Was denkt jeder spontan zur Schulpflicht?

Hallo

Ich denke das würde auch bei einer Bildungspflicht nicht passieren.

Es würde das passieren, was die Regierung und Bundestag wollen, und das ist wohl eine Beibehaltung des Schulzwanges.

Was glaubst du, was da für ein „Hopping“ losgehen würde …

Wie kommst du denn darauf? Gibt es vielleicht ein Kindergartenhopping? Obwohl Kindergärten eher in Ausnahmefällen gut und sehr gut sind http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-0…. Die meisten Eltern haben doch gar nicht die Möglichkeit, ihre Kinder mal eben zu Hause zu lassen.

Viele Grüße

Hallo,

Ich denke das würde auch bei einer Bildungspflicht nicht passieren.

Es würde das passieren, was die Regierung und Bundestag
wollen, und das ist wohl eine Beibehaltung des Schulzwanges.

Was glaubst du, was da für ein „Hopping“ losgehen würde …

Wie kommst du denn darauf? Gibt es vielleicht ein
Kindergartenhopping? Obwohl Kindergärten eher in
Ausnahmefällen gut und sehr gut sind
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-0….

Was holst du denn hier für eine Studie raus. Wo kommt da raus, dass die Eltern hier zufrieden bzw. unzufrieden sind, bzw. wissen oder beurteilen (können), ob der KiGa gut oder schlecht ist?
Weder der Zeit-Artikel, noch die Homepage der Studie geben darüber Auskunft.
Da müsste man auf die Studienergebnisse warten, um solch eine Aussage treffen zu können, es sei denn du kennst die endgültige Fassung ereits …?!
Mit so einer haltlosen Argumentation kommst du auf jeden Fall grundsätzlich nicht weit.

Die meisten Eltern haben doch gar nicht die Möglichkeit, ihre
Kinder mal eben zu Hause zu lassen.

Das wurde hier ja schon geschrieben, dass das alles wohl eh nur für privilegierte zutrifft, die sich das zeitlich und/oder finanziell leisten können. Und dennoch kann Hopping entstehen behaupte ich.

Gruß
Wawi

Hallo

Was holst du denn hier für eine Studie raus. Wo kommt da raus, dass die Eltern hier zufrieden bzw. unzufrieden sind

http://www.nubbek.de/media/pdf/NUBBEK%20Broschuere.pdf
Auf Seite 4 kannst du sehen, dass auch die Elternzufriedenheit eine Rolle spielte.

Das wurde hier ja schon geschrieben, dass das alles wohl eh nur für privilegierte zutrifft, die sich das zeitlich und/oder finanziell leisten können.

… oder wollen. Der Wille ist doch hier der entscheidende Faktor.

Hi nochmal,

Was holst du denn hier für eine Studie raus. Wo kommt da raus, dass die Eltern hier zufrieden bzw. unzufrieden sind

http://www.nubbek.de/media/pdf/NUBBEK%20Broschuere.pdf
Auf Seite 4 kannst du sehen, dass auch die Elternzufriedenheit
eine Rolle spielte.

Hab ich gesehen.
Aber _es steht keine Endinterpretation da_!!! Also auch keine Aussage über die tatsächliche Zufriedenheit der Eltern laut Studie.
Also kannst du diese Behauptung gar nicht aufstellen. Ist das so schwer zu verstehen?

Gruß
Wawi

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Hallo

Aber _es steht keine Endinterpretation da_!!! Also auch
keine Aussage über die tatsächliche Zufriedenheit der Eltern
laut Studie.

Von mir aus macht diese Studie keine Aussage über die Zufriedenheit der Eltern.

Also kannst du diese Behauptung gar nicht aufstellen.

Ich behaupte von der Studie abgesehen, dass die Eltern meistens merken, ob das Kind gerne in den Kindergarten geht oder nicht.

Diesen Lerneifer verlernen sie in der Schule.
Hm, vielleicht mal zwischen Korrelation und Kausalität unterscheiden :wink: Du machst die Schule ja auch nicht dafür verantwortlich, dass den Kindern die ersten Zähne ausfallen. Das passiert aber auch meist in der ersten Klasse. …
>>>> Solange es keine unbeschulte Vergleichsgruppe gibt, kann man darüber nur Vermutungen anstellen. Ich bin mir zwar sicher, dass den Kindern in der unbeschulten Vergleichsgruppe auch die Zähne ausfallen würden – zumindest habe ich von Freilernen noch nichts Gegenteiliges gehört – bei dem Lerneifer bin ich mir allerdings nicht so sicher, zumindest hört man da von Freilerner-Eltern, dass ihre Kinder ziemlich unverändert weiter fragen, weiter neugierig sind, etc.
Es gibt aus anderen Ländern dazu eine Fülle von Berichten in Buchform (dass Eltern ihr Kind zum Beispiel in die Schule geschickt haben, es dann aber für ihren Geschmack zu still wurde, gar nicht mehr soviel gefragt hat, nicht mehr so neugierig war, etc. , sie es dann wieder aus der Schule rausgenommen haben, und sie nach ein paar Wochen ihr „altes“ lernbegieriges Kind zurück hatten. Solche Berichte oder Studien interessieren in D niemanden. Bei Gerichtsverfahren, in denen deutsche Freilerner-Eltern versucht haben, Studien aus anderen Ländern vorzulegen, war die Antwort: Trifft für D nicht zu. Wahrscheinlich haben wir hier einfach ganz außergewöhnliche Kinder, die muss man auf jeden Fall beschulen.

Ich versuche dieses Wirrwarr jetzt mal aufzudröseln.
Du schreibst:
„Du nimmst es aber als Argument dafür, dass Schule auch nicht
alles richtig unterrichtet, verschweigst aber, dass es beim
Homeschooling genauso wäre.

Deine Aussage war, „die Schule lehrt auch viele falsche Sachen,
vieles ist ja einfach ein paar Jahre später wieder überholt,
weil die Wissenschaft schon weiter ist“

Du stellst also den aktuellen Stand der Wissenschaft, der
derzeit gelehrt wird, als falsch dar.
Zum Zeitpunkt des Lehrens war es aber richtig, was dir wohl
nicht wirklich bewusst ist, wenn du es als Contra-Argument
benutzt.“

Ich schrieb zuvor:

„Aber mal ganz im Ernst: Es wird immer die Frage gestellt, wie kann man Kinder vor ihren Eltern schützen? Wenn ein Kind misshandelt wird, dann bekommt die Schule das auch nicht mit. Vor wirklich unmöglichen Eltern bietet die Schule auch keinen Schutz.
Und ich finde es weniger schlimm, wenn man einem Kind die Schöpfungstheorie auftischt (die Schule lehrt auch viele falsche Sachen, vieles ist ja einfach ein paar Jahre später wieder überholt, weil die Wissenschaft schon weiter ist), als wenn man es schlägt. Diese Angst vor den religiösen Fanatikern. Ich finde misshandelnde Eltern viel schlimmer, und den Kindern hilft es auch nichts, wenn sie in die Schule gehen.“

>>>>Ich habe das nicht (unbewussterweise) als Contra-Argument gegen Schule gemeint. Was ich damit lediglich sagen wollte, ist, dass ich das Auftischen der Schöpfungsgeschichte als alleinige Wahrheit nicht soooo schlimm finde, weil man später wieder umlernen kann, genauso wie man von der Schule (zum damaligen Zeitpunkt noch richtig) gelehrte Sachen später (wenn sie sich durch weitere Forschungen als falsch erweisen) umlernen kann. Der Unterschied ist natürlich, dass die Schöpfungstheorie von Anfang an überholt war und dann umgelernt wird, die Sachen in der Schule aber zu dem Zeitpunkt richtig waren, und dann erst später als falsch erkannt werden. Aber wie gesagt, mir ging es um die Möglichkeit des Umlernens, die die Kinder haben (genauso wie beschulte Leute), nicht um ein Contra-Argument gegen Schule.
So waren meine Beispiele in den anderen Antworten auch gemeint: Man lernt irgendwann was Neues (Richtigeres). Die Möglichkeit haben Kinder von Fundamentalisten auch immer.
Bei Fundamentalisten gibt es natürlich schlimmere Indoktrinierungen als das nette Schöpfungsgeschichtchen, aber dieser Vergleich: Schule oder bei fundamentalistischen Eltern unterrichtet werden? ist erstens sowieso müßig, weil mir unter den ganzen deutschen Freilerner-Verbänden und Freilernern kein einziger bekannt wäre, der christlich-fundamentalistisch geprägt wäre, und zweitens indoktriniert die Schule mit ihrem hidden curriculum natürlich auch.
Und weil ich das Beispiel oben eigentlich im Zusammenhang mit misshandelnden Eltern gebracht hatte: Eltern haben grundsätzlich das Sorgerecht, erst wenn sie sich dessen als nicht „würdig“ erweisen, weil sie ihre Kinder zum Beispiel misshandeln, wird es ihnen ggf. entzogen.
Man könnte Eltern auch das grundsätzliche Bildungsrecht geben, und erst wenn sie sich dessen als nicht würdig erweisen, weil das Kind nachweislich nichts lernt oder weil sie es mit menschenverachtendem Gedankengut indoktrinieren, könnte man ihnen das Bildungsrecht entziehen.
Aber Eltern grds. nicht das Bildungsrecht zu geben, weil sie Fundamentalisten oder Asoziale oder Kinderausnutzer sein könnten, finde ich ein bisschen zu übervorsichtig und übermisstrauisch.
In Kanada, habe ich mir sagen lassen, fänden Eltern es empörend, wenn der Staat sich erstens das Recht nähme, die Bildung ihrer Kinder zu bestimmen, und ihnen zweitens nicht zutrauen würde, ihre Kinder selber zu bilden. Währende hier der allgemeine Konsens ist: Was, die Kinder selber unterrichten?! Das können wir doch gar nicht, das kann doch nur der Staat (die Schule), ist da die allgemeine Meinung: Können wir natürlich, ist nur leider nicht immer möglich, weil beide Elternteile arbeiten müssen (in Kanada soll Homeschooling tatsächlich als erste Wahl angesehen werden, wurde mir gesagt, und Schule als nur die zweitbeste Lösung, wenn es nicht anders geht). Wir sind halt ein bisschen obrigkeitshöriger.

Man kann nachweisen, dass Säuglinge klar sehen. Man hat ihnen

Fotos gezeigt und sie haben sich für das Gesicht ihrer Mutter
am meisten interessiert.

Da hätte ich mal gerne eine Quelle dafür, vielleicht lerne ich
hier auch was. Für Säuglinge ab ca. 6 Monaten gilt das
Geschriebene mit den Bildern, vorher, v.a. bei Neugeborenen,
nicht!

>>>Dazu kann ich dir leider keine Info geben, die dir irgendwie weiter helfen würde. Ich lese so viele Bücher zu irgendwelchen Themen, die mich interessieren, und ich weiß nachher nicht mehr in jedem Fall, was ich in welchem Buch gelesen habe, weil ich mir das natürlich nicht notiere (ich lese sie ja nur hobby/interessemäßig, nicht beruflich).
Ich meine, ich hätte von der Untersuchung in einem Buch über Pränatalforschung gelesen, und ich bin mir sehr sicher, dass es sich tatsächlich um Neugeborene handelte und nicht um ältere Babys. Weil das Ziel der Untersuchung nicht die Feststellung des klaren Sehens, sondern die „Müttererkennung“ war. Man hat Neugeborenen, die ihre Mutter noch nicht gesehen hatten, Fotos von Frauen gezeigt und sie haben das Foto ihrer Mutter am interessiertesten angeschaut. Die Pränatalforschung hat sich dann gefragt: Warum erkennen diese Neugeborenen das Gesicht ihrer Mutter, die sie doch noch nie gesehen haben?
Ich bin mir auch deswegen so sicher, dass es sich um Neugeborene gehandelt hat, weil ich mich erstens gefragt habe: Wie bekommt man so eine Untersuchung zustande, dass das Kind zuerst ein Foto und dann erst seine Mutter sieht? Und: ist das nicht ein bisschen unethisch? Und: Was für Frauen lassen sich eigentlich auf so eine Untersuchung ein?
Wenn’s mir noch einfällt, in welchem Buch das gewesen sein könnte, schaue ich es noch mal direkt nach, aber wenn nicht, und du dich dafür interessierst, fällt es dir in nächster Zeit vielleicht sowieso vor die Füße. Wie das so ist mit Lernen, wenn man sich für was interessiert, fliegt einem alles mögliche zu dem Thema zu.

Du deutest meine Aussage:
(die Schule lehrt auch viele falsche Sachen, vieles ist ja einfach ein paar Jahre später wieder überholt, weil die Wissenschaft schon weiter ist),
als
dass du den Anschein
erweckt hast, dass Schule wider besseren Wissens Inhalte
vermitteln, die zum fraglichen Zeitpunkt falsch sind.?
Das ist schon weit hergeholt, nicht wahr? Ich unterstelle der Schule doch nicht, dass sie wider besseren Wissens etwas Falsches lehrt, wenn ich im gleichen Satz sage, dass es an den weiteren Forschungen der Wissenschaft liegt, dass die Sachen überholt sind.
Dafür habe ich keine Beispiele genannt, weil ich nicht glaube, dass die Schule extra etwas Falsches unterrichtet. Man könnte zu dem Thema höchstens noch den heimlichen Lehrplan anführen, wo versteckte Lerninhalte unterrichtet werden, die dem offiziellen Lehrplan widersprechen.
Dazu fällt mir noch ein Witz ein:
Lehrerin: Wir wenden uns heute dem Thema Demokratie zu.
Schüler: Warum?
Lehrerin: Weil ich es sage.

Nur ein paar Sachen zu deinem Pladoyer.
Ich glaube, du verstehst Freilerner-Eltern so, dass sie ihr Kind übermäßig beeinflussen und vor Fremdeinflüssen bewahren wollen. Darum geht es ihnen jedoch nicht. Es geht ihnen darum, dass das Kind selbstbestimmt und aus eigenem Antrieb lernt, aber nicht eltern-bestimmt.
Freilerner-Eltern sind sehr dafür, dass ihre Kinder auch von anderen lernen, mit anderen in Kontakt kommen, Kurse besuchen, irgendwo „in die Lehre gehen“, aber eben selbstbestimmt, nicht von oben befohlen.
Du wirfst hier zwei Gruppen in einen Topf. Es gibt die Freilerner/Unscholoer, denen die Schule zu unfrei ist, und es gibt homeschoolende Fundamentalisten, denen die Schule zu frei ist (Sexualkundeunterricht), etc. Aber unter den Freilernen, die ich meine und kenne, sind die nicht vertreten.
Und nur, weil es die gibt, müssen nicht alle per Zwang einem Schulgebäude zugeführt werden, oder?

Du schreibst:
„Kinder tut es grundsätzlich gut, mit anderen Kindern, auch
solchen aus anderen Kulturen oder Überzeugungen zusammen zu
treffen und gemeinsam zu lernen. Da geht es ja nicht nur um
Inhalte, sondern auch um Freundschaften, soziales Erleben und
vieles mehr.“
Ich sehe das genauso, und jede Freilerner-Familie muss meiner Meinung dafür sorgen, dass das Kind so viele soziale Kontakte hat, wie es wünscht.
Aber an dieser Stelle muss man auch sagen, dass die Schule soziale Kontakte nicht unbedingt fördert, sonst könnte man da ja den ganzen Tag Party machen, wenn das eins der Hauptziele wäre. Vielmehr fungiert Schule allenfalls als Kontaktbörse, denn die sozialen Interaktionen während der Schulstunde fördert die Schule ja eher nicht, vielmehr verbietet der Lehrer einem in den meisten Fällen mit seinen Mitschülern zu reden, und die Pausen sind verglichen mit den Schulstunden auch nur sehr kurz.
Ich würde mir Schulen wünschen, die wie Bibliotheken sind: Man geht hin und kann die Angebote nutzen. Man kann sich Lehrer selbst suchen, man kann Lerngruppen, Projektgruppen bilden, man hat die notwendige Ausstattung. Labore, etc., und man kann auch mal zu Hause bleiben, wenn man manches zu Hause besser lernen kann. Wenn man sich selbst für eine Projektgruppe angemeldet hat, hat man sich selbst verpflichtet und muss hin und sich einbringen, aber „von oben“ per Zwang Verfügtes lehne ich ab.

Du schreibst:
„Es gibt Länder, in denen sind Kinder von Bildung ausgeschlossen,
da es kein staatliches, verpflichtendes Schulsystem gibt.
Kritiker der deutschen Schulpflicht mögen sich bitte auch einmal
mit den Folgen dort befassen.“
Das stimmt, ich bin sehr für ein Bildungsrecht und Bildungsmöglichkeiten für alle, und man soll bitte in den Ländern so viele Schulen eröffnen wie möglich. Aber man soll niemanden zwingen, dorthin zu gehen.
Und: Wir leben nun mal nicht in solchen Ländern und müssen uns deswegen auch nicht so verhalten. Hier bei uns bekommt man Bildung an jeder Straßenecke.

Und ich finde es auch gefährlich.

Warum?
>>>> Erklärung folgt darunter: Weil dann soviel Wissen brach liegen bleibt.

„Wenn ein Kind sich zum Bleistift fuer Biologie interessiert, ist es
zunaechst loeblich, wenn man aber da auf Kosten anderer
Wissenschaften schon in den Schuljahren am „Rest des Wissens“
knabbert, dafuer ums Verrecken den Dreisatz nicht begreift, hat
man spaetestens ein Problem, wenn man Biologie zum Beruf machen
will.“

>>> Meinst du nicht, dass der Biologie-Aspirant dann immer noch den Dreisatz lernen könnte? Den muss man ja nicht in einem bestimmten Zeitfenster kapieren und danach ist es für immer zu spät. Wenn er im Biologiestudium feststellt, dass er ihn braucht, aber nicht kann, weil er Mathe vernachlässigt hat, dann kann er ihn dann immer noch lernen.
Ich finde sowieso, dass man Sachen am besten lernt, wenn man sie braucht, und nicht auf „Vorrat“ für irgendwann mal. Viele Schüler tun sich doch mit dem Lernen u.a. auch deswegen so schwer, weil die praktische Anwendung fehlt.

Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass man das Kind dann lehrerabhängig mal zur Schule schicken könnte und mal nicht? „Ach dieses Jahr hätte er Herrn Müller, da lassen wir ihn doch mal zuhause …“
Ich denke das würde auch bei einer Bildungspflicht nicht passieren. Was glaubst du, was da für ein „Hopping“ losgehen würde, je nachdem welchen Lehrer (oder auch Fächer) man gerade hat.

>>>>>>>Na ja, so schlecht wäre das nicht. Ungeeignete Lehrer ständen vor leeren Klassen. Man muss ja nicht unbedingt zu Hause bleiben oder Lehrerhopping betreiben, man könnte auch schauen: okay, Mathe wird in diesem Halbjahr von Herrn X. unterrichtet, den finde ich unmöglich, Bio wird von Herrn Y. unterrichtet, dann trage ich mich doch mal dieses Halbjahr nur für Bio ein.
Würde Herr X. von vielen so angesehen, hätte man zumindest bald einen neuen Mathelehrer an der Schule.
Ich glaube, es gibt demokratische Schulen, da können die Schüler am Ende eines jeden Schuljahres ihre Lehrer wieder wählen oder abwählen.

Ja, wir tun hier die ganze Zeit so, als würde sich werweißwas ändern, wenn man die Schulpflicht abschaffen würde. In Wirklichkeit würden ein bis zwei Prozent der Kinder nicht mehr hingehen, die anderen 98 Prozent würden weiter hingehen (ist in praktisch allen Ländern mit Bildungsfreiheit so).
Man würde einfach mit der Abschaffung der Schulpflicht viel Leid mindern, um es mal etwas pathetisch auszudrücken.
Die Freilerner müssten nicht mehr dauernd vor Gericht erscheinen oder ins Ausland abwandern, und die mit Schulangst und mit Ritalin-Vollgestopften würden irgendwann, kurz vor Einlieferung in die Psychiatrie, die rettende Ausflucht erfahren, dass man auch zu Hause lernen darf.
Es würde garantiert nicht jedes Kind, das einmal kurz vor Schulbeginn Bauchschmerzen hätte, zu Hause bleiben, weil alle Eltern zunächst erstmal denken würden: Aber ohne Schule lernt mein Kind doch nichts! Und erstmal alles Mögliche andere probieren würden (Therapeut etc.). Erst wenn wirklich klar wäre: Für dieses Kind ist Schule nichts, würde es zu Hause bleiben.

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Anmerkung

Du wirfst hier zwei Gruppen in einen Topf. Es gibt die Freilerner/Unscholoer, denen die Schule zu unfrei ist, und es gibt homeschoolende Fundamentalisten, denen die Schule zu frei ist (Sexualkundeunterricht),

Es gibt auch noch andere.

Oder sind die anderen hiermit gemeint:

etc.

?

Ja, du hast Recht, es gibt auch noch andere. Ich kenne halt nur die Freilerner/Unschooler, und wehre mich dagegen, dann immer als religiös motiviert angesehen zu werden (also der Gruppe zugeordnet zu werden, oder mit Totschlag-Argumenten, die die Gruppe betreffen, abgespeist zu werden), aber natürlich gibt es auch noch mehrere Gruppen, die die Schulpflicht abschaffen würden und für eine Bildungspflicht wären, die sich aber nicht der Gruppe der absoluten Unschooler zuordnen lassen würden.
Eher traditionellere Homeschooler gibt es auch noch.

>>>>>>>Na ja, so schlecht wäre das nicht. Ungeeignete Lehrer
ständen vor leeren Klassen.

Gelegentlich kommen solche Diskussionen auf. Wenn ich dann vorschlage, dass dann auch ich die Freiheit beanspruche, mir aussuchen zu dürfen, welche Schüler ich unterrichten will, ist die Diskussion ziemlich schnell zu Ende.
H.

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Gelegentlich kommen solche Diskussionen auf. Wenn ich dann
vorschlage, dass dann auch die Freiheit beanspruche, mir meine
Schüler aussuchen zu dürfen, ist immer ziemlich schnell das Ende
der Diskussion erreicht.
>>> Das fände ich super! Lehrer und Schüler, die sich aus freien Stücken zusammen tun und gemeinsam etwas erarbeiten. Die Lehrer hätten nur noch Freiwillige vor sich (und müssten nicht mehr alle in den Vorruhestand gehen), und die Schüler würden nicht von oben herab belehrt und bewertet, sondern hätten sich einen erfahreneren Lernpartner gesucht.

Also zentrale Prüfungen für _alle_, egal wo und wie sie beschult wurden?

Die können doch einfach die Klassenarbeiten an den
nächstgelegenen Schulen mitschreiben.

Seinen Kindern „homeschooling“ zuteil werden zu lassen, ist eines. Kinder nach gängigen Lehrplänen zu unterrichten, was ganz anderes und das traue ich kaum einem nicht-pädagogisch geschulten Elternteil zu.
Nebenbei: wenn sie es könnten, nicht nur den Inhalt vermitteln, sondern den auch noch zu genauen Terminen (Klassenarbeiten) abrufbar vermittelt haben, dann ist die ganze Idee von „Homeschooling“ auf den Kopf gestellt.

MfG
GWS

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[off topic: Könntest du dich bitte mit der Zitatfunktion dieses Forums auseinandersetzen? Das würde das Verfolgen der Diskussion wesentlich erleichtern. Ein Tipp: Doppelpunkte am Anfang der Zeile kennzeichnen ein Zitat.]

Mit kompletter Weltfremdheit hat die wachsende
Unschool-Bewegung in allen Ländern, wo Unschooling erlaubt
ist, nichts zu tun, sonst würde es ja nicht funktionieren, und
die Bewegung würde schnell wieder schrumpfen und nicht
wachsen.

Woran misst man, ob die Bewegung funktioniert? Ich kann mich an Studien erinnern, die zeigen, dass die Mehrheit der in Amerika mit Homeschooling ausgebildeten Kinder keine erfolgreiche berufliche Zukunft haben. (Sollte meine Erinnerung hier fehlerhaft sein, was möglich ist, hätte ich gerne Gegenbeweise.) Und sollte nun jemand argumentieren, dass eine erfolgreiche Berufswahl nicht Sinn der Unschooling Bewegung ist, dann halte ich das für Kinderverwahrlosung und -missbrauch, weil Kindern, bevor sie selbst sich dazu äußern können, die Wahl der Zukunft genommen wird.

MfG
GWS

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Tach,

und im Uebrigen, dein Zitierstil ist eine Katastrophe.

>>>> Erklärung folgt darunter: Weil dann soviel Wissen brach
liegen bleibt.

Es bleibt immer sehr viel Wissen brach. Nicht Mal ein Professor, der eine Promotion und Habilitation, teilweise auch mehrfach, hinter sich gebracht hat, weiss in seinem Fach „alles“, und das ist auch weder noetig noch moeglich.

>>> Meinst du nicht, dass der Biologie-Aspirant dann immer
noch den Dreisatz lernen könnte?

Nein, meine ich nicht. Ich meine: es ist ein Grundwissen notwendig, durch Selektion bereits in der Schulzeit verbaut man sich wege in der Zukunft.

Den muss man ja nicht in
einem bestimmten Zeitfenster kapieren und danach ist es für
immer zu spät. Wenn er im Biologiestudium feststellt, dass er
ihn braucht, aber nicht kann, weil er Mathe vernachlässigt
hat, dann kann er ihn dann immer noch lernen.

Nur mit dem kleinen Nachteil, dass im Studium man ca. 1 Woche hat, um das, was man aus der Schule wissen sollte, zu rekapitulieren (drei Wochen, wenn man das mathematische Vorsemester mitmacht oder so). Danach wird von einem erwartet, dass die Uebungszettel, Praktikumsberichte und Hausarbeiten termingerecht fertig sind. Wer da Altlasten zu bewaeltigen kann, die u.U. seit Jahren mitgeschleppt wurden, hat verloren (oder ist ein Genie + braucht keinen Schlaf).

In der Oberstufe wurde uns immer gesagt: wenn ihr Mal studiert, dann lernt ihr nur noch das, was ihr wollt, und auch das stimmt nicht und ist gefaehrlich, und wir reden da von Erwachsenen. Ein Kind muss, um sowas mitzumachen, dieses „wollen“ ganz anders interpretieren.

Das Ergebnis davon sah ich anno dazumal, als ich noch als Student das Physikpraktikum fuer Biologen mitbetreut habe (Originalaussage: ich wollte schon als Kind Biologie studieren wegen der schoenen niedlichen Tiere und so, aber es hat mir ja keiner gesagt, dass man dafuer so viel Mathe, Physik und Chemie braucht), genau so wie ich jetzt jedes Semester bei Maschinenbaustudenten Luecken und Unwissen finde, welche man eben nicht nebenbei im Studium beseitigen kann. Das faengt mit „kann nicht ableiten, nicht integrieren, kein Dreisatz, weiss nicht was ein Pendel ist oder eine Schwingung, kann m^3 nicht in mm^3 umrechnen“ an, geht weiter zu „kann keine einfachen Texte in Englisch lesen und verstehen“ und endet bei „kann seine Gedanken und Ideen nicht halbwegs unfallfrei auf Deutsch niederschreiben“.

Ich finde sowieso, dass man Sachen am besten lernt, wenn man
sie braucht, und nicht auf „Vorrat“ für irgendwann mal. Viele
Schüler tun sich doch mit dem Lernen u.a. auch deswegen so
schwer, weil die praktische Anwendung fehlt.

Didaktik ist eine ganz andere Geschichte, und die Anwendung ist etwas, was man auf MINT-Wissenschaften und Sprachen uebertragen kann. Aber wie soll man als Schueler etwas anwenden, was in Geschichte oder Gemeinschaftskunde oder so gelehrt wird?

Gruss
Paul

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bei dem
Lerneifer bin ich mir allerdings nicht so sicher, zumindest
hört man da von Freilerner-Eltern, dass ihre Kinder ziemlich
unverändert weiter fragen, weiter neugierig sind, etc.

Fällt dir hier auch auf, dass es nur die Aussagen der Eltern gibt, was die Schüler alles können? Die Frage ist doch, wie kommen die Kinder später im Leben zurecht.

Es gibt aus anderen Ländern dazu eine Fülle von Berichten in
Buchform ()…) Solche Berichte oder
Studien interessieren in D niemanden.

Doch, die interessieren. Nur muss man sie nicht für allgemeinverbindlich halten (Eltern, die dann mal schnell ein Buch über ihre Erfahrungen schreiben, sind wohl die Ausnahme). Woher willst du wissen, auf welchen Grundlagen diejenigen, die die Schulpflicht aufrechthalten wollen, diese Entscheidung treffen. Mit welchen Berichten, Erfahrungen und Studien sie sich beschäftigen, bevor sie ihre Meinung bilden?

Bei Gerichtsverfahren,
in denen deutsche Freilerner-Eltern versucht haben, Studien
aus anderen Ländern vorzulegen, war die Antwort: Trifft für D
nicht zu.

Kommt drauf an, welche Studien, welche Länder. Als allgemeingültige Aussage bringt diese Behauptung erstmal gar nicht.

Wahrscheinlich haben wir hier einfach ganz
außergewöhnliche Kinder, die muss man auf jeden Fall
beschulen.

Das ist Polemik und bringt in der vorliegenden Diskussion nichts weiter.

GWS

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