Hi!
Muss man wegen 2 Wochen wirklich so ein Aufhebens machen?
das erstaunt mich jetzt, dass Du als Lehrerin das so siehst -
denn ich hab zu Schulzeiten das immer so empfunden, dass diese
zwei (manchmal auch drei) Wochen von allen Seiten als
„Ärgernis“ betrachtet wurden. Die Eltern wollten lieber
„günstiger“ in den Urlaub, für mich als Schülerin war das
echte Zeitverschwendung und auch meine Lehrer schienen mit der
Situation unglücklich zu sein (insbesondere in den
„kritischen“ Klassen bei „schwachen“ Lehrern auch wegen
Disziplinproblemen, da das ultimative Druckmittel „Note“ halt
fehlt).
Das ist doch auch genau mein Problem in den Klassen, in denen ich einmal die Woche eine Stunde Deutsch gebe. Da wird vom Klassenlehrer aus nichts Vernünftiges gemacht, und was soll ich in dieser einen Stunde mit hochgradig unmotivierten Schülern noch abreißen???
Vielleicht sollte mal hier thematisiert werden, wie diese Schüler, die schon das ganze Jahr nur ca. 30% Anstrengungsbereitschaft zeigen, für diese 2 oder mehr Wochen Motivation entwickeln können.
Und gerade in Zeiten von G8 wo doch irgendwie ein ganzes
Schuljahr „eingespart“ werden soll, sind 16 „vertrödelte“
Wochen (8 Schuljahre mit je 2 Wochen) doch auch ein halbes
Jahr. Also in Summe gar nicht sooo wenig, wie ich finde.
Sorry, aber ich unterrichte momentan nicht G8.
Und trotzdem finde ich, dass man diese Rechnung so nicht aufmachen kann, weil es keinen Sinn ergibt.
Die Phase der Zeugniserstellung - wenn also die Noten feststehen, die Zeugnisse aber noch geschrieben werden müssen - ist nunmal ein Verwaltungsakt, der sein Zeit benötigt.
Das ist doch auch in vielen anderen Berufen der Fall, dass administrative Tätigkeiten erledigt werden müssen und von der eigentlichen Arbeit ‚abhalten‘.
An unserer Schule ist es allerdings auch so, dass in den gymnasialen Zweigen die Zeugnisse von den Sekretärinnen geschrieben werden, d.h. die Kollegen setzen sich 10 Minuten ins Büro, diktieren ihre Noten und haben dann mit der Erstellung der Zeugnisse nichts mehr zu tun.
Bei mir im Berufsschulzweig dagegen erstelle ich die Zeugnisse selbst auf der Grundlage eines einfachen Word-Dokumentes, dass noch nicht mal eine Maskenfunktion hat.
Jede Note tippe ich von Hand, alle Schülerdaten, die ja im Büro digital vorliegen, muss ich per Hand ins Dokument eintippen.
Das ist ein enormer Zeitaufwand, mal abgesehen davon, dass man Kollegen - (gerade den Religionslehrern, die nur 1 Stunde unterrichten) wochenlang hinter den Noten herläuft und sie wirklich erst auf den letzten Drücker bekommt.
In der Schule sind viele Arbeitsabläufe so schwerfällig, wenn die mal optimiert würden, könnte man sicherlich in wesentlich kürzerer Zeit die Noten erstellen.
Ich habe für mich übrigens eine Maßnahme zur Effizienz ergriffen, die in diesem Schuljahr äußerst wirksam war:
Ich benutze ein Notenverwaltungsprogramm auf dem iPad und habe seitdem zu jeder Zeit die gewichteten, ausgerechneten Noten jedes Schülers parat. Wenn ein Kollege mich nach der Note fragt, hat er sie in 10 Sekunden.
Das hat mir unglaublich viel Rechen- und Kleinarbeit abgenommen und ich wäre dafür, dass alle Kollegen mit solch einem Notenprogramm arbeiten, dann müsste man da nicht ständig hinterherlaufen.
Für mich waren es die sinnvollsten 500 €, die ich letztes Jahr angelegt habe.
naja, ich werde ausschweifend
Gruß, Fo