H wie Hola.
Dein Alkoholproblem einzugestehen, wäre für Dich auch eine große Ernüchterung, oder?
Mit spotthaften Grüßen
H wie Hola.
Dein Alkoholproblem einzugestehen, wäre für Dich auch eine große Ernüchterung, oder?
Mit spotthaften Grüßen
Hallo,
Grundschulbereich dürfte nun wirklich nicht so viel
vorzubereiten sein, dass unter Einbeziehung der Ferien, bzw.
des Teils, der über die auch in der freien Wirtschaft üblichen
6 Wochen hinausgeht, eine Wochenarbeitszeit zwischen 35 und 40
Stunden herauskommt.
Hm, vielleicht kenne ich da nur die Ausnahmen… Ich berichtete ja schon, was ich an Arbeitsstunden hatte, aber wenn ich meine Freundin betrachte, frage ich mich, wie viele Tage ihre Woche hat. Da werden Freiarbeitsmaterialien hergestellt, fein säuberlich bemalt und foliert und in selbstgekaufte Schachteln einsortiert, die wiederum einen selbstgestalteten Deckel und Beschriftung erhalten, damit füllt sie einen extra Freiarbeitsmaterialienraum und hat dazu ein Inventar mit Zielen und Verwendungszweck angelegt. Zudem gibt es eine In- and Out-Box, in die die Schüler das Erarbeitete zur Korrektur legen und nach spätestens zwei Tagen wiederbekommen. Zudem differenziert sie in ihrer Klasse. Das heißt, sie erarbeitet fast für jeden Schüler einen eigenen Arbeitsplan im jeweiligen Fach, nach seinen Stärken und Schwächen und dosiert ganz genau, wie viel und wie stark jemand lernen muss und tachiert genau aus, was jeder zu leisten im Stande ist und in wie weit sie wem bestimmte Herausforderungen angehen lässt. Zu jedem Thema wird ein Klassenbuch angelegt, in das die Schüler ihre besten Arbeiten einlegen, dies kopiert und bindet sie (von ihrem eigenen Geld) und stellt dies aus und fertigt auf Bestellung der Eltern weitere an. Zu jeder Jahreszeit macht sie einen Bastelnachmittag, einmal alle zwei Monate eine Übernachtung besonderer Art und… ich könnte Seiten füllen.
Als ich das sah, denn ich habe ihren Unterricht mehrfach besucht und den wahnsinnigen Freiarbeitsmaterialienraum gesehen, war ich froh, dass ich mich für eine weiterführende Schule entschieden habe. Und ich muss gestehen, alle GS-Lehrer/innen, die ich bisher kennen gelernt habe, kommen diesem Bild sehr nahe. Ich frage mich langsam, wo ich lebe, lächel. Trotz dieses Arbeitspensums beschwert man sich hier nämlich trotzdem. Vielleicht sollten wir mal die Eltern tauschen?
Viele Grüße von Kim Corinne
Hallo!
Wieviel Kosten enstehen dem Lehrer bei einer solchen Fahrt?
Ich vermute mal, dass Du das nicht so gemeint hast, wie es von gargas verstanden wurde…
Prinzipiell hängen die Kosten natürlich von Dauer, Art und Reiseziel der Klassenfahrt ab. Sie liegen etwa in der gleichen Größenordnung wie die Schülerbeiträge (Etwas niedriger, wenn es seltene Freiplätze gibt).
Damit Du eine grobe Vorstellung hast: Im Moment plane ich eine Studienfahrt nach München (3 Tage). Die wird mich etwas mehr als 100 € kosten (Essen noch nicht eingerechnet). Letztes Jahr war ich eine Woche in Polen auf Schüleraustausch. Das kostete für die Lehrer etwa 250 € (Anreise im Billigflieger, Unterbringung beim polnischen Lehrer und im Hostel in Krakau, ohne Essen). Allerdings gibt es da (noch!) einen großzügigen Zuschuss vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk.
Michael
Ich schwanke zwischen „absolute Geschmacklosigkeit“ und „absolut großartig“. Ach, was soll’s, Du kriegst das Sternchen!
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Ich finde du machst es dir sehr einfach …
Hi Andrea,
Ich weiss nicht so richtig, was ich von deinem Artikel halten soll, weil das ein zweischneidiges Schwert ist. Du hast einerseits Recht damit, dass Schule versagt. Andererseits sind Lehrer eigentlich nur die Spitze vom Eisberg, da ihnen mit der Arbeit schon der Arsch auf Grundeis geht, und es sich keineswegs um Faulpelze handelt.
Beispielsweise wurden schlechte Entscheidungen, wie bis zu 33 Schüler in die Klassen zustecken und die Zeit bis zum Abitur zu kürzen ist nicht von ihnen gefällt. Viele Lehrer, die ich kenne finden das gar nicht gut, aber bekommen einen Maulkorb angelegt.
Das Problem liegt darin, dass man in Deutschland einfach nur linear die Leistungsanforderungen an Schüler und Lehrer anhebt, aber kein Geld für mehr Lehrkräfte in kleineren Klassen, Schulpsychologen oder überhaupt Aktivitäten sozialer Natur locker macht. Mit einem umfangreicheren Studium erreicht man indes auch herzlich wenig. Denkt man das, so handelt es sich um einen Trugschluss.
So ziemlich jeder Lehrer hat nämlich mal was in einem lehrbuch darüber gelesen oder gehört, dass man Schülern Zeit zukommen lassen muss. Ferner solle amn Geduld mit ihnen haben.
Und jetzt teilen wir mal 33 Schüler durch 45 Minuten: 1,36 Minuten pro Schüler je Schulstunde, und da wurde noch kein Stoff durchgenommen.
Die Probleme, die du ansprichst haben viel tieferliegende Wurzeln, als Lehrerzimmer. Einfach nur auf Lehrer zu schimpfen ist sehr einfach, wenn man aber Gedanken darüber anstellt, wer Lehrer eigentlich sind und wo sie im Bildungswesen stehen, dann kommt man zu ganz anderen Einsichten, und ist viel vorsichtiger damit sie mit noch mehr Forderungen vollzuschmeißen.
Viele Grüße,
Hilmar
der Mensch ist doch nie zufrieden
Hallo,
Ich vermute mal, dass Du das nicht so gemeint hast,
wie es von
gargas verstanden wurde…
naja…ich bereue gerade, dass ich nicht Lehrer geworden bin.
Allerdings gibt es da (noch!) einen
großzügigen
Zuschuss vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk.
Naja, je nach Stellung in der Gesellschaft. Als Lehrer in Deutschland(mit dem amerikanischen Vorbild) ist man jemand, der die Jugend mit Unsinn vollstopft, faul nur bis Mittag arbeitet und Lehrer geworden ist, weil er zu nichts besserem in der Lage war.
Das, was die Jugend nicht kann, wird auf die Bildung geschoben. Also sind es auch die Lehrer, die die Jugend zu inkompetenten Arbeitern machen.
Wie gesagt, Menschenauto&Horch verlegt viele Filialen nach Suedafrika und China. Warum? Weil die Dienstreise(mit einem indischen oder kongonesischen Reisebus der 50er Jahre) billiger ist als ne Reise mit dem Zug durch Deutschland, die Arbeiter dort ueber 5min Mittagspause froh sind(denn offiziell gibt es in den Laendern nur Frueh und Abend) und man den Wert einer Nutte auf das Doppelte erhoehen kann, wenn man ihr ein Snickers in die Hand drueckt.
Und da das so billig ist, darf man sich ueber einen kleinen Zuschuss aus der „Sparkasse“ der auslaendische Filiale bedienen. Das ist doch wohl klar. Schliesslich ist man bei einem solchen Blitzlichtgewitter vor Journalisten dem epileptischen Anfall nahe. Ausserdem dem Herzinfarkt nahe laeuft man Gefahr, bei einem kleinsten Fehler mit einer lumpigen Abfindung befoerdert zu werden, in einen wohl noch grausameren Job.Und wenn man betrachtet, wie moerderisch langweilig eine Konferenz von Vorstandsmitgliedern ist, sind Zuschuesse mehr als gerechtfertigt. Wie sollte man das sonst aushalten.
Mich wuerde es es mehr als wundern, wenn Lehrer bei so einem Lenzjob und Bombenlohn(arbeiten und aufregenden Job bis Mittag und trotzdem vollen Lohn)noch zusaetzlich Geld bekommen wuerden.
Mal im Ernst, was willst du denn noch mehr!
mfg:smile:
rene
[MOD] Stopp!
Hallo Gargas und CandIng,
wenn ihr euch unbedingt verbal „kloppen“ wollt, dann macht das ab jetzt per Mail weiter. Eure letzten beiden Beiträge sind ja so was von off-topic!
Gruss
Moderator Matthias
Nachtrag
Hi Andrea,
was ich damit sagen will, ist, dass du genauso gut eine Supermarktkassiererin für Gammelfleisch zur Rede stellen kannt. Du könntest auch einen Bankangestellten in einer kleinen Filiale zur Rechenschaft dafür ziehen, dass er Wucherkredite und überflüssige Versicherungen verkauft oder eine Studentin in einem Call-Center zusammenscheißen. Die können da gar nichts für, und können auch gar nichts ändern. Du erreichst damit gar nichts.
Wenn du wirklich etwas ändern willst, dann verschwende deine Zeit nicht mit Lehrern, sondern organisiere dich mit einer Elternschaft, die sich politisch ganz anders für Schülerbelange einsetzen kann, als es Lehrer können und DÜRFEN. Lehrer werden sich öffentlich nicht zur Solidarität bekennen, aber würden dir gewiss nicht vor den Karren pissen.
Peace!
Hilmar
Hallo Andrea,
sicher bist du eine der engagierten Mütter, was ich erstmal auch beachtlich finde - ich kenne viele andere Mütter, die sich einen feuchten Dreck um ihre Kinder und deren Zukunft scheren.
Hast du (mehrfach) die Erfahrung gemacht, dass Grundschulkinder nicht entsprechend ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten eine Empfehlung bekommen? Oder ist es ein anderes Problem… ich hab das nicht so ganz verstanden, was deinen Ärger auslöst.
Gruß
iceage
H wie Hola.
Beispielsweise wurden schlechte Entscheidungen, wie bis zu 33
Schüler in die Klassen zustecken und die Zeit bis zum Abitur
zu kürzen ist nicht von ihnen gefällt.
Warum sind das bitte schlechte Entscheidungen?
Der Ruf nach kleineren Klassen ist doch defacto nur deswegen so aufgekommen, weil sämtliche Mindestanforderung in Sachen Disziplin, Benehmen und zwischenmenschlichem Verhalten von den Schülern mehr und mehr unterschritten wurden und werden.
Wenn das richtige Lern- und Lehrklima vorherrschen würde, ginge guter Unterricht auch mit 33 Schülern einer Klasse. Dazu müßten die Eltern aber endlich mal wieder anfangen, zu erziehen. Und selbst dann würde es eine ganze Weile dauern, bis das in die Schulen durchschlägt. Mindestens sechs Jahre …
Uns bleibt genau deswegen eigentlich gar nichts anderes übrig, als die Klassenstärken zu reduzieren, prinzipiell notwendig ist dies für guten Unterricht aber nicht.
Die Bemerkung zum Abitur dagegen kann nur mit Kopfschütteln quittiert werden.
So ziemlich jeder Lehrer hat nämlich mal was in einem Lehrbuch
darüber gelesen oder gehört, dass man Schülern Zeit zukommen
lassen muss. Ferner solle amn Geduld mit ihnen haben.
Und jetzt teilen wir mal 33 Schüler durch 45 Minuten: 1,36
Minuten pro Schüler je Schulstunde, und da wurde noch kein
Stoff durchgenommen.
Diese Milchmädchenrechnungen amüsieren immer wieder: Das ist doch völliger Unfug.
Von Stunde zu Stunde ist jeweils höchstens Teil der Schüler mündlich wirklich gefordert, bei schriftlichem Arbeiten hat auch nicht jeder immer Bedarf nach Hilfe oder Beratung. Zudem obliegt es doch der Intelligenz meiner Zeiteinteilung, wie ich das Leistungsgefälle innerhalb der Klasse geschickt bediene, so daß im Endeffekt genügend Zeit für die Problemfälle übrigbleibt.
Ist doch klar, daß es nichts werden kann, wenn man jeden der Schüler in jeder Stunde gleichmäßig fordern oder fördern möchte. Sowas schon zu verlangen, ist, vorsichtig formuliert, unrealistisch.
Der Trick besteht darin, das ganze über die Vielzahl der Stunden auszubalancieren - nicht, die knappe Zeit einer Stunde auf alle Schüler auszuwalzen.
So kann gerade auch in größeren Klassen/Kursen sichergestellt werden, daß jeder vernünftig gefordert und auch angemessen gefördert wird, damit unter dem Strich ein solider Zuwachs an Wissen und Fertigkeiten herauskommt.
Deshalb muß im zuge einer großen Bildungsreform neben der Schulstruktur auch beim Lehrer angesetzt werden. Wesentlich größere Freiheiten in Sachen Unterrichtsgestaltung und Unterrichtsführung müssen eingeräumt werden, die Ausrichtung des Unterrichts muß wieder stark auf den Lehrer hinbewegt werden und es müssen detaillierte, verbindliche Lehrpläne her (garantierte Mindesstandards) - nur so kann man die Position des Lehrers auch tatsächlich stärken.
Unrealistische Zeitbilanzen helfen nicht.
MfG
Zudem obliegt es doch der Intelligenz meiner Zeiteinteilung,
wie ich das Leistungsgefälle innerhalb der Klasse geschickt
bediene, so daß im Endeffekt genügend Zeit für die Problemfälle
übrigbleibt.
Ach, Canding,
das ist doch eine von keiner Praxis getragene Behauptung.
Fakt ist doch, dass es stets die schwachen, auffälligen Schüler sind, die die überwiegende Aufmerksamkeit des Lehrers und die überwiegende Zeit des Unterrichts beanspruchen. Also wird auch der Unterricht - und dies besonders in der Grundschule, wo noch nicht nach Leistungs- und Verhaltensgesichtspunkten vorsortiert ist - zum überwiegenden Teil aus Disziplinierungsbemühungen und Förderungsmaßnahmen für diese schwächeren, auffälligeren Schülern bestehen müssen.
Dieser Zeitaufwand geht ganz einfach - und das besonders in starken Klassen - der Förderung der mittleren bis leistungsstarken Schüler verloren. Und da hilft auch keine noch so intelligente Zeiteinteilung.
Wenn die Hälfte der Stunde allein dazu benötigt wird, eine gedeihliche Unterichtsbereitschaft bei den Schülern herzustellen, bleibt einfach nicht mehr genug Zeit für die Stoffvermittlung übrig, egal wie intelligent man sie einteilt. Bei einer zu kurzen Bettdecke hat man eben nur die Wahl entweder an den Füßen oder an den Schultern zu frieren.
Dieses Dilemma kann nur durch geringere Klassenstärken, Einsatz von mehr Lehrern behoben werden, was jedoch an den finanziellen Möglichkeiten und wohl auch am politischen Willen scheitert.
Dass auch an der Ausbildung der Lehrer vieles verbesserungsbedürftig ist, bleibt damit ja vollkommen unbestritten. Um den Kindern das Alphhabet beizubringen, braucht der Lehrer nicht Walther von der Vogelweide in Mittelhochdeutsch analysieren zu können. Um ihnen die vier Grundrechnungsarten beizubringen, ist Integralrechnung nicht dringend erforderlich. Was er allerdings braucht ist mehr didaktisches und pädagogisches Rüstzeug und mehr praktische Erfahrung.
Gruß
Eckard
Hallo,
ich wollte nur einmal etwas ergänzen:
In BW kamen mit dem neuen Lehrplan neue Fächerverbünde in der RS auf: NWA und EWG. Dies sind Verbünde aus teilweise alten Fächern, teilweise aus Schwerpunkten bestehender Fächer und neuen Schwerpunktbereichen. In der Ausbildung zum Lehrer gibt es diese Fächer gar nicht. Das heißt, wer Bio studiert, muss später auch in der Lage sein Chemie zu unterrichten und umgekehrt. Experimentieren im wahrsten Sinne des Wortes! Wenn ich mir das freiweillig zutraue, okay - aber für mich ist das so, als müsste ich Mathe unterrichten - und wer mich kennt, weiß, was das bedeuten würde. Das sagt doch schon alles über das System aus!
Viele Grüße von Kim
Hallo
ginge guter Unterricht auch mit 33 Schülern einer Klasse. Dazu
müßten die Eltern aber endlich mal wieder anfangen, zu
erziehen.
Wir wollen ja nicht pauschalisieren Aber ich glaube, so lange es keinen Elternführerschein gibt werden manche Eltern nicht dazu in der Lage sein. Und willst du da als Lehrer darauf warten? Auch sehe ich die anderen Vorteile, die eine kleine Klasse mit sich bringt - zumindest in meiner Schulart und in meinen Fächern. Da ich drei Fremdsprachen unterrichtet habe, war es mir wichtig, das, was die Schüler schreiben, auch zu korrigieren. Mich hat dies bei 5 Fremdsprachenlehraufträgen fast in den Wahnsinn getrieben - aber ich wollte es mir auch nicht nehmen lassen, den Schülern die Sprache gut beizubringen. Dazu gehörte auch für mich die Korrektur jedes schriftlichen Ergusses. Auch bieten kleine Klassen im sprachlichen Bereich die Möglichkeit, die Sprache lebendig werden zu lassen. Ich habe französisch gefrühstückt, englische Supermärkte im Klassenzimmer aufgebaut, spanischen Kunstunterricht gehalten und und und - bei so großen Klassen werde ich dieser Möglichkeit beraubt. Auch muss ich gestehen, dass ich besser mit 15 Mädchen tanze als mit 33 und die ein Tanzstück schneller drauf haben und statt 2 haben die am Ende dann 5 Stücke in der gleichen Zeit gelernt (bei uns unterrichtet man noch getrennt).
als die Klassenstärken zu reduzieren, prinzipiell notwendig
ist dies für guten Unterricht aber nicht.
Nein, aber kleine Klassen erlauben nicht nur einen guten, sondern einen sehr guten Unterricht - zumindest, was ich darunter verstehe.
Auch kann ich als Lehrer in kleinen Klassen methodisch anders arbeiten. Wenn ich in großen Klassen für jeden ein Bodenpuzzle aus Vokabeln herstelle oder ein Domino laminiere etc. kann ich das nur selten leisten. Und ich liebe es, wenn die jüngeren Klassen darüber solch einen Enthusiasmus für die Sprache entwickeln, dass sie Grammatik und Wortschatz fast nebenher erlernen. (Schreiben ist natürlich noch einmal etwas anderes). Kleine Klassen ermöglichen mir das eher. Auch habe ich mit kleinen Klassen viel mehr Möglichkeiten was das unterrichten vor Ort betrifft. Beispielsweise komme ich ins Radio und in die Zeitung eher mit einer kleinen Schülergruppe. In einem Architekturbüro oder in der Werkstatt eines Künstlers habe ich mit 15 Kids auch wesentlich mehr Möglichkeiten. Auf einem jüdischen Friedhof kann ich einer kleineren Gruppe mehr erklären. Ich denke, da muss man die Schulart, Klassenstufe und das Fach auch noch etwas näher betrachten. Und ich bin ein Mensch, der Schule öffnen wollte, denn die Kids sollen was fürs Leben lernen - und dazu gehören Werte, die auch in einigen Elternhäusern zu zerfallen drohen.
Von Stunde zu Stunde ist jeweils höchstens Teil der Schüler
mündlich wirklich gefordert, bei schriftlichem Arbeiten hat
auch nicht jeder immer Bedarf nach Hilfe oder Beratung. Zudem
obliegt es doch der Intelligenz meiner Zeiteinteilung, wie ich
das Leistungsgefälle innerhalb der Klasse geschickt bediene,
so daß im Endeffekt genügend Zeit für die Problemfälle
übrigbleibt.
In kleinen Klassen aber wesentlich einfacher
Ist doch klar, daß es nichts werden kann, wenn man jeden der
Schüler in jeder Stunde gleichmäßig fordern oder fördern
möchte. Sowas schon zu verlangen, ist, vorsichtig formuliert,
unrealistisch.
Aber in kleineren Klassen „möglicher“ - manche Lehrer - so wie ich einer war - haben nun mal diesen Anspruch an sich und möchten diesem möglichst nahe kommen
So kann gerade auch in größeren Klassen/Kursen sichergestellt
werden, daß jeder vernünftig gefordert und auch angemessen
gefördert wird, damit unter dem Strich ein solider Zuwachs an
Wissen und Fertigkeiten herauskommt.
Ich denke, du musst da unbedingt beachten, dass Schularten, Klassenstufen und Fächer verschieden sind. Ich glaube, dass du hier manchmal so auf Kritik oder Missverständnis stößt, hängt auch damit zusammen, dass du vor allem von deinem Arbeitsumfeld ausgehst. (?)
größere Freiheiten in Sachen Unterrichtsgestaltung und
Unterrichtsführung müssen eingeräumt werden, die Ausrichtung
des Unterrichts muß wieder stark auf den Lehrer hinbewegt
werden
Erklärst du mir das? Was meinst du damit? Frontalunterricht? Lehrer als Wissensvermittler und eben keine Lernbegleiter?
Viele Grüße von Kim
Hallo Canding!
So kann gerade auch in größeren Klassen/Kursen sichergestellt
werden, daß jeder vernünftig gefordert und auch angemessen
gefördert wird, damit unter dem Strich ein solider Zuwachs an
Wissen und Fertigkeiten herauskommt.
Du scheinst ja wirklich aus Erfahrung zu sprechen! An welcher Schule unterrichtest Du denn? (Für diejenigen, die es nicht gemerkt haben: Das war Ironie.)
Deshalb muß im zuge einer großen Bildungsreform neben der
Schulstruktur auch beim Lehrer angesetzt werden. Wesentlich
größere Freiheiten in Sachen Unterrichtsgestaltung und
Unterrichtsführung müssen eingeräumt werden, die Ausrichtung
des Unterrichts muß wieder stark auf den Lehrer hinbewegt
werden und es müssen detaillierte, verbindliche Lehrpläne her
(garantierte Mindesstandards) - nur so kann man die Position
des Lehrers auch tatsächlich stärken.
Unrealistische Zeitbilanzen helfen nicht.
Aha, interessant: „größere Freiheiten in Sachen Unterrichtsgestaltung“, „detaillierte, verbindliche Lehrpläne“. Widerspricht sich das nicht? Und hör mir bloß auf mit garantierten Mindeststandards: Auf so was reagiere ich allergisch.
Michael
H wie Hola.
H wie Hola.
Du scheinst ja wirklich aus Erfahrung zu sprechen! An welcher
Schule unterrichtest Du denn? (Für diejenigen, die es nicht
gemerkt haben: Das war Ironie.)
Die geht leider nach hinten los.
Aha, interessant: „größere Freiheiten in Sachen
Unterrichtsgestaltung“, „detaillierte, verbindliche
Lehrpläne“. Widerspricht sich das nicht?
Natürlich nicht. Unterrichtsgestaltung heißt nicht zwangsläufig, daß an den Inhalten gedreht wird. Ist doch wohl eindeutig.
Unterrichtsgestaltung ist vorallem das „Wie“ und nicht das „Was“.
Das „Was“ ist nämlich in erster Linie Sache der Bildungspolitik. Dort gehört dann auch das Problem der föderalen Zersplitterung, der nicht einheitlichen Abschlüsse und des Leistungsgefälles zwischen den Bundesländern hinein.
Und hör mir bloß auf
mit garantierten Mindeststandards: Auf so was reagiere ich
allergisch.
Dafür kann ich doch nichts. Fakt ist, daß ein ordentliches Bildungssystem nur als einheitliches System funktionieren kann.
Und damit sowas funktioniert, muß stringent vorgegeben sein, was das Mindeste an zu vermittelndem Stoff zu sein hat.
Was der Lehrer dann natürlich darüber hinaus durchspricht, daß fällt dann eher als Sonderpunkt wieder in die Unterrichtsgestaltung.
Laß Deine merkwürdige Allergie behandeln.
MfG
Hallo!
Diesen Anteil bekommt man auch mit kleineren Klassenstärken
nicht weg.Es ist eben nicht so einfach, nur ein wenig an ein paar
Schrauben zu drehen, bspw. aus 30köpfigen 20köpfige Klassen zu
machen.
Mein lieber Canding: Es ist ja schön, dass Du Dir so viele Gedanken um unser Bildungssystem machst, aber Deine Behauptungen entbehren leider jeder Grundlage. Du hast keine Erfahrung. Das kann man Dir nicht vorwerfen, aber Du solltest vielleicht zuhören, was Leute aus der Praxis zum Thema Klassengröße zu berichten haben.
Bevor ich Lehrer wurde, dachte ich so ähnlich wie Du. Ich glaubte, dass sich Schüler wie Zahlen verhalten. Ich glaubte, dass eine Klasse mit 30 Schülern doppelt so groß ist wie eine Klasse mit 15 Schülern. Wenn man die Klassengröße um 1 anheben würde, so würde man den Unterschied bei einer 15er-Klasse deutlicher bemerken als bei einer 30er-Klasse. Ich denke, dass mir die mitlesenden Lehrer bestätigen werden, dass es genau umgekehrt ist: Die „gefühlte“ Klassengröße verändert sich von 15 auf 16 praktisch gar nicht, während der Unterschied zwischen 30 und 31 sehr deutlich spürbar ist.
Dafür gibt es mehrere Gründe: Die Zahl der Beziehungen innerhalb einer Klasse ist natürlich nicht proportional zur Schülerzahl, sondern zum Quadrat der Schülerzahl (näherungsweise). Die räumliche Enge in einem Klassenzimmer wird umso spürbarer, je mehr Schüler drin sind. 31 ist erheblich näher an der Schmerzgrenze des Lehrers als 16. usw.
Das sind alles Fakten zum Thema Klassengröße, über die Du aufgrund fehlender Erfahrung nicht verfügen kannst. Also: Wenn hier Lehrer sagen, dass sich die allermeisten Probleme an der Schule von selbst lösen würden, wenn die Klassen kleiner wären, dann nimm das bitte als Expertenmeinung hin, und sag nicht: „Nö, in Wirklichkeit ist das ganz anders.“
Michael
Hallo,
Das sehe ich aus gutem Grund ganz anders. Erstens ist die
Argumentation wohl mehr als einsichtig, zweitens kenn ich das
noch aus meiner Schulzeit.
*loool* ! Wenn ich irgend einem Lehrer gegenüber damit argumentieren würde, dass ich auch mal Schülerin war, käme garantiert (auch hier im Forum) das Argument, dass DAMALS und HEUTE nicht vergleichbar ist, und dass die Schülerperspektive völlig anders ist als die des Lehrers.
Daraus folgt nicht zwingend der Schluß, den Du anbringst. Ganz
im Gegenteil - er zeigt nur, wie dieser nervtötende Gedanke,
die Stärkeren würden unter den Schwächeren leiden, schon in
die Hirne gesickert ist. Ich weiß nicht, wo Du zur Schule
gegangen bist, ich jedenfalls kannte es zur Grundschulzeit
nicht anders, daß *insbesondere* die guten Schüler permanent
ausgelastet wurden.
Und zwar so stark (und auch sinnvoll), daß der Lehrer ohne
Mühe auf die Schwächeren einer 30köpfigen Klasse eingehen
konnte.
Echt ? In meiner Schulzeit, bis ungefähr zur Oberstufe, habe ich mich schrecklich gelangweilt, in der Grundschule nur überlebt, weil ich unter der Bank meine privaten Bücher gelesen habe. Die Lehrer wußten das garantiert, aber ich habe ja niemanden gestört, und sie hatten somit Zeit für die schwächeren Schüler.
Meine Kinder empfanden die Grundschulzeit als ähnlich langweilig, immer wieder kamen Klagen, dass sie nichts lernen, weil die Lehrerin mit den Problemkindern beschäftigt ist. An anderer Stelle habe ich schon erzählt, dass heutzutage teilweise Hausaufgaben nicht mehr kontrolliert werden, weil Lehrkräfte bei 24 (!) Kindern in der Klasse das nicht mehr auf die Reihe bekommen.
Mein Jüngster geht auf eine Dorfgrundschule, es sind 15 Kinder in der Klasse. Die (sehr erfahrene und geduldige) Lehrerin sagt, sie sei froh, dass es nicht mehr sind, weil einige Chaoten dabei sind. Sohnemann aber ist sehr zufrieden, denn die Schnelleren bekommen immer Zusatzaufgaben. Ich behaupte, bei 25 oder mehr Kindern wäre das nicht möglich.
Wer eine geschickte Zeiteinteilung einfach so abtut, hat
didaktische Außenstände.
Wer die zahlreichen Erfahrungen aus der Praxis abtut, ist unbelehrbar.
Moment. Jetzt vermengst Du zwei Dinge. Ich sagte nicht, eine
intelligente Zeiteinteilung/Schülerauslastung wäre ein
Allerheilmittel. Den Punkt der Erziehung - der elterlichen
Vorleistung - sprach ich extra zuvor an.
Leider müssen Lehrer mit den Schülern arbeiten, die ihnen vorgesetzt werden. Da hilft alles Jammern über unfähige Eltern nichts. Fakt ist, dass aus den verschiedensten Gründen, die NICHT immer an den Eltern liegen, Schulklassen heutzutage schwerer in den Griff zu bekommen sind als „früher“.
Dieses Dilemma kann nur durch geringere Klassenstärken,
Einsatz von mehr Lehrern behoben werden, was jedoch an den
finanziellen Möglichkeiten und wohl auch am politischen Willen
scheitert.Das Dilemma ist doch nur eins, auf Grund der Tatsachen, die Du
gerade aufgeschrieben hast. Von einem idealistischen
Standpunkt aus müssen die Eltern einfach mit ins Boot. Ob sie
wollen oder nicht. Dafür muß gesorgt werden.
Auch hier: JETZT findet Unterricht statt !
Verringerte Klassenstärken sind genauso mit einer Verzögerung
beim Effekt behaftet, wie es eine Rückkehr der Erziehung wäre.
Nein, sie könnten vieles abfangen.
Es ist auf der anderen Seite absehbar, daß auch bei
verringerten Klassenstärken, die Verhaltensprobleme erhalten
bleiben - so daß dann wieder eine Diskussion losgehen würde,
warum denn nun bei jeder Unterrichtsstunde fünf Minuten
verbraten werden, um überhaupt anfangen zu können.Diesen Anteil bekommt man auch mit kleineren Klassenstärken
nicht weg.
Doch - es ist eine einfache Rechnung, dass, wenn heutzutage x Prozent der Schüler schwierig sind, die Zahl derer in kleineren Klassen geringer ist
Es ist eben nicht so einfach, nur ein wenig an ein paar
Schrauben zu drehen, bspw. aus 30köpfigen 20köpfige Klassen zu
machen.
Doch - das wäre gaaaaanz einfach möglich, aber es würde Geld kosten !
Gruß,
Inselchen
Hallo Andrea,
zugegebener Maßen habe ich nicht alle Antworten gelesen, nur bis da wo Corinne von ihrem Schiksal als Lehrerin berichtet.
Vorweg ich denke es gibt engagierte Lehrer und Eltern und eben auch im mindesten genausoviele eventuell etwas mehr nicht engagierte Lehrer und Eltern. Und eben diese „nicht engagierten“ machen den engagierten das Leben schwer egal welcher Seite. Aber es würde innerhalb einer Klassengemeinschaft schon einer auf beiden Seiten reichen um alles zu stören.
Auch ich rege mich immer mal wieder auf, sicher als Mutter tut man das doch auch ich sehe das da irgendwo etwas im argen liegt, wenn z.B. die Korrektueren der Deutschlehrerin falsch sind. Das kommt bestimmt nicht daher das sie es nicht kann sondern weil sie zu sehr unter Druck steht. Ich habe z.B. jetzt mit unserer Klassenlehrerin abgesprochen das der Elternabend für die Klassenfahrt (da kommen fast immer alle Eltern) zusammen mit dem Elternabend fürs Schulfest stattfindet (da kommen nur die engagierten und das sind extrem wenige) einfach um den Versuch zu wagen hier mehr Eltern einbinden zu können. Mir stinkt deren Zurückhaltung nämlich auch.
Und ich akzeptiere Sprechzeiten bei den Lehrern und rate jedem Lehrer zu DSL - eine Nummer nur für Elterngespräche oder die Schule - So kann man sich jedenfalls im Privatleben Freiräume verschaffen. Kostet etwas mehr ist aber sicher besser für die Nerven und die Belastungsgrenze.
Trotzdem fordere ich auch etwas Engagement bezüglich der Schüler und habe da eine klar definierte Position gegenüber den Lehrern bezogen. Die sie im übrigen kennen und auch die Schulleitung kennt diese. Ich bin mir nicht zu schade auch mal einen Schritt weiter zu gehen nicht nur für mein Kind sondern auch für andere. Jedoch muss man hierfür immer gut argumentieren können. Klar Nackenschläge gibt es immer wieder aber sie sind eher die Motivation weiter zu machen als aufzugeben, bin halt ein Dickkopf
Ein weiteres Problem jedoch wo man als Eltern eigentlich gar keinen Einfluß hat ist die Zusammenarbeit im Kollegium selbst. Ist dies zerstritten, na Prost Mahlzeit, dann geht meist nur noch um persönliche Wertstellung und nicht mehr um die Kinder. Da wird neidisch auf Lehrer geschaut die Augenscheinlich eine bessere Reputation bei den Eltern oder der Schulleitung genießen als man selbst und dann werden diese schlecht gemacht oder das was sie eben tun.
Und dies ist nicht aus meiner Erfahrung sondern kam als Kommentar meiner Cousine die selbst Lehrerin ist.
In sofern muss man sehen wie man das beste rausholen kann ohne allzusehr anzuecken, ob als Elternteil oder als Lehrer.
Ich kann deinen Ärger verstehen, lass dich aber nicht davon auffressen. Man kann alles schaffen, nur Wunder dauern etwas länger
Schöne Grüße
Andrea
H wie Hola.
*loool* ! Wenn ich irgend einem Lehrer gegenüber damit
argumentieren würde, dass ich auch mal Schülerin war, käme
garantiert (auch hier im Forum) das Argument, dass DAMALS und
HEUTE nicht vergleichbar ist, und dass die Schülerperspektive
völlig anders ist als die des Lehrers.
Natürlich. Es fragt sich, ob eine solche Reaktion aber richtig ist.
Echt ? In meiner Schulzeit, bis ungefähr zur Oberstufe, habe
ich mich schrecklich gelangweilt, in der Grundschule nur
überlebt, weil ich unter der Bank meine privaten Bücher
gelesen habe. Die Lehrer wußten das garantiert, aber ich habe
ja niemanden gestört, und sie hatten somit Zeit für die
schwächeren Schüler.
Ich habe nicht behauptet, daß meine Erfahrungen allgemeingültig sind … dennoch muß es einfach zu denken geben, daß es durchweg Gegenbeispiele zu diesem nervigen Gejammer „Ach, die großen Klassen“ gibt. Es ist doch selbstverständlich, daß daran auch gewisse Umstände geknüpft sind (Schulklima, Motivation, Verhalten der Eltern, Verhalten der Lehrer). Einfach so fällt sowas nicht vom Himmel. Dennoch kann man gute Orientierungshilfen oder Ziele daraus basteln.
Meine Kinder empfanden die Grundschulzeit als ähnlich
langweilig, immer wieder kamen Klagen, dass sie nichts lernen,
weil die Lehrerin mit den Problemkindern beschäftigt ist. An
anderer Stelle habe ich schon erzählt, dass heutzutage
teilweise Hausaufgaben nicht mehr kontrolliert werden, weil
Lehrkräfte bei 24 (!) Kindern in der Klasse das nicht mehr auf
die Reihe bekommen.
Das mag ja richtig sein, ich kenne es ganz anders. Womit einfach schon der Gegenbeweis erbracht ist, daß *ausschließlich* die Reduzierung der Klassenstärke ein Mittel ist. Mehr hab ich doch gar nicht gesagt; mir ging es darum, daß solche Maßnahmen nicht immer als einzige Möglichkeit betrachtet werden.
Mein Jüngster geht auf eine Dorfgrundschule, es sind 15 Kinder
in der Klasse. Die (sehr erfahrene und geduldige) Lehrerin
sagt, sie sei froh, dass es nicht mehr sind, weil einige
Chaoten dabei sind. Sohnemann aber ist sehr zufrieden, denn
die Schnelleren bekommen immer Zusatzaufgaben. Ich behaupte,
bei 25 oder mehr Kindern wäre das nicht möglich.
Dann ist diese Behauptung falsch.
Den Grund habe ich bereits genannt.
Wer die zahlreichen Erfahrungen aus der Praxis abtut, ist
unbelehrbar.
Was ist denn das für Unsinn bitte.
Damit würde man jedweden Idealismus ersticken - merke Dir mal einen Spruch fürs Leben: Glaube keinem Fachmann, der sagt, er mache das schon 15 Jahre lang so, denn er kann es auch 15 Jahre lang falsch gemacht haben. Deswegen hacke ich auch so auf dem Punkt der Zeiteinteilung herum; es ist eine einfache Methode, mit dem gesunden Menschenverstand zu optimieren.
Natürlich kann immer wieder nach der großen Reform brüllen, doch wenn diese nicht kommt, muß man erstmal das Möglichste rausquetschen.
Leider müssen Lehrer mit den Schülern arbeiten, die ihnen
vorgesetzt werden. Da hilft alles Jammern über unfähige Eltern
nichts. Fakt ist, dass aus den verschiedensten Gründen, die
NICHT immer an den Eltern liegen, Schulklassen heutzutage
schwerer in den Griff zu bekommen sind als „früher“.
Ich habe nie behauptet, es läge alleine an den Eltern. Doch der Großteil der Problem ist im wahrsten Sinne hausgemacht.
Die 68er-Mentalität vom „Unterricht weg vom Lehrer“ tut dann auf der anderen Seite den Rest. Wie will ich ohne ernsthafte Maßnahmen in der Hinterhand im Zweifel meinen Willen als Lehrer durchsetzen.
Hier gab es kürzlich erst eine hübsche Diskussion über die Benotung von Hausaufgaben. Da taten sich Abgründe auf, wie Lehrer reglementiert werden und welches schiefe Leistungsbewußtsein in den Köpfen vorherrscht (vorallem bei denen, die sich diverse Paragraphen ausgedacht haben).
Auch hier: JETZT findet Unterricht statt !
Auch hier: Der Unterricht WIRD auch in Zukunft STATTFINDEN.
Und um es mit den Worten Einsteins zu sagen: Ich sorge mich sehr viel mehr um die Zukunft, als um die Gegenwart - denn in der Zukunft möchte ich leben.
Das Problem am Hier und Jetzt ist doch, daß es sich so schwer verändern läßt - um es mal mit einer Binsenweisheit zu sagen.
Verringerte Klassenstärken sind genauso mit einer Verzögerung
beim Effekt behaftet, wie es eine Rückkehr der Erziehung wäre.Nein, sie könnten vieles abfangen.
Aber nicht auf der Stelle. Genau dieser Unsinn wird suggeriert.
Das ganze System bräuchte erstmal eine Anlaufzeit zu durchschlagenden Erfolgen, die von der Zeitkonstante her ähnlich hoch anzusetzen ist, wie augenblickliche Rückbesinnung auf notwendige erzieherische Werte.
Das Gesamtpaket macht den Unterschied. Und es steht absolut außer Zweifel: Hätte man die geringeren Klassenstärken, kämen auch dort die von mir schon geschilderten Problem durch und würden wieder Effizient kosten. Dann ginge die Litternei von vorne los. Einfach so geringere Klassenstärken zu fabrizieren, wäre wieder dr typisch deutsche Fehler der letzten Jahrzehnte: Immer nur halbe Sachen machen - Herumdoktern an Symptomen. Erst in einem viel umfangreicheren Paket käme die geringere Klassenstärke zum tragen.
Doch - es ist eine einfache Rechnung, dass, wenn heutzutage x
Prozent der Schüler schwierig sind, die Zahl derer in
kleineren Klassen geringer ist
Für sowas würde ich Dich in einer mündlichen Prüfung rausschmeißen, mit einer Gnaden-4 als Anerkennung für die versuchte Schlagfertigkeit
MfG