Was denkt jeder spontan zur Schulpflicht?

Wenn es von diesen Gesetzen, die in der Zeit der
Bundesrepublik beschlossen wurden, so vorgesehen ist, dann ist
das, solange sie gelten, in Ordnung.

>>>echt, du findest alles, was geltendes Recht ist, in
Ordnung? Das ist in Dikaturen natürlich ganz böse.

Unterhalten wir uns hier über die Diktatur Bundesrepublik? Oder wovon redest du?

Aber davon
mal abgesehen: Gesetze und Recht sind doch was wandelbares,
und meistens wandeln sie sich gerade deswegen, weil
irgendjemand sie nicht mehr in Ordnung fand.

Du musst da von gar nichts absehen. Ich wies doch ausdrücklich auf
den Verlauf der Gesetzgebung hin. Dass die Gesetzesänderung genauso geht, und dass du dafür eben eine Mehrheit finden musst, habe ich das nicht auch geschrieben?

H.

Das „davon mal abgesehen“ bezog sich auf den Satz davor, dass die Bundesrepublik natürlich keine Diktatur ist. Den Satz, dass geltendes Recht in Orndung ist, finde ich einfach grds. problematisch.

Hier noch ein paar:
Mir sind noch zwei Beispiele eingefallen, von Dingen, die wir in der Schule noch gelernt haben, die inzwischen aber überholt sind.
Über die Klimaveränderung haben wir immer gelernt, dass uns eine neue Eiszeit bevorsteht. Das Wort Erderwärmung – oder dass die Pole schmelzen könnten – fiel kein einziges Mal.
Und noch ein Beispiel aus dem Biologieunterricht: Wir haben über die Befruchtung der Eizelle gelernt, dass das schnellste Spermium das Rennen macht. Das stimmt nicht, inzwischen weiß man, dass es die Eizelle ist, die entscheidet, welches Spermium sie reinlässt.
Und dann haben wir noch die alte Rechtschreibung gelernt, aber das ist wieder ein völlig anderes Thema.
Warum weiß man übrigens solche Sachen, dass sich gelerntes Wissen nach der Schulzeit als überholt erweist? Weil man lebenslang lernt. Wenn man sich mal anschaut, wie man als Erwachsener lernt (vollkommen ohne Schule), warum sollten Kinder das nicht können?

Mir sind noch zwei Beispiele eingefallen, von Dingen, die wir in der Schule noch gelernt haben, die inzwischen aber überholt sind.
Über die Klimaveränderung haben wir immer gelernt, dass uns eine neue Eiszeit bevorsteht. Das Wort Erderwärmung – oder dass die Pole schmelzen könnten – fiel kein einziges Mal.
Und noch ein Beispiel aus dem Biologieunterricht: Wir haben über die Befruchtung der Eizelle gelernt, dass das schnellste Spermium das Rennen macht. Das stimmt nicht, inzwischen weiß man, dass es die Eizelle ist, die entscheidet, welches Spermium sie reinlässt.
Und dann haben wir noch die alte Rechtschreibung gelernt, aber das ist wieder ein völlig anderes Thema.
Warum weiß man übrigens solche Sachen, dass sich gelerntes Wissen nach der Schulzeit als überholt erweist? Weil man lebenslang lernt. Wenn man sich mal anschaut, wie man als Erwachsener lernt (vollkommen ohne Schule), warum sollten Kinder das nicht können?
Ich glaube nicht, dass man antiautoritäre Erziehung und Unschooling vergleichen kann. Erstere lief tatsächlich oft darauf hinaus, dass man die Kinder vernachlässigte, bei Unschooling müssen die Eltern engagiert sein, sonst funktioniert es nicht, zumindest in den ersten Jahren nicht. Von altem Wein in neuen Schläuchen würde ich da nicht sprechen.

Wenn man sich mal anschaut, wie man als
Erwachsener lernt (vollkommen ohne Schule), warum sollten
Kinder das nicht können?

Weil man in der Schule u. a. lernt, wie man lernt…

Das stimmt definitiv nicht. In der Schule verlernt man höchstens, wie man lernt. Warum wissen kleine Kinder, wie man eine Sprache lernt? Warum stellen sie mehr Warum-Fragen als ein Erwachsener aushalten kann? Die sind so was von lernwütig und eignen sich die Welt an, dass man bei dem Tempo, mit dem sie sich entwickeln, immer einen Schritt hinterher hinkt.
Diesen Lerneifer verlernen sie in der Schule.
Aber das sagt ja auch die Gehirnforschung, dass man in der Schule nicht lernt, wie man lernt.
Man lernt bestenfalls, wie und wo man etwas nachschaut, aber das würden Kinder sicherlich auch ohne Schule hinbekommen.

Also:

Wenn ich noch eine Weile darüber nachdenke, fällt mir bestimmt
einiges ein, was mir in der Schule beigebracht wurde, das aber
heute überholt ist.

Aus den Gründen die Wolfgang schrieb: Der Stand der Wissenschaft.
Das Problem könnte man auch beim Homeschooling nicht abschaffen!

Uns wurde beigebracht, dass Neugeborene nur sehr verschwommen
und alles auf dem Kopf, also verkehrt herum, sehen.
Das stimmt nicht. Sie sehen in einer Entfernung bis zu 40
Zentimetern oder so sehr klar, und sie sehen auch nicht auf
dem Kopf.

Diese beiden Meinungen gibt es aber immer noch … und es ist schwer das nachzuweisen.

Außerdem haben wir in Bio sehr viel Zwillingsforschung
durchgenommen, zig Filme gesehen, die dann irgendwie beweisen
wollten, dass Zwillinge sich doch ziemlich ähnlich werden,
auch wenn sie getrennt aufwachsen. Auch da ist die Forschung
weiter. Bei dieser frühen Zwillingsforschung wurde völlig
außer Acht gelassen, dass jeder Zwilling ja schon eine
neunmonatige gemeinsame Zeit hinter sich hat, und auch wurden
in dieser Forschung alle zusammen geworfen: Die, die direkt
nach der Geburt getrennt wurden, und die, die erst mit ein
oder zwei Jahren getrennt wurden. Erst als man Jahre später
festgestellt hat, wie wichtig gerade diese ersten Jahre sind,
hat man begriffen, dass die Zwillinge sich im späteren Leben
vielleicht nicht aufgrund ihrer gemeinsamen Gene so ähnlich
geworden sind, sondern weil sie die ersten zwei Jahre ihres
Lebens gemeinsam verbracht haben.

Das war der Stand der damaligen Wissenschaft. Auch ein Homeschooler wüsste es nicht besser

Es gäbe dann noch so Beispiele, welche Fehler die
Englischlehrer alle gemacht haben, aber die Sachen sind nicht
heute überholt, sondern die waren damals wie heute falsch.

Leider sind Lehrer nicht gottgleich und somit fehlerlos. Aber der Hauslehrer ist das natürlich …?

Sorry, aber so kannst du hier niemanden überzeugen!

ich zitiere Wolfgang nochmal:
„Es gab vielfältige gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Veränderungen, Irrungen und Verirrungen. Das Wissen in den Naturwissenschaften und ihren Anwendungen verbreiterte sich beträchtlich, manche Lehrinhalte gab es früher nicht und manches wurde bewusst ausgespart“

Gruß
Wawi

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Das stimmt definitiv nicht. In der Schule verlernt man
höchstens, wie man lernt.

Oh, dafür hab ich aber dort aber einiges gelernt!

Warum wissen kleine Kinder, wie man
eine Sprache lernt?

So, im Umkehrschluss heißt das: Wenn ich nicht zur Schule gehe, dann lerne ich ruck-zuck neue Sprachen?

Warum stellen sie mehr Warum-Fragen als
ein Erwachsener aushalten kann? Die sind so was von lernwütig
und eignen sich die Welt an, dass man bei dem Tempo, mit dem
sie sich entwickeln, immer einen Schritt hinterher hinkt.

Richtig.

Diesen Lerneifer verlernen sie in der Schule.

Hm, vielleicht mal zwischen Korrelation und Kausalität unterscheiden :wink: Du machst die Schule ja auch nicht dafür verantwortlich, dass den Kindern die ersten Zähne ausfallen. Das passiert aber auch meist in der ersten Klasse.

Aber das sagt ja auch die Gehirnforschung, dass man in der
Schule nicht lernt, wie man lernt.

Achja, wo steht das? Zeigen!

Man lernt bestenfalls, wie und wo man etwas nachschaut

Hast du von moderner Methodik überhaupt irgendeine Ahnung?

Hallo

Hast du von moderner Methodik überhaupt irgendeine Ahnung?

Ich denke das ist hier das Grundproblem. Sie hat eine Meinung, aber Ahnung …

Gruß
Wawi

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Also:

Über die Klimaveränderung haben wir immer gelernt, dass uns
eine neue Eiszeit bevorsteht. Das Wort Erderwärmung – oder
dass die Pole schmelzen könnten – fiel kein einziges Mal.

Stand der Wissenschaft, wie Wolfgang bereits schrieb …

Und noch ein Beispiel aus dem Biologieunterricht: Wir haben
über die Befruchtung der Eizelle gelernt, dass das schnellste
Spermium das Rennen macht. Das stimmt nicht, inzwischen weiß
man, dass es die Eizelle ist, die entscheidet, welches
Spermium sie reinlässt.

Stand der Wissenschaft, wie Wolfgang bereits schrieb …

Und dann haben wir noch die alte Rechtschreibung gelernt, aber
das ist wieder ein völlig anderes Thema.

Wenn du das nun anführst zeigst du: Du verstehst es wirklich nicht!

Warum weiß man übrigens solche Sachen, dass sich gelerntes
Wissen nach der Schulzeit als überholt erweist? Weil man
lebenslang lernt.

Hier wird dir keiner widersprechen wollen. Man lernt aber auch nur lebenslang, wenn man sich entsprechend informiert. Denn die Info kommt ja nicht zu einem geflogen, man muss sie aus Medien aufnehmen!

Alles in allem ziemlich müde Beispiele die du da bringst.
Denn auch -wie oben bereits geschrieben- beim Homeschooling kann man sich nur der Quellen bedienen, die den Stand der Zeit wiedergeben.

Der von der beschriebene „Lehrer“ beim Homeschooling sieht also so aus:
Er kann alles, und weiß alles. Das liest er sich natürlich alles selbst an.
Die aktuellsten Methoden der Wissensvermittlung sind ihm bekannt.
Von Dingen die dem derzeitigen Stand der Wissenschaft entsprechen, weiß er auch, dass und v. a. wie genau sie sich in 20-40 Jahren verändert haben werden und nimmt das im Unterricht bereits voraus.
Dafür recherchiert er wirklich _alles_ bis ins kleinste Detail, um sich ein eigenes Bild zu machen und auch kleinste Strömungen mit aufzunehmen.
Auch bei der Rechtschreibung weiß er genau, wohin sie sich entwickeln wird und nimmt das im Unterricht bereits voraus.

Super, wenn ich groß bin, werd ich auch mal so!

Gruß
Wawi

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Meine Beispiele des heute überholten Schulwissens waren kein Plädoyer für Homeschooling, sondern Antworten auf zwei Fragen, die mir gestellt wurden. Zwei Leute äußerten Unglauben, dass in der Schule Gelerntes heute überholt sei. Dazu habe ich - nach Auffordung bzw. Nachfrage - Beispiele gebracht.
Man kann nachweisen, dass Säuglinge klar sehen. Man hat ihnen Fotos gezeigt und sie haben sich für das Gesicht ihrer Mutter am meisten interessiert.

Aber das sagt ja auch die Gehirnforschung, dass man in der
Schule nicht lernt, wie man lernt.
Achja, wo steht das? Zeigen!
>>>> z.B hier:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/kritik-am-…

und natürlich in Dumbing us down von John Taylor Gatto
Joseph Chilton Pearce hat sich auch sehr viel mit dem Thema beschäftigt

Wie ich bereits schrieb: Ich habe mit den Beispielen auf eine Frage geantwortet. Irgendjemand schien die Behauptung, dass in der Schule Gelerntes heute überholt sei, nicht zu glauben, und meinte, ich solle mal Beispiele aus meiner eigenen Schulzeit bringen. Das habe ich getan. Das war kein Plädoyer für Homeschooling, sondern ein Exkurs.

Aber mal davon abgesehen hinterlässt es bei mir immer einen schalen Beigeschmack, wenn der Staat, und dann noch in einer Demokratie, dem Bürger vorschreibt, was er wissen muss.
Und ich finde es auch gefährlich. Es gibt soviel Wissen. Wenn alle nach der Schule mit mehr oder weniger dem gleichen Wissen aus dieser Anstalt gehen, wo bleibt dann der Rest des Wissens? (Zum Glück tun sie das zwar nicht, weil neben der Schule immer noch ein wenig – mit Ganztagsschulen immer weniger – Zeit bleibt, sich auch andere Sachen anzueignen.)

Du nimmst es aber als Argument dafür, dass Schule auch nicht alles richtig unterrichtet, verschweigst aber, dass es beim Homeschooling genauso wäre.

Deine Aussage war, „die Schule lehrt auch viele falsche Sachen, vieles ist ja einfach ein paar Jahre später wieder überholt, weil die Wissenschaft schon weiter ist“

Du stellst also den aktuellen Stand der Wissenschaft, der derzeit gelehrt wird, als falsch dar.
Zum Zeitpunkt des Lehrens war es aber richtig, was dir wohl nicht wirklich bewusst ist, wenn du es als Contra-Argument benutzt.

Naja, wie dem auch sei.

Man kann nachweisen, dass Säuglinge klar sehen. Man hat ihnen
Fotos gezeigt und sie haben sich für das Gesicht ihrer Mutter
am meisten interessiert.

Da hätte ich mal gerne eine Quelle dafür, vielleicht lerne ich hier auch was. Für Säuglinge ab ca. 6 Monaten gilt das Geschriebene mit den Bildern, vorher, v.a. bei Neugeborenen, nicht!

Gruß
Wawi

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Zwei Leute äußerten Unglauben, dass
in der Schule Gelerntes heute überholt sei.

Darum ging es niemals. Es ging darum, dass du den Anschein erweckt hast, dass Schule wider besseren Wissens Inhalte vermitteln, die zum fraglichen Zeitpunkt falsch sind.
Und dafür hast bislang KEINE Beispiele genannt.

Hallo,

Darum ging es niemals. Es ging darum, dass du den Anschein
erweckt hast, dass Schule wider besseren Wissens Inhalte
vermitteln, die zum fraglichen Zeitpunkt falsch sind.
Und dafür hast bislang KEINE Beispiele genannt.

So ist es, danke für die Klarstellung.

Gruß
Wawi

Meiner Meinung nach ist die Schulpflicht eine Errungenschaft, und zwar egal, wer sie eingeführt hat. Wir fahren ja auch Autobahn und bauen Neue. Und nein, ich sympathisiere in keiner Weise mit rechtem oder faschistischem Gedankengut.

Die in dem vorhandenen Schulsystem existierenden Probleme sollten im Focus jeder Veränderungsdebatte stehen, nicht die Abschaffung der Schule. Je mehr Energie kritische und konstruktive Eltern und Bürger in die Debatte um Schulpflichtabschaffung stecken, desto weniger wird sich zur Verbesserung des Vorhandenen und bei der Schaffung besser geeigneter pädagischer und didaktischer Vorgehensweisen bewegen.
Ich würde eher mehr und besser ausgebildete Lehrer, kleinere Klassen,Sanierung und Modernisierung der Schulgebäude, gute technische und sonstige Ausstattung, bessere/individuellere Schülerförderung und modernere Unterrichtsgestaltung fordern. Davon hätten Kinder und Lehrer mehr, als von der „Frei“ - Lernen Debatte.

Das geforderte „freie“ Lernen ist meiner Ansicht nach nicht so frei wie der Titel vermuten lässt, denn damit würde - neben positiven Einzelfällen - der Willkür der Eltern Tor und Tür geöffnet und es gibt eben auch die, die ihre Kinder nicht in Freiheit aufwachsen sehen möchten, sondern angepasst an das von ihen jeweils bevorzugte System. Man denke z.B. an Sientology…

Kinder tut es grundsätzlich gut, mit anderen Kindern, auch solchen aus anderen Kulturen oder Überzeugungen zusammen zu treffen und gemeinsam zu lernen. Da geht es ja nicht nur um Inhalte, sondern auch um Freundschaften, soziales Erleben und vieles mehr.
Sicher ist das auch nicht immer ganz einfach, aber was im Leben ist das schon und ich denke, es schadet erstmal nicht, wenn ein Kind auch lernt, mit Herausforderungen, Konfrontationen und Schwierigkeiten umzugehen.
Ich meine damit nicht ! die Gewalt und den extremen Leistungsdruck der an vielen Stellen herrscht, dazu meine ich oben Genanntes und muss als Eltern entsprechend intervenieren und achtgeben.
Aber was spricht dagegen, ein Kind auch Erfahrungen machen zu lassen und Denkweisen kennen zu lernen, die nicht die Meinen sind ? Ist ja schließlich keine Kopie von mir…
Eltern, die ihr Kind nicht zur Schule gehen lassen wollen weil ihnen z.B. im Sexualkundeunterricht aus religiösen Gründen die Inhalte nicht zusagen haben meiner Meinung nach ein Problem mit sich selbst und Angst, nicht überzeugend genug mit ihren Kindern im Austausch zu sein.
Freiheit der Kinder beginnt für mich damit, ihnen so viele Denkweisen und soviel Wissen wie möglich zugänglich zu machen, damit sie ihren eigenen, persönlichen Weg im Leben finden können. Einfluss habe ich als Eltern sowieso durch mein Vorbild und den Austausch mit meinem Kind.

Es gibt Länder, in denen sind Kinder von Bildung ausgeschlossen, da es kein staatliches, verpflichtendes Schulsystem gibt. Kritiker der deutschen Schulpflicht mögen sich bitte auch einmal mit den Folgen dort befassen.

Ich bin für Verbesserung und Modernisierung des Schulsystems, aber nicht für die Abschaffung der Schulpflicht.

Grüße !

Tach,

Aber mal davon abgesehen hinterlässt es bei mir immer einen
schalen Beigeschmack, wenn der Staat, und dann noch in einer
Demokratie, dem Bürger vorschreibt, was er wissen muss.

Beigeschmack hin oder her, das Ziel des Bildungssystems ist es, die Schueler auf ihre Zukunft vorzubereiten, fit zu machen fuers Studium, Ausbildung, Beruf. Und da gilt der kleinste gemeinsame Nenner. Dass dieses Ziel oft genug verfehlt wird, steht auf einem anderen Blatt. Wenn Du so willst, schreibt man dem Buerger ein Mindestmass vor, es liegt an einem selbst, sich damit nicht zufrieden zu geben.

Und ich finde es auch gefährlich.

Warum?

Es gibt soviel Wissen. Wenn

Ja, es gibt viel Wissen, und das Wissen ist so komplex und vielfaeltig, dass die Zeit der Universalgenies schon seit ein Paar Jaehrchen vorbei ist. Man kann nicht alles wissen und das ist auch nicht das Ziel, weder in der Schule, noch im Studium.

alle nach der Schule mit mehr oder weniger dem gleichen Wissen
aus dieser Anstalt gehen, wo bleibt dann der Rest des Wissens?

Das Lernen ist ja nun mit dem Schulabschluss hoffentlich nicht vorbei, ab da hat man erst die wirkliche Chance, sich zu spezialisieren, das Wissen eines Fachgebiets zu sammeln. Dafuer muss man aber breit aufgestellt sein und Grundlagen haben, und zwar nach Moeglichkeit fuer alle die gleichen. Erst dann koennen wir vom „Rest des Wissens“ reden.

Wenn man in der allgemeinbildenden Schule (oder von mir aus beim Homeschooling) schon mit dem „Rest des Wissens“ anfaengt, wird man in den allermeisten Faellen Defizite in anderen Bereichen produzieren. Und nein, das eine wiegt das andere nicht auf, wenn ein Kind sich zum Bleistift fuer Biologie interessiert, ist es zunaechst loeblich, wenn man aber da auf Kosten anderer Wissenschaften schon in den Schuljahren am „Rest des Wissens“ knabbert, dafuer ums Verrecken den Dreisatz nicht begreift, hat man spaetestens ein Problem, wenn man Biologie zum Beruf machen will. Die berufliche Orientierung kommt sehr viel spaeter, oft genug erst nach dem Abitur.

Gruss
Paul

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Hallo

Die in dem vorhandenen Schulsystem existierenden Probleme sollten im Focus jeder Veränderungsdebatte stehen, nicht die Abschaffung der Schule.

Keiner hier will die Schule abschaffen.
Wenn der Schulzwang wegfiele, wäre man nicht mehr gezwungen, sein Kind zur Schule zu schicken, auch wenn es einen katastrophal ungeeigneten Lehrer hat. Das könnte durchaus zur Verbesserung des Vorhandenen führen.

Viele Grüße

Guten Morgen,

Keiner hier will die Schule abschaffen.

Das wurde zumindest so nie postuliert, stimmt.

Wenn der Schulzwang wegfiele, wäre man nicht mehr gezwungen,
sein Kind zur Schule zu schicken, auch wenn es einen
katastrophal ungeeigneten Lehrer hat.

Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass man das Kind dann lehrerabhängig mal zur Schule schicken könnte und mal nicht? „Ach dieses Jahr hätte er Herrn Müller, da lassen wir ihn doch mal zuhause …“
Ich denke das würde auch bei einer Bildungspflicht nicht passieren. Was glaubst du, was da für ein „Hopping“ losgehen würde, je nachdem welchen Lehrer (oder auch Fächer) man gerade hat.

Gruß
Wawi