ich fände es beschämend für die westliche Politik, wenn
afghanische Väter ihre Familie nur noch mit dem Opfern ihrer
Töchter ernähren könnten!
Was hat das mit der westlichen Politik zu tun?
Außer der Tatsache, dass die Anwesenheit ausländischer Soldaten die reine Möglichkeit solcher Finanzquellen eröffnet sehe ich da keinen Bezug.
Es gibt Millionen, wenn nicht Milliarden menschen auf dieser Welt, die nicht mal diese Möglichkeit erwägen können.
Es ist mir auch schon aufgefallen, dass die Berichterstattung
über Afghanistan, anscheinend von Journalisten vorgenommen
wird, die nicht vor Ort sind.
Woran liegt Das?
Frag das die Agenturen, die sich vor Ort niemanden leisten.
Ist es in Afghanistan inzwischen so gefährlich geworden, dass die :Journalisten viel mehr Angst um ihr Leben haben müssen?
Es ist in Afghanistan an sich in den letzten drei bis vier Jahren nicht gefährlicher geworden, als es vorher schon war. In und um Kunduz - also dem leider einzigen Schwerpunkt deutscher Berichterstattung (womit die allgemeine, durchaus auch sehr positive Entwicklung in Afghanistan in den Medien nicht stattfindet) - allerdings schon.
Oder liegt es an der deutschen Militärführung, die keine
Journalisten bei den deutschen Truppen haben möchte?
Wie kommst du da denn jetzt drauf?
Mal ist embedded journalism schlecht, mal ist das Militär schlecht, wenn es den Journalisten nicht den Hintern küsst?
Im Normalfall ist es mittlerweile in Kunduz natürlich auf Grund der Gefahr nicht möglich sich Patrouillen anzuschließen - jeder Journalist, der dabei ist bedeutet einen Schützen weniger und zudem muss er auch noch geschützt werden. In einer Situation in der es ständig zu Gefechten kommen kann verbietet sich das.
Zudem sind die Journalisten für sich selbst verantwortlich (was sie auch sein wollen und müssen, um keine Abhängigkeit zur Bundeswehr zu implementieren) und müssen selbst sehen wie und wo sie recherchieren und wer sie dabei schützt.
Ansonsten ist die Bundeswehr gegenüber Journalisten im Einsatz relativ offen und zeitlich begrenzt begleitende Journalisten sind auch keine Seltenheit.
und weil es den Konsumenten interessieren muss. Und zumindest in :eutschland geht der Bevölkerung Afghanistan nunmal am ::Allerwertesten vorbei.
In den USA sollen sich auch immer weniger Menschen für die
Auslandseinsätze ihrer Streitkräfte interessieren.
Ich sprach von Afghanisten, nicht vom Einsatz der Bundeswehr in Afghanisten. Und in Afghanisten war das Interesse an den Einsatzdetails noch nie sehr hoch (Fragen wie „Wo ist Afghanistan/Irak?“ wirst du da regelmäßig nicht beantwortet bekommen). Die Soldaten haben sich aber immer hoher Aufmerksamkeit und Sorge durch die US-Bevölkerung erfreuen dürfen und daran hat sich nichts geändert.
In Deutschland, war das Interesse am Einsatz der Bundeswehr in
Afghanistan, nie sehr hoch, was vielleicht auch daran liegen
kann, dass deutsche Politiker der Bevölkerung nie erklären
konnten, warum deutsche Soldaten, in Afghanistan, für die
Sicherheit Deutschlands sterben müssen.
Was aber wieder etwas anderes ist, als ein allgemeines Interesse an Afghanistan oder an den eigenen Soldaten.
Ich habe auch Berichte gelesen, in denen Afghanen sich positiv
über die Bombardierung der Tanklaster geäussert haben sollen.
Man sollte jedoch nicht aus dem Auge verlieren, von wem diese
Berichte stammen. Es gibt keine unabhängigen Medien in
Afghanistan!
Wenn du es so siehst gibt es die nirgendwo.
Aber schon doll, wie du alle Berichte, die dir nicht ins Weltbild passen dann als nicht unabhängig abtust, aber regelmäßig hahnebüchene Links postest…
Und aus Ascheresten kann man keine DNA untersuchen.
Die wenigsten verbrannten Leichen bestehen nur noch aus Asche…
allerdings sind die Toten schon
unter der Erde, bevor man da überhaupt irgendwelche Beweise
sichern kann.
Was anscheinend daran lag, dass man keinen Wert auf schnelle
(oder überhaupt auf) Aufklärung gelegt hat. Weder von
afghanischer, noch von deutscher Seite.
Zeugt an sich nur davon, dass du von Land und Leuten keine Ahnung hast. Wenn du dort versuchst eine Leiche „sicherzustellen“, dann hast du schnell einen kleinen Bürgerkrieg um dich herum. Leichen müssen dort aus religiösen Gründen schnellstmöglich bestattet werden (wenn ich mich recht erinnere bis zum nächsten Sonnenaufgang). Dementsprechend war beim Eintreffen der ersten Nato-Kräfte vor Ort kaum mehr eine Leiche vor Ort.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wie du dir die Situation vor Ort so vorstellst.
Technisch wäre die identifikation aber kein Problem.
Wird sie denn jetzt praktiziert?
Wenn es erforderlich wäre und man eine Leiche hätte…
Gruß Andreas