die Idee gefällt mir sogar immer besser
Hi!
Dass Du aber von dem Beruf keine Ahnung hast, zeigen Deine
Vorschläge.
Manchmal ist bei Betriebsblindheit ein Blick von außen nicht so verkehrt - ich habe außerdem - wie schon gesagt - Lehrer im engen Freundes- und Familienkreis.
Zum einen: natürlich ist Arbeitszeit messbar. Aber das erste
Problem ist, dass ich in verschiedenen Monaten völlig
verschiedenen Arbeitsaufwand habe, und dass sich in
verschiedenen Fächern der Arbeitsaufwand vollkommen
unterschiedlich verteilt. Sportlehrer haben zB wenig
Unterrichtsmaterial zu erstellen und kaum was zu korrigieren.
Ja und wenn z.B. die Sportlehrer genauso viele Stunden in der Schule anwesend sein müssen, dann können die doch dort andere Aufgaben übernehmen. In vielen Berufen ist das so, dass sich der Arbeitsanfall nicht gleichmäßig übers Jahr und über die Woche verteilt.
Guck Dir dagegen einen Deutschlehrer an… Dann einen Lehrer,
der Abschlussklassen hat, die ab den Abschlussprüfungen weg
sind, dafür aber Konferenzen und Korrekturen mit sich bringen.
Genau - und mit der Zeiterfassung wird das ganze dann vergleichbar. Und Lehrer von Fächern, die nicht so viel zu korrigieren haben, können andere sinnvolle Dinge tun.
Das zweite Problem ist, dass viel kreative Arbeit, viel
Überlegen dahintersteckt.
Geht gemeinsam in der Schule besser als allein zuhause, finde ich.
Lösungen für ein Disziplinproblem
fallen einem kaum auf Kommando ein.
Genau - da kann man gut mit Kollegen drüber sprechen, die das Problem schon kennen und vielleicht schon das eine oder andere probiert haben.
Ich denke, das ist doch unstrittig, dass man, wenn alle in der Schule arbeiten mehr Kontakt zu den Kollegen hat als mal eben 5min in der Pause, oder?
Das Nachdenken über ein
Aufsatzthema, die Formulierung einer Frage, … lassen sich
nciht nach Stechuhr abstellen, stellen aber die eigentliche
Leistung des Lehrers da (tippen kann ja fast jeder).
Das geht in anderen kreativen Berufen auch ganz gut.
Wenn ich Nachmittagsunterricht halte, kann ih nicht
korrigieren, und wenn ich korrigiere, kann ich nicht einmal
beaufsichtigen, geschweige denn Unterricht halten.
Das teilt sich dann ja auf auf alle Anwesenden. Dass das System mit Arbeitsplatz in der Schule nicht zu einer nebenher Verdoppelung der Arbeitsaufgaben führen kann, ist mir schon klar. Aber Du hast ja selber die Sportlehrer als Beispiel angeführt…
Dass Lehrer nicht mehr zum Einzelkämpferdasein verdammt wären, die Kollegen sitzen ja alle nebenan.
Wir sind keine Einzelkämpfer, wir ziehen unsere Kollegen zu
Rate, jeder nach seinem Bedarf. Wir telefonieren, unterhalten
uns in Pausen, fragen uns um Rat (müßte ich da auch die
Stoppuhr… ud ab wann?)
Die Aussage stammte nicht von mir, sondern von einem Lehrer, der in dem Artikel zitiert wurde, der sich um das Thema drehte. Den Artikel finde ich leider nicht mehr. Wie schon gesagt, der Tenor war von allen Seiten positiv.
Das geschieht schon. Fast jede Fachschaft hat einen Fachraum,
außer, sie besteht aus nur einem Kollegen . Außerdem gibt es
eine Schulbiblliothek. Jeder Lehrbuch hat außerdem eine eigene
Ausgabe vom Lehrbuch nebst Handbuch, Arbeitsbuch, Lösungen.
Die Lehrer, die ich kenne, haben alle das Arbeitszimmer zu Hause voll mit Ordnern und Material zur Unterrichtsvorbereitung… (und jammern, dass das soviel Kram wäre und dass das soviel kostet und so viel Arbeit ist, das zu organisieren). Und die Absetzerei bei der Steuer ist ja auch so kompliziert - könnten wir uns alle schenken.
Dass es für berufstätige Eltern einfacher wäre, Termine mit Lehrern zu vereinbaren, weil auch nachmittags möglich
Das ist es auch jetzt. Man kann im Sekretariat anrufen und um
einen Termin bitten, jeder Lehrer hat eine berufliche
Emailadresse.
Das ist leider nicht überall so.
Ich selber muss ja an meinem Arbeitsplatz stempeln und ärgere mich immer wieder über die Bürokratie und die Unflexibilität der Sache. Aber ich finde grundsätzlich gut, dass meine Arbeitszeit akribisch festgehalten wird. So kann ich beruhigt meine Überstunden abbummeln und brauch mich nicht zu rechtfertigen oder ein schlechtes Gewissen zu haben.
Grüße
kernig