Was denkt jeder spontan zur Schulpflicht?

Dann also doch lernen nach Lehrplan, kein freies Lernen …

Doch wesentlich freier. Man kann den Unterricht doch einteilen, wie man will.

also eigentlich Schule nur ohne Mitschüler.

Mitschüler kann es auch geben, aber vielleicht ein oder zwei anstatt dreißig.

Und dafür der ganze Aufwand???

Individuelle Förderung statt jeden Vormittag rumdösen. Spaß am Lernen behalten statt Lernfrust.

Freies Lernen heisst aber auch, lernen was man will wann man es will. Wenn ich jedoch für Prüfungen bereit stehen muß, gibt es doch den Zwang, sich Physik anzutun, obwohl man keinen Bock darauf hat. Deine Freiheit heisst nur: Lerne ich vormittags oder nachmittags.

Wer oder was qualifiziert denn Eltern zu einer vernünftigen Förderung ihrer Kinder?

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Freies Lernen heisst aber auch, lernen was man will wann man es will.

Mit Prinzipienreiterei kommt man in der Praxis meist nicht weit.

Wenn ich jedoch für Prüfungen bereit stehen muß, gibt es doch den Zwang, sich Physik anzutun, obwohl man keinen Bock darauf hat.

Zumindestens, wenn man das Abitur kriegen will, dann ja.

Deine Freiheit heisst nur: Lerne ich vormittags oder nachmittags.

Sie heißt auch: Muss ich Sachen üben, die ich schon kann? Muss ich ewig Dinge durchkauen, wenn ich schon längst auf den nächsten Schritt neugierig bin? Muss ich so lange drauf rumkauen, bis mich der nächste Schritt nicht mehr interessiert? bis die Sache langweilig geworden ist? Muss ich ein Thema nach 45 Minuten fallen lassen, oder kann ich jetzt beim Thema bleiben, und das nächste Thema morgen angehen?

Wer oder was qualifiziert denn Eltern zu einer vernünftigen Förderung ihrer Kinder?

Die Kinder müssen die Prüfungen bestehen.

Man sollte doch davon ausgehen, dass fast alle Eltern ihre Kinder normalerweise zur Schule schicken, wenn sie nicht unterrichten können. Und dass sie das Beste für ihr Kind wünschen, und es auch halbwegs beurteilen können, was das ist. - Das tut man ja auch, sonst würden sie ja nicht automatisch das Sorgerecht erhalten.

Freies Lernen heisst aber auch, lernen was man will wann man es will.

Mit Prinzipienreiterei kommt man in der Praxis meist nicht
weit.

Wenn ich jedoch für Prüfungen bereit stehen muß, gibt es doch den Zwang, sich Physik anzutun, obwohl man keinen Bock darauf hat.

Zumindestens, wenn man das Abitur kriegen will, dann ja.

Deine Freiheit heisst nur: Lerne ich vormittags oder nachmittags.

Sie heißt auch: Muss ich Sachen üben, die ich schon kann? Muss
ich ewig Dinge durchkauen, wenn ich schon längst auf den
nächsten Schritt neugierig bin? Muss ich so lange drauf
rumkauen, bis mich der nächste Schritt nicht mehr
interessiert? bis die Sache langweilig geworden ist? Muss ich
ein Thema nach 45 Minuten fallen lassen, oder kann ich jetzt
beim Thema bleiben, und das nächste Thema morgen angehen?

Auch hier gehst du nur von Leistungsstarken aus, was ist mit den Schwachen? Es bestreiten hier wenige, dass das starre 45-Minuten-jeder-macht-das-Gleiche-Konzept überarbeitungswürdig ist.

Wer oder was qualifiziert denn Eltern zu einer vernünftigen Förderung ihrer Kinder?

Die Kinder müssen die Prüfungen bestehen.

Man sollte doch davon ausgehen, dass fast alle Eltern ihre
Kinder normalerweise zur Schule schicken, wenn sie nicht
unterrichten können. Und dass sie das Beste für ihr Kind
wünschen, und es auch halbwegs beurteilen können, was das ist.

  • Das tut man ja auch, sonst würden sie ja nicht automatisch
    das Sorgerecht erhalten.

Wenn es denn tatsächlich so wäre, bräuchte man keine Schulpflicht, da hast du Recht. Leider widerspricht die Realität in Deutschland deinem Idealbild.

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Guten Morgen!

Meine Schul- und Studienzeiten liegen 5 bis 55 Jahre zurück. Auf Anhieb fällt mir nichts ein, auf das diese deine Aussage zutrifft:

die Schule lehrt auch viele falsche Sachen, vieles ist ja einfach ein :stuck_out_tongue:aar Jahre später wieder überholt…

Es gab vielfältige gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Veränderungen, Irrungen und Verirrungen. Das Wissen in den Naturwissenschaften und ihren Anwendungen verbreiterte sich beträchtlich, manche Lehrinhalte gab es früher nicht und manches wurde bewusst ausgespart (Klassiker: Sexualkunde und jüngere Geschichte). Aber Schulstoff, der sich als falsch erwies, ist mir nicht gegenwärtig.
Diese Aussage verträgt keine Verallgemeinerung für jede Disziplin und jede Epoche. Wo Wissenschaft und Lehre unter die Räder von Politik oder Klerus geraten, gibt es genug Beispiele für haarsträubenden Unfug von Lehrinhalten.

Jede Zeit hat ihre seltsamen Postulate, denen der kritische Verstand aber nicht folgt, weil er sie als von Interessen gefärbt oder schlicht als dummes Zeug erkennt. Dazu gehört mancher Zeitgeist, vor dem natürlich auch Schule nicht sicher ist.

In diesem Zusammenhang fällt mir auf und ein: In den 70ern geisterte das von den meisten Akteuren und in der breiten Öffentlichkeit falsch verstandene Schlagwort „antiautoritäre Erziehung“ durch Hirne und Medien. Diese Bewegung hatte mancherlei Ähnlichkeit mit „Unschooling“. Viele Leute zimmerten daraus ihre Art von Hedonismus, der unter Ignoranz kindlicher Möglichkeiten und Grenzen in der Praxis darauf hinaus lief, die Kinder sich selbst zu überlassen. Sprüche und realitätsferne Ideologie von damals und heute sind weitgehend identisch.

Gruß
Wolfgang

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Hallo,

Mit Prinzipienreiterei kommt man in der Praxis meist nicht
weit.

Berichte doch bitte mal von deinen praktischen Erfahrungen im Allgemeinen, gerne auch von deinen beruflichen pädagogischen/schulischen Erfahrungen im Speziellen.

Gruß
Wawi

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Also, auf die Frage, ob dieses Gesetz von 1938 noch gilt, habe ich ganz viele Artikel gefunden, die alle davon ausgehen, dass das Gesetz seitdem ziemlich unverändert weiter besteht.
Wenn ich Schulpflicht 1938 bei google eingebe, kommen mehr Einträge, als ich hier zitieren könnte. Zitate:
Die deutsche Schulpflicht geht in ihren Grundzügen auf ein Gesetz aus dem Jahre 1938 zurück – Hitler erlaubte erstmals, die Schulpflicht polizeilich zu erzwingen, Das Gesetz hat seitdem keine wesentliche Änderung erfahren, usw usw , ich kopier mal ein paar in diese Antwort:

Diese Schulpflicht gilt seit der Weimarer Republik. Im Jahr 1938 erlaubte ein Gesetz erstmals, sie polizeilich zu erzwingen.
http://content.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/23942…

In Deutschland besteht Schulanwesenheitspflicht. Das Gesetz stammt in seinen Grundzügen aus dem Jahr 1938:

Homeschooling: Pro und Contra Homeschooling - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/schule/schule/unterricht/paedago…

Deutschland gehört zu den wenigen Ländern, in denen Hausunterricht verboten ist und eine strikte Schulanwesenheitspflicht gilt. Die geht auf das Reichsschulpflichtgesetz von 1938 zurück.
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/jung/heimunt…

Hitler führte das Verbot des Hausunterrichts 1938 aus leicht durchschaubaren Gründen ein.
http://www.tagesspiegel.de/wissen/freie-sicht-heimun…

Dann bin ich noch auf die Seite vom Katholischen Familienbund gestoßen:
Die zitieren die Länderverfassungen verschiedener europäischer Länder bzgl. der Schulpflicht. (Kein Land hat eine Schulpflicht, aber das wissen wir ja schon). Bei Deutschland zitieren sie genau dieses Gesetz aus dem Jahr 1938. Es scheint kein anderes zu geben:

http://www.familienbund-bayern.de/media/426e50f0380a…

Die Schulgesetze sind natürlich Länderrecht, aber Bundesrecht bricht Länderrecht, und wie es aussieht, hat das Reichsschulpflichtgesetz von 1938 keine wesentliche Änderung auf Bundesebene erfahren, und durch die Ländergesetze scheint es auch nicht aufgehoben (falls Ländergesetze das überhaupt können), weil es ja noch weiter unverändert praktiziert wird. Es gilt immer noch Schulzwang, es werden immer noch Kinder mit der Polizei in die Schule gefahren, es werden immer noch Eltern kriminalisiert, genau wie 1938 vorgesehen.

Auf Bundesebene gibt es das Schulwesen betreffend meines Wissens nur Artikel 7 GG:

7(1) Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates.

Aber daraus lässt sich jedenfalls kein Schulzwang ableiten. Dass das Schulwesen unter der Aufsicht des Staates steht, bedeutet ja nicht, dass dann auch ein Besuchszwang besteht.

Dann gibt es noch Artikel 6 GG:

6(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
Der liest sich ein wenig wie die Schulverfassungen der anderen Länder, also so, als könnten die Eltern entscheiden, wie das Kind erzogen wird, wird aber in der deutschen Rechtssprechung nicht so ausgelegt, dass die Eltern sich in ihrer Erziehung gegen den Besuch einer Schule entscheiden könnten.
Und dann gibt es noch die Menschenrechte
26 (3) Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.
Aber die werden auch nicht angewendet. Die Eltern haben hier nicht das Recht, die Art der Bildung zu wählen, sie haben nur das Recht, die Art der Schule zu wählen, offenbar wird davon ausgegangen, dass Bildung nur in der Schule zu haben ist, und auch nur in Schulgebäuden, Fernschulen sind ja zum Beispiel zur Erfüllung der Schulpflicht auch verboten.
Also, zusammenfassend sieht es für mich so aus, als würde dieses Gesetz von 1938 ziemlich unverändert weiter bestehen, es gab auf Bundesebene kein anderslautendes Gesetz des Reichsschulpflichtgesetzes, und möge über die Ländergesetze zwar gesagt sein, sie hätten es aufgehoben (wenn Ländergesetze „Bundesgesetze“ aufheben können), so haben sie es zumindest nicht inhaltlich und nicht in der Praktizierung aufgehoben.

Und jetzt erläutert mir, wo und warum ich Unrecht habe.

Auch hier gehst du nur von Leistungsstarken aus, was ist mit den Schwachen?

Für die würde es bedeuten: nicht im Stoff weitergehen müssen, wenn man den aktuellen Stoff noch nicht kapiert hat.

Ich gehe aber tatsächlich davon aus, dass Kinder mit gezielter Einzelförderung wesentlich leistungsstärker werden als gleichaltrige Schulkinder. Man muss sich doch nur mal angucken, was in der Behinderten-Frühförderung geleistet wird, und da werden die Kinder sehr individuell gefördert. Das könnte man mit anderen Kindern ja auch machen.

Ich hab fast meine gesamte Schulzeit nur verdöst mit sporadischen Stressattacken und trotzdem das Abitur geschafft, uns es geht und ging bestimmt etlichen anderen Leuten genauso. Das ist doch reine Zeitverschwendung so was.

Es bestreiten hier wenige, dass das starre 45-Minuten-jeder-macht-das-Gleiche-Konzept überarbeitungswürdig ist.

Es ist ja aber nunmal Fakt. Und mit 30 Kindern in einer Klasse wäre es auch schwierig, das wesentlich zu verbessern.

Man sollte doch davon ausgehen, dass fast alle Eltern … das Beste für ihr Kind wünschen, und es auch halbwegs beurteilen können, was das ist.

Wenn es denn tatsächlich so wäre, bräuchte man keine Schulpflicht, da hast du Recht. Leider widerspricht die Realität in Deutschland deinem Idealbild.

Wo denn? Und wo wird das überhaupt festgestellt, und wie? Gibt es eine Statistik darüber?

Hallo,

Mit Prinzipienreiterei kommt man in der Praxis meist nicht weit.

Berichte doch bitte mal von deinen praktischen Erfahrungen im Allgemeinen, gerne auch von deinen beruflichen pädagogischen/schulischen Erfahrungen im Speziellen.

Bezüglich Prinzipienreiterei? Wie kommst du da jetzt drauf? Das hatte ich doch in einem ganz anderen Zusammenhang geschrieben.

Wenn ich mit jemandem diskutieren soll, muss ich das Gefühl haben, dass er wenigstens versucht zu verstehen, wie ich das meine, und das habe ich bei dir überhaupt nicht.

Viele Grüße

Auch hier gehst du nur von Leistungsstarken aus, was ist mit den Schwachen?

Für die würde es bedeuten: nicht im Stoff weitergehen müssen,
wenn man den aktuellen Stoff noch nicht kapiert hat.

Und durch die gemeinsamen Prüfungen fallen, und dann?

Ich gehe aber tatsächlich davon aus, dass Kinder mit gezielter
Einzelförderung wesentlich leistungsstärker werden als
gleichaltrige Schulkinder. Man muss sich doch nur mal
angucken, was in der Behinderten-Frühförderung geleistet wird,
und da werden die Kinder sehr individuell gefördert. Das
könnte man mit anderen Kindern ja auch machen.

Ich hab fast meine gesamte Schulzeit nur verdöst mit
sporadischen Stressattacken und trotzdem das Abitur geschafft,
uns es geht und ging bestimmt etlichen anderen Leuten genauso.
Das ist doch reine Zeitverschwendung so was.

Es bestreiten hier wenige, dass das starre 45-Minuten-jeder-macht-das-Gleiche-Konzept überarbeitungswürdig ist.

Es ist ja aber nunmal Fakt. Und mit 30 Kindern in einer Klasse
wäre es auch schwierig, das wesentlich zu verbessern.

Da gibt es durchaus eine Menge Konzepte, die auch an Modellschulen umgesetzt werden.

Man sollte doch davon ausgehen, dass fast alle Eltern … das Beste für ihr Kind wünschen, und es auch halbwegs beurteilen können, was das ist.

Wenn es denn tatsächlich so wäre, bräuchte man keine Schulpflicht, da hast du Recht. Leider widerspricht die Realität in Deutschland deinem Idealbild.

Wo denn? Und wo wird das überhaupt festgestellt, und wie? Gibt
es eine Statistik darüber?

Naja, Erfahrungswerte einer Grundschullehrerin aus einem sozialen Brennpunkt. Dort ist mindestens der Hälfte aller Eltern scheissegal, was ihre Kinder machen.

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Hallo,

Mit Prinzipienreiterei kommt man in der Praxis meist nicht weit.

Berichte doch bitte mal von deinen praktischen Erfahrungen im Allgemeinen, gerne auch von deinen beruflichen pädagogischen/schulischen Erfahrungen im Speziellen.

Bezüglich Prinzipienreiterei? Wie kommst du da jetzt drauf?

Nein, ich hätte lediglich gerne einen Einblick in deine praktische Erfahrung an sich, denn davon scheinst du ja wohl jede Menge zu haben …?!

Gruß
Wawi

Hallo nochmal,

Also, auf die Frage, ob dieses Gesetz von 1938 noch gilt, habe
ich ganz viele Artikel gefunden, die alle davon ausgehen, dass
das Gesetz seitdem ziemlich unverändert weiter besteht.

Du vergisst, einen Unterschied zu erwähnen.
Das Gesetz 1938 wurde in einer Diktatur erlassen.

Das Grundgesetz, das die Sc hulpflicht in die Hände des Staates legt, wurde vom Parlamentarischer Rat entworfen, der wiederum von den drei Westmächten eingesetzt wurde.
Die Mitglieder des Parlamentarischen Rates dürften all jeglichen rechter Ideologien unverdächtig sein, größtenteils waren sie selbst vom NS-Regime verfolgte.
Das GG wurde unter den Augen der westlichen Alliierten erlassen, hätte dieses irgendetwas beinhaltet, was nicht gefällt, hätten wir es nicht in seiner heutigen Form.

Und jetzt erläutert mir, wo und warum ich Unrecht habe.

Ganz einfach: Du schreibst:

das damals geltende und bis heute nicht durch ein anderes Gesetz ersetzte Gesetz

Und das stimmt so nicht. Sh meine Ausführungen oben.

Wenn du das schon nicht unterscheiden kannst, sind deine restliche Recherchebemühungen wohl auch vergebens, da du sie nicht auswerten kannst…

Gruß
Wawi

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Wo denn? Und wo wird das überhaupt festgestellt, und wie? Gibt es eine Statistik darüber?

Naja, Erfahrungswerte einer Grundschullehrerin aus einem sozialen Brennpunkt. Dort ist mindestens der Hälfte aller Eltern scheissegal, was ihre Kinder machen.

Die würden sich ja wohl auch nicht die Mühe machen, ihre Kinder von der Schule zu nehmen, und schon gar nicht, wenn sie sich dann selber kümmern müssen. Der Normalfall, wenn man nichts weiter unternimmt, kann ja ruhig so weiterlaufen wie bisher. Meinetwegen kann man da ein paar bürokratische Hürden einbauen, wenn einer nicht zur Schule soll und will. Nur sollte es möglich sein.

Ich denke da wirklich an Einzelfälle, nicht an massenhafte Erscheinungen.

Hallo

Nein, ich hätte lediglich gerne einen Einblick in deine praktische Erfahrung an sich, denn davon scheinst du ja wohl jede Menge zu haben …?!

Ich habe praktische Erfahrungen erstens als Schülerin in großen Klassen, Kleingruppen und einzeln, zweitens als Lehrerin einzeln und in Kleingruppen, drittens habe ich Kinder, die gute, mittlere und auch sehr schlechte Lehrer (einzeln und Schule) und KindergärtnerInnen hatten.

Eigentlich würde ich guten Lehrern mit Klassen von ca. 10 - 20 Schülern den Vorzug geben. Oder, wenn praktische Tätigkeit (Versuche) damit verbunden ist, oder auch Exkursionen, Gruppen von ca. 5 - 10 Schülern.

Schließlich gehe ich davon aus, dass der Lehrplan bei
brauchbarem Einzelunterricht mit erheblich weniger Aufwand und
oft auch viel schneller abgearbeitet werden kann.

>>>das stimmt. Kranke Kinder zum Beispiel, die zu Hause oder per Fernschule lernen dürfen, brauchen meistens nur die Hälfte der Zeit oder noch weniger für bestimmte Stoffgebiete wie ihre beschulten „Klassenkameraden“. Das liegt daran, dass in der Schule soviel Zeit für Disziplinarmaßnahmen, Hefte einsammeln, Hefte austeilen, das ganze Drumherum eben langsamere Kinder bei der Stange zu halten, etc. drauf geht.

Wenn ich noch eine Weile darüber nachdenke, fällt mir bestimmt einiges ein, was mir in der Schule beigebracht wurde, das aber heute überholt ist.
Jetzt auf Anhieb fallen mir nur zwei Sachen aus dem Biounterricht ein.
Uns wurde beigebracht, dass Neugeborene nur sehr verschwommen und alles auf dem Kopf, also verkehrt herum, sehen.
Das stimmt nicht. Sie sehen in einer Entfernung bis zu 40 Zentimetern oder so sehr klar, und sie sehen auch nicht auf dem Kopf.
Außerdem haben wir in Bio sehr viel Zwillingsforschung durchgenommen, zig Filme gesehen, die dann irgendwie beweisen wollten, dass Zwillinge sich doch ziemlich ähnlich werden, auch wenn sie getrennt aufwachsen. Auch da ist die Forschung weiter. Bei dieser frühen Zwillingsforschung wurde völlig außer Acht gelassen, dass jeder Zwilling ja schon eine neunmonatige gemeinsame Zeit hinter sich hat, und auch wurden in dieser Forschung alle zusammen geworfen: Die, die direkt nach der Geburt getrennt wurden, und die, die erst mit ein oder zwei Jahren getrennt wurden. Erst als man Jahre später festgestellt hat, wie wichtig gerade diese ersten Jahre sind, hat man begriffen, dass die Zwillinge sich im späteren Leben vielleicht nicht aufgrund ihrer gemeinsamen Gene so ähnlich geworden sind, sondern weil sie die ersten zwei Jahre ihres Lebens gemeinsam verbracht haben.
Mir würde bestimmt mit der Zeit noch mehr einfallen. Aber eigentlich sprengt das ja den Rahmen, hier jetzt zig Beispiele aufzuführen.
Es gäbe dann noch so Beispiele, welche Fehler die Englischlehrer alle gemacht haben, aber die Sachen sind nicht heute überholt, sondern die waren damals wie heute falsch.

Ich habe eher den Eindruck, du verstehst etwas nicht. Du schreibst:
„Das Grundgesetz, das die Sc hulpflicht in die Hände des Staates legt, „
Im Grundgesetz wird die Schulpflicht doch überhaupt nicht erwähnt. Dort steht, das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates, das ist etwas völlig anderes.
So einen Fehler haben sich letztens glaube ich mal die Stuttgarter Nachrichten geleistet. Sie schrieben, Eltern die die Schulpflicht vernachlässigen, verstoßen gegen das Grundgesetz. Das gab sehr viele empörte Antworten von Lesern, die sich fragten, ob die Journalisten nicht mal richtig recherchieren könnten.

Die Frage wurde mir zweimal gestellt:
Wenn ich noch eine Weile darüber nachdenke, fällt mir bestimmt einiges ein, was mir in der Schule beigebracht wurde, das aber heute überholt ist.
Jetzt auf Anhieb fallen mir nur zwei Sachen aus dem Biounterricht ein.
Uns wurde beigebracht, dass Neugeborene nur sehr verschwommen und alles auf dem Kopf, also verkehrt herum, sehen.
Das stimmt nicht. Sie sehen in einer Entfernung bis zu 40 Zentimetern oder so sehr klar, und sie sehen auch nicht auf dem Kopf.
Außerdem haben wir in Bio sehr viel Zwillingsforschung durchgenommen, zig Filme gesehen, die dann irgendwie beweisen wollten, dass Zwillinge sich doch ziemlich ähnlich werden, auch wenn sie getrennt aufwachsen. Auch da ist die Forschung weiter. Bei dieser frühen Zwillingsforschung wurde völlig außer Acht gelassen, dass jeder Zwilling ja schon eine neunmonatige gemeinsame Zeit hinter sich hat, und auch wurden in dieser Forschung alle zusammen geworfen: Die, die direkt nach der Geburt getrennt wurden, und die, die erst mit ein oder zwei Jahren getrennt wurden. Erst als man Jahre später festgestellt hat, wie wichtig gerade diese ersten Jahre sind, hat man begriffen, dass die Zwillinge sich im späteren Leben vielleicht nicht aufgrund ihrer gemeinsamen Gene so ähnlich geworden sind, sondern weil sie die ersten zwei Jahre ihres Lebens gemeinsam verbracht haben.
Mir würde bestimmt mit der Zeit noch mehr einfallen. Aber eigentlich sprengt das ja den Rahmen, hier jetzt zig Beispiele aufzuführen.
Es gäbe dann noch so Beispiele, welche Fehler die Englischlehrer alle gemacht haben, aber die Sachen sind nicht heute überholt, sondern die waren damals wie heute falsch.
Beim Homeschooling bzw. Unschooling würde man zumindest keine veralteten und ewig wieder durchgekauten Schulbücher haben, und man hätte keinen Lehrer, der in jeder Klasse wieder das Gleiche runterleiert, sondern man wäre selbst auf Forschungstour, und würde wahrscheinlich eher an neuere Ergebnisse dran kommen.
Trotzdem wird natürlich immer wieder irgendetwas überholt, das ist überall so.
Ich weiß nicht, ob das Problem mit den Misshandlungen an zu starken Elternrechten liegt. Es liegt vielleicht eher an der Frage: Wem gehört das Kind? Gehört es den Eltern, gehört es dem Staat, oder gehört es sich selbst? Würden Kinder gleich als Personen angesehen, die niemandem gehören, wären die Probleme vielleicht geringer. Trotzdem ist es natürlich so, dass Eltern Kindern gegenüber immer in einer extremen Machtposition sind.

Wenn es von diesen Gesetzen, die in der Zeit der Bundesrepublik beschlossen wurden, so vorgesehen ist, dann ist das, solange sie gelten, in Ordnung.

>>>echt, du findest alles, was geltendes Recht ist, in Ordnung? Das ist in Dikaturen natürlich ganz böse. Aber davon mal abgesehen: Gesetze und Recht sind doch was wandelbares, und meistens wandeln sie sich gerade deswegen, weil irgendjemand sie nicht mehr in Ordnung fand.

Mit dem Meinungsbild hast du allerdings recht. Das ist die Meinung hier in D zum Thema Abschaffung der Schulpflicht.

Das letzte Mal ist mir ein echter Achtjähriger begegnet, als mir unser siebenjähriger Nachbar meine neu erstandene Digitalkamera erklärt hat (ich habe vorher noch ganz altmodisch mit Film fotografiert). Ich war schwer beeindruckt. Der hat mir im Detail diese Kamera, die er ja gar nicht kannte, erklärt. Das hat er nicht in der Schule gelernt. Seine Mutter meinte allerdings später zu mir, als ich ihr staunend davon berichtete, dass er sich sehr für Technik interessieren würde und dass sie sich Gedanken machen würde, weil Technik ja nun mal gar nicht in der (Grundschule) durchgenommen würde, wo er da mit seiner Technikbegeisterung bleiben würde.
Und zum Thema Butter bei die Fische: Wenn ein Kind total abgeschottet wird, wenn die Eltern einen völlig engen Eindruck machen, wenn vermutet wird, dass das Kind indoktriniert wird, dann ist das Kindeswohlgefährdung, und dafür ist das Jugendamt zuständig.
Ich glaube, Kinder spüren sehr genau, wenn etwas nicht stimmt. Sie sind ihre Eltern gegenüber natürlich loyal, aber wenn sie noch eine Person haben, der sie vertrauen, zum Beispiel so ein Lernbegleiter, dann glaube ich schon, dass sie sich der anvertrauen würden.