Was ist Emanzipation?

Hi,

da die Frauen emanzipiert genug
waren (96 % sind arbeiten gegangen).

aber genau das meine ich - für mich ist eine Frau nicht gleichzeitig emanzipiert, nur weil sie arbeiten geht. Eine Hausfrau kann genauso emanzipiert sein.

Gruß
Cess

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Moin,

Daher meine Frage: Was ist
Emanzipation?

Am Besten gefällt mir immer noch die Definition der Bundeszentrale für Politische Bildung:

http://www.bpb.de/popup/popup_lemmata.html?guid=UY4ZTN

demnach umfasst Emanzipation Befreiung aus Abhängigkeit und Unmündigkeit sowie Verwirklichung von Selbstbestimmung.

Emanzipation der Frau umfasst(e) nichts anderes, wobei Abhängigkeiten und Unmündigkeiten im Wesentlichen die bezeichnen, denen Männern nicht unterworfen sind/waren, Frauen aufgrund ihrer Geschlechterrolle hingegen schon.

Zu nennen wären da vor allem: wirtschaftliche Abhängigkeit von Frauen (z.B. von ihren Ehemännern) oder politische Unmündigkeit (kein Wahlrecht, kein politischer Einfluss).

Nicht Frauen-spezifische Abhängigkeiten wären z.B. die wirtschaftliche Abhängigkeit von einem Arbeitgeber oder politische Unmündigkeit aller z.B. in Diktaturen.

Eine „emanzipierte Frau“ ist nach diesem Verständnis also eine Frau, welche die Frauen-spezifischen Abhängigkeiten überwunden hat, in dem sie wirtschaftlich unabhängig ist.

Der von dir wahrgenommene Gegensatz liegt nun darin begründet, dass auch einer Frau wirtschaftliche Unabhängigkeit nicht hinterhergeschmissen wird. Diese muss sie sich (genau wie der Mann) tatsächlich erarbeiten.

Dies ist aber nicht jederfraus Sache. Manche richtet sich ganz gut im „Versorgungsmodell Mann“ ein, das ja auch so lange gut funktioniert, wie der Mann brav zahlt. An diesem Punkt fängt die Frauenwelt dann auch an, sich zu spalten. Während die berufstätige Frau den Kampf ihrer „Emanzipation“ an der Seite des berufstätigen Mannes führt (z.B. in der Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber, beruflicher Weiterqualifizierung. Konkurrenz um Jobs etc.) führt die „Hausfrau“ ihren Kampf um materielle Resourcen mit dem eigenen Ehemann aus, denn nur solange dieser zufrieden ist, rollt auch der Rubel. Eine Hausfrau ist somit nicht nur wirtschaftlich abhängiger, sondern ihr Anliegen ist es auch „in den Augen des Mannes“ zu bestehen, und nicht in den Augen des Arbeitgebers, wie es die wirtschaftliche Existenz der berufstätigen Männer und Frauen sichert.

Zudem wird die Hausfrau auch die Berfustätigkeit des Mannes mit anderen Augen bewerten. Schlielich hängt ihre wirtschaftliche Sicherheit ausschließlich vom beruflichen Erfolg des Mannes ab. Damit erhöht sie ihrerseits den Druck auf den „Ernährer“.

Abhängigkeitsverhältnisse haben somit nie nur eine Komponente, sondern sind immer komplexer, als es auf den ersten Blick vielleicht den Anschein hat.

Amüsant finde ich speziell in diesem Brett die Erscheinung, dass zwar niemand als „Emanze“, aber anscheinend jede als „emanzipiert“ gelten möchte (auch die vom wirtschaftlichen Erfolgt und goodwill ihres Ernährers abhängigen Hausfrauen).

Und ja, Kinder in die Welt zu setzen kann für viele Frauen das Ende der Emanzipation bedeuten, und ich behaupte mal, für nicht wenige wird dieses Ende auch nicht ungern angenommen, weil ihnen nämlich der tagtägliche Kampf um die wirtschaftliche Unabhängigkeit zu mühsam geworden ist.

Für viele andere, die sich dieser Mechanismen nicht bewusst sind, folgt das Erwachen dann erst bei der Scheidung, wenn sie feststellen, dass der Unterhalt nicht ausreicht und keiner eine Frau einstellt, die es nicht gelernt hat, Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen.

Gruß
Marion

Moin,

Eine
Hausfrau kann genauso emanzipiert sein.

Nein, kann sie nicht.
Man kann sich nicht einerseits wirtschaftlich Abhängigkeit und gleichzeitig unabhängig sein. Wirtschaftliche Abhängigkeit bedingt zudem weitere Abhängigkeiten und Unselbständigkeiten (keine eigene Wohnung, kein eigener Rentenanspruch, keine eigenen Krankenversicherung, kein eigenes Auto, emotionale Erpressbarkeit etc.) Alles prima, solange der Mann großzügig alles gewährt, aber wehe etwas läuft nicht nach seinen Vorstellungen und er droht, den Geldhahn zuzudrehen…

Gruß
Marion

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Kampfhund

Hallo Nick,

Wenn ich Emanze höre, denke ich an Alice Schwarzer.
Das schadet den Emanzen.

ach weißt Du - ich fasse es durchaus als Kompliment auf, mit
einer Frau verglichen zu werden, die maßgeblich (!) daran
beteiligt war, dass Frauen heute sehr viel selbstbestimmter
durchs Leben gehen können als noch vor 30 Jahren.

Ich kann an dieser Frau nichts verabscheuenswürdigendes
finden. Was findest Du so furchtbar an ihr?

Sie ist nicht verabscheuungswürdig, im Gegenteil.

Würde ich Ihr begegnen, dann mit Respekt. Aber nicht
mit der Art von Respekt, die ich vor einem guten Lehrer oder
guten Vorbild habe, sondern eher mit der Art Respekt, den
klugerweise jeder vor einem aggressiven Rottweiler hat.

Nick

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Hallo Netwolf

Nur der „Typ“ Alice ist kein „Aushängeschild“! Ich meine nicht
das Äußere!! Nein vielmehr Ihre Art und Weise. Ich kenne Sie
nicht persönlich, doch in Fernsehdiskussionen wirkt Sie sehr
arrogant, rechthaberisch und schulmeisterhaft.
Ich denke, dass ich mit diesem Gefühl nicht alleine dastehe.

Da stehst du ganz sicher nicht alleine da.

In letzter Zeit habe ich Alice Schwarzer nicht mehr erlebt in Talkshows, aber wenn sie sich nicht ganz entscheidend geändert hat, empfinde ich z. B. sie überhaupt nicht als rechthaberisch und arrogant, sondern als kompetent und sehr machtbewusst.

Allerdings - so war es jedenfalls früher - haben sehr viele Menschen, und darunter besonders viele Männer (aber nicht nur!), einer Frau gegenüber, die sich selbst- und machtbewusst verhält, sehr stark das Gefühl, dass diese Frau ihre Kompetenzen ganz entschieden überschreitet und sich insofern rechthaberisch und arrogant verhält.

Manche (hier ist der Männeranteil wahrscheinlich sehr hoch) haben solchen Frauen gegenüber auch das Gefühl, kastriert zu werden, da sie einer solchen Frau keinerlei sexuellen Reiz abgewinnen können, was zu Aggressionen führen kann.

Viele Grüße
Thea

PS: Oder hat sich Alice Schwarzer in den letzten Jahren so zu ihrem Nachteil verändert?

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Hallo Nick,

Ich kann an dieser Frau nichts verabscheuenswürdigendes
finden. Was findest Du so furchtbar an ihr?

Was macht es so schwierig, diese harmlose Frage zu beantworten?

Sie ist nicht verabscheuungswürdig, im Gegenteil.

Würde ich Ihr begegnen, dann mit Respekt. Aber nicht
mit der Art von Respekt, die ich vor einem guten Lehrer oder
guten Vorbild habe, sondern eher mit der Art Respekt, den
klugerweise jeder vor einem aggressiven Rottweiler hat.

Dies ist ja keine Antwort. Du versuchst hier, Frau Schwarzer lächerlich zu machen, indem du sie mit einem aggressiven Kampfhund gleichsetzt.

Was hat es mit dem Geheimnis um Frau Schwarzers Verabscheuungswürdigkeit auf sich?

Viele Grüße
Thea

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Moin,

PS: Oder hat sich Alice Schwarzer in den letzten Jahren so zu
ihrem Nachteil verändert?

Nein, ganz im Gegenteil :smile:

Gruß
Marion

hallo dea

ich stimme dir absolut zu, möchte aber noch etwas anfügen. einer frau steht es offen, einen mann zu wählen, welcher die kleinkindpflege übernimmt, damit sie sich auf die karriere konzentrieren kann. und jetzt erzähl mir nicht, davon gäbe es keine. doch erstaunlicherweise stehen viele frauen mit karrierepotenzial auch auf erfolgreiche männer mit karriereabsichten was den konflikt schon vorprogrammiert. möchte frau karriere machen, muss sie auch (finanzielle) verantwortung für ihren partner übernehmen. man kann nicht nur fordern.

diese forderung ist natürlich keine entschuldigung für das fehlen der staatlichen verantwortung (kinderkrippen etc) !

konsequenterweise sollte man sich den partner so wählen, dass es ein lebensgleichgewicht gibt und keinen lebenskampf.

lg
coco

ps: keiner meiner professoren hat eine beruflich erfolgreiche partnerin geheiratet!

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Hallo Marion,

auch wenn ich Dir sehr gerne zustimmen möchte, so doch ein Protest:

Amüsant finde ich speziell in diesem Brett die Erscheinung,
dass zwar niemand als „Emanze“, aber anscheinend jede als
„emanzipiert“ gelten möchte (auch die vom wirtschaftlichen
Erfolgt und goodwill ihres Ernährers abhängigen Hausfrauen).

Ich bin eine Emanze. Und empfinde diesen Ausdruck als positiv.

Da ich in diesem Brett nicht gar so selten poste, kann also nicht von niemand geschrieben werden.

Der Widerspruch an sich amüsiert mich aber auch immer.
Gruß, Karin

Hallo coco,

ps: die immer noch dafür ist, ein männerbrett einzurichten,
damit diese sich in ruhe und unter sich ausweinen können.

das Problem ist doch, dass sie dort nicht so sicher sein können, ausreichend Publikum für ihre Äußerungen zu finden.

Gruß, Karin

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Hallo Almut

so habe ich das nicht ganz gemeint. Dieses ganze Emanzen-Thema
stinkt mir sowieso, da es ja ein ausschliesslich westliches
ist. Auch wenn ihr mich jetzt nicht so ganz versteht, aber in
der DDR gab es das Wort nicht, da die Frauen emanzipiert genug
waren (96 % sind arbeiten gegangen). Und da der Staat nicht so
Kinderfreundlich ist, dass die Frauen sich abhängig machen
müssen, da fängt das Elend doch einfach an.

ich bin ja nur ein Besserwessi und war nicht dabei, aber…
ich hatte Kontakte in die DDR un dabei habe ich die Erfahrung gemacht (okay, nur Stichproben), dass die Frauen zwar arbeiteten (wegen des chronischen Mangels an Arbeitskräften), aber die Männer sich häufig zu Hause wie die kleinen Paschas aufführten. Ich hatte so ein bißchen den Eindruck, dass mit dem Wegfall des Hauptwiderspruches in der DDR sich der Nebenwiderspruch (Unterdrückung der Frau) automatisch in Luft aufgelöst hat - und über ein gelöstes Problem muss man nicht mehr diskutieren. Die private Realität sah jedoch nach meinen Eindrücken teilweise anders aus: die Frau hatte auch einen Job, musste danaben aber auch noch allein den Haushalt schmeißen.

Bei einer Begegnung mit der esg Magdeburg haben wir in einer Arbeitsgruppe (10 Studis aus dem Westen, ein Student und eine Studentin aus dem Osten) mal gefragt, wie die Lebensentwürfe von Frauen im Osten aussehen, ob sich z.B. Kinder und akademische Karriere besser unter einen Hut bringen lassen als im Westen. Auf diese Frage hin begann der Ossi uns das zu erklären und die magdeburger Studentin hörte ihm interessiert zu. Wir Wessis waren davon sehr befremdet, den beiden Ossis fiel nichts auf. Aber ich habe auch eine Frau kennengelernt, die ein schwerstbehindertes Kind hatte, aber dennoch Physik zu Ende studierte und einen Beruf ergriff, weil die Einrichtungen vorhanden waren, die dies ermöglichten.

Grüße, Thomas

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Hallo Wolfgang,

auch Grüße aus Essen. Und - zu deiner Beruhigung: Nein, i c h zumindest, will ganz gewiss nicht so werden wie du. Danke.

Aber ernsthaft zum Thema:

Emanzipation ist für mich persönlich eine aus der Historie begründete Entwicklung, deren Umsetzung zwar bereits grundsätzlich in den Gesetzen und Bestimmungen unseres Landes stattgefunden hat, aber leider noch nicht in unser aller Köpfen.

Wenn man betrachtet, aus welchem rechtlichen Raum die Frauen kommen (einiges wurde hier schon aufgelistet) dann ist es sicher nicht erstaunlich, dass irgendwann eine Emanzipationsbewegung eingesetzt hat.

Bis Anfang des 20. Jhdts: Kein Recht an Universitäten zu studieren
Bis 1908 - Verbot an politischen Versammlungen teilzunehmen
Bis 1918 - Kein Wahlrecht
1949 - Gleichberechtigung im Grundgesetz verankert
Bis 1953 - Keine Verfügung über mit in die Ehe gebrachtes Vermögen

  • Erträge aus Vermögen der Frau gehören dem Ehemann
    1957 - Gleichberechtigung im BGB
    Bis 1957 - Einwilligung des Ehemannes zur Berufstätigkeit erforderlich
  • Ehemann kann Arbeitsvertrag kündigen
  • Ehemann bestimmt allein Wohnort und Lebensstil
    Bis 1971 - Zölibatsklauseln in Arbeitsverträgen gestattet (d.h. Arbeitsvertrag endet automatisch wenn die Frau heiratet)
  • Frauen dürfen keine Busse/LKW oder Straßenbahnen fahren. Danach auch bis 1994 nur eingeschränkt.
    Bis 1976 - Die Frau m u s s den Namen des Mannes bei Heirat annehmen
    Bis 1997 - Vergewaltigung in der Ehe gibt es nicht
    Bis heute - Weiblichen Jugendlichen unter 18 ist die Beschäftigung mit sittlich gefährdenden Tätigkeiten verboten (n u r weiblichen Jugendlichen)
  • Gleichartige Arbeit wird bis heute nicht mit gleichem Lohn „belohnt“. Ca. 20% durchschnittlich verdient eine Frau weniger. Es gibt auch offensichtlich weiterhin Zugangsbarrieren zu Jobs und „Karrieren“.

Fazit: Es wurde viel geschafft im Verlauf der Emanzipationsbewegung aber es gibt immer noch eine Differenz zwischen Realität der Rechtsnormen und gesellschaftlicher Realität zu Lasten der Frauen.

Hier wurde viel von Frauen gepostet, das sie vor allen Dingen ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit als Emanzipation betrachten, wobei sie mit Sicherheit etwas anderes darunter verstehen, als die oben dargestellte frühere Abhängigkeit vom Mann.

M. E. hat heute eine Frau immerhin - genau wie ein Mann - die W a h l! Und darauf kommt es an. Ich hoffe, dass niemand glaubte oder glaubt, dass Emanzipation die Verlagerung von Rechten vom Mann auf die Frau bedeutet. Kompromisse in Ehe und Partnerschaft werden aber heute die Basis bilden und nicht die geltende Rechtsprechung.
Dass es hie und da noch etwas hakt und wie gesagt es noch eine Differenz gibt ist die Aufgabe für die Zukunft für uns alle.

Und erst wenn den Frauen die gleichen Bedingungen fraglos eingeräumt sind können auch wieder die „natürlichen“ Unterschiede berücksichtigt und gewürdigt werden. Eine Frau, die dies nicht körperlich leisten kann, wird keinen Bauarbeiterberuf ergreifen und wenn doch, sollte der Arbeitgeber alle Freiheit haben entsprechend zu reagieren (meine Meinung).

Aber es sollten Männer Männern gestatten die Emanzipation mitzutragen indem z.B. die Rechte der Männer Erziehungsurlaub zu nehmen, oder ähnliche Rechte, von Männern nicht stigmatisiert werden so das sie schlussendlich doch nicht eingefordert werden aus Angst den Job zu verlieren oder als Weichei dazustehen.

Es gäbe noch eine Menge zu schreiben, aber zunächst soll dies reichen.

Gruß
Nita

Moin,

Eine
Hausfrau kann genauso emanzipiert sein.

Nein, kann sie nicht.
Man kann sich nicht einerseits wirtschaftlich Abhängigkeit und
gleichzeitig unabhängig sein. Wirtschaftliche Abhängigkeit
bedingt zudem weitere Abhängigkeiten und Unselbständigkeiten
(keine eigene Wohnung, kein eigener Rentenanspruch, keine
eigenen Krankenversicherung, kein eigenes Auto, emotionale
Erpressbarkeit etc.) Alles prima, solange der Mann großzügig
alles gewährt, aber wehe etwas läuft nicht nach seinen
Vorstellungen und er droht, den Geldhahn zuzudrehen…

Eine wirtschaftliche Abhängigkeit besteht immer dann, wenn einer dem anderen Geld gibt. Also auch ein Angestellter zu einem Arbeitgeber.
Wenn eine Ehefrau sich abhängig vom Ehemann sieht, und nicht, wie ich es mir vorstelle, das Einkommen das Haushaltseinkommen ist, dann liegt sowieso was im argen. Ein gemeinsames Konto, auf das die Gehaltszahlungen eingehen, ist eine gute Voraussetzung.
Sollte ein Mann wirklich mal den Geldhahn zusperren, hat die Frau (umgekehrt geht das übrigens auch), wenn sie will , ihre Möglichkeiten, im schlimmsten Fall eine Scheidung mit Unterhalt.
Eine Selbständigkeit eines Partners von der ausschließlich wirtschaftlichen Abhängigkeit festzumachen, halte ich für etwas übertrieben. Auch der Verdienende befindet sich in Abhängigkeit seines nicht verdienenden Partners, von der Unterstützung im täglichen Leben über Haushaltsführung bis hin zum wichtigsten, nämlich der Zuneigung zueinander, wenn wir mal davon ausgehen, dass der Mensch an sich lieber in seiner Partnerschaft lebt als allein. In dem Augenblick, wo der Mann meint, dass seine Frau ihn nur Geld kostet, ist es sowieso falsch.

Die Rollen hab ich mal traditionell dem Geschlechterbild zugeordnet, das geht auch anders rum; wobei hier die gesellschaftliche Stellung eines Hausmanns doch weit schlechter ist als bei einer Hausfrau.

Gruß

ALex

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Hallo Thea,

In letzter Zeit habe ich Alice Schwarzer nicht mehr erlebt in
Talkshows, aber wenn sie sich nicht ganz entscheidend geändert
hat, empfinde ich z. B. sie überhaupt nicht als
rechthaberisch und arrogant, sondern als kompetent und sehr
machtbewusst.

dem kann ich nicht ganz folgen! Kompetent in welcher Hinsicht?
Machtbewusst bezogen auf welche Basis?

Allerdings - so war es jedenfalls früher - haben sehr viele
Menschen, und darunter besonders viele Männer (aber nicht
nur!), einer Frau gegenüber, die sich selbst- und machtbewusst
verhält, sehr stark das Gefühl, dass diese Frau ihre
Kompetenzen ganz entschieden überschreitet und sich insofern
rechthaberisch und arrogant verhält.

ich empfinde wie im alten Sprichwort beschrieben: wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. So gesehen müßte man dann eine neue Diskussion anfangen: wie setze ich Forderungen richtig durch :smile:

Manche (hier ist der Männeranteil wahrscheinlich sehr hoch)
haben solchen Frauen gegenüber auch das Gefühl, kastriert zu
werden,

nö, eingentlich nicht :smile:

da sie einer solchen Frau keinerlei sexuellen Reiz
abgewinnen können, was zu Aggressionen führen kann.

aber HALLO, das ist ne These, die ich so nicht stehen lassen kann!
Seit wann sind Männer häßlichen Frauen aggressiv gegenüber eingestellt? Nach meinen Erfahrungen sind Männer desinteressiert, gleichgültig oder abgestoßen etc. aber nie agressiv (warum auch?)!

Viele Grüße
Thea

PS: Oder hat sich Alice Schwarzer in den letzten Jahren so zu
ihrem Nachteil verändert?

Sie ist ruhiger geworden, d.h. Sie ist bedachter bei Ihren Aussagen etc., allerdings hat Sie Ihre Arroganz immer noch nicht „überwunden“.

LG
Wolfgang

Hallo,

einer frau steht es offen, einen mann zu wählen, welcher die
kleinkindpflege übernimmt, damit sie sich auf die karriere
konzentrieren kann.

ja natürlich…

und jetzt erzähl mir nicht, davon gäbe es
keine.

hä? Das will ich auch nicht. Ich dachte, das hätte ich mit meinem Einschub…

nein, das bedeutet nicht, dass man nur dann Frau ist, wenn man Kinder groß zieht, aber man kann selbst darüber entscheiden

…ganz deutlich gemacht.

Mir ging ja gerade darum klarzustellen, dass eine Frau, die das aber doch will, in dieser männergeprägten Institution keine Chance hat. Wenn sie das nicht will, dann hat sie (jedenfalls) dieses Problem nicht und es fällt leichter, den Anforderungen zu genügen, die hier eben typischerweise an Männer gestellt werden. Und genau diese Anforderungen kritisiere ich ja.

Komisch: Irgendwie wusste ich genau, dass dieser Aspekt kommt, obwohl ich genau das nie behauptet habe…
Gruß,
Dea

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Hallo coco,
Hallo Karin,

ps: die immer noch dafür ist, ein männerbrett einzurichten,
damit diese sich in ruhe und unter sich ausweinen können.

das Problem ist doch, dass sie dort nicht so sicher sein
können, ausreichend Publikum für ihre Äußerungen zu finden.

ich bin für ein Heulbrett! Ohne geschechterspezifische Definition!

So haben alle, -gleichberechtigt- die Möglichkeit sich auszuheulen :smile:
Wir könnten ja dann nach einem Jahr mal eine Statistik veröffentlichen, welches Gschlecht sich am häufigsten ausgeheult hat.

Nur was bringt uns das dann? Wieder die Untermauerung irgendwelcher Vorurteile -> die Männer (die Frauen) sind doch die größten Heulsusen?

Wollen wir nicht genau das vermeiden, jemanden zu verurteilen, nur weil er offen seine Meinung sagt (in welcher Form auch immer)?

Grüße aus Essen
Wolfgang

Hallo Nita,

auch Grüße aus Essen.

danke

Und - zu deiner Beruhigung: Nein, i c h
zumindest, will ganz gewiss nicht so werden wie du. Danke.

*puh* da habe ich ja noch mal Glück gehabt, zwei von meiner Sorte wären einfach zu viele in Essen :smile:
(immer diese Verwechselungen)

Aber ernsthaft zum Thema:

Emanzipation ist für mich persönlich eine aus der Historie
begründete Entwicklung, deren Umsetzung zwar bereits
grundsätzlich in den Gesetzen und Bestimmungen unseres Landes
stattgefunden hat, aber leider noch nicht in unser aller
Köpfen.

wie ich schon in einem anderen Posting bemerkte: Vorschriften und Gesetze können keine Möglichkeit sein das Umdenken zu veranlassen.

Wenn man betrachtet, aus welchem rechtlichen Raum die Frauen
kommen (einiges wurde hier schon aufgelistet) dann ist es
sicher nicht erstaunlich, dass irgendwann eine
Emanzipationsbewegung eingesetzt hat.

warum nicht -in dem Maße- auf der ganzen Welt?

Bis Anfang des 20. Jhdts: Kein Recht an Universitäten zu
studieren
Bis 1908 - Verbot an politischen Versammlungen teilzunehmen
Bis 1918 - Kein Wahlrecht
1949 - Gleichberechtigung im Grundgesetz verankert
Bis 1953 - Keine Verfügung über mit in die Ehe gebrachtes
Vermögen

  • Erträge aus Vermögen der Frau gehören dem Ehemann
    1957 - Gleichberechtigung im BGB
    Bis 1957 - Einwilligung des Ehemannes zur Berufstätigkeit
    erforderlich
  • Ehemann kann Arbeitsvertrag kündigen
  • Ehemann bestimmt allein Wohnort und Lebensstil
    Bis 1971 - Zölibatsklauseln in Arbeitsverträgen gestattet
    (d.h. Arbeitsvertrag endet automatisch wenn die Frau heiratet)
  • Frauen dürfen keine Busse/LKW oder Straßenbahnen fahren.
    Danach auch bis 1994 nur eingeschränkt.
    Bis 1976 - Die Frau m u s s den Namen des Mannes bei Heirat
    annehmen
    Bis 1997 - Vergewaltigung in der Ehe gibt es nicht
    Bis heute - Weiblichen Jugendlichen unter 18 ist die
    Beschäftigung mit sittlich gefährdenden Tätigkeiten verboten
    (n u r weiblichen Jugendlichen)
  • Gleichartige Arbeit wird bis heute nicht mit gleichem Lohn
    „belohnt“. Ca. 20% durchschnittlich verdient eine Frau
    weniger. Es gibt auch offensichtlich weiterhin
    Zugangsbarrieren zu Jobs und „Karrieren“.

das aber nur auf Deutschland bezogen! In anderen Ländern sieht es doch noch ganz anderes aus!?

Fazit: Es wurde viel geschafft im Verlauf der
Emanzipationsbewegung aber es gibt immer noch eine Differenz
zwischen Realität der Rechtsnormen und gesellschaftlicher
Realität zu Lasten der Frauen.

Rechtsnormen sind kein Garant für soziales Umdenken!

Hier wurde viel von Frauen gepostet, das sie vor allen Dingen
ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit als Emanzipation
betrachten, wobei sie mit Sicherheit etwas anderes darunter
verstehen, als die oben dargestellte frühere Abhängigkeit vom
Mann.

diese doch aber auch? Wenn ich rückblickend den Stand der Ehe sehe, war der Zusammenhalt doch weitgehend durch die materielle Seite gegeben. (religiöse Gründe lasse ich jetzt mal bewußt außer acht)

M. E. hat heute eine Frau immerhin - genau wie ein Mann - die
W a h l! Und darauf kommt es an. Ich hoffe, dass niemand
glaubte oder glaubt, dass Emanzipation die Verlagerung von
Rechten vom Mann auf die Frau bedeutet.

genau das wird aber zu 90 % auf beiden Seiten so angenommen!

Kompromisse in Ehe und Partnerschaft werden aber heute die Basis
bilden und nicht die geltende Rechtsprechung.

meine Worte :smile:

Aber es sollten Männer Männern gestatten die Emanzipation
mitzutragen indem z.B. die Rechte der Männer Erziehungsurlaub
zu nehmen, oder ähnliche Rechte, von Männern nicht
stigmatisiert werden so das sie schlussendlich doch nicht
eingefordert werden aus Angst den Job zu verlieren oder als
Weichei dazustehen.

Der Rollentausch (schon wieder so ein Klischee) ist in vielen Ehen und Partnerschaften schon vollzogen. Warum auch nicht, ich finde es gut, wenn beide damit leben können!

LG
Wolfgang

Hallo Netwolf,

… empfinde ich z. B. sie überhaupt nicht als
rechthaberisch und arrogant, sondern als kompetent und sehr
machtbewusst.

dem kann ich nicht ganz folgen! Kompetent in welcher Hinsicht?
Machtbewusst bezogen auf welche Basis?

Kompetent in den Dingen, von denen sie gerade spricht. So genau kann ich es dir jetzt nicht sagen, weil es - wie gesagt - eine Weile her ist, als ich sie das letzte Mal im Fernsehen gesehen habe.

Machtbewusst: Ihr gehört ein Zeitungsverlag, ihr wird zugehört, wenn sie was sagt, sie hat halt was zu sagen. Das ist ziemlich viel Macht.

Allerdings - so war es jedenfalls früher - haben sehr viele
Menschen, und darunter besonders viele Männer (aber nicht
nur!), einer Frau gegenüber, die sich selbst- und machtbewusst
verhält, sehr stark das Gefühl, dass diese Frau ihre
Kompetenzen ganz entschieden überschreitet und sich insofern
rechthaberisch und arrogant verhält.

ich empfinde wie im alten Sprichwort beschrieben: wie man in
den Wald ruft, so schallt es heraus. So gesehen müßte man dann
eine neue Diskussion anfangen: wie setze ich Forderungen
richtig durch :smile:

Was für Forderungen z. B. denkst du denn jetzt konkret?

Sie ist Journalistin und stellt deshalb nicht konkret Forderungen an irgendjemanden, wie z. B. ein Gewerkschaftsführer an die Arbeitgeber oder die Frau des US-Präsidenten an ihren Mann. Sie beeinflusst in erster Linie Stück für Stück das Denken der Menschen.

Dafür ist es von zentraler Bedeutung, dass sehr viele Menschen den Fernseher anmachen, wenn man auftritt.

Manche (hier ist der Männeranteil wahrscheinlich sehr hoch)
haben solchen Frauen gegenüber auch das Gefühl, kastriert zu
werden,

nö, eingentlich nicht :smile:

da sie einer solchen Frau keinerlei sexuellen Reiz
abgewinnen können, was zu Aggressionen führen kann.

aber HALLO, das ist ne These, die ich so nicht stehen lassen
kann!
Seit wann sind Männer häßlichen Frauen aggressiv gegenüber
eingestellt? Nach meinen Erfahrungen sind Männer
desinteressiert, gleichgültig oder abgestoßen etc. aber nie
agressiv (warum auch?)!

Alice Schwarzer gegenüber reagieren Männer aber aggressiv. Das ist doch dann ein ziemlich deutliches Zeichen dafür, dass sie von Männern nicht wegen Häßlichkeit abgelehnt wird.

Obwohl das natürlich immer behauptet wird. - Man(n) geht ja natürlich davon aus, dass eine Frau zu einem Nichts zusammenschrumpft, wenn sie als häßlich geschmäht wird, und von ihren Mitfrauen auch nicht mehr akzeptiert wird. Leider klappt das ziemlich oft, aber nicht immer.

Viele Grüße
Thea

hi dea,

Komisch: Irgendwie wusste ich genau, dass dieser Aspekt kommt,
obwohl ich genau das nie behauptet habe…

mein einschub war als ergänzung zu deinem posting gedacht, da ich dir voll und ganz zustimme. für mich war einfach das bild noch nicht rund.

lg
coco

hi netwolf

mein einschub war ein seitenhieb auf die soweit ich mich erinnern mag schon mehrmals vorgeschlagene und abgelehnte umbenennung oder teilung dieses brettes, da sich hier sehr oft männer beklagen und dies nicht wirklich zur brettbeschreibung (frauen und feminisums) passt.

Wollen wir nicht genau das vermeiden, jemanden zu verurteilen,
nur weil er offen seine Meinung sagt (in welcher Form auch
immer)?

bin ich dafür. im passenden brett :smile:

lg
coco