Wenn der Freund ne andere Sprache spricht

Moin!

ich kenne das Problem von der anderen Seite. Ich bin
mutterspachlich plattdeutsch, lebe aber in Berlin. Schule war
nat. Hochdeutsch.
Ich habe hier eine Schwester und alte Bekannte aus
Ostfriesland.

Ich kann mit meiner Schwester nicht Deutsch sprechen - oder
bestenfalls zwei Minuten. Die Gewohnheit schlägt automatisch
durch sobald man nicht aufpasst. Und man kann bei einer
Unterhaltung nicht pausenlos aufpassen. Mit den plattdeutschen
Bekannten geht es mir genauso.

Ich kann daher Deinen Freund und seine Bekannten verstehen. Es
ist sehr schwer bis unmöglich, die gewohnte Sprache zu
verlassen, selbst wenn man eine andere perfekt beherrscht.

Danke für diesen Teil deiner Antwort!!

Du könntest Afrikaans lernen. Oder Ihr trefft Euch in anderem
Umfeld.

Beides wird stattfinden.

Was mich wundert: Du schreibst, dass Du in den Schulferien zu
ihm fährst. Bist Du Lehrerin oder Schülerin?

Lehrerin.

Wenn Schülerin (was mir bei dem Text wahrscheinlicher
erscheint):

Darf ich fragen warum dir das wahrscheinlicher erscheint?

was willst Du mit einem Mann, der erwachsene Söhne
in verm. Deinem Alter hat?

Darf ich fragen, wie du darauf kommst?
Das würde mich wirklich brennend interessieren!

Der Altersabstand zu den Söhnen ist so groß wie der Alterabstand zu ihm.

Gruß, Fo

Moin!

hat er eigentlich auch schon einen oder zwei Zusatzjobs
angenommen, um dich mal zu besuchen?

Mein Freund ist 65 Jahre alt und momentan bekommt man Pretoria eher einen Job, wenn man 30 und schwarz ist.

Jeder tut das, was er kann, und das denke ich auch von meinem Freund.

Er kann froh sein, dass er topfit ist, er hat viele Freunde, die auch ihr Vermögen verloren haben und von ihren Kindern finanziert werden.

Spar dir bitte die Häme, mein Freund ist kein Monster.

Gruß

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Und dann beurteile selbst (sic!), ob du damit umgehen kannst
und wie.

Ja, und mir helfen Argumente anderer oft dabei, meinen eigenen Standpunkt zu überdenken und eine erträglichere Sichtweise zu finden.

Das ist in diesem Fall tatsächlich passiert, es ist also nichts falsch daran, ein Problem zu schildern und die Meinung anderer dazu zu hören, bevor man seinem Freund vielleicht auf ewig böse ist.
Ich war noch sauer wegen der Geschichte, aber ich habe gemerkt, dass ich nicht weiterkomme, wenn ich ihm nicht verzeihen kann. Das gelingt mir jetzt besser. Und das war es doch wert, oder?

Gruß, Fo

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Und das war es
doch wert, oder?

Auf jeden Fall.

Siboniwe

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Hallo,

Wenn Schülerin (was mir bei dem Text wahrscheinlicher
erscheint):

Darf ich fragen warum dir das wahrscheinlicher erscheint?

Natürlich darfst Du fragen.

Gruß, Paran

Dito.

Hallo,

wat´n Weer weer, d´weit unnet Dör dör.

was für ein Wetter wieder, es weht unter der Tür durch

Mörn word beete förn

gööde Eete.

Morgen wirds besser für einnen guten Esser.

Geschrieben habe ich wie gesprochen da ich nie Plattdeutsch in Schriftform gelernt habe - bin auch nicht sicher, ob es da einheitliche Normen gibt. Sie würden jedenfalls den sehr unterschiedlichen Varianten nicht gerecht werden.

Gruß, Paran

Hallo,

Afrikaans hat sich erst vor relativ wenigen Jahren (knapp 200)
aus dem Vlämischen/Holländischen entwickelt, und zwar in einer
sehr vereinfachten Form.
Es ist sehr leicht zu lernen.

Ich schätze, dazu gibt es unterschiedliche Sichtweisen.
Ich kann nicht einmal Niederländisch oder Flämisch. Lesen geht gut, aber das Gesprochene verstehen ist deutlich schwieriger, an so Sprechen über Urlaubsniveau hinaus ist garnicht zu denken. Und das mit norddeutscher Basis.

Mit Hochdeutsch oder süddeutschem Dialekt als Basis wird es sicher noch schwieriger.
Es sei denn, man gehört zur glücklichen Faktion der besonders Sprachbegabten.

Und wie unten beschrieben: man muss es in der sozialen
Situation nicht perfekt beherrschen, den Willen zu zeigen
reicht oft schon.

Naja, wenn man garnicht versteht, worum es geht, nutzt auch guter Wille nicht viel.

Vielleicht gehörst Du zu den besonders Sprachbegabten und kannst Dir nicht vorstellen, wie schwer das für Menschen ohne diese Begabung sein kann.

Möglich auch, dass ich die sprachlich Unbegabteste der Republik bin und alle anderen besser damit klar kommen. Meine meisten Bekannten sind da allerdings auch nicht viel fitter. Sind aber auch alle schon um die 50, da lässt das halt nach.

Gruß, Paran

Wenn Schülerin (was mir bei dem Text wahrscheinlicher
erscheint):

Darf ich fragen warum dir das wahrscheinlicher erscheint?

Natürlich darfst Du fragen.

Und bekomme ich auch eine Antwort?

Hallo Paran,

Ich schätze, dazu gibt es unterschied licht Sichtweisen.

Das ist keine Sichtweise. Afrikaans ist nachweislich eine sehr einfache Sprache. Und hat sich - ebenfalls nachweislich - erst vor relativ kurzer Zeit entwickelt, und zwar als sehr vereinfachte Form von Vlaams/Niederländisch (wurde lange Zeit abfällig „kitchen Dutch“ genannt / eine Sprache, in der es keine Deklination gibt und nur Gegenwart, Perfekt und Zukunft). Niederländisch ist wesentlich schwieriger.

Ich kann nicht einmal Niederländisch oder Flämisch. Lesen geht
gut, aber das Gesprochene verstehen ist deutlich schwieriger,
an so Sprechen über Urlaubsniveau hinaus ist garnicht zu
denken. Und das mit norddeutscher Basis.

Wie gesagt, das ist irrelevant. Meine Aussage fußt auf Erfahrungen in der Erwachsenenbildung

Naja, wenn man garnicht versteht, worum es geht, nutzt auch
guter Wille nicht viel.

Hier hast du mich nicht verstanden. Guter Wille ist schon mit einigen Floskeln gezeigt. Ich kann mich an Sitationen in der Arbeitswelt erinnern , wo englischsprechende Menschen bewusst ausgegrenzt wurden. Wenn dann jemand kam, der alle auf Afrikaans begrüßte, wurde ohne Probleme auf Englisch kommuniziert.

Siboniwe

Wieso das? ICH kann Deutschsprachige, egal, ob aus Sachsen, Schwaben, Südtirol, Niederschlesien oder Luxembourg verstehen, wenn sie HOCHDEUTSCH sprechen.

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Hallo,

Ich würde den Uitbarsting per Skoppie in den Asblik packen.

Ein Niederländer mag das noch ansatzweise verstehen. Aber nicht alle Menschen sind Niederländer.
Ich sehe nicht, weshalb diese Sprache einfacher zu erlernen sein sollte, als z.B. Dänisch, Norwegisch oder italienisch. Ausgehend von Deutsch als Muttersprache.

Gruß, Paran

Hallo,

ja.
Wenns denn sein muss.

Nach dem Lesen Deines Postings hatte ich, der Schulferien wegen und mangels weiterer Angaben, die Wahl: Schüler/in oder Lehrer/in.

Der Text war sehr unstrukturiert, enthielt überflüssige Wiederholungen, war unnötig lang und ließ vermuten, dass der Verfasser wenig Erfahrung mit schriftlicher Darstellung sowie mit mehreren Menschen anderer Muttersprache hat.
Und emotional stark involviert war.

Das alles deutete für mich eher auf Schüler/in.

Gruß, Paran

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Ich sehe nicht, weshalb diese Sprache einfacher zu erlernen
sein sollte, als z.B. Dänisch, Norwegisch oder italienisch.
Ausgehend von Deutsch als Muttersprache.

Hallo paran,

von der Aussprache her magst du recht haben. Da sind europäische Sprachen annähernd gleich schwer. Aber versuch´s mal mit Chinesisch, Klicksprachen oder Grönländisch. Da kriegst du einen Knoten in Zunge und Kehlkopf.

Bei der Grammatik ist es schon ein Unterschied, ob die auf eine DIN A4 Seite paßt oder man ein Buch dafür braucht. Versuch mal Isländisch. Ist eigentlich nur Altnorwegisch :wink:

Gruß
MissSophie

off topic
Zusätzlich zu was Miss Sophie schreibt, ein Beispiel:

Keine Deklination:
ich lese ein Buch - ek lees 'n boek (oe wird wie u gesprochen)
du liest ein Buch - jy lees 'n boek
er liest ein Buch - hy lees 'n boek
wir lesen ein Buch - ons lees 'n boek
ihr lest ein Buch - jy lees 'n boek
sie lesen ein Buch - hulle lees 'n boek

3 Zeiten:
Ich las ein Buch - ek het 'n boek gelees
Ich werde ein Buch lesen - ek sal 'n boek lees

1 gramm. Geschlecht:
der Mann - die man
die Frau - die frouw
das Kind - die kind

Siboniwe

Hallo!

ja.
Wenns denn sein muss.

Wie gnädig von dir!

Der Text war sehr unstrukturiert, enthielt überflüssige
Wiederholungen, war unnötig lang und ließ vermuten, dass der
Verfasser wenig Erfahrung mit schriftlicher Darstellung sowie
mit mehreren Menschen anderer Muttersprache hat.
Und emotional stark involviert war.

Das alles deutete für mich eher auf Schüler/in.

Du hältst dich für was ganz Tolles, oder?
Für mich klang es einfach aufgeregt, und das passiert anscheinend auch Lehrern in ihrem Privatleben.

Sehr hilfreich!

Gruß, HB

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Hallo,

Lügen wäre nat. eine Alternative gewesen. Aber auch Unsinnig. Liegt mir eh nich so - hatte keine überzeugende Ausrede parat.

Habe deshalb erst nach klarer Aufforderung die Ursache meines ersten Eindrucks so wiedergegeben, wie sie halt war.

Wie sähen Deine Alternativen aus?

Gruß, Paran

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Willst Du ewig zwischen Deutschland und Südafrika pendeln?
Du bist jetzt ca. 50, der „Freund“ Mitte 60.
Er wohnt zehntausende km entfernt.
Er steckt sein weniges Geld in seine Tochter, nicht in Dich. Das zeigt seine Prioritäten!

Ich würde mir an Deiner Stelle überlegen, was der Unsinn soll.
17 Jahre ältere fremdsprachige Männer ohne Geld findest Du auch in Deutschland.

Sorry, ist meine Meinung.

Erdbeerzunge

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Ich würde mir an Deiner Stelle überlegen, was der Unsinn soll.

Wo die Liebe hinfällt, scheinst du noch nicht erlebt zu haben, kommt hoffentlich noch.

Der Plem

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Ich habe jetzt erst wirklich verstanden, dass es wohl
tatsächlich zu leicht ist, in die Muttersprache
zurückzufallen, wenn in der Gruppe nur einer von zehn Leuten
Englisch spricht.
Die Tatsache, dass sie alle viel besser Englisch sprechen und
eben auch im Alltag viel öfter Englisch sprechen als ich ließ
mich glauben, dass es leicht sei bei Englisch zu bleiben.
Die vielen Beiträge hier von anderen, die Ähnliches erlebt
haben, haben mir deutlich gemacht, dass ich mich da geirrt
habe.

Ich sehe das etwas differenzierter. Viele Antworten bezogen sich auf den Umgang mit Menschen aus einem einsprachigen Umfeld, die Englisch als Fremdsprache mehr oder weniger gut beherrschen. Da kann man in der Tat nicht erwarten, dass sie sich aus Rücksicht auf einen Einzelne in einer größeren Gruppe, der ihre Muttersprache nicht versteht, auf Englisch unterhalten. Das wäre in den meisten Fällen der absolute Stimmungskiller.

Ganz anders ist es, wenn man es mit Menschen aus einem zweisprachigen Umfeld zu tun hat, die sich in der Zweitsprache gleich oder nahezu gleich gut ausdrücken können wie in ihrer Muttersprache (ob das in deinem Fall tatsächlich der Fall ist, kann ich nicht beurteilen). Da würde ich mindestens erwarten, dass die unmittelbaren Tischnachbarn eine Konversation in der von beiden beherrschten Sprache beginnen oder aufnehmen. So handhaben das die meisten Schweizer mit Schweizerdeutsch und Hochdeutsch, Katalanen mit Katalanisch und Spanisch bzw. Französisch, Elsässer mit Esässisch und Französisch bzw. Deutsch, genauso wie Rätoromanen, Basken, Bretonen, Cajuns u.v.a.m. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das intelligente, weltoffene und gut erzogene Afrikaaner auch so machen. Aber vielleicht fehlt denjenigen, mit denen du es zu tun hast, eine dieser Eigenschaften. Darüber würde ich mir mehr Gedanken machen als über die 10.000km Entfernung.

Grüße
Axurit

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