Falsch interpretierte politik
Hi,
das Hirn ist hin, da gibt es kein Vertun. Wenn die Frau jemals
erwachen sollte, wäre sie weder imstande zu sprechen, sich
sonstwie zu artikulieren, ihre Körperfunktionen zu regulieren
oder sonst in irgendeiner Hinsicht das Leben eines gesunden
Menschen zu führen.
Das ist aber keine rechtfertigung ihre magensonde zu ziehen.
Einzig und allein die nulllinie im eeg zeigt die funktionseinstellung des gehirns.
Das ethisch/moralische problem, das sich hier ergibt ist die
wahl, vor der der arzt steht.
Der Arzt hat damit nichts zu tun.
Er bildet die letzte instanz, die den tod feststellen kann.
Die Frau hat keine
Patientenverfügung hinterlassen, also muß irgendjemand die
Entscheidungen für sie treffen. In diesem Fall ist es ihr
Mann, der sich nicht erst seit gestern für einen würdigen Tod
einsetzt.
In den usa zählt das faktische vorhandensein der verfügung.
Rechtlich haben die eltern als direkt blutsverwande sogar noch ein höheres mitspracherecht (das ist allerding auslegungssache des gerichtes).
Es ist zuspät sie sterben zu lassen. Man hätte die behandlung aussetzen sollen, als sie das apallische syndrom entwckelte.
Was ist denn sonst die künstliche Ernährung in diesem Fall?
Nahrungsergänzung? Kurmaßnahme?
Per definiton handelt es sich um pflegerische maßnahmen.
Hier geht es um nicht mehr,
als einen notdürftig am Leben erhaltenen Körper
das ist faktisch FALSCH
auch weiterhin
am Leben zu erhalten, falls man den Zustand wirklich als Leben
bezeichnen will.
Fakt ist, daß sie lebt. Eine magensonde gilt nicht als lebenserhaltende maßnahme. Würde man die sonde entfernen, dauerte es ca. eine woche, bis sie tod ist.
Ob ihr mit der sonde geholfen ist, steht auf einem ganz anderen blatt.
Tja, wer sollte es tun? Die Politik? Oder vielleicht doch der
Ehemann?
Man kann hier auch nur vor überstürztem antiamerikanismus warnen.
Der montägige kongress-vorgang stellt keineswegs einen richtungsweisenden präzedenzfall dar.
Tatsächlich verhält es sich anders herum. Hätte man das entfernen der magensonde zugelassen, wäre das der euthanasie gleichgekommen (so war es ja auch gedacht).
Die politik hat hier genau das verhindert, nämlich daß jemand über leben und tod eines patienten entscheidet, der faktisch nicht sterbend ist.
Bevor hier ausgeartete diskussionen àla Sie-ist-schon-tod entstehen, schlage ich vor in den einschlägigen richtlinien nachzuschlagen.
Das wahre ausmaß des themas kommt in den meisten diskussionen leider nie zum ausdruck. Man sieht jetzt viel anti-amerikanismus (aus nicht nachvollziehbaren motivationen), man sieht viele die sagen sie sei tod, andere sagen sie lebt.
Was man aber bedenken muss ist die schwere der hier zu fällenden entscheidung.
Man kommt um den begriff EUTHANASIE nicht herum, mit all seiner ethischen und geschichtlichen vorbelastung.
Man muss für sich selbst herausfinden welches leben man als lebenswert erachtet und was dieser begriff einem überhaupt sagen soll.
soweit erstmal
LG Alex:smile: