Was denkt Ihr? Fall Schiavo

Falsch interpretierte politik
Hi,

das Hirn ist hin, da gibt es kein Vertun. Wenn die Frau jemals
erwachen sollte, wäre sie weder imstande zu sprechen, sich
sonstwie zu artikulieren, ihre Körperfunktionen zu regulieren
oder sonst in irgendeiner Hinsicht das Leben eines gesunden
Menschen zu führen.

Das ist aber keine rechtfertigung ihre magensonde zu ziehen.
Einzig und allein die nulllinie im eeg zeigt die funktionseinstellung des gehirns.

Das ethisch/moralische problem, das sich hier ergibt ist die
wahl, vor der der arzt steht.

Der Arzt hat damit nichts zu tun.

Er bildet die letzte instanz, die den tod feststellen kann.

Die Frau hat keine
Patientenverfügung hinterlassen, also muß irgendjemand die
Entscheidungen für sie treffen. In diesem Fall ist es ihr
Mann, der sich nicht erst seit gestern für einen würdigen Tod
einsetzt.

In den usa zählt das faktische vorhandensein der verfügung.
Rechtlich haben die eltern als direkt blutsverwande sogar noch ein höheres mitspracherecht (das ist allerding auslegungssache des gerichtes).
Es ist zuspät sie sterben zu lassen. Man hätte die behandlung aussetzen sollen, als sie das apallische syndrom entwckelte.

Was ist denn sonst die künstliche Ernährung in diesem Fall?
Nahrungsergänzung? Kurmaßnahme?

Per definiton handelt es sich um pflegerische maßnahmen.

Hier geht es um nicht mehr,
als einen notdürftig am Leben erhaltenen Körper

das ist faktisch FALSCH

auch weiterhin
am Leben zu erhalten, falls man den Zustand wirklich als Leben
bezeichnen will.

Fakt ist, daß sie lebt. Eine magensonde gilt nicht als lebenserhaltende maßnahme. Würde man die sonde entfernen, dauerte es ca. eine woche, bis sie tod ist.
Ob ihr mit der sonde geholfen ist, steht auf einem ganz anderen blatt.

Tja, wer sollte es tun? Die Politik? Oder vielleicht doch der
Ehemann?

Man kann hier auch nur vor überstürztem antiamerikanismus warnen.
Der montägige kongress-vorgang stellt keineswegs einen richtungsweisenden präzedenzfall dar.
Tatsächlich verhält es sich anders herum. Hätte man das entfernen der magensonde zugelassen, wäre das der euthanasie gleichgekommen (so war es ja auch gedacht).
Die politik hat hier genau das verhindert, nämlich daß jemand über leben und tod eines patienten entscheidet, der faktisch nicht sterbend ist.

Bevor hier ausgeartete diskussionen àla Sie-ist-schon-tod entstehen, schlage ich vor in den einschlägigen richtlinien nachzuschlagen.

Das wahre ausmaß des themas kommt in den meisten diskussionen leider nie zum ausdruck. Man sieht jetzt viel anti-amerikanismus (aus nicht nachvollziehbaren motivationen), man sieht viele die sagen sie sei tod, andere sagen sie lebt.
Was man aber bedenken muss ist die schwere der hier zu fällenden entscheidung.
Man kommt um den begriff EUTHANASIE nicht herum, mit all seiner ethischen und geschichtlichen vorbelastung.
Man muss für sich selbst herausfinden welches leben man als lebenswert erachtet und was dieser begriff einem überhaupt sagen soll.

soweit erstmal

LG Alex:smile:

SEIT WANN…

zb. bequemlichkeit, mitleid - das sind
alles niedere beweggründe. es wäre mord.

…ist MITLEID ein niederer beweggrund???

Hi,

Aber in der Bibel heißt es ja auch nicht
„du sollst nicht morden“, sondern „du sollst nicht töten“

das ist falsch. es steht morden und nicht töten.

das gehört ja nun eindeutig ins reli-brett. Hier müsste man ja erstmal originaltexte zurate ziehen und etwaige übersetzungsfehler eruieren :wink:

LG Alex :smile:

Hallo,

soll in holland bald alltag sein: umbringen von neugeborenen.

was in Holland passiert empfinde ich auch als skandalös.

Gruß

Tahere

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Nein, in diesem Fall ist die Entscheidung so schwierig, weil
der „mutmaßliche Wille“ der Patientin umstritten ist. Hätte
sie ne Patientenverfügung, dann wäre der Fall klar (zumindest
nach deutschem Recht, wie die USA sowas handhaben, weiß ich
nicht).

Musst du mehr Emergency Room schauen. :wink:

Dort ist es genauso.
Bin mir noch nicht mal sicher ob ‚wir‘ das nicht erst von drüben übernommen haben.

Gruß Ivo

Hallo Helena!

Ich befürchte, wir werden weder in Amerika noch hier einen Konsens erzielen.

In meinen Augen geht es um eine reine Wertediskussion, der sich jede moderne Gesellschaft immer wieder und unter Schmerzen stellen muss. Was richtig oder falsch ist, kann dabei keiner entscheiden.

Worum geht es: Es geht um den Konflikt zweier Grundwerte, der Würde und des Lebens. Wobei beide durchaus strittig sind.

Man kann mit Fug und Recht behaupten, ein Leben im Koma, das nur von Maschinen und unter Zuführung von Nahrungsmitteln über eine Sonde erhalten wird, sei würdelos. Aber woher weiß man das? Woher will jemand wissen, dass die Patientin dieses Leben als würdelos ansieht (und nicht nur wir?)?

Genauso kann man behaupten, dass das bewußte in Kauf nehmen des Todes durch Unterlassen der Versorgung zumindest Totschlag sei (und damit ein ernstes Verbrechen). Aber ist nicht unsere Apparatemedizin bald fähig, Leben geradezu beliebig zu verlängern? Muss hier nicht zwangsläufig eine Grenze gesetzt werden?

Ich denke, dass diese Diskussion wichtig ist. Auch ich halte unsere amerikanischen Freunde für sicher „seltsam“ in mancher ihrer Einstellung. Nichts desto trotz glaube ich nicht, dass wir uns viel leichter tun mit dem Thema, dass wir andere Argumente hätten. Und: Dieses Thema ist sehr wichtig, viel zu wichtig, als dass wir einen einzelnen Mann oder einen einzelnen Arzt oder ein Gericht entscheiden lassen könnten, denn es berührt die Grundfesten unserer Gesellschaft.

Denn was können die Konsequenzen sein:
Lockern wir das Recht auf Töten durch Unterlassen, dann steigt der Druck, frühzeitig Sterbe-„Hilfe“ anzuwenden. Die Niederlande sind hier offensichtlich ein bereits erwähntes Beispiel.
Limitieren wir es, dann Quälen wir ggf. bewußt Patienten, rauben ihnen also noch in ihrem Sterben die letzte Würde. Und kriminalisieren Verwandte, die die Entscheidung für den Patienten im besten Wissen und Gewissen treffen.

Vielleicht ist tatsächlich nur eine Einzelfallentscheidung möglich, die eine Ethik-Kommission, besetzt aus Verwandten und Freunden, Ärzten und sonst. Würdenträgern, in rel. Öffentlichkeit trifft. Eine Patientenverfügung würde hier sicherlich ebenfalls massiv helfen. Die Sicherheit, richtig zu handeln, hätte trotzdem niemand, und jeder, der über dieses Leben entscheidet, muss mit dieser Entscheidung weiterleben (können).
Denn unser deutsches System, dass einzelne Verwandte mit der Arzt diese Entscheidung treffen, ist sicher zweifelhaft…

Grüße
Jürgen

Hallo!

-du
-Joschka Fischer
-Gerd Schröder
-Georg W. Bush
-Terry Schiavo
-Edmund Stoiber
-…
-alle Astrophysiker
-Gehirntote

Endlich macht ein Posting in Frank’scher Manier richtig Spaß. Du triffst aber den Nagel auf den Kopf. Der Hirntod ist meßbar und jede andere Grenzziehung bewegt sich im Nebulösen, wabert irgendwo zwischen Meinung und Irrtum. Ansichten über Lebensqualität oder Äußerungen, daß man selbst nicht so daliegen möchte, liefern keinerlei Hilfestellung. Wir können nur das meßbare Kriterium nehmen und ansonsten - bitte wörtlich nehmen - mit den Grenzfällen leben. Und sie am Leben erhalten. Davon kann man nur abweichen, wenn es eine schriftliche (!) anderslautende Verfügung des Betroffenen gibt. Meinungen von Angehörigen und was die alles gehört haben wollen, sind dafür kein Ersatz.

Gruß
Wolfgang

Hallo Christian!

Wenn die Frau jemals
erwachen sollte, wäre sie :weder imstande zu sprechen, :sich sonstwie zu :artikulieren, ihre :Körperfunktionen zu :regulieren oder sonst in :irgendeiner Hinsicht das :Leben eines gesunden
Menschen zu führen.

Gehe in eine Einrichtung für geistig schwer Behinderte. (Am Rande: Etliche kamen durch schwere Versäumnisse, überfordertes oder fehlendes Personal während der Geburt in einem Krankenhaus in diesen Zustand). Dort wirst Du Menschen aller Altersgruppen sehen, die lebenslang Windeln tragen müssen, blind und taub sind, motorisch schwer gestört, kein Gehen, kein gezieltes Greifen ist möglich, aber sie leben. Zwischen den Extremfällen und gesunden Menschen gibt es unendlich viele Schattierungen. Dabei traue ich keinem gesunden Menschen ein Urteil darüber zu, was ein lebenswertes Leben überhaupt ist.

Gruß
Wolfgang

Hallo Helena,

ich habe nicht alles gelesen und es kann daher sein, dass dies schon erwähnt wurde. Dennoch nachfolgend mein kleiner Erfahrungsbericht:

Doch in diesem Zustand, (im Gegnsatz zu Komma) sind einige
Reflexe noch vorhanden und manchmal schaut es so aus, als ob
der Patient tatsächlich auf Reize reagiert.

Vor genau 20 Jahren absolvierte ich ein Praktikum im Rahmen meiner ersten Ausbildung und behandelte 4 Monate lang Patienten mit apallischen Syndrom (Kinder).
Meine Erfahrung war, dass die Kinder definitiv Reaktionen zeigten, die ganz klar erkennbar auf Emotionen begründet waren.
Sie zeigten individuelle Reaktionen, wenn z. B. Besuch der Angehörigen kam. Manchmal hatten sie keinen Bock und sträubten sich, indem sie sich steif machten, oder einfach nicht mitmachten.

Es ist lange her und ich bekomme das im einzelnen fachlich nicht mehr 100 %tig hin, aber es gibt unterschiedliche Stadien/Formen des Wachkomas.

Was aber falsch
ist: Kein mensch hat bis jetzt beweisen können, daß diese
Regungen auf gespürte Emotionen zurück zu führen sind.

Das wage ich sehr stark zu bezweifeln! Es ist eher umgekeht.
Es ist nicht bewiesen, dass Wachkomapatienten grundsätzlich keinerlei Reaktionen auf ihre Umwelt zeigen. (Ich glaubte übrigens, bei den kurzen Bildern dieser Frau, auch Reaktionen erkannt zu haben)

Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, je nach medizinischer Situation reagieren sie durchaus.

Ich habe gesehen, wie schwerst körperlich und geistig Behinderte sich freuen und jauchzen können.
Sie leben in ihrer eigenen kleinen Welt. Ich kam zu dem Entschluss, dass ich nicht beurteilen kann, ob dieses Leben für sie nicht lebenswert ist.

Was man nicht kennt, vermisst man nicht!

Sie spüren, dass da Wesen, sprich andere Menschen sind, die sie berühren, mit ihnen sprechen, sie versorgen und dass sie nicht alleine sind.
Für einen gesunden Menschen ist dies sicherlich nicht genug, aber wissen wir, oder dürfen wir aus unserer Sicht entscheiden, wie das für den anderen, für diese Menschen ist?

Auch in der Physik musste man schon häufig feststellen, dass es Dinge gibt, die unserer Vorstellungskraft schwer zugänglich sind.

Gruß Diphda

Hallo,

ab dem Wort „antiamerikanisch“ hatte ich irgendwie keine Lust mehr weiterzulesen. Das Wort wird mir inzwischen zu inflationär und vor allem zu undifferenziert eingesetzt. Die Verwandtschaft zu „antisemitisch“ ist ja auch zu offensichtlich. Ich weiß nicht, ob das allen so geht, aber mir ist es jedenfalls herzlich egal, ob komatöse Menschen und angebohrte Naturschutzgebiete in den USA oder in Paraguay liegen. Zugegebenermaßen fällt mir auf, daß derartige Meldungen relativ häufig aus den USA kommen, was aber ganz bestimmt nur daran liegt, daß das Land so groß und in den Medien so präsent ist.

Gruß,
Christian

Vermutlich liegt das daran, daß wir unterschiedliche Werte
haben.

So wird es sein

Das Sozialsystem lässt sozial Schwache sehenden Auges
verrotten, die Todesstrafe wird als „normal“ angesehen, der
Besitz gefährlicher Schußwaffen für jedermann als

Ich weiß ja nicht, wo du das aufgeschanppt hast, dass die Todesstrafe als normal angeshen wird, die Mehrheit tut es jedenfalls nicht. Über das Sozialsystem solltest du dich mal besser erkundigen.

„Bürgerrecht“, fremde, souveräne Staaten werden
völkerrechtswidrig und ohne jegliche Grundlage überfallen,
ihre Zivilbevölkerung wird zigfach ermordet, politische

Das solltest du mal erklären.

Gefangene werden unter unwürdigen und lebensbedrohlichen
Bedingungen und fernab jeglicher internationalen
Kontrollinstanz eingepfercht, von den Folterungen mal gar
nicht zu reden.

Diese Soldaten wurden ja auch angeklagt und verurteilt. Du gehst sicherlich davon aus, dass es ein Befehl von Bush persönlich war und das es der Alltag in Amerika ist.

und machen so einen Bohei wegen einer Frau, die vom Hirntod
kaum entfernt ist und deren mutmaßlicher Wille es ist, nicht
länger leiden zu müssen. Die von mir auch schon erwähnten
Abtreibungsgegner, gegen die auch AFAIK nicht so wirklich
ernsthaft vorgegangen wird, tun das ihrige dazu.

Ähm, die USA machen da keinen Wind drum, es sind die Medien, die es tun. In Deutschland gab es auch vor kurzem ein Gewese um die Sterbehilfe und der Zwang, totkranke Menschen trotz heftigster Schmerzen krampfhaft am Leben zu halten.

Wie man sich da dann hinstellen kann und behaupten kann, „das
Leben“ schützen zu wollen, ohne daß es einem ganz schrecklich
peinlich ist, kann ich nicht nachvollziehen. Wie können die
erwarten, daß ihnen das jemand abkauft?

Ich würde es begrüßen, wenn Du - falls Du Dich noch weiter
äußern willst - zur Sache was schriebst. Mein vermeintlicher
„Antiamerikanismus“, der in meinen Augen heutzutage „erste
Bürgerpflicht“ ist, hat mit dem Thema nämlich nicht wirklich
was zu tun.

Malte.

Hi little Panda,

Also auf jeden Fall dort wo ein Mensch auch ohne künstliche
Lebenserhaltung leben kann. Ein taubblinder Mensch hat ja
keine Hirnschädigung und kann sich mehr oder weniger selber
versorgen. Er muß nicht durch Magensonden ernährt werden usw.

durchaus nachvollziehbar!

Dies Sache ist leider wesentlich komplizierter als mir lieb ist.
Das dumme an dem Ganzen ist nämlich, dass es auch schon kleine Wunder gab, die das schier Unmögliche möglich machten.

Vor längerer Zeit sah ich einen Bericht über eine Komapatientin (nicht Wachkoma), die nach, lass mich Lügen, ca. 8 Jahren? wieder aus dem Koma erwachte. Sie benötigte Therapien, ist heute aber wieder voll lebensfähig und führt ein „normales“ Leben.

Und nun? Ich weiß es nicht, aber es gibt mir zu denken und erschwert solche, und vielleicht sogar die eigene Entscheidung(en).

Klar dürfte allerdings sein, dass wohl die Mehrheit der Menschen sich gegen ein Leben an Apparaten und/oder völliger Hilflosigkeit entscheiden.

Mein Gefühl sagt mir auch, dass diese Ansicht bzw. dieser Wunsch inzwischen absolut „gesellschaftsfähig“ ist, und die Meisten keine moralischen Bedenken dabei haben. Schließlich entscheidet man in erster Linie über sein eigenes Leben!

Eine Patientenverfügung gibt in sofern „Rechtssicherheit“, da man dadurch ziemlich sicher ausschließen kann, dass ein Angehöriger, aus welchen Gründen und Motiven auch immer, dem Betroffenen die Entscheidung „getötet“ zu werden abnehmen, bzw. in dessen Namen für oder gegen sein Weiterleben entscheiden kann.

Früher (ohne die moderne Medizin)gab es diese schwierigen Entscheidungen nicht. Nun haben wir sie aber, greifen in „Schicksale“ regulierend ein und müssen nun sehen, wie wir mit dieser „Errungenschaft“ umgehen.

Entwickelt sich der technische Fortschritt schneller, als die menschliche „Reife“ mithalten kann?!

Die einzige „Lösung“ sehe ich darin, dass Entscheidungen über Leben oder Tod von Menschen, die sich nicht mehr selbst dazu äußern können, allein von diesen Personen selbst im Vorfeld getroffen werden können.

Dumm nur, dass wir im Vorfeld dann eigentlich alle Mediziner werden müssten, um genau differenzieren zu können, in welchem Fall man sofort abschalten soll oder doch noch warten soll. (Siehe Beispiel oben)
Nicht jeder ist sich vielleicht so sicher, dass er auf jeden Fall abgeschaltet werden möchte, mit dem Wissen, dass in manchen Fällen vielleicht doch ein „würdiges“ Weiterleben möglich gewesen wäre.

Nunja, ich gebe zu, man kann alles kompliziert machen :wink:

Gruß Diphda, der gerade wieder auffält, bisher keine Patientenverfügung erstellt zu haben

Politik?
Auch Hallo,

ich hab exakt nach dem Wort „antisemitisch“ aufgehört zu lesen.
Es gibt Menschen, die müssen es einfach inflationär überall einsetzen.

Hier geht’s aber weder um antiamerikanisch, noch um antisemitisch.
Da liegt eine Frau in einem Krankenhaus, die eigentlich tot sein müßte. Sie wird künstlich am Leben erhalten. Die Frage, die sich mir jetzt stellt is ja: wie lange wollen die das machen? Bis sie 130 ist? Möglich dürfte das ja sein. Und wann zieht man dann den Stecker raus?
Mit 65? Oder lieber doch erst mit 80? Irgendwo muß doch mal ein Ende sein…
Denn selbst wenn man alles um sich rum mitkriegt, was hat man davon, den ganzen Tag die Krankenhauszimmerdecke anzustarren, während einem die Gliedmassen abfaulen vom langen Liegen?

Was mir diese Diskussion gebracht hat? Ich hab erstmal ne schriftliche Verfügung verfasst, mich sterben zu lassen, wenn es soweit ist.

Liebe Grüße vom Igel

Hi Frank!

Hallo Expertin!

Ich, Expertin??? *lachenmußich*

Ab wann genau willst du hirngeschädigte nicht mehr überleben
lassen?

Siehe meine Antwort auf den Beitrag von Wolfgang Dreyer am 21.3.2005 um 15:42. Wenn du diesen Beitrag liest (hast du es überhaupt gelesen, bevor Du diesen Beitrag schreibst?) wirst Du merken, daß genau das meine Zweifeln sind.

Kein Mensch ist imstande (oder sollte sich imstande fühlen) über das Recht auf Leben Anderer zu bestimmen. Hier in diesem Lande, vor vielen Jahren wurde das getan und wir alle wissen, welchen absolut schrecklichen und grausamen Konsequenzen das mit sich brachte. Aber gut, das ist ein anderes Thema.

Jedenfalls ist für mich jemand tot, wenn der EEG eine gerade Linie aufweisst und innerhalb von sechs Stunden sich daran nichts ändert. Alles andere weißt auf ein Funkel Leben hin. Nur unter welchen Bedingungen das Leben dann weiter geht, ist ja nur auszumalen.

Dieser Fall zeigt mir, wie wichtig es ist, dieser Patientenverfügung zu erfassen.

Schöne Grüße aus Nürnberg!
Helena

Hallöchen,

ich hab exakt nach dem Wort „antisemitisch“ aufgehört zu
lesen.
Es gibt Menschen, die müssen es einfach inflationär überall
einsetzen.

im vorherigen Artikel wurde denjenigen, die die Vorgehensweise in den USA - vorsichtig formuliert – für diskutabel halten, unterschwellig vorgeworfen, dies geschähe aus Antiamerikanismus. Das ist in diesem Forum seit einiger Zeit genauso eine unnötige Keule wie der Vorwurf des Antisemitismus´, den man sich im Politikbereich gefallen lassen muß, wenn man die Vorgehensweise der isrealischen Regierung kritisiert. Daher mein Vergleich.

Immer um Klarstellung bemüht,

Christian

Sorry Sancho, aber Du irrst Dich ;o))
Hola Sancho!

Leider muß ich Dich hier widersprechen.

Schon in meinem Anfangsposting schrieb ich Folgendes:
„Und jetzt kommt mir einen Präsidenten, der Dir nichts, mir nichts über 1000 mal den Tod Mitbürger gerne und ohne zu zücken unterschrieben hat, und sagt diese Dame muß wohl (vielleicht noch weitere) 15 Jahren weiter vegetieren…“

Somit wurde dieses Aspekt bereits erwähnt und zwar ganz am Anfang.

Schöne Grüße und ebenfalls Mahlzeit! ;o))
Helena

zb. bequemlichkeit, mitleid - das sind
alles niedere beweggründe. es wäre mord.

…ist MITLEID ein niederer beweggrund???

mercy killings bzw. euthanasie ist also kein mord? mitleid ist ein niedriger beweggrund. aus mitleid darf man niemanden umbringen. kein niedriger beweggrund wäre notwehr, nämlich wenn ein anderes gut den tod rechtfertigt. (das sagt mir mein hausverstand, denn ich bin kein jurist.)

„du sollst nicht morden“, sondern „du sollst nicht töten“

das ist falsch. es steht morden und nicht töten.

das gehört ja nun eindeutig ins reli-brett. Hier müsste man ja
erstmal originaltexte zurate ziehen und etwaige
übersetzungsfehler eruieren :wink:

aha also du meinst das fremdsprachenbrett :wink:

gruß
dataf0x

dazu habe ich dieselbe einstellung wie zur todesstrafe: solange es zweifel gibt, darf niemand getötet wird, da die möglichkeit eines mordes im raume schwebt. kurz gesagt: niemand weiß, wie tot diese frau ist! die grenze des todes noch weiter ins leben hinein zu verschieben, nur weil es nützlich ist, halte ich für moralisch bedenklich.

gruß
dataf0x

Hallo,

mercy killings bzw. euthanasie ist also kein mord? mitleid ist
ein niedriger beweggrund. aus mitleid darf man niemanden
umbringen. kein niedriger beweggrund wäre notwehr, nämlich
wenn ein anderes gut den tod rechtfertigt. (das sagt mir mein
hausverstand, denn ich bin kein jurist.)

wenn ich mal mein nichtjuristisches Wissen dazu zum besten geben darf:

Notwehr oder -hilfe ist ein Notstand, kein Beweggrund.

Der Nothelfer z.B. hat Mitleid mit dem Opfer einer Straftat und leistet Nothilfe, dann ist der Beweggrund - das Mitleid - nebensächlich.
Oder: der Nothelfer hasst den Angreifer und ist voller Rachegefühle und überwindet deswegen seine Angst, leistet Nothilfe und tötet den Angreifer, dann wäre der Beweggrund zwar niedrig, aber solange die Verhältnismäßigkeit nicht verletzt wurde, ist die Nothilfe trotzdem gestattet, da Notstand.

Ob Mitleid ein niederer Beweggrund ist oder nicht weiß ich aber nicht, es entscheidet dann darüber ob es Totschlag oder Mord war, neben anderen Kriterien.

Aber vielleicht korrigiert mich ein Jurist, ich bin da kein Experte.

Gruß

Tahere

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

oder sonst in irgendeiner Hinsicht das Leben eines gesunden
Menschen zu führen.

hi,

mit minus 8 dioptrien kann ich nicht „das leben eines gesunden menschen führen“. ich bin abhängig von einer sehhilfe. ohne diese kann ich weder die straße überqueren, noch lesen und schreiben, noch mit etwas zu essen machen. ich würde verhungern.

jetzt darfst du mich umbringen, denn mein leben ist würdelos.

bedenke auch, daß übergewichtige menschen würdelos leben.
oder menschen, die süchte haben.

kurz: FAST JEDER.

man sollte jeden beseitigen, der nicht 100% perfekt ist.

gruß
dataf0x

hi

mercy killings bzw. euthanasie ist also kein mord? mitleid ist
ein niedriger beweggrund. aus mitleid darf man niemanden
umbringen.

Da stellt sich mir die Frage, ob Du schon mal jemand jahrelang beim elendigen Sterben zusehen mußtest?

Gruß
Edith