Hallo,
das mit der piepsigen Stimme habe ich öfter gelesen (ich hab keine Fußballspiele bei der WM geguckt). Und auch die anderen Sportreporterinnen kriegen ganz schön Kritik, zumindest am Anfang ihrer Karrieren. Wenn man sich diese Kritiken angeschaut hat (in Zeitungen, in Kommentaren und in Leserbriefen), dann wurde schnell klar, dass die Kritik anders ist, als bei männlichen Reportern (von „Männersportarten“).
Was die Reaktion der „Damen“ oder „großen Mädchen“ betrifft: wie hätten sie denn reagieren sollen, ohne sofort als sauertöpfische Emanzen o.ä. beschimpft zu werden. Manche Dinge sagen sich wesentlich besser, wenn es von nur indirekt Betroffenen kommt.
Dich stört -ismus? Also einfach das Kind beim anderen Namen nennen und gut ist? Das ist doch Quark. Tatsache ist, dass die Berichterstattung und Bewertung von Frauen anders läuft als bei Männern. Wie ich das nenne, ist im Endeffekt egal. Es handelt sich um die Beobachtung einer Verhaltensweise. Natürlich ist das im Vergleich zu früher (ich sage nur Kaffeeservice für die Damennationalmannschaft) pippifax, aber es existiert.
Und ich finde, es ist nicht falsch, so etwas zu benennen und sei es nur deshalb, um jemanden mal zum Nachdenken zu bringen, was da gesagt und getan wird.
Ein anderes Beispiel: jahrelang sagt ich, wenn es darum, dass etwas exzessiv gemacht wurde: „bis zur Vergasung“. Bis mich mal jemand darauf hingewiesen hat. Und ja, ich kenne inzwischen die Diskussionen, die darauf hinweisen, dass es den Begriff schon vor dem Holocaust gab - allerdings ist der Ausdruck heute genau damit verbunden. Ich habe mir diesen Ausdruck abgewöhnt (er lauert aber noch manches Mal im Hinterkopf - eingefleischte Redewendungen von Kindheit an, halten sich verdächtig lange - ich verkneife ihn mir aber inwischen bevor ich ins Stottern komme. Nachdenken über Sprache ist kein Fehlgriff.
Grüße
Siboniwe