergärten müssen verbessert werden. Aber mit
Plädoyers für Vollzeit-Mütter wird man der Politik auf keinen
Fall beibiegen können, dass das notwendig ist.

Ich mach überhaupt keine Pladoyers für Vollzeitmütter. Ich sag nur, dass die (teilweise natürlich nur) eine total wichtige Arbeit machen. Und dass es offensichtlich überhaupt nicht geplant ist, dass diese Arbeit eventuell von Horten usw. übernommen werden soll, indem da von vornherein das Verhältnis Kinder - Erzieher zu schlecht ist, und die Ausbildung der Erzieher auch oft. Ich denke, da wird hauptsächlich drauf geachtet, dass es billig ist.

Und ich finde es äußérst frauenfeindlich, wenn
Vollzeit-berufstätigen Frauen erzählt wird, dass sie ihre
Kinder vernachlässigen, und dass diese der Verwahrlosung
anheimfallen.

Ich finde, du nimmst das hier viel zu persönlich. Das geht hier mehr oder weniger ums Prinzip, sonst könnte man ja alle ungefähr 40 Millionen von unterschiedlichen Familien durchkauen, die es evtl. in Deutschland geben könnte. Klar muss man seinen Standpunkt in so einem Posting krass vereinfachen, wenn man noch verständlich und lesbar sein will. Das heißt doch noch lange nicht, dass das, was man schreibt, die einzige Wahrheit ist, die man anerkennt.

Selten so viele Vorurteile gelesen, daher beende ich hiermit
die Diskussion. Ich halte einen weiteren Austausch nicht mehr
für irgendwie sinnvoll.

Karin (Gruß gibt es auf die Litanei von Vorurteilen keinen
mehr)

Das klingt irgendwie, als hätte ich einen wunden Punkt bei dir angesprochen.

Viele Grüße
Thea

Nunja, jetzt habe ich es wieder gelernt: Meine Tochter ist ein
richtig vernachlässigtes Kind. Sie hat zwar zwei Jahre lang
überwiegend „geglotzt“, …

Wie alt war sie denn da? Ich denke, die war im Hort?

bis zur 4. Klasse Hort, ab Gymnasium zuhause. Irgednwie dauert bei uns in Bayern der Schulbesuch 13 Jahre bis zum Abitur.

Selten so viele Vorurteile gelesen, daher beende ich hiermit
die Diskussion. Ich halte einen weiteren Austausch nicht mehr
für irgendwie sinnvoll.

Karin (Gruß gibt es auf die Litanei von Vorurteilen keinen
mehr)

Das klingt irgendwie, als hätte ich einen wunden Punkt bei dir
angesprochen.

Ja richtig: das ewige Vorurteil, dass Kinder von beruftätigen Müttern verwahrlosen.

Hi Karin,

Ja richtig: das ewige Vorurteil, dass Kinder von beruftätigen
Müttern verwahrlosen.

Mir wurde umgekehrt die Empfindlichkeit mit dem anderen
Vorurteil vorgeworfen: dass Kinder von nicht-berufstaetigen
Muettern unselbststaendiger und ueberbehuetet sind.

Koennen wir uns darauf einigen, dass es

  1. auf die jeweiligen Kinder ankommt und
  2. Extremfaelle fuer beide Seiten der ARgumentation nicht
    herangezogen werden sollten und
  3. dass es ganz besonders auf den Willen der Eltern ankommt,
    sich mit den Kindern zu beschaeftigen.

Gruesse
Elke

Moin,

Für mich beinhaltet Liebe nicht irgendeine Gefühlsduselei,
sondern auch, dass man sich schlau macht, wenn es angesagt
scheint. Im übrigen sind Mütter in der Regel diejenigen, die
die höchste Motivation haben, ihre Arbeit gut zu machen.

Das mag für dich gelten. Alles andere ist reine Spekulation deinerseits. Genau so gut könnte ich behaupten, dass berufstätige Mütter am höchsten motiviert sind, ihre Sache „gut“ zu machen, weil sie immer etwas Schuldgefühle haben.

Ferner ist eine gelungene Erziehung für mich nicht denkbar,
wenn man als Elternteil sich nicht auch seiner eigenen
Vergangenheit und allen möglichen Unklarheiten und
Ungereimtheiten im eigenen Leben stellt.

Das dürfte bei den wenigsten der Fall sein. Erziehungsfehler werden nachweislich durch Generationen hindurch weitergereicht, einfach weil die Leute das nie anders gelernt haben.

Dies gilt zwar auch
für alle anderen Pädagogen, aber da mag man auch noch
einigermaßen klarkommen, wenn man dies nicht tut.

Was für „andere“ Pädagogen ? Die wenigstens Mütter sind Pädagongen. Für Pädagongen generell gilt aber, dass sie zumindest die Kinder mit ihrer Mutter"liebe" als mehr oder weniger einzigem Lebensinhalt nicht erschlagen können.

Wenn man das gleiche jemandem erzählen würde, der überlegt,
sein Auto in eine Werkstatt zu geben oder zu jemandem, der zum
ersten Mal in seinem Leben ein Auto repariert, würde man einen
Vogel gezeigt bekommen.

Der Vergleich hinkt aber so ziemlich.

Nur in sofern, als das viele Menschen ihrem Auto mehr professionelle Aufmerksamkeit zuteil werden lassen, als ihren Kindern.

In die Rolle als Mutter
wächst man schließlich tagtäglich hinein, das ist ja auch ein
jahrelanger Prozess.

Das entspräche „learning-by-doing“. Würdest du dein Kind einem Arzt anvertrauen, der grade in der „learning-by-doing“ Phase ist ? Wohl kaum. „Learning-by-doing“ beinhaltet nämlich, dass man meistens aus seinen Fehlern lernt (falls überhaupt). Für die Kindererziehung ist das fatal.

Insbesondere die fehlende Bereitschaft vieler Mütter, überhaupt den Gedanken zuzulassen, sie könnten in ihrer Erziehung grundlegende Dinge falsch machen, stehen einem „learning“ extrem im Wege.

Und ein Pädagoge, je nach Ausbildung, hat
sich möglicherweise ohne jedes Engagement ein bisschen
Halbwissen angeeignet. Bei uns in Deutschland ist der
pädagogische Teil der Lehrerausbildung nicht gerade besonders
anspruchsvoll. Bei der ErzieherInnenausbildung kommt noch
nicht mal das vor, was Dr. Spock als Grundwissen für alle
Eltern empfiehlt.

Jep, und dann kommen zu den Müttern, die nicht in der Lage sind sich selbst zu hinterfragen noch die Mütter, die Pädagogen für Idioten halten, weil nur sie wären ja für ihr Hasilein kompetent. Von solchen Müttern (und ihren verhaltensauffälig oder gar kranken Kindern) können dir Pädagogen und Psychologen abendfüllende Geschichten erzählen.

Bei uns scheint amtlicherseits irgendwie noch die Meinung
vorzuherrschen, dass jeder Kinder erziehen kann, und dass man
dafür nichts können muss.

Was hier in D ausschließlich auf Eltern zutreffen dürfte. In Schule oder Kindergärten sind mir jedenfalls noch keine ungelernten Kräfte begegnet.

Das ist halt typisch Frauenarbeit: Taugt nichts und wird
deshalb nicht bezahlt. Und kann ja nichts taugen, weil es
nicht bezahlt wird. Und diese Einstellung drückt bestimmt auch
das Niveau der Erziehungsarbeit vieler Eltern.

Frau kann ja von dem Mann ein Gehalt verlangen, dafür dass sie ihm den Haushalt führt und die Kinder umsorgt. Was hindert sie daran oder den Mann, ihr genau das zu bezahlen ? Ist ihm diese Arbeit nichts wert ?

Gruß
Marion

Hi auch Dir,

Ja richtig: das ewige Vorurteil, dass Kinder von beruftätigen
Müttern verwahrlosen.

Mir wurde umgekehrt die Empfindlichkeit mit dem anderen
Vorurteil vorgeworfen: dass Kinder von nicht-berufstaetigen
Muettern unselbststaendiger und ueberbehuetet sind.

bist Du mit Thea identisch? Von dir habe ich das mit dem Verwahrlosen von Kindern berfstätiger Mütter noch nie gelesen.

Ich kann es auch aushalten, wenn eine Mutter von Kindern, die nicht gesund sind, sich lieber bevorzugt um diese kümmert. So hattest Du doch oben geschrieben. Selbst Mütter, die sich nicht zutrauen, Beruf und Familie zu bewältigen, auch wenn es bessere Betreuungsmöglichkeiten gäbe, sollen meinetwegen zuhause bleiben. Sie sollen bloß nicht vor lauter Vorurteilen so einen Mist verzapfen, dass bverufstätige Mutter=vernachlässigtes Kind.

Lies stattdessen mal das Posting Re7 in diesem Teilfaden wo Thea behauptet, dass die PISA-Problemfälle ausschließlich aus Familien mit berufstätigen Müttern kommen. (Das mit der Verwahrlosung habe ich jetzt nicht mehr gefunden, war vielleicht auch ein anderer Diskussionsfaden. Setze dazu, dass mir manche Mütter von Klassenkameraden meiner Tochter gerne vorwarfen, dass es doch nicht nötig sei, ganztagds zu arbeiten (keine dachte nur inm Traum daran, dass ich alleinerziehend ohne Unterhaltsanspruch für mich war, ich war einfach egoistisch, weil ich das arme Kind nicht nachmittags betütelt habe), dann wirst Du verstehen, dass ich auf so etwas allergisch reagiere.

Schönen Gruß, Karin

Hallo

Im übrigen sind Mütter in der Regel diejenigen, die
die höchste Motivation haben, ihre Arbeit gut zu machen.

…Genau so gut könnte ich behaupten, dass
berufstätige Mütter am höchsten motiviert sind, ihre Sache
„gut“ zu machen,…

Also, ich hatte jetzt alle Mütter gemeint, nicht eine spezielle Gruppe von Müttern. (PS: Ich persönlich erlebe Väter meistens ein kleines bisschen weniger motiviert, aber das kann an meinem Bekanntenkreis liegen)

Erziehungsfehler
werden nachweislich durch Generationen hindurch
weitergereicht, einfach weil die Leute das nie anders gelernt
haben.

Das kann natürlich sein. Ich glaube nicht, dass das so viel mit lernen zu tun hat, sondern eher mit Mut. Und ich glaube auch, dass immer wieder einige Erziehungsfehler auch nicht weitergereicht werden (aber vielleicht gibt es dafür neue, andere).

Für Pädagogen generell gilt aber, dass sie
zumindest die Kinder mit ihrer Mutter"liebe" als mehr oder
weniger einzigem Lebensinhalt nicht erschlagen können.

Irgendwie glaube ich nicht, dass es noch so viele Mütter gibt, die außer ihren Kindern keinen Lebensinhalt mehr sehen. Die Zeiten sind doch ein bisschen vorbei. Ich kenne jedenfalls keine, wo ich diesen Eindruck habe.

Das entspräche „learning-by-doing“.

Wieso? Also, fast alle Eltern, die ich kenne, haben sich schlau gemacht, wenn irgendwas auftrat, wo sie nicht ganz sicher waren. Besonders, so lange die Kinder noch klein waren. Später ist es allerdings auch sehr schwierig, an professionelle Ratschläge zu kommen. Bis zu einem Alter von 6 Jahren gibt es jede Menge guter Bücher und Ratgeber.

„Learning-by-doing“ beinhaltet nämlich, dass
man meistens aus seinen Fehlern lernt (falls
überhaupt). Für die Kindererziehung ist das fatal.

Meiner Meinung nach geht das überhaupt nicht, weil man da keine zweite Möglichkeit bekommt, es nochmal richtig zu probieren.

Insbesondere die fehlende Bereitschaft vieler Mütter,
überhaupt den Gedanken zuzulassen, sie könnten in ihrer
Erziehung grundlegende Dinge falsch machen, stehen einem
„learning“ extrem im Wege.

Wie kommst du darauf, dass so viele Mütter dazu keine Bereitschaft haben? Ich kenne das eher so, dass viele Mütter sich ständig hinterfragen.

Von solchen Müttern (und ihren
verhaltensauffälig oder gar kranken Kindern) können dir
Pädagogen und Psychologen abendfüllende Geschichten erzählen.

Könnte das auch von eventueller Überheblichkeit der Pädagogen gegenüber den Müttern herrühren, die ein fruchtbares Gespräch zwischen Müttern und Pädagogen unmöglich macht?

Was hier in D ausschließlich auf Eltern zutreffen dürfte. In
Schule oder Kindergärten sind mir jedenfalls noch keine
ungelernten Kräfte begegnet.

Habe ich nicht weiter oben in meinem Posting geschrieben, dass ich die Qualität der pädagogischen Ausbildung in Schule und Kindergärten etwas bezweifele? Da kann man natürlich anderer Ansicht sein, aber wieso gehst du da nicht mal drauf ein? Und was Eltern betrifft: Ich vermisse auch sowas wie Elternschulungen. Das könnte man doch anbieten, wieso denn nicht.

Frau kann ja von dem Mann ein Gehalt verlangen, dafür dass sie
ihm den Haushalt führt und die Kinder umsorgt. Was hindert sie
daran oder den Mann, ihr genau das zu bezahlen ? Ist ihm diese
Arbeit nichts wert ?

Was soll das jetzt? Ich rede hier überhaupt nicht davon, dass die Frau evtl. dem Mann den Haushalt führt, das ist eine ganz andere Geschichte. Ansonsten trifft das alles natürlich auch ggf. auf Väter zu, die Erziehungsarbeit leisten.

Viele Grüße
Thea

Hallo

Lies stattdessen mal das Posting Re7 in diesem Teilfaden wo
Thea behauptet, dass die PISA-Problemfälle ausschließlich aus
Familien mit berufstätigen Müttern kommen.

"… auch zwei Kinder benötigen eine Betreuung, irgendjemanden, der/die sich mit ihnen auseinandersetzt, eine/r der/die ihnen sagt, was richtig ist usw., und zwar keine Massenbetreuung, sondern eine individuelle. Das ist einfach eine Tatsache, dass die das brauchen.

Da liegt auch der große Unterschied zwischen den Kindern, die bei PISA was konnten und solchen, die da nichts konnten. Letztere sind wohl einfach nur unserem Schulsystem überlassen worden, und da kommt halt nichts bei rum."

Das war der Text. Wo ist hier eine berufstätige Mutter erwähnt?

Die Kritik liegt doch auf dem Schulsystem, ist das nicht zu verstehen?

Das war nicht im Geringsten meine Absicht, berufstätige gegen nicht berufstätige Mütter auszuspielen. Berufstätige Mütter sind eigentlich überhaupt nicht mein Thema. Mein Thema ist eher klarzustellen, dass es in manchen Fällen - IN MANCHEN FÄLLEN - nötig ist, sich den Nachmittag freizuhalten, wenn man Kinder hat. Das hängt von hundert verschiedenen Sachen ab, ob das nötig ist oder nicht, die kann man doch nicht alle hier erwähnen! Auch das Verhältnis zu den Nachbarn, die Wohnsituation, die eigene soziale Stellung, der Bekannten- und Freundeskreis und alles mögliche.

Und natürlich schließe ich auch nicht aus, dass es viele gute Schulen geben kann.

Auf jeden Fall ist das nicht persönlich zu nehmen. Mein Anliegen ist die Anerkennung der Erziehungsarbeit. Ob ich oder irgendjemand anders hier diese Arbeit jetzt so macht, wie ich es mir im Idealfall vorstelle, tut für mich hier überhaupt nichts zur Sache.

Viele Grüße
Thea

Hi,

ich hab da ein paar Antworten gelesen,an was es alles liegt, dass Frau nicht arbeitet. An allem möglichen außerhalb. Da ist mein Maß einfach voll.

Gruß
R

Hmmm
Hallo Karin

kurz und knackig: Kinder haben soll sich stärker oder
mindestens genauso stark auf die Steuerersparnis auswirken wie
Ehegatten zu hause lassen.

Einverstanden, aber dafür gibt es Kinderfreibeträge und Kindergeld.

Das „Nicht berufstätig sein“ eines
erwachsenen Menschen soll nicht mehr so stark gefürdert
werden.

Es wird auch nicht gefördert, da wie gesagt die Einkommenssteuer nur vom gemeinsamen Gehalt abhängt. Gefördert würde das Zuhausebleiben dann, wenn ein Ehepaar bei dem eine® zuhause bleibt weniger Steuern zahlen würde als ein anderes, bei dem (bei gleichem Gesamteinkommen) beide arbeiten. Aber das ist gerade nicht der Fall.
Bei der Abschaffung des Splittings würden die Paare gefördert, wo beide arbeiten (denn die würden dann bei gleichem Gesamteinkommen weniger Steuern zahlen).

Ich kann auf das Splitting gut verzichten.

Ich auch, aber darum geht es nicht. Du wirst kein Gesetz abschaffen können, das als gerecht empfunden wird. Alle Parteien, lassen die Forderung nach Abschaffen des Ehegattensplitting sofort wieder in der Versenkung verschwinden - vermutlich, weil sie nicht durchdacht ist.

Und zu Deinem Argument: „4000 und 1000 brutto haben das
gleiche Geld wie zwei Singles mit je 2500“: eben nicht, weil
sich feste Arbeitnehmerfreibeträge bei verschiedenen Einkommen
gerade in dem Bereich dramatisch auswirken.

Hm, Du erwartest nicht wirklich, dass ich diesen Satz verstehe?

Viele Grüsse, Walkuerax

Hallo Walkuerax,

kurz und knackig: Kinder haben soll sich stärker oder
mindestens genauso stark auf die Steuerersparnis auswirken wie
Ehegatten zu hause lassen.

Einverstanden, aber dafür gibt es Kinderfreibeträge und
Kindergeld.

gaöubst Du wirklich, dass das Ehegattensplitting nur 154 Euro im Monat bringt? Warum lohnt sich dann Teilzeitarbeit nicht für viele Frauen? (Stichwort: Für die paar Hundert Euro brauchst Du doch nicht arbeiten gehen!)

Das „Nicht berufstätig sein“ eines
erwachsenen Menschen soll nicht mehr so stark gefürdert
werden.

Es wird auch nicht gefördert, da wie gesagt die
Einkommenssteuer nur vom gemeinsamen Gehalt abhängt.

Eben doch: Der Alleinverdiener wird so behandelt, als ob zwei jeweils ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen würden. Und bei entwprechenden Einkommen ist das nicht wirklich wenig.

Bei der Abschaffung des Splittings würden die Paare gefördert,
wo beide arbeiten (denn die würden dann bei gleichem
Gesamteinkommen weniger Steuern zahlen).

Oben schreibst Du, das zuhausebelben werde nicht gefördert, aber unten meinst Du, dass das Paare ohne Splitting fördern würde. Was willst Du eigentlich sagen. Ich lese heraus, dass eben ein Anreiz (das Ziel einer Förderung) für die beiderseitige Berufstätigkeit, wie ich ja schon schrieb.

Ich kann auf das Splitting gut verzichten.

Ich auch, aber darum geht es nicht. Du wirst kein Gesetz
abschaffen können, das als gerecht empfunden wird. Alle
Parteien, lassen die Forderung nach Abschaffen des
Ehegattensplitting sofort wieder in der Versenkung
verschwinden - vermutlich, weil sie nicht durchdacht ist.

Eher, weil zuviele Politiker nicht beruftätige Ehefrauen zuhause haben. Sie werden sich doch nicht selber das Geld abgraben.

Also sehe ich doch eher, dass Du verstanden hast, dass Ehegattensplitting das zuahse bleiben fördert, Du willst es nur nicht wahrhaben. Mit einem Steuermodell, das den Vorteil auf 154 Euro begrenzt, wenn eine Ehefrau zuhause bleibt, könnte ich übrigens gut leben.

Gruß, Karin

Hallo Thea,

Die Kritik liegt doch auf dem Schulsystem, ist das nicht zu
verstehen?

Das war nicht im Geringsten meine Absicht, berufstätige gegen
nicht berufstätige Mütter auszuspielen.

Wenn Du das in einer Diskussion um Mütter zuhause oder berufstätig schreibst, dann liegt es nahe, das anzunehmen.

Berufstätige Mütter sind eigentlich überhaupt nicht mein Thema.

Waru hast Du dann hier mitdiskutiert? Ist Dir entgangen, dass die Hauptfrage war, warum Frauen Hausfrauen werden? Die vorgesehene Alternative war durchaus die Berufstätigkeit.

Und dann solltest Du nicht so freizügig mit den Begriffen Vernachlässigung und Verwahrlosung umgehen.

Gruß, Karin

Hallo Karin

Berufstätige Mütter sind eigentlich überhaupt nicht mein Thema.

Warum hast Du dann hier mitdiskutiert? Ist Dir entgangen, dass
die Hauptfrage war, warum Frauen Hausfrauen werden? Die
vorgesehene Alternative war durchaus die Berufstätigkeit.

Ja schon, aber es da gibt es sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten, wo die Kinder sind und was sie machen, während die Mutter auf der Arbeit ist. Ich wollte deutlich machen, dass die Hausfrauen in der Regel nicht zu Hause bleiben, weil sie den ganzen Tag putzen wollen, und dass es auch total wichtig sein kann, dass sie zu Hause bleiben. Aus der Fragestellung habe ich eine gewisse Verständislosigkeit demgegenüber vermutet. Und es wurde teilweise nur von Hausarbeit und Putzerei geschrieben.

Und dann solltest Du nicht so freizügig mit den Begriffen
Vernachlässigung und Verwahrlosung umgehen.

Na gut. Aber jetzt will ich doch mal erwähnen, was ich in unserer Wohnsiedlung erlebt habe, als meine Kinder so 5 - 6 waren. Ich muss allerdings dazu sagen, dass die betreffenden Mütter meistens nicht am Arbeiten waren, sondern sie haben sich (wahrscheinlich) nicht um ihre Kinder gekümmert. Wenn ich mal mit meinen Kindern zusammen draußen auf dem Spielplatz was gespielt habe, hatte ich sofort mindestens 10 Kinder an mir zu hängen, die offensichtlich richtig ausgehungert nach Aufmerksamkeit waren, und die auch dringend von mir bespielt werden wollten. Am Anfang habe ich das auch noch gemacht, aber es war so einseitig (andere Eltern haben nie mit den Kindern gespielt) und so anstrengend, dass ich das irgendwann sein gelassen habe.

Von daher gehe ich davon aus, dass Kinder das brauchen. Aber es ist natürlich nicht gesagt, dass ein Kind das nicht bekommt, wenn die Mutter am Arbeiten ist. Aber wenn sonst keiner da ist, der das mal machen würde, dann finde ich es schon sehr hart für die Kinder, wenn man dann die ganze Zeit über nicht zu Hause ist.

Viele Grüße
Thea

Hallo R

ich hab da ein paar Antworten gelesen,an was es alles liegt,
dass Frau nicht arbeitet. An allem möglichen außerhalb.

Das verstehe ich irgendwie immer noch nicht. Willst du dich nicht mal deutlich machen?

Viele Grüße
Thea

Warum so aggressiv?
Hallo Karin,

Glaube mir bitte, ich wollte hier keinen Streit anfangen. Mich interessiert es wirklich, welche Argumente gegen das Ehegattensplitting sprechen. Ich verstehe immer die Argumentation nicht, aber vielleicht sollte ich lieber im Rechtsbrett fragen. Deine Antworten bringen mich nicht weiter und Deine Begründungen wechseln von Posting zu Posting. Sobald ich bei einem Satz nachfrage, kommt im nächsten Posting ein neuer.

Glaube mir auch bitte, dass ich kein Eigeninteresse an dieser Frage habe, da mein Mann und ich etwas gleich viel verdienen. Die Abschaffung des Splittings würde bei uns höchstens ca. 10-20 Euro ausmachen (geschätzt). Das wäre mir völlig egal. Allerdings fände ich es unlogisch, wenn wir plötzlich (nach Abschaffung des Splittings) weniger Steuern bezahlen müssten, als ein Ehepaar, wo Partner A z.B. 1000 Euro weniger vedient als ich und Partner B dafür 1000 Euro mehr als mein Mann. Und das ist die ganze Zeit meine Frage: Was ist daran verkehrt, einfach nur das Gesamteinkommen zugrunde zu legen? Die Leute müssen doch in einer Ehe selbst wissen, wie sie die Lohnarbeit verteilen.

gaöubst Du wirklich, dass das Ehegattensplitting nur 154 Euro
im Monat bringt?

Wieso? Ich habe die ganze Zeit betont, dass mir völlig klar ist, dass man über Beträge immer streiten wird. Aber es geht mir hier um das Prinzip. Gegenfrage: Wärst Du denn für das Splitting, wenn Kinder ebenso wie nichtverdienende Ehepartner behandelt würden?

Warum lohnt sich dann Teilzeitarbeit nicht
für viele Frauen? (Stichwort: Für die paar Hundert Euro
brauchst Du doch nicht arbeiten gehen!)

Reine Psychologie! Die Leute verwechseln das was auf dem Gehaltszettel abgezogen wird mit den am Jahresende zu zahlenden Steuern. (Das habe ich aber schon vor 2-3 Postings geschrieben.) Dies hat absolut nichts mit dem Splitting zu tun, denn das Ehegattensplitting wirkt sich erst bei der gemeinsamen Veranlagung am Jahresende aus. Wem der Gehaltszettel nicht gefällt, sollte Steuerklassen 4-4 wählen anstatt 3-5. Das kann jedes Paar halten wie es will.

Es [das Zuhausebleiben eines Partners; Walkuerax] wird auch nicht gefördert, da wie gesagt die
Einkommenssteuer nur vom gemeinsamen Gehalt abhängt.

Eben doch: Der Alleinverdiener wird so behandelt, als ob zwei
jeweils ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen würden. Und
bei entwprechenden Einkommen ist das nicht wirklich wenig.

Der Alleinverdiener von Paar A muss exakt so viel Steuern bezahlen, wie ein anderes Paar B, bei dem jeder halb so viel verdient wie der Alleinverdiener aus A. Beide Paare zahlen die gleichen Steuern, da sie gemeinsam gleich viel verdienen. Beide haben hinterher für den Lebensunterhalt gleich viel übrig. Ich kann hier keine Förderung von Paar A erkennen.

Bei der Abschaffung des Splittings würden die Paare gefördert,
wo beide arbeiten (denn die würden dann bei gleichem
Gesamteinkommen weniger Steuern zahlen).

Oben schreibst Du, das zuhausebelben werde nicht gefördert,
aber unten meinst Du, dass das Paare ohne Splitting fördern
würde. Was willst Du eigentlich sagen.

Ich will das sagen, was ich sage: Momentan wird keiner speziell gefördert, sondern die Steuer berechnet sich nach dem gemeinsamen Einkommen. Bei Abschaffung des Splittings würden plötzlich die Paare mehr Steuern bezahlen, bei denen die Einkommen sehr verschieden sind. Was für mich sogar von Vorteil wäre! (Aber darum geht es mir nicht.) Ich fände das unlogisch. Im Übrigen würde dies die kinderlosen Paare bevorzugen, da diese i.A. tatsächlich eher ähnliche Gehälter ausweisen.

Eher, weil zuviele Politiker nicht beruftätige Ehefrauen
zuhause haben. Sie werden sich doch nicht selber das Geld
abgraben.

Das ist nun eine etwas böswillige Unterstellung. Aber beenden wir hier die Diskussion. Ich wollte nicht für oder gegen Splitting agitieren, sondern die Argumente verstehen. Das ist mir nicht gelungen.

Mit vielen Grüssen, Walkuerax

Hi Thea,

hier muss ich dann Karin in die Seite treten :wink:

Dein Beispiel in Ehren- aber du schreibst selbst,
dass diese Kinder zwar anscheinende vernachlaessigt
waren, aber nicht unbedingt, weil die Mutter arbeiten
ging, bzw. dass Kinder von berufstaetigen Muettern
nicht unbedingt etwas vermissen.

Was hat das mit diesem Thread zu tun?

Gruesse
Elke

Ich hab’s noch mal versucht

Hi,

lass mich noch mal auf Deine Frage zurück kommen:

1945 sah es so aus:
Die meisten Lager und Konzentrationslager waren im Osten.
Die Sowjetrepubliken hatten kurz vor dem Krieg damit begonnen, die Leibeigenschaft und den Analphabetismus abzuschaffen. Der Krieg zwang die Führung dort, ihr Land abzubrennen. Die einrückenden deutschen Truppen haben sich im Osten wie Menschen benommen. Ich möchte kein Tier beleidigen. Es muss vergleichbar gewesen sein wie während der Kämpfe in Jugoslawien kurz nach Titos Tod. Also Vergewaltigungen am Fließband, Mangel jedlicher Achtung vor Leben… .
Die Menschen flohen aus propangadistischen Gründen durch die östlichen Gebiete vor dem bösen Russen.
Im Westen wurde vom deutschen Volk während des Krieges immerhin versucht, so etwas wie Benehmen an den Tag zu legen.
Die in den Sowjetrepubliken herrschende gesellschaftliche Veränderung hatte bei den Westmächten bereits ihren Abschluss vor längerer Zeit gefunden. - Befreiung Amerikas von Europa, Französische Revolution, Parlamentarismus in England.
Die Menschen im Westen blieben vor Ort nach der Kapitulation, konnten so am Aufbau teilnehmen, waren meist in einem Mindestmaß gebildet, hatten Fertigkeiten seit Generationen - vor etwa 250 Jahren wurden z. B. Deutsche in den Osten verkauft oder ‚freiwillig‘ eingekauft, um der Bevölkerung so Selbstverständlichkeiten wie Landwirtschaft beizubringen…
Der Osten wollte mit den Westmächten gemeinsam gehen. Aber das wurde abgelehnt. Unser Land wurde aufgeteilt in Ost und West.
Im Osten wurden ganze Fabriken abgebaut. Pro Kopf waren die umgerechneten Reparationszahlungen in den ostdeutschen Ländern um Potenzen höher als im Westen. Worauf die östliche Siegermacht wohl auch ein Stück weit angewiesen war, nachdem ihre ausgestreckte Hand abgelehnt worden war.
Im Westen kam dann der Marschallplan. Die Wirtschaft wurde beim Aufbau auf vielfältige Weise unterstützt. Zeitgleich lief Propaganda, welche der Bevölkerung geschlechtliche Arbeitsteilung suggerierte. Das konnte der Osten sich gar nicht leisten. Er war auf jede Hand angewiesen, wollte er nicht weiter am Boden liegen bleiben.

Nun haben gleich 1945 hauptsächlich Frauen auch hier im Westen den Aufbau vollbracht. Männer waren entweder tod, in Gefangenschaft, zu alt, zu jung, zu faul oder behindert. Wie immer nach einem Krieg. Und wie immer nach einem Krieg ließen die Frauen ihre Arbeit liegen, sobald sie sie in Männerhand übergeben konnten. Die Propaganda leistete da nur Schützenhilfe.
Natürlich spielen eine Menge Aspekte mit rein. Und es erscheint mir oberflächlich, bei 1945 anzufangen. Genauso erscheint es mir oberflächlich, mit irgendwelchen Glaubensrichtungen zu argumentieren. Die bleiben ja nur auf dem Boden, auf dem sie aufgenommen werden. So wie ein Saatkorn nicht auf einem Felsen aufgeht, so breitet sich eine Ideologie nicht überall aus. Sonst hättet Ihr ja 89 keinen Erfolg gehabt.

So. Und jetzt haben wir die Menge Hausfrauen. Und offenbar fällt ihnen nicht auf, wenn ihre Kinder einen Schulabschluss machen, ohne richtig lesen und schreiben zu können. Das wird seit Jahr und Tag bemängelt. Einfachste Rechenaufgaben können die Jungen nicht mehr mit ihrem überlasteten Kopf leisten. Und nur die Lehrer sollen schuld sein? Das ist für mich das Argumentationsniveau von Hausfrauen, egal ob sie arbeiten oder nicht.
Ich will Euch mal was sagen: Über den Lehrern steht ein Ministerium. Da sind Beamte drin. Die werden von Steuergeldern bezahlt. Und darüber steht mindestens ein Mensch, der von der gewählten Partei da hingesetzt wurde. Der wird auch von Steuergeldern bezahlt. Und wer zahlt die Steuergelder? Wen interessiert es, wann die Lehrer welche Lehrpläne erhalten? Wer fragt danach, wie die auf ihre Arbeit vorbereitet werden?
Erzieher haben im internationalen Vergleich in Deutschland eine lachhafte Ausbildung. Andernorts studieren die. Aber dann kosten sie mehr. Da zahlen wir doch lieber eine Milliarde an die Tsunamiopfer. Aber bitte nicht das Geld nach Afrika geben, das ist zu nah. Außerdem haben wir da ja mal Kolonien gehabt. Da hätten wir vielleicht noch was wiedergutzumachen. Das macht uns ja nicht heilig.
Hier in Karlsruhe belegen spätere Sozpädals irgendwelche Semester. Dann beschmieren sie ein bisschen Papier, damit klar wird, sie haben irgendwelche Gurus gelesen und dann sind sie die großen Experten. Interessiert ja niemanden, was die lernen. Die Hauptsache, sie können sich schön anpassen.

Beispiele
Meine Mini musste ins Krankenhaus. Das war 1980. Die hatten gedacht, sie könnten mich nach Hause schicken. Das war Glückssache. So gegen 22:00 Uhr hatte ich dann auch ein Bett. Und am nächsten Tag dachten sie, sie könnten es ohne mich untersuchen. Das war eben auch nur Glückssache. - Ich hab nebenbei erfahren, dass wir in Deutschland ganz einfach verschiedene Messmöglichkeiten nicht haben. Und was nicht gemessen wird, das ist ja dann auch nicht, nicht wahr? Also starb Mini am sogenannten Kindsbetttod und wir können so weiter machen wie bisher.

Am Freitag hörte ich nebenbei im Radio, in Eckernförde hat ein Stadtteil die Nase voll gehabt. Die haben sich umgehört, miteinander gesprochen ohne Schranken im Kopf, sich Hilfe geholt aus Dänemark und dann ihre Schule nach deren Vorbild umgestellt. Die anderen Stadtteile fanden das wohl so gut, dass sie das jetzt auch einführen. Fragt die Reporterin, wie sie das denn gemacht haben mit der Umstellung. Kommt die Antwort: ‚Wir haben abgestimmt.‘ Das kam in einem Ton, als würde jemand fragen, wie Luft in die Lunge kommt. Ich hab so lachen müssen, dass ich den Rest nicht mehr mitgekriegt habe. Ist ja auch klar: Laut Gesetz ist die Gesellschaft verpflichtet, die Familie bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zu unterstützen. Es handelt sich also um ein einforderbares Gut.
Wir können nicht erwarten, dass die auf den Verwaltungsakademien rechnen lernen. Oder denken. Wir können erwarten, dass das eine Bauersfrau kann. Ein Agraringenieur scheint auch überfordert zu sein. Der braucht Subventionen. Aber Bauersfrauen gab es schon, da konnte noch niemand was mit dem Begriff Schule anfangen.
Denen hat dann ein italienischer Schiffseigner während einer Rezession abgekuckt, wie die wirtschaften, und nun haben wir die Buchführung. Und weil es ja edel zugehen muss, kam dann das Betriebswirtschaftliche Studium. Und weil da dann noch ein paar Männer edle Arbeit wollten gab es dann die Volkswirtschaftslehre.

Hier hat jemand die Schnapsidee gehabt, es könnte doch mal auf der Volkshochschule so ein Seminar zum Thema Erziehung geben. Da wurde dann so ein Abend oder zwei draus. Und dann berichtet die Zeitung: Huch, so ein großer Andrang. Huch, so viele Themen. Huch, so viele Männer die da kommen. Jetzt sortieren die Fachleute den Bedarf und machen dann weiter. Ach ja, und dann noch das Huch, was für unterschiedliche Soziostrukturen doch die gleichen Fragen haben. Die haben miteinander geredet! Man stelle sich vor.

Aber ich glaube nicht, dass es was bringt, im Gestern da groß zu wühlen. Das ändert erst mal nichts am Heute. Mir scheint es sinnvoller, die heute anstehenden Aufgaben anzufassen. Einfach anzufassen. Und wenn ich selbst überfordert bin, dann sprech ich eben so lange andere Menschen an, bis ich jemand finde, der mir hilft, die Aufgabe zu bewältigen. So wird es jedenfalls bei Bauersleuten gemacht. Mir scheint nämlich, im Osten war gar nicht die Zeit, jemand zu suchen, der an den eigenen Mängeln schuld sein könnte. Und vielleicht fällt es deshalb einer sogenannten Ostdeutschen einfach auf, wenn hier was Schräges erzählt wird. Ein Kind ist nämlich stolz, wenn ihm die Eltern zutrauen, eine Erwachsenenarbeit machen zu können. Und das fängt nun mal im direkten Umfeld an.

Ich merke, wie schwer es mir gefallen ist, bei Deiner Frage zu bleiben. Da kommt von allen möglichen Seiten als sogenannte Antwort was zu ganz anderen Themen. Das lenkt vom Eigentlichen ab. Also konnte ich es mir kaum verkneifen, da auch was zu los zu werden. Es scheint in meinen Augen ein grundlegendes Übel zu sein, dieser Mangel an Konzentration. Nur ja nicht beim Thema bleiben. Das habe ich als kleines Kind schon gemerkt. Es mag nicht zum Thema gehören, ich lass es trotzdem raus:
Meine Oma kam zum sterben ins Krankenhaus. Während der Besuchszeit brauchte sie den Topf. Alle Erwachsenen waren der Meinung, es gehöre sich nicht, die Besucher von anderen Menschen deswegen zu belästigen. Sie hat nicht ins Bett gemacht. Es wäre für mich entwürdigend gewesen. Aber welch ein Aufstand war da nötig, sich dem Naheliegenden zu widmen anstatt irgendwelcher sogenannter Konventionen!
Und so sehe ich das eben mit allem möglichem anderen im Leben bei uns im Westen. Eine Konvention schützt den Einzelnen vor eigenem Denken, eigenem Tun, eigenem Reflektieren und was weiß ich alles. Das scheint anstrengend zu sein. In etwa so anstrengend, wie einem Kind beizubringen, wie der Tisch gedeckt werden soll oder was sonst an alltäglichen Verrichtungen das Leben uns so zumutet. Und da spielt dann schon eine Rolle, was Hänschen nicht lernt, das lernt Hans nimmermehr. Also scheinen sämtliche Ablenkungen vom Thema keine Lösung und keine Antwort zu bieten. Das Phänomen bleibt so lange, wie es nicht geändert wird von den einzelnen betroffenen Menschen. Und geändert wird es offensichtlich nur dann, wenn es absolut unvermeidlich ist. Für mich schält sich beim Studium der Kulturgeschichte heraus, dass es immer wieder Hausfrauen gibt, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet. Und sobald diese Möglichkeit weg ist, hören die Hausfrauen von alleine auf zu existieren. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass wir unreflektiert bis heute die USA nachäffen. In vielerlei Hinsicht. Also einfach unreflektiert deren Konventionen nachäffen. Dabei fangen wir erst richtig mit dem Nachäffen an, wenn sich dort bereits die negativen Folgen zeigen. Das ist phänomenal. (Zur Zeit haben die 25% Analphabetismus, 60 Millionen Menschen unterhalb des Sozialhilfeniveaus…) Neurologisch betrachtet werden die Verknüpfungen im Gehirn im Kindesalter zum Großteil festgelegt. Ein kräftiger Knall von außen kann das aber wieder ändern. Es reicht da durchaus, wenn das sogenannte Schwarze unter dem Fingernagel einen so großen emotionalen Schock auslöst, dass das Individuum sich umkonditioniert.
Nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass der Mensch ein Herdentier ist. Das bedeutet offensichtlich, nicht jedes Individuum kann in der Lage sein, sich selbst zu reflektieren, sich selbst in seinen Handlungen wahrzunehmen, sich seiner selbst bewusst zu sein, die Folgen seiner eigenen Handlungen abzusehen… . Nicht jedes Individuum einer Herde hat die gleichen Fähigkeiten, die gleichen Kräfte und Stärken. Bei einem einzeln lebenden Organismus wie dem Bären, dem Tiger oder so selektiert sich gleich mal das Schwache aus oder das mit Macken. Es ist nicht überlebensfähig. Und wir sind nun mal keine Ameisen. Da wird jede Macke, die der Herde schadet, ausgestoßen.
Wenn ich noch ein bisschen nachdenke, komme ich wahrscheinlich auf noch mehr mögliche Aspekte, eine Antwort auf die Frage zu finden. Aber ich hör jetzt mal auf.

Gruß
R

Hi,

ich bezweifle, dass es am Geschlecht liegt, ob ich Arbeit finde oder nicht. Dabei kann ich manche Geschichte auskramen, wo versucht wurde, mich auf Grund meines Geschlechts zu diskriminieren. Auffallenderweise meist von Frauen.
Ich kenne manchen Mann, der ein guter Hausmann und Vater ist. Sicher kann er keine Milch geben. Aber emphatisch ist er auch. Kochen kann er, erziehen kann er, die hauswirtschaftliche Leitung gelingt ihm bald sehr gut, mit den Elektrogeräten kommt er nach einer - meist - etwas umfangreicheren Einweisung gut klar.
Darüber hinaus gibt es volkswirtschaftlich keinen Sinn, mehr Hausfrauen zu haben. Es rechnet sich nicht. Im Vergleich ergibt sich eine schlechtere Ernährung, eine schlechtere Bildung, eine schlechtere Teamfähigkeit… . Dabei fällt mir auf, dort wo beide Geschlechter an gesellschaftlicher Wertschöpfung teilhaben ist es unabhängig von Bildung (Bauern, nomadisierende Ethnien…) oder sonstigen Äußerlichkeiten insgesamt gesünder, wirtschaftlicher… .
Allerdings habe ich noch nie nachvollziehen können, was an mir anders sein soll, bloß weil ich das mehrheitliche Geschlecht habe. Es ist einfach nicht gelungen, mich da zu konditionieren.
Mir fällt auf, je mehr Hausfrauen prozentualer Anteil der Bevölkerung, je mehr Egoismus, je mehr Krankheit, je mehr Stress, je schneller der Untergang. Das gibt die Geschichte her, das geben vergleichende Studien aus unserer Zeit her. Zumindest, wenn mal sämtliche Kirchen außen vor gelassen werden.
Hausfrau ist eben für mich die - meist weibliche - Person, die zu Hause sitzt, mir eine Menge Gründe liefert, warum das so sein muss oder eben nicht anders geht und in der Regel nicht bei sich anfängt. - Genau, wie es die Alten in der Literatur besingen.
Und hier hat eine Frau angefragt, die aus einer Soziostruktur kommt, wo es bedeutend weniger Hausfrauen gibt, wo es nicht so selbstverständlich ist, Hausfrau zu sein.
Es hat vielleicht tatsächlich was mit der Frage nach dem Rock zu tun. Ich werde einen Deibel tun und nachsehen, ob ich nun mehr kurze Röcke oder mehr kurze Hosen hab. Und ich werde einen Deibel tun, einem Mann die Fähigkeit abzusprechen, alle nötigen Dinge zu tun bis eben auf das Austragen der nachfolgenden Generation und der ersten Nahrungsaufnahme. Haushaltssachen hab ich alle von männlichen Wesen gelernt. Dabei konnte meine Mutter das gut. Aber wozu hat sie erst ihren Söhnen das beigebracht? Dafür hab ich von ihr so typisch weibliche Sachen wie tapezieren, Planung vorhandender Ressourcen und so gelernt.
Es ist mir aufgefallen. Da wird gefragt, warum es so viele Hausfrauen hier gibt. Und wieder kommen gleich Beschuldigungen.
Es fällt mir auf, in anderen Ländern gehen mehr Frauen arbeiten. Da kommst Du als Fremde hin mit einem Kind. Und alle fühlen sich verantwortilch für die Erziehung des Kindes.

Das ist für mich nicht die Antwort. Wir haben hier mehr Hausfrauen, weil die Hausfrauen das von Anfang an so wollten.In der Mehrheit ist das so gewesen. Und ich freue mich über jede Ausnahme. Ich träume davon, dass sie irgendwann nicht einfach nur die Regel bestätigt. Und das ist dann wahrscheinlich die Zeit, wo angefangen von der Kinderkrippe die bezahlten Menschen mit der nachfolgenden Generation nicht jeden Unsinn machen kann. Es ist dann wahrscheinlich die Zeit, wo Frauen sich selbstverständlich respektvoll in die Augen sehen anstatt wegzusehen. - Fällt mir hier auf. -

Gruß
R

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Hallo R

Das ist für mich nicht die Antwort. Wir haben hier mehr
Hausfrauen, weil die Hausfrauen das von Anfang an so
wollten.

Wie kommst du darauf? Was heißt von Anfang an? Ich glaube eigentlich nicht, dass sich heutzutage noch viele Frauen vornehmen, Hausfrauen zu werden, bevor sie ein Kind haben. Ich glaube, bei vielen Frauen ist der wichtigste Grund Hausfrau zu werden, weil die Kinder anfangen zu weinen, sobald die Mutter weggeht. Und weil sie einfach keine Alternative sehen. Weil es bei uns eben nicht so ist, wie du schilderst:

Es fällt mir auf, in anderen Ländern gehen mehr Frauen
arbeiten. Da kommst Du als Fremde hin mit einem Kind. Und alle
fühlen sich verantwortilch für die Erziehung des Kindes.

Kindergärten sind nach meiner Erfahrung eher nicht sehr häufig wirklich empfehlenswert, jedenfalls nicht für den ganzen Tag und nicht für jedes Kind. Und die Schule habe ich auch nicht gerade so erlebt, dass sie die Kinder glücklich macht oder wirklich fördert. Ich habe einige Kinder erlebt, die konnten besser schreiben, bevor sie zur Schule kamen als hinterher im ersten Schuljahr. Das ist doch traurig.

Viele Grüße
Thea

Wie kommst du darauf? Was heißt von Anfang an? Ich glaube
eigentlich nicht, dass sich heutzutage noch viele Frauen
vornehmen, Hausfrauen zu werden, bevor sie ein Kind haben. Ich
glaube, bei vielen Frauen ist der wichtigste Grund Hausfrau zu
werden, weil die Kinder anfangen zu weinen, sobald die Mutter
weggeht. Und weil sie einfach keine Alternative sehen. Weil es
bei uns eben nicht so ist, wie du schilderst:

  1. Erinnere ich vor mindestens 45 Jahre einen exorbitanten Streit in der Verwandtschaft zu dem Thema. Da hat - typischer Weise erlebe ich das immer bei Männern oder auch interessanter Weise - ein Mann bereits den Vorschlag gemacht, anstatt Waffen anzuschaffen oder Autos erst mal die Infrastruktur. Anlass war ein Brief aus der DDR, aus dem hervorging, die schaffen da so eine Infrastruktur. Wie mir meine Mutter später berichtete, was sie zu dem Zeitpunkt schon zu zerschlagen von solchen Frauen, dass sie nur noch leise protestieren konnte.
  2. Bin ich gerade von Hausfrauen angegriffen worden. Vor einer halben Stunde. Für mich ist das fast so was wie Alltag. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich nun mein Kind an die Brust legte, arbeiten ging oder eben jetzt in Rente bin. Es spielt eine Rolle, das ich einfach nicht in eine Schublade passe. Die gleichen Frauen greifen auch die Mutter von den Kindern an, die in die - fast - Ganztagsschule hier gehen.

Es fällt mir auf, in anderen Ländern gehen mehr Frauen
arbeiten. Da kommst Du als Fremde hin mit einem Kind. Und alle
fühlen sich verantwortilch für die Erziehung des Kindes.

Kindergärten sind nach meiner Erfahrung eher nicht sehr häufig
wirklich empfehlenswert, jedenfalls nicht für den ganzen Tag
und nicht für jedes Kind. Und die Schule habe ich auch nicht
gerade so erlebt, dass sie die Kinder glücklich macht oder
wirklich fördert. Ich habe einige Kinder erlebt, die konnten
besser schreiben, bevor sie zur Schule kamen als hinterher im
ersten Schuljahr. Das ist doch traurig.

Stimmt. Hab ich mit Erschrecken dann auch festgestellt.
Aus dem Kindergarten bin ich schon geflüchtet. Das war damals schon für mich zu sehr Schablone.
Und Schule, dahabe ich auch noch eine andere Schule mit anderen Lehrern erlebt. Und ich habe erlebt, wie wir Kinder für unsere Lehrer gekämpft haben, dass die nicht komplett vom Ministerium nieder gemacht wurden. Nun ja. Das war so Ende 60, Anfang 70. Wir waren allerdings fast die einzige Schule. Und ich unterstelle unserer Direx nicht, dass sie nicht ehrlich war. Dann hätten wir uns nicht eingesetzt. Ich erinnere auch den Einsatz meiner Eltern. Und wie sie deswegen verlacht wurden. Vorsichtig ausgedrückt. Das ganze Dorf hat blöd gemacht von wegen sich gefälligst anpassen, die haben doch studiert und die wissen doch, was sie tun… .
Und jetzt vor ein paar Jahren in der Umschulung wurde mir übel in der Berufsschule.

Viele Grüße

R