Was soll an der Ewigkeit eigentlich so cool sein?

Hallo Kate,

Ja, Frauen sind Erlösungsfähig (zumindest im Mahayana), aber
normalerweise nur dann, wenn sie eine männliche Wiedergeburt
erlangen oder im Mahayana, die Frauengestalt ablegen.

sorry, wenn ich das so deutlich sagen muss - aber offensichtlich kennst Du die kanonische Literatur nicht. Selbst die misogynsten Theravada-Mönche können das Gotamī Sutta (Aṅguttara Nikāya 53.1) nicht wegleugnen. Auf die Frage Ānandas:

„Ist wohl, o Herr, ein Weib, wenn es unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zieht, imstande, das Ziel des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr und der Heiligkeit zu verwirklichen?“

Antwortet Buddha unmissverständlich und ohne Vorbehalte oder Einschränkungen:

„Ja, Ānanda, dazu ist das Weib imstande.“

Dass der Palikanon darüber hinaus einige Frauen namentlich erwähnt, die den Status eines Arhat (d.h. Erleuchtung, ‚Heiligkeit‘) erlangt haben, hatte ich schon angesprochen.

Was das Mahayana angeht, so möchte ich Dir die Lektüre des Vimalakīrtinirdeśaempfehlen, insbesondere Kap. 7 (Taisho Tripitaka 14.475, 547b ff). Da erlaubt sich eine im Haus des Vimalakirti wohnende Devi, den ehrwürdigen Sariputra nicht nur zu belehren, sondern sogar auf magische Weise mit ihm das Geschlecht zu tauschen.

Ich zitiere hier einen Abschnitt aus der englischen Übersetzung John McRaes, da die deutsche von Jakob Fischer / Yokota Takezo aus dem Jahr 1943 zahlreiche Mängel hat:

_"Śāriputra said, „Why do you not transform your female body?“ The goddess said, „For the past twelve years I have sought the charasteristic of being female and have comprehended it to be unattainable (i.e., imperceptible). Why should I transform it? It is as if a magician has created a conjured female. If someone asked her, ‚Why do you not transform your female body?‘ would that person’s question be proper or not?“ Śāriputra said, „It would not. An indeterminate characteristic that has been conjured - why should it be transformed?“ The goddess said, „All dharmas are also like this, in being without determinate characteristics. So why do you ask, ‚Why do you not transform your female body?‘“

Then the goddess used the power of numinous penetration and changed Śāriputra’s body to be like that of a goddess, and she transformed her own body to be like Śāriputra. She then asked, „Why do you not transform this female body?“ Śāriputra, in the goddesses form, answered, „I do not know how you transformed me now in this female body.“ The goddess said, „Śāriputra, if you were able to transform this female body, then all females would also be able to transform themselves. Just as Śāriputra is not female but is manifesting a female body, so are all females likewise. Although they manifest female bodies, they are not female. Therefore, the Buddha has explained that all dharmas are neither male nor female.“ At this point the goddess withdrew her numinous power, and Śāriputra’s body returned to as it was before. The goddess asked Śāriputra, „Now where does the characteristic of form of the female body occur?“ Śāriputra said, „The characteristic of form of the female body is without occurence and without non-occurence.“ The goddess said, „All the dharmas are also likewise, in being without occurence and without non-occurence. This ‚without occurence and without non-occurence‘ is as the buddhas have explained.“_

Nur aus heutiger Sicht schmeckt das ganz anders und Religionen
verändern sich nicht so schnell, wie sich die westlichen
Normen in den letzten ~100 Jahren verändert haben. Daher sieht
der Buddhismus für Frauen durchaus „frauenfeindlich“ aus, auch
wenn man von keiner direkten Feindschaft der Religion sprechen
kann (es sind eher einige Erzählungen die schon sehr, sehr
bitter sind…)

Es sind die „entsprechenden sozialen Kontexte“, wie Du es benennst, die den Buddhismus zu einem gewissen Grad in den asiatischen Ländern kontaminiert haben. ich denke, es ist zu unterscheiden zwischen der buddhistischen Lehre und dem Buddhismus als sozialem Phänomen, das an ein spezifisches kulturelles Substrat gebunden und von diesem beeinflusst ist. Wenn man sich mit Fragen der Inkulturation einer Religion beschäftigt, ist eine solche Unterscheidung ohnehin unabdingbar. Die buddhistische Lehre ist meines Erachtens mit einer westlichen, aufgeklärten Kultur ohne weiteres kompatibel - während manche ihrer kulturellen Ausprägungen in Asien es definitiv nicht sind. Aber die muss man ja auch nicht unbedingt mit importieren, wie so manch anderen exotischen Klimbim …

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hi

Das ist ja interessant, was du so alles weißt, dass ich „offensichtlich“ nicht kenne.
Ich habe mich durchaus mit dem buddhistischen „Kanon“ (und was so alles dazugehören kann, denn es ist kein geschlossener Kanon) auseinandergesetzt, das heißt nicht, dass ich ihn komplett auswendig kann.
Wenn mir jemand gegenüber eine Bibelstelle nicht kennt, behaupte ich auch nicht, dass er „offensichtlich“ nicht weiß, was eine Bibel ist. Ich habe die (erheblich kürzere) Bibel von vorne bis hinten gelesen und kann trotzdem nicht mal eben jeden Satz zitieren. Ich habe mich intensiv mit dem Lunyu auseinander gesetzt und einige Zitate parat, müsste aber für spezielle Themen trotzdem nachschlagen.

Mit religösem Eifer kann man sich natürlich die wichtigsten Texte des buddh. Kanons genauso eintrichtern wie man aus religiösem Eifer sämtliche Sätze der Bibel zitieren kann. Dazu fehlt mir aber die entsprechende religiöse Überzeugung.

Als Nicht-Buddhistin wüsste ich nicht, warum ich den gesamten Buddhistischen Kanon auswendig kennen müsste.

Das längere Zitat, dass du hier eingestellt hast, liest sich sehr interessant doch letztendlich geht es hier auch wieder nur um eine Neutralisierung, jeder möglicherweise wahrgenommene Aspekt der Überlegenheit ergibt sich aus dem Fakt, dass die handelnde weibliche Erscheinung eine Devi ist.

Rein wissenschaftlich kann man natürlich zwischen Textreligion und gelebter Religion unterscheiden, die Frage ist, wieviel Sinn macht das?
Spricht jemand den heutigen Christen ihr Christsein ab weil sie Shrimps essen oder Kleidung aus gemischter Faser tragen?

Es ist ziemlich Olcott aber auch leider typisch für europäischen Buddhismus davon auszugehen, dass die ganzen Asiaten die Buddhismus seit Jahrtausenden praktizieren „eigentlich alles falsch“ machen.

Für den Buddhismus gilt das selbe wie für die anderen großen Religionen: Klar kannst du sie problemlos mit heutigen westlichen sozialen Idealen praktizieren indem du das, was nicht passt, ausblendest.
Denn letztendlich ist die Textreligion das Metier religiöser Spezialisten und kann, umso größer der Kanon wird, für die Laien nur eine Basis sein. Daher gehen Details auch verloren oder werden vollständig auf den Kopf gestellt. So ist das Nirvana durchaus auch für Naga zugänglich, aber in späteren Jahrhunderten werden die mit ihnen identifizierten Drachen trotzdem verfolgt und exorziert. Mit den Frauen ist es schwieriger, offenbar gibt es positive Aussagen wie die von dir zitierte, aber die negativen Aussagen gibt es nun einmal auch. Was soll jetzt ein Laie tun, wenn die Informationen widersprüchlich sind, wenn die Frau „erlösungsfähig“ ist, aber gleichzeitig auch eine leicht zu verderbene und verderbende, dem Mann gefährliche Kreatur? Letzteres spricht die bereits vorhandene Vorstellung der Wertigkeit von Frauen in den aufnehmenden Kulturen natürlich eher an, als die neue Idee der gleichwertigen Erfolgsmöglichkeiten.

In der Realität lässt sich Textreligion und gelebte Religion nicht vollständig trennen. Nicht alle Christen sind Theologen und nicht alle Buddhisten können es sich finanziell und zeitlich überhaupt leisten den Kanon bis auf auswendig-Niveau zu studieren, das machen nur die Spezialisten und diese sind immer in der Minderzahl - davon geht der Buddhismus ja sogar aus, denn wer sollte den Mönchen spenden wenn es nur Mönche gäbe?

Gerade im europäischen Buddhismus wird versucht, einen neuen „reinen“ Buddhismus vollkommen basierend auf Textreligion zu erstellen… dabei entstehen aber leider ganz neue Probleme, die sich z.B. in dem von mir in Anführungszeichen gesetzten Wort niederschlagen. Darum ist die Perspektive eines europäischen Buddhismus nicht gerade ideal um den gewachsenen Buddhismus einzuschätzen.

lg
Kate

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Ibn Abbâs
Hi,

einer der ersten Koranexegeten und der berühmteste von ihnen, Abdullah Ibn Abbâs, der zugleich ein Cousin des Propheten Mohammed war, sagte: „Im Jenseits ist nichts wie im irdischen Leben, ausgenommen die Bezeichnungen.“ (Überliefert von Bayhaqiyy u.a.)

Schöne Grüße,

Mohamed.

Hallo

Wie ihr mythischer Namensvetter ist die Hydra unsterblich:
Leider nein.

fanden aber Wissenschafter so heraus …wieder unglaubwürdig?

Kommt ein Fisch daher, ein Haps und schon ists aus mit der Unsterblichkeit. …

das Vieh ist eben kein Mensch (nicht im Bild Gottes geschaffen)…

Theoretisch unsterblich sind übrigens auch alle Einzeller wie z.B. das Pantoffeltierchen.
Sie teilen sich einfach - …

oder sie werden „geteilt“…läßt sich etwas besser glauben…
Das biblische Angebot nach dem Fall Eden kann auch als gut durchdachte Lösung zu sehen sein, da es genau zu dem Ziel führen würde das der Lebengeber will – er läßt sich nicht „direkt beweisen“ die Botschaft an uns Menschen zeigt aber - eine „Lebensverlängerung“ wurde als „Geschenk“ für Nachkommen Adams bereitgestellt– die „Ewigkeit“ wurde jedem ins Herz gelegt… Pred.3,11…und so „sucht“ man eben nach was, entweder man sucht genauer, hofft, freut sich, „glaubt“ – oder zweifelt und denkt:

Was soll an der Ewigkeit eigentlich so cool sein? …

gerecht ist- wer glaubt daß ihm das zu „langweilig“ wird- kann auch verzichten…Joh.17,3… speedytwo

Hallo Kate,

Ich habe mich durchaus mit dem buddhistischen „Kanon“ (und was
so alles dazugehören kann, denn es ist kein geschlossener
Kanon) auseinandergesetzt, das heißt nicht, dass ich ihn
komplett auswendig kann.

das erwartet ja auch niemand. Aber wenn man derart apodiktische Urteile z.B. über die Aussagen einer Religion zu Frauen fällt, dann sollte man schon wissen, wie die Lehraussagen der betreffenden Religion zu dem Thema aussehen. Deine pauschalen Behauptungen

Wenn man sich insgesamt damit beschäftigt ist es aber schon sehr deutlich, dass eine Frau nur dann das Verwehen oder eines der Paradiese erlangen kann, sobald sie _keine_ Frau mehr ist.

und

Frauen sind Erlösungsfähig (zumindest im Mahayana), aber normalerweise nur dann, wenn sie eine männliche Wiedergeburt erlangen oder im Mahayana, die Frauengestalt ablegen.

hast Du mit keinem einzigen Zitat belegt. Nunja - das ist immer noch besser, als Zitate frech zu fälschen bzw. zu erfinden. Worauf also bitteschön soll sich eine solche angebliche Doktrin stützen?

Als Nicht-Buddhistin wüsste ich nicht, warum ich den gesamten
Buddhistischen Kanon auswendig kennen müsste.

Wenn ich mich als Nichtchrist dezidiert zu Fragen der christlichen Lehre äußere, muss ich auch nicht die gesamte Bibel auswendig kennen - die einschlägigen Stellen sollte ich aber schon mal vorher nachschlagen. Die beiden von mir angeführten Zitate sind auch nicht aus irgendwelchen dubiosen Ecken hervorgekramt - das aus dem Palikanon ist von besonderer Bedeutung, weil es dieses Sutra Fundament der Gründung des buddhistischen Nonnenordens ist. Das aus dem chinesischen Tripitaka wiederum stammt aus einem der bedeutendsten Mahayana-Sutren und wird gerade in Bezug auf die Frauenfrage immer wieder angeführt, weil es explizit die Haltung der für das Mahayana grundlegenden Prajñāpāramitā-Lehre wiedergibt.

Das längere Zitat, dass du hier eingestellt hast, liest sich
sehr interessant doch letztendlich geht es hier auch wieder
nur um eine Neutralisierung, jeder möglicherweise
wahrgenommene Aspekt der Überlegenheit ergibt sich aus dem
Fakt, dass die handelnde weibliche Erscheinung eine Devi ist.

Es geht hier überhaupt nicht um „Überlegenheit“, Du hast die Aussage des Zitates nicht verstanden. Es geht vielmehr darum, dass Geschlecht als Merkmal (svalakṣaṇa, „characteristic“ in McRaes Übersetzung) leer (Śūnya) ist, d.h. dass dem Merkmal Weiblichkeit (bzw. Geschlecht generell) als Akzidens keine Substanz mit einem Eigensein (svabhāva) korrespondiert.

Der Kontrast zum sog.„Hinayana“ ist da übrigens gar nicht so groß. Als Beispiel aus dem Palikanon ein kurzes Sutta, das Somā Sutta (Samyutta Nikaya 5.2):

_>>Sāvatthī ist der Schauplatz. Da nun kleidete sich die Bhikkhunī Somā zur Vormittagszeit an, nahm Almosenschale und Obergewand und ging, Almosen zu sammeln, nach Sāvatthī. Nachdem sie in Sāvatthī ihren Almosengang beendigt hatte, begab sie sich nach der Mahlzeit, vom Almosengang zurückgekehrt, dorthin, wo sich der Andhawald befand, den Tag (dort) zu verbringen. Nachdem sie tief in den Andhawald hinein gegangen, setzte sie sich am Fuße eines Baumes nieder, den Tag (dort) zu verbringen.

Da nun begab sich Māra, der Böse, in dem Wunsche, bei der Bhikkhunī Somā Angst, Zittern, Hautschaudern hervorzurufen und sie von der geistigen Sammlung abzubringen, dorthin, wo sich die Bhikkhunī Somā befand. Nachdem er sich dorthin begeben hatte, redete er die Bhikkhunī Somā mit der Strophe an:

„Die da von den Weisen erreicht werden kann, die schwer zu erlangende Stätte,
Sie kann nimmer von einem Weib mit seinem Zweifingerverstand erreicht werden.“

Da nun kam der Bhikkhunī Somā dieser Gedanke: „Was für ein Mensch oder Nichtmensch spricht denn da die Strophe?“ Da nun kam der Bhikkhunī Somā dieser Gedanke: „Māra, der Böse ist es, der in dem Wunsche, bei mir Angst, Zittern, Hautschaudern hervorzurufen und mich von der geistigen Sammlung abzubringen, die Strophe spricht.“ Da nun wußte die Bhikkhunī Somā, daß das Māra, der Böse, sei, und redete Māra, den Bösen, mit den Strophen an:

„Was sollte das Weibsein bedeuten, wenn das Denken gut gesammelt ist,
Wenn das Wissen vorhanden ist bei einem, der die höchste Wahrheit schaut?
Wer daran denkt: bin ich eine Frau oder bin ich ein Mann,
Oder bin ich überhaupt etwas? - zu dem darf Māra sprechen.“

Da merkte Māra, der Böse: es kennt mich die Bhikkhunī Somā, und verschwand auf der Stelle leidvoll und betrübt.

Rein wissenschaftlich kann man natürlich zwischen Textreligion
und gelebter Religion unterscheiden, die Frage ist, wieviel
Sinn macht das?
Spricht jemand den heutigen Christen ihr Christsein ab weil
sie Shrimps essen oder Kleidung aus gemischter Faser tragen?

Es ist religionswissenschaftlich wenig sinnvoll (wenn auch anscheinend derzeit in Mode), sich auf deskriptive Methoden zu beschränken und hermeneutische Ansätze souverän zu meiden. Da kommt man dann leicht zu ‚Forschungergebnissen‘ in der Art, dass das katholische Christentum eine polytheistische Religion mit einer Göttertriade (Vater, Sohn und Mutter) an der Spitze ist, die rituell in einem Akt symbolischen Kannibalismus verehrt wird. Dazu kommt dann eine Schar vergöttlichter, lokaler Heroen und Heroinnen, die mit Opfern bewogen werden, ihren Anbetern Schutz und Hilfe zu gewähren …

Es ist ziemlich Olcott aber auch leider typisch für
europäischen Buddhismus davon auszugehen, dass die ganzen
Asiaten die Buddhismus seit Jahrtausenden praktizieren
„eigentlich alles falsch“ machen.

Das ist Unsinn - Du tust gerade so, als würden alle asiatischen Buddhisten per se Frauen diskriminieren (und hätten das seit jeher getan). Die buddhistische Tradition kennt bedeutende Frauengestalten und auch männliche Lehrer haben ihrer Hochachtung für weibliche Praktizierende Ausdruck gegeben - beispielhaft sei hier nur Dōgen Kigen genannt, Gründer des japanischen Sōtō-Zen im 13. Jahrhundert.

Für den Buddhismus gilt das selbe wie für die anderen großen
Religionen: Klar kannst du sie problemlos mit heutigen
westlichen sozialen Idealen praktizieren indem du das, was
nicht passt, ausblendest.

Für den Buddhismus und „die anderen großen Religionen“ kann man ruhig den Begriff „Weltreligionen“ verwenden. Deren gemeinsames Merkmal ist, dass sie unabhängig von einem spezifischen kulturellen Substrat bzw. in Verbindung mit unterschiedlichen kulturellen Substraten ‚funktionieren‘. An der buddhistischen Doktrin gibt es da überhaupt nichts „auszublenden“. Man muss nur hinschauen, was tatsächlich Doktrin ist und was dem kulturellen Substrat geschuldet ist.

offenbar gibt es positive Aussagen wie die von
dir zitierte, aber die negativen Aussagen gibt es nun einmal
auch.

Die Frage ist da doch immer - gerade bei Widersprüchen - wer etwas sagt. Also - wie autoritativ sind denn solche Aussagen? Welches Gewicht hat da beispielsweise ein misogyner burmesischer Dorfbonze gegenüber einem Sutra? Gerade deswegen wäre es hilfreich, Du würdest diese „negativen Aussagen“ mit konkreten Zitaten belegen.

Was soll jetzt ein Laie tun, wenn die Informationen
widersprüchlich sind, wenn die Frau „erlösungsfähig“ ist, aber
gleichzeitig auch eine leicht zu verderbene und verderbende,
dem Mann gefährliche Kreatur?

Umgekehrt wird aber auch ein Schuh draus - Buddha sah das ganz paritätisch: http://www.palikanon.com/angutt/a07_045-050.html#a_v…
Davon malabgesehen - die buddhistischen Laien, die ich so kenne, haben nicht die geringsten Probleme, mit solchen ‚Widersprüchen‘ umzugehen. Nochmals - die Kernfrage dabei ist doch: Wer widerspricht da wem? Jeder Klerus - auch der buddhistische - hat seinen Prozentsatz an Idioten.

Gerade im europäischen Buddhismus wird versucht, einen neuen
„reinen“ Buddhismus vollkommen basierend auf Textreligion zu
erstellen…

Sorry - aber solche Klüngel, die einen „reinen“ oder „Urbuddhismus“ rekonstruieren wollten, sind schon im letzten Jahrhundert ausgestorben. Im europäischen (und amerikanischen) Buddhismus findet in unterschiedlichen Gemeinschaften eine Vielzahl von Inkulturationsprozessen statt, die sich vorrangig in dem Grad unterscheiden, in dem sie den ‚kulturellen Ballast‘ der asiatischen Herkunftsländer abwerfen bzw. Elemente des kulturellen Substrats inkorporieren. Ich kenne kaum eine Gruppe, die da nur mit „Texten“ welcher Art auch immer arbeitet - üblich ist vielmehr die Zusammenarbeit mit Lehrern gerade auch asiatischer Herkunft. Nicht nur männliche Lehrer, versteht sich - hier ein Beispiel. Um die Dame mal zu zitieren:

„When there is a talk about women and Buddhism, I have noticed that people often regard the topic as something new and different. They believe that women in Buddhism has become an important topic because we live in modern times and so many women are practicing the Dharma now. However, this is not the case. The female sangha has been here for centuries. We are not bringing something new into a twenty-five hundred-year-old tradition. The roots are there, and we are simply re-energizing them.“

Diese Lehrer und Lehrerinnen aus Asien sind dem „kulturellen Ballast“ oft weniger verhaftet als so mancher ihrer westlichen Schüler, der sich von exotischem Kolorit beeindrucken lässt.

Zur weiteren Beschäftigung mit der Materie: http://www.sakyadhita.org

Freundliche Grüße,
Ralf_

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Hallo,

einer der ersten Koranexegeten und der berühmteste von ihnen,
Abdullah Ibn Abbâs, der zugleich ein Cousin des Propheten
Mohammed war, sagte: „Im Jenseits ist nichts wie im irdischen
Leben, ausgenommen die Bezeichnungen.“ (Überliefert von
Bayhaqiyy u.a.)

Du schreibst: er sagte. Je nun, sagen kann jeder alles.
Die Griechen sagten, man lande in der Unterwelt. Glaubten das auch. Die Wikinger in Wallhalla, viele andere glaubten vieles Anderes.
Alle waren sich ihres Glaubens sicher.

Warum sollte gerade Abdullah Ibn Abbâs als einer von Tausenden recht haben und alle anderen unrecht?

Gruß, Paran

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Hi,

Du schreibst: er sagte. Je nun, sagen kann jeder alles.
Die Griechen sagten, man lande in der Unterwelt. Glaubten das
auch. Die Wikinger in Wallhalla, viele andere glaubten vieles
Anderes.

Wenn Ibn Abbâs recht hat, ist das relativ nebensächlich.

Alle waren sich ihres Glaubens sicher.

Warum sollte gerade Abdullah Ibn Abbâs als einer von Tausenden
recht haben und alle anderen unrecht?

Natürlich bedarf seine Aussage noch der Belege oder einer Beweisführung, aber abgesehen davon, dass er für die Muslime der Koranexeget Nr. 1 ist, zeigt sie, dass schon im 7. Jhd. n. Chr. ein reiferes Verständnis des Textes zutage treten konnte als in einem w-w-w-Posting des 21. Jahrhunderts.

Schöne Grüße,

Mohamed.

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Hallo,

war das eine Antwort auf meine Frage??

Falls ja, nimm bitte an, dass ich stockblöde bin und eine sehr einfache, schlichte und aber logische Antwort brauche um den Sachverhalt zu verstehen.

Gruß, Paran

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Hallo paran,

nein, es war keine - jedenfalls keine direkte - Antwort auf Deine Frage, sondern ein Hinweis auf einen anders gearteten Nutzen, den man aus dem Ibn-Abbâs-Zitat ziehen könnte.

Schöne Grüße,

Mohamed.

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Ähm, ja, dankesehr.

Also, ich mache mir wegen der von dir erwähnten „Unannehmlichkeiten“ in meinem nächsten Leben keine Gedanken. Sie sind ja nur für kurze Dauer - eben so lang, wie das nächste Leben eben ist. Und selbst das Beil des Metzgers kann einem ja keine Furcht einflößen: Sobald es fällt, wird man ja in anderer Existenz wieder neu geboren; also, was soll’s.

Hallo,

einer der ersten Koranexegeten und der berühmteste von ihnen,
Abdullah Ibn Abbâs, der zugleich ein Cousin des Propheten
Mohammed war, sagte: „Im Jenseits ist nichts wie im irdischen
Leben, ausgenommen die Bezeichnungen.“ (Überliefert von
Bayhaqiyy u.a.)

Laienfrage: Woher hat er das gewusst?

Gruß
Jörg Zabel

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Hallo,

Sprüche von Menschen bekommt man überall. Massenhaft und gern ungefragt - wie hier.

Antworten, ehrliche und ungeschminkte, sind mir lieber.

Gruß, Paran

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Laienfrage: Woher hat er das gewusst?

Hallo,

da gibt es zwei Möglichkeiten.

Die eine wäre, da er ja einer der Gefährten des letzten Gesandten Gottes war, dass dieser es ihn gelehrt hatte, nachdem es ihn Gott bzw. der Engel Gabriel gelehrt hatte.

Die andere wäre, da er ja ein scharfsinniger und sprachbewanderter Koranexeget war, dass er es aus dem Ehrwürdigen Koran abgeleitet hat, falls dieser eine derartige Implikation bereithält.

Sonnige Grüße

Mohamed.

Gott als Bordellbetreiber
Wer als Mann keine Frau findet, kann sich auch eine kaufen, zum Beispiel im Bordell. Wenn jeder Moslem, den Gott mit 70, 72, 77 oder gar 79 Jungfrauen nach seinem Tod im „Jenseits“ belohnt, dann wäre Gott der größte Bordellbetreiber, mit einem Riesen-Harem von Jungfrauen, die zum Sex gezwungen werden. Nach diesem Glauben entsteht Sex nicht etwa durch eine Liebesbeziehung, sondern wird erzwungen für gläubige Moslems, ob die Frauen wollen oder nicht.

So ein Glaube ist nicht nur vollkommen absurd, sondern auch grausam inhuman.
CJW

Hi Claus.

So ein Glaube ist nicht nur vollkommen absurd, sondern auch
grausam inhuman.

Ja, ja, ganz im Gegenteil ihren Rivalen.
Die sind gar nicht so.
Nur wenn du ihren Geboten zuwiderhandeln beabsichtigst geschweige das tust werden sie Zickig und töten dich samt Nachfolgerschaft.
Na ja, das ist doch Notwehr:smile:

CJW

Balázs

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Hi Speedy.

ok, entschuldige

Ist OK.

–meinte wohl- wo läßt sich „das Unwahre“
finden…

Na aber:smile:
Willst du wirklich die „Rosinensamlung“ aus deinem Altpapier noch mal und zwar hier?
Wie oft habe ich das schon rein gestellt???

atheistisches Gedankengut-
Was ist das? …

Glaube an zeitlich schnell vergehendes…

Man hat ja eine Uhr. Ist das schon was atheistisches?:smile:

man liest:

Schon was:smile:

Der nach Prinzipien der Kausalität und Rationalität erzogene
Atheist etwa lebt in einer total vermittelten Medienwelt:

Welch ein Blabla, wörklisch selten:smile:
Der (und du) sollte erst mal diese Begriffe verinnerlichen:smile:

Für dich.
Kausal verknüpft sind Ereignisse wo Energie übertragen wird.
Wahrnehmung ist die unterste Stufe auf dem langen weg zu Erkenntnis.
Mit Wahr hat das nicht zu tun.

Körper

Den kennen wir

und Geist,

Blabla. Def. her endlich.

Leib

Das hat er schon mit Körper gesagt. Ist er so vergesslich:smile:

und Seele

Schon wieder?
Was soll dieses Gequatschte.
Def. her.

schließen sich kurz.

Nö. Die waren nie getrennt.

Der Dualismus von Ich und Korpus,

Ist Blabla.

Vielleicht ist der Atheist in der Wahrnehmung seiner selbst verändert,

Aha, was Bubbilein nicht alles so leise behauptet, nicht schlecht.
Im Klartext der arme Atheist ist halt minderbemittelt:smile:
Seine eigene „Wahrnehmung“ ist aber kristallklar er sieht ja Geister:smile:
Nur kann er leider den Begriff Wahrnehmung nicht definieren und verwechselt er sie offensichtlich mit seinen Gefühlen und Wunschdenken.

Speedy, bitte was ernsthafteres, wenn möglich:smile:)))

speedytwo

Grüssi

Balázs

Hallo,

da gibt es zwei Möglichkeiten.

Die eine wäre, da er ja einer der Gefährten des letzten
Gesandten Gottes war, dass dieser es ihn gelehrt hatte,
nachdem es ihn Gott bzw. der Engel Gabriel gelehrt hatte.

Dann wäre es eine Information vom Propheten höchstselbst
Was sagt dieser noch zu dem Thema?

Die andere wäre, da er ja ein scharfsinniger und
sprachbewanderter Koranexeget war, dass er es aus dem
Ehrwürdigen Koran abgeleitet hat, falls dieser eine derartige
Implikation bereithält.

Dann wäre es die Interpretation eines fehlbaren Menschen.
Was hebt ihn über die anderen Menschen hinaus?
Es gibt sicher andere scharfsinnige Personen, die auch andere Behauptungen aufgestellt haben.

Gruß
Jörg Zabel

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Wie häufig denkt Claus J. Walz an Prostitution?
Hallo Claus J. Walz,

erst Hirn einschalten, dann schreiben. In einem Bordell verkauft sich eine Frau für eine begrenzte Zeit jedes Mal einem anderen Mann.

Der König, der dem Prinzen zur Belohnung für eine Heldentat mit seiner Tochter verheiratet (wobei nur in deiner grenzwertigen Phantasie steht, das sie dazu gezwungen wird), wäre in deiner kleinen Welt wohl allein dadurch zum Zuhälter geworden.

So ein Glaube ist nicht nur vollkommen absurd, sondern auch
grausam inhuman.

Dass du dieses Forum nach dem x-ten Auf-Nimmerwidersehen-Abschied jetzt schon wieder heimsuchst - das ist inhuman!

Gruß,
Mohamed.

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Hallo

Der König, der dem Prinzen zur Belohnung für eine Heldentat mit seiner Tochter verheiratet (wobei nur in deiner grenzwertigen Phantasie steht, das sie dazu gezwungen wird), wäre in deiner kleinen Welt wohl allein dadurch zum Zuhälter geworden.

Ich weiß jetzt nicht, von welchem König du redest, aber was wäre denn, wenn die Tochter den Prinzen nicht heiraten will? Das steht doch in aller Regel gar nicht zur Debatte ob sie will oder nicht.

Der König behandelt seine Tochter wie einen Gegenstand, den man eben verschenken darf, und nicht wie einen Mitmenschen.

Viele Grüße

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Hallo.

Deswegen frage ich mich nun: Was geht eigentlich ab im ewigen
Leben? Was läuft im Paradies, was dieses so attraktiv macht,
dass allen eingeredet wird, es lohne sich, dorthin zu kommen?

Aus meiner Sicht ist die Frage so völlig falsch gestellt, da die meisten religiösen Menschen eben nicht (wie hier dauernd behauptet) von dieser Frage getrieben werden, sondern von der Ausfüllung ihres jetzigen Lebens. In diesen Sinn gibt es auch zahlreiche religiöse Richtungen welche eben kein ewiges oder Leben nach dem Tod vorsehen.

Das erklärt dann vielleicht auch, warum von religiöser Seite zu der Frage hier (fast) keine Antworten kommen und wenn eben genau dieses Missverständnis aufgreifen.

Gruss,
Eli