Ich versuche dieses Wirrwarr jetzt mal aufzudröseln.
Du schreibst:
„Du nimmst es aber als Argument dafür, dass Schule auch nicht
alles richtig unterrichtet, verschweigst aber, dass es beim
Homeschooling genauso wäre.
Deine Aussage war, „die Schule lehrt auch viele falsche Sachen,
vieles ist ja einfach ein paar Jahre später wieder überholt,
weil die Wissenschaft schon weiter ist“
Du stellst also den aktuellen Stand der Wissenschaft, der
derzeit gelehrt wird, als falsch dar.
Zum Zeitpunkt des Lehrens war es aber richtig, was dir wohl
nicht wirklich bewusst ist, wenn du es als Contra-Argument
benutzt.“
Ich schrieb zuvor:
„Aber mal ganz im Ernst: Es wird immer die Frage gestellt, wie kann man Kinder vor ihren Eltern schützen? Wenn ein Kind misshandelt wird, dann bekommt die Schule das auch nicht mit. Vor wirklich unmöglichen Eltern bietet die Schule auch keinen Schutz.
Und ich finde es weniger schlimm, wenn man einem Kind die Schöpfungstheorie auftischt (die Schule lehrt auch viele falsche Sachen, vieles ist ja einfach ein paar Jahre später wieder überholt, weil die Wissenschaft schon weiter ist), als wenn man es schlägt. Diese Angst vor den religiösen Fanatikern. Ich finde misshandelnde Eltern viel schlimmer, und den Kindern hilft es auch nichts, wenn sie in die Schule gehen.“
>>>>Ich habe das nicht (unbewussterweise) als Contra-Argument gegen Schule gemeint. Was ich damit lediglich sagen wollte, ist, dass ich das Auftischen der Schöpfungsgeschichte als alleinige Wahrheit nicht soooo schlimm finde, weil man später wieder umlernen kann, genauso wie man von der Schule (zum damaligen Zeitpunkt noch richtig) gelehrte Sachen später (wenn sie sich durch weitere Forschungen als falsch erweisen) umlernen kann. Der Unterschied ist natürlich, dass die Schöpfungstheorie von Anfang an überholt war und dann umgelernt wird, die Sachen in der Schule aber zu dem Zeitpunkt richtig waren, und dann erst später als falsch erkannt werden. Aber wie gesagt, mir ging es um die Möglichkeit des Umlernens, die die Kinder haben (genauso wie beschulte Leute), nicht um ein Contra-Argument gegen Schule.
So waren meine Beispiele in den anderen Antworten auch gemeint: Man lernt irgendwann was Neues (Richtigeres). Die Möglichkeit haben Kinder von Fundamentalisten auch immer.
Bei Fundamentalisten gibt es natürlich schlimmere Indoktrinierungen als das nette Schöpfungsgeschichtchen, aber dieser Vergleich: Schule oder bei fundamentalistischen Eltern unterrichtet werden? ist erstens sowieso müßig, weil mir unter den ganzen deutschen Freilerner-Verbänden und Freilernern kein einziger bekannt wäre, der christlich-fundamentalistisch geprägt wäre, und zweitens indoktriniert die Schule mit ihrem hidden curriculum natürlich auch.
Und weil ich das Beispiel oben eigentlich im Zusammenhang mit misshandelnden Eltern gebracht hatte: Eltern haben grundsätzlich das Sorgerecht, erst wenn sie sich dessen als nicht „würdig“ erweisen, weil sie ihre Kinder zum Beispiel misshandeln, wird es ihnen ggf. entzogen.
Man könnte Eltern auch das grundsätzliche Bildungsrecht geben, und erst wenn sie sich dessen als nicht würdig erweisen, weil das Kind nachweislich nichts lernt oder weil sie es mit menschenverachtendem Gedankengut indoktrinieren, könnte man ihnen das Bildungsrecht entziehen.
Aber Eltern grds. nicht das Bildungsrecht zu geben, weil sie Fundamentalisten oder Asoziale oder Kinderausnutzer sein könnten, finde ich ein bisschen zu übervorsichtig und übermisstrauisch.
In Kanada, habe ich mir sagen lassen, fänden Eltern es empörend, wenn der Staat sich erstens das Recht nähme, die Bildung ihrer Kinder zu bestimmen, und ihnen zweitens nicht zutrauen würde, ihre Kinder selber zu bilden. Währende hier der allgemeine Konsens ist: Was, die Kinder selber unterrichten?! Das können wir doch gar nicht, das kann doch nur der Staat (die Schule), ist da die allgemeine Meinung: Können wir natürlich, ist nur leider nicht immer möglich, weil beide Elternteile arbeiten müssen (in Kanada soll Homeschooling tatsächlich als erste Wahl angesehen werden, wurde mir gesagt, und Schule als nur die zweitbeste Lösung, wenn es nicht anders geht). Wir sind halt ein bisschen obrigkeitshöriger.
Man kann nachweisen, dass Säuglinge klar sehen. Man hat ihnen
Fotos gezeigt und sie haben sich für das Gesicht ihrer Mutter
am meisten interessiert.
Da hätte ich mal gerne eine Quelle dafür, vielleicht lerne ich
hier auch was. Für Säuglinge ab ca. 6 Monaten gilt das
Geschriebene mit den Bildern, vorher, v.a. bei Neugeborenen,
nicht!
>>>Dazu kann ich dir leider keine Info geben, die dir irgendwie weiter helfen würde. Ich lese so viele Bücher zu irgendwelchen Themen, die mich interessieren, und ich weiß nachher nicht mehr in jedem Fall, was ich in welchem Buch gelesen habe, weil ich mir das natürlich nicht notiere (ich lese sie ja nur hobby/interessemäßig, nicht beruflich).
Ich meine, ich hätte von der Untersuchung in einem Buch über Pränatalforschung gelesen, und ich bin mir sehr sicher, dass es sich tatsächlich um Neugeborene handelte und nicht um ältere Babys. Weil das Ziel der Untersuchung nicht die Feststellung des klaren Sehens, sondern die „Müttererkennung“ war. Man hat Neugeborenen, die ihre Mutter noch nicht gesehen hatten, Fotos von Frauen gezeigt und sie haben das Foto ihrer Mutter am interessiertesten angeschaut. Die Pränatalforschung hat sich dann gefragt: Warum erkennen diese Neugeborenen das Gesicht ihrer Mutter, die sie doch noch nie gesehen haben?
Ich bin mir auch deswegen so sicher, dass es sich um Neugeborene gehandelt hat, weil ich mich erstens gefragt habe: Wie bekommt man so eine Untersuchung zustande, dass das Kind zuerst ein Foto und dann erst seine Mutter sieht? Und: ist das nicht ein bisschen unethisch? Und: Was für Frauen lassen sich eigentlich auf so eine Untersuchung ein?
Wenn’s mir noch einfällt, in welchem Buch das gewesen sein könnte, schaue ich es noch mal direkt nach, aber wenn nicht, und du dich dafür interessierst, fällt es dir in nächster Zeit vielleicht sowieso vor die Füße. Wie das so ist mit Lernen, wenn man sich für was interessiert, fliegt einem alles mögliche zu dem Thema zu.