Was ist im Kern heute noch politisch rechts oder links

Der Bub hat eine üble Gewalttat auf dem Kerbholz. Jugendstrafrecht und Ausbleiben einer Haftstrafe ist absurd.
So eine Forderung ist selbst für deine Verhältnisse befremdlich.
Jetzt ist der Bengel wenigstens erstmal nicht mehr nur in Polizeigewahrsam, sondern in Haft.

Du solltest doch noch eine Frage beantworten:

Wir können da auch noch gerne ‚Ethik‘ in die Liste aufnehmen.

Ich habe keine Forderung in den Raum gestellt. Du hingegen forderst offensichtlich eine Ungleichbehandlung von Tätern nach Herkunft, Religion und Staatsbürgerschaft.

Die neue BildafdTV-Serie: „Planlos in Berlin - wir hauen raus, was geht. Auch sprachlich.“

Nun lassen wir mal die Nonsensbeiträge unserer „Experten“ beiseite und kommen zum Thema zurück.
Nicht mehr klar links oder rechts ist der gegenwärtige Antisemitismus. Neben den klassischen Judenhass von Nazis (z.B. III.Weg und in Teilen auch bei afd-Anhängern) und dem linken, politisch begründeten Antizionusmus ist jetzt verstärkt muslimischer Antisemitismus hinzugetreten, der auch gerade in letzter Zeit zu gewalttätigen Vorfällen führt:

http://archive.today/29rOV

Ich bin eine jüdische Frau, die in Deutschland lebt. Diese Kette offen zu tragen, ist mein Recht. Ich werde als Jüdin kein verstecktes Leben führen. Nicht 2024 in Deutschland. Wenn es darauf hinausläuft, dann gehe ich morgen“, sagt die 30-Jährige an diesem Montagvormittag in einem Berliner Café. „Aber die Kette war einer der Hauptgründe, der die Situation zum Eskalieren brachte“, fügt ihr Freund an. Die beiden wurden am vergangenen Freitagabend Opfer eines vermeintlich antisemitischen Angriffs, als sie auf dem Weg zu Freunden zum Shabbat-Dinner waren…
Noch mehr Menschen seien aus dem Demonstrationszug herbeigekommen. „Plötzlich waren da zehn bis 15 Menschen, die uns auf Deutsch und Arabisch anschrien und uns filmten“, erinnert sich die 30-Jährige. Er habe sich schützend vor Hannah gestellt, mit dem Rücken zu den Kameras, so Adam. Auf Deutsch habe er versucht zu deeskalieren. Mehrmals erklärte er, dass sie keine Probleme wollten, es ginge ihnen einfach nur darum, nicht gefilmt zu werden. Einer der Männer habe sowohl ihr als auch Adam mehrmals sexuelle Gewalt angedroht, berichtet Hannah. „Wir wissen, was am 7. Oktober passiert ist. Israelische Frauen wurden vergewaltigt“, habe er unter anderem gedroht…
Dann wurden ihm das Eis und sein Bier aus der Hand geschlagen, zeitgleich entdeckte einer der Männer den Stern um Hannahs Hals, erzählt Adam. „Er spuckte mich an. Aggressiv“, so die 30-Jährige, „kurzerhand warf ich das Eis in seine Richtung. Ich glaube, sie haben nur auf so eine Situation gewartet, eine Ausrede.“ „Sie schlugen Adam in die Seite, griffen seine Haare am Hinterkopf und brachten ihn zu Boden, dabei prallte sein Kopf heftig auf den Beton auf“, so Hannahs Bericht. Sie habe währenddessen auf die Angreifer eingeredet, sie abgeblockt. Als diese realisierten, dass sie von anderen Demonstrationsteilnehmenden gefilmt wurden, seien sie weggerannt. Keiner der vielen Passanten in der Torstraße sei zur Hilfe geeilt, so die 30-Jährige.

Am erschütterndsten finde ich gerade den letzten Satz. Ist „Wegsehen“ eher links oder rechts?

Was für ein wunderbares Beispiel für Taubenschach :joy:

Die meisten hätten nach so einem geistigen Offenbarungseid den Anstand, sich eine Zeit lang bedeckt zu halten. Für dich ist einfach Donnerstag…

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Mit anderen Worten: da Du nach 40 Beiträgen immer noch keine Antwort auf den Beitrag (klick) gefunden hast, willst Du wieder einmal ablenken.

Ja. Und zwar auf das Thema zurück.

Nur fürs Protokoll: Du warst der erste, der in dem Thread mit einer Kriminalitätstatistik gekommen ist. Dass das jetzt für dich nach hinten losgegangen ist, ist halt auch nur dein Problem.

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Ganz ähnlich der Fall, von dem die linke Tageszeitung berichtet. Auch hier wird ein jüdischer Bürger von Antisemiten misshandelt und andere Leute sehen nur zu:

Der mutmaßliche Täter sei hinter dem Mann her gerannt und habe ihn zunächst als „russischen Faschisten“ beschimpft. Dann habe der Angreifer, den der Betroffene als arabischstämmig beschreibt, dem Juden „Free Palastine“ entgegengeschrien, in seine Richtung gespuckt und ihn zu Boden geschubst.

Als der Mann am Boden lag, soll der mutmaßliche Angreifer einen E-Scooter vom Straßenrand genommen und ihn damit am Arm verletzt haben. So berichtet es der Betroffene später seiner Frau und der Polizei. Das Ergebnis: eine gebrochene Hand, die er später im Krankenhaus behandeln lässt. Außerdem ein zerrissener T-Shirt-Ärmel und blaue Flecken.

Während der Tat sollen zahlreiche Passanten, insbesondere Männer, zugesehen und zum Teil Handyaufnahmen gemacht haben. Die Gruppe um ihn herum sei immer größer geworden, aber niemand habe eingegriffen. Die Polizei teilt auf Anfrage der taz mit, dass sie wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Sie geht von einem antisemitischen Tatmotiv aus. Der Staatsschutz ermittelt.

Der Messerangriff in Mannheim war wiederum eine andere Situation: der Täter ein scheinbar gut integrierter Afghane, seit zehn Jahren in Deutschland. Das hat die Debatten um die Herkunft der Tatverdächtigen bei Messerangriffen wieder angeheizt. Und in der PKS scheint es, als wären „nicht-deutsche“ Tatverdächtige in diesem Deliktbereich überproportional vertreten. Welche Rolle spielt die Herkunft bei Messergewalt?

Die PKS gibt erstmal nur Aufschluss über die Staatsangehörigkeit, nicht über den Migrationshintergrund der Tatverdächtigen. Das heißt in die Kategorie „nicht-deutsch“ der PKS zählen Asylbewerber, Menschen, die sich illegal in Deutschland aufhalten, aber auch Touristen und ausländische Studenten mit rein.

Der Schluss, dass „nicht-deutsche“ Tatverdächtige überproportional repräsentiert sind, weil ihr Anteil an der Wohnbevölkerung im Vergleich deutlich niedriger ist, ist problematisch. In der „nicht-deutschen“ Wohnbevölkerung werden viele Gruppen nämlich gar nicht erfasst, Asylbewerber zum Beispiel.

Generell gilt: Was die Staatsangehörigkeiten mit einem Messer-Einsatz zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Es hat eher was mit den Lebenslagen der Menschen zu tun.

Das heißt auch im Bereich der Messerangriffe, ist weniger die Herkunft ausschlaggebend und eher welche Erfahrungen, die Menschen gemacht haben? Ob sie arm sind, aktiv an der Gesellschaft teilhaben können? Das kann ja auch auf Menschen ohne Fluchterfahrungen zutreffen.

Ja, es gibt auch deutsche Messerstecher. Und auch die haben wahrscheinlich schwierige Bedingungen beim Aufwachsen gehabt, armutsnahe Lebenslage, Eltern, die sich nicht kümmern, wohnen in einem Stadtteil ohne Jugendangebote.

Wie blicken Sie denn auf den Umgang von Medien und Politik mit dem Thema Messergewalt?

Es ist ein Problem der politischen Kultur geworden, dass zumindest bestimmte Parteien solche Delikte, die es auch schon vor 20 Jahren gab, instrumentalisieren und damit bestimmte Erklärungsmuster und Forderungen verbinden. Eine einzelne Tat wird dann sofort zum Versagen der jetzigen Politik hochstilisiert. Und das macht etwas mit den Menschen, gerade bei so schweren Taten, die enorm emotionalisieren. Dann werden Vorurteile, die in der Bevölkerung gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen bestehen, befeuert und davon abgeleitet, dass unsere Gesellschaft auf dem völlig falschen Weg wäre.

Vom letzten Absatz darfst du dich gerne persönlich angesprochen fühlen.

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Oh Mann, wenn auf diesen Zusammenhang in der Vergangenheit nur mal jemand hingewiesen hätte - zum Beispiel anlässlich der Diskussion über die Silvesterkrawalle in Berlin. 1 2 3 4

Ich weiß. Verrückt, oder?

Um mal die Ausgangsfrage -von links aus- ein wenig weiter zu beleuchten möchte ich das verlinkte Interview empfehlen.
Da kommen einige gute Antworten auf die Frage, was unter politisch links zu verstehen ist, wie sich „links“ mit dem Hinzukommen neuer Herausforderungen an diese angepasst hat und es wird deutlich, dass „realolinks“ (meine Bezeichnung) sich immer mit dem Kapitalismus auseinandersetzen muss, im besten Falle unter Erhaltung der Vorteile desselben und Überwindung der -im linken Sinne- Nachteile.
„Karl Marx hat gesagt, der erste sozialistische Versuch kann nur in dem entwickeltsten kapitalistischen Land unternommen werden. Das wären die USA gewesen zum Beispiel, oder meinetwegen auch zu einer bestimmten Zeit GB,aber ganz bestimmt nicht Russland, das war das unterentwickeltste kapitalistische Land .Und Lenin sagt, ja, aber Russland geht damit schwanger, und deshalb machen wir´s hier und das hatte folgende Konsequenz: Die eigentliche Aufgabe des Kapitalismus- egal, wie wir jetzt moralisch zu ihm stehen- besteht in der Industrialisierung der Gesellschaft und diese Aufgabe hatte der Kapitalismus in Russland ja noch nicht vollzogen und deshalb hat Stalin dann die Industrialisierung dann über Terror durchgesetzt weil ihm ja die kapitalistischen Mittel fehlten…“
Ich finde das alles sehr hilfreich um zu verstehen was mit „wirklich links“ (auch im Kontrast zu „woke links“) gemeint sein könnte.

Das als der Versuch einer Antwort auf

Zu „links“ gehört zwangsläufig auch eine Betrachtung des Kapitalismus.

Meine Lieblingssequenz aus dem Interview aber ist:
„Ich finde, es gibt interessante Erscheinungen.Die Kunst ist, wenn sie gut ist immer eher links, als rechts. Es gibt zwar auch rechte, selten, aber die ist nicht gut. Das ist doch interessant, es lohnt sich, darüber nachzudenken, wie das kommt.“
Darüber lohnt es sich tatsächlich nachzudenken.

https://www.youtube.com/watch?v=wRiMuvm0K1Y

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Seit Corona wissen wir ja, dass sich auch Experten zu Wort melden, die selbst zur Schwurbelei neigen. So vermutlich auch hier.
Bei allem rumgeiere und drumrumreden bleibt Fakt , dass Messerattacken in vielen Fällen durch Menschen mit Migrationshintergrund verübt werden. Der Grund dafür ist letzlich unterheblich. Wenn man bedenkt dass Deutschland eben (noch) keine 50% Ausänderanteil hat bedeutet, dass Menschen mit Migrationshintergrund um ein vielfaches häufiger in Messerattacken verwickelt sind als Deutsche.
Vor zehn Jahren war die Problemlage, wie wir sie heute haben, einfach noch nicht (in dem Ausmaß) da. Das ist einfache Mathematik. Erst das Ansteigen der Zuwanderung hat zu dieser
Lage geführt.

Vermutlich auch bei allen anderen Experten, die dir zu dem Thema präsentiert wurden und die dir allesamt widersprechen, stimmt’s?

Das ist der wahrscheinlich erste ehrliche Satz von dir. Die Gründe interessieren dich nicht, weil sie nicht in dein Weltbild passen.

Wer sich nicht für die Gründe interessiert, hat auch kein Interesse an einer Lösung. Aber das passt bei dir ja eh wie Arsch auf Eimer.

Belege?

Welche Anhaltspunkte hast Du denn dafür, außer dass sich der Mann nicht Deinen Vorurteilen entsprechend äußert?

Wie bei Corona oder Klimawandel tut man übrigens gut daran, bei der Beurteilung von Aussagen einerseits die Qualifikation desjenigen, der sie tätigt, zu betrachten und andererseits die Nähe zur Mehrheitsmeinung. Ich kann nicht erkennen, dass der zitierte Kriminologe bei einem der beiden Faktoren irgendwelche Negativmerkmale aufweist.

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Ich finde seine Vita ja durchaus beeindruckend:
https://www.zhaw.ch/de/ueber-uns/person/baid/

Aber was ist schon ein Professor für Delinquenz und Kriminalprävention mit ca. 200 Publikationen im Vergleich zu unserem Rakete. :man_shrugging:

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Witzig (oder eigentlich entlarvend) ist übrigens, dass Dir da niemand widerspricht, sondern es Differenzen nur bei der Ursache gibt. Entlarvend deshalb, weil es ja eigentlich egal ist, warum es diese hohe Migrantenquote bei manchen Straftaten gibt. Du beharrst aber darauf, dass es an der kulturell-religiösen Herkunft liegen muss und genau das ist die Stelle, an der es rassistisch wird. Du willst schlichtweg nicht, dass es an den Lebensumständen liegt, weil Du dann einräumen müsstest, dass Migranten eben nicht per se die schlechteren Menschen sind.

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Die Gründe sind doch unerheblich, wenn immer wieder Personen verletzt oder getötet werden.
Dies gilt insbesondere für die Opfer.
Hier ist schon wieder Leid geschehen:

https://www.rtl.de/news/wedel-lehrer-schwer-mit-messer-verletzt-drei-maenner-festgenommen-id1725266.html

Dem Lehrer, der jetzt ums Überleben kämpft, werden die Gründe, warum sich die Messerstecher schlecht fühlen, auf jeden Fall egal sein.

Solche Fälle wie in Wedel und den anderen Orten der letzten Woche werden vermutlich mit Erfahrungen und Erziehung zu tun haben. Elternhaus und Religionserziehung gehören da dazu. Von dem schwer verletzten Lehrer werden sie das nicht beigebracht bekommen haben.

Bei einer Bluttat auf dem Gelände einer Volkshochschule in Wedel bei Hamburg ist ein 67 Jahre alter Dozent lebensgefährlich verletzt worden. Der Dozent wurde auf dem Parkplatz der Schule niedergestochen. Zwei Verdächtige wurden nach kurzer Fahndung festgenommen. Es handele sich um zwei Brüder. Beide seien Anfang 20 - der eine 2002, der andere 2003 geboren. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar.
Mit einem Stichwerkzeug, wahrscheinlich einem Messer oder etwas Ähnlichem, sticht mindestens einer der Täter auf das Opfer ein, wie die Polizei im Gespräch mit RTL erklärt. Die Beamten werten die Tat als versuchtes Tötungsdelikt. Am späten Nachmittag hat die Polizei zwei Brüder und deren Vater festgenommen. Die beiden Brüder sollen Anfang 20 sein, geboren im Jahr 2002 und 2003. Die Brüder, bei denen es sich laut Polizei um zwei Syrer handelt, befinden sich nach wie vor im Gewahrsam der Polizei. Der Vater gilt derzeit nicht als tatverdächtig, teilte die Polizei auf RTL-Anfrage mit. Die Festnahme erfolgte ebenfalls in Wedel.

Wie soll es eine Lösung geben, wenn die Ursachen nicht berücksichtigt werden?

Und wenn du gerade Fragen beantwortest:

Dafür hätte ich gerne noch Belege.

Und das wäre auch noch offen.

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