Wie alt ist das Universum?

Heißt das nicht, daß eine
„Gleichzeitigkeit“ im Universum
existiert, die für alle Beobachter gilt?
(Was auch impliziert, daß eine
Überlichtschnelle Kommunikation denkbar
ist.)
Ich dachte bisher das wäre nicht möglich.

Gleichzeitigkeit relativ zu was?
Ereignisse koennen von verschiedenen
Beobachtern nur dann als gleichzeitig
erachtet werden wenn beide im selben
Inertialsystem hocken, also zueinander
in Ruhe sind. Sind sie zueinander bewegt,
dann koennen beide Beobachter bei ihren
Zeitmessungen verschiedene Ergebnisse
erhalten.

MEB

Bei Interesse kann ich auch die genauen
Zahlen angeben.

Waere nicht schlecht, dann sind alle
Zweifel hinsichtlich der verwendeten
Definition ausgeraeumt.

MEB

Ich weiß nicht, ob ich damit richtig
liege. Zumindest würde ich unser
neuzeitliches so Denkmuster
interpretieren. Aber ich fände es
interessant herauszufinden, ob es
(wissenschaftliche, nicht spirituelle)
Wege gibt, die Welt aus sich selbst
heraus zu erklären ohne ein weiteres,
über-übergeordnetes System heranziehen zu
müssen.

Ich sehen die Wissenschaft nicht als etwas,
das versucht, alles aus sich selbst heraus
zu erklaeren. Da das dennoch interessant
ist, denke ich, hat man die Philosophie
erfunden. Die Naturwissenschaften erstellen
Modelle. Modelle basieren IMMER aus gewissen
Grundannahmen. Und Modelle haben IMMER ihre
begrenzten Gueltigkeitsbereiche. So z.B.
gibt die Newtonsche Physik, solange die
Geschwindigkeiten nicht zu hoch und die
Gravitation nicht zu stark wird.
Einen Schritt weiter noch geht die Quanten-
physik, die versucht, Ergebnisse von
Messungen vorauszusagen anstatt das
Verhalten gegebener Dinge. In der Quanten-
physik ist die Existenz von Dingen
irrelevant, es existieren nur
Messergebnisse, um wenn keine vorliegen,
dann nur Wahrscheinlichkeiten, dass ein
bestimmtes Messergebnis eintritt, wenn die
entsprechende Messung durchgefuehrt wird.
Auch wenn man von einem Elektron an der und der Stelle spricht, meint man eigentlich die
Tatsache, dass die Messung des Ortes eines
Elektrons ein bestimmtes Ergebnis geliefert
hat.

MEB

Hallo.

Dann ist doch die Frage nach dem Alter des Universums eine philosophische und keine Wissenschaftliche.

Oder ?

Jochen

Dann ist doch die Frage nach dem Alter
des Universums eine philosophische und
keine Wissenschaftliche.

Mit den gegebenen Definitionen fuer
Laege und Zeit und unter der Annahme ver-
schiedener Theorien (z.B. die Theorie der
Entwicklung von Sternen oder die Theorie der
Expansion des Alls) kann man verschiedene
Alter bestimmen (das ist Wissenschaft).
Ob das Alter jedoch zutrifft kann man
wissenschaftlich nur durch Vergleiche
herausbekommen. Und da gibt es ein
philosophisches Problem: Ich kann nach
Widerspruechen suchen. Z.B. die Theorie der
gebremsten Expansion sagt ein Alter von
ca. 10 Mrd. Jahren voraus. Die
Sternentwicklung sagt allerdings, dass Kugfelsternhaufen Sterne von 15 Mrd. Jahren
Alter enthalten. Das ist ein Widerspruch,
der und zu verstehen gibt, dass eine oder
beide Theorien unzutreffend sind und etwas
mit der Altersabschaetzung nicht stimmt.
Findet man keine Widersprueche, ist das gut
und laesst uns in dem Glauben, die Alters-
bestimmung ist richtig, ABER mit Sicherheit
laesst sich das nicht sagen. Denn es besteht
immer noch die Moeglichkeit, dass man manch
einen Widerspruch noch nicht gefunden hat.

MEB

Ähm, fangen wir doch mal einfach an: Wenn ich einen Stern habe, hat der im Inneren eine andere Gravitation als außen. Die ist auch nicht konstant sondern hat sich ja während seiner Entstehung konzentriert.

Macht es denn da Sinn, vom Alter des Sterns zu sprechen ? - Naja, sicher schon etwas, zumindest relativ zu anderen Dingen im Universum, so daß man sagen kann, ob dieser Stern z.B. die Bahn eines Kometen verändert haben kann usw.

Extrapoliert man die Frage auf das geasmte Universum, fällt aber jede Vergleichsmöglichkeit weg. Worauf soll man sich beziehen. Wenn wir heute verstehen, daß gewisse Prozesse eine Mrd Jahre brauchen würden - unter den heutigen Bedingungen - kann es doch sein, daß unter den Bedingungen des gerade entstehenden Universums diese Prozesse, wenn man sie heute von „außen“ beobachten könnte, nur Sekunden dauern würden. Befindet sich der Beobachter im System, mißt er aber auch die Mrd Jahre. Was ist nun legitim: von der Eigenzeit zu sprechen oder von einer Zeit, die „aus dem System herausführt“ (ich weiß nicht, wie ich’s besser sagen soll, so wie im Vgl. Sonne - Komet, da ist der Komet die „außen“-Welt).

Jochen

Ich meine „gleichzeitig“ in dem Sinne, daß zwei Beobachter die sich in verschiedenen Systemen (nicht in Ruhe usw.) befinden, in „Nullzeit“ miteinander sprechen könn(t)en. Etwa wie mit einem Telefon.

holli

Ich meine „gleichzeitig“ in dem Sinne,
daß zwei Beobachter die sich in
verschiedenen Systemen (nicht in Ruhe
usw.) befinden, in „Nullzeit“ miteinander
sprechen könn(t)en. Etwa wie mit einem
Telefon.

Und wie soll das Telefon die Sprache übertragen, wenn sich auch die Elektronen in der Leitung nicht bewegen dürfen?

Jetzt hack die relative Zeit aber ein
wenig.

Häh?

Aus Sicht einer Photon-Beobachters

gilt mein erster Kommentar, es exestiert
also nicht ewig.

So gesehen richtig. Ist halt alles eine Frage des Standpunktes.

Für die Sicht des Photons selber käme ich
sogar eher zu dem Schluss, dass es nicht
ewiglich exestiert, sondern in Moment
seiner Geburt schon wieder verschwunden
ist.

Da für das Photon überhaupt keine Zeit vergeht, müßte doch für es Ewigkeit und Augenblick das Gleiche sein…nu wird’s richtig trickig…

Raum und Zeit sind nicht dasselbe,
sondern zwei Komponenten einer komplexen
Größe. Nicht trennbar, aber
unterscheidbar!

Wenn etwas nicht trennbar ist, und die
nicht trennbaren „Komponenten“ nur durch
ihre Verbindungh miteinander existens
sein können, müssen diese „Komponenten“
eine von der relativen Betrachtung
abhängige Erscheinung Dessselben
(wirklich drei s?)sein.

Zwei „s“…und warum? Auch wenn ich die einzelnen Komponenten eines zusammengesetzen Etwas nicht trennen kann, hindert mich das doch nicht daran, sie klar unterscheiden und benennen zu können. Ich kann sie halt nur nicht auseinanderkriegen.

Schönen Ding, auch wenn ich gerade nicht
ganz so viel Zeit zum warten hab. Meine
Frage war jedoch ein wenig tiefergehend
gemeint. Ist Ewigkeit auch realtiv?

Schöne Frage…Ewigkeit ist ja nur ein Wort für „unendliche Zeit“. Unendlich hingegen ist nicht relativ, sondern nur symbolisch. Also müßte man auch Ewigkeit als rein symbolischen Begriff ohne praktische Relevanz ansehen.

Oder?!

Fragt sich

Kubi

Nach der Realtivitätstheorie ist eine
überlichtschnelle Übertragung von
Information nicht möglich. Aber dafür
geht es (zumindest theoretisch) in
Quantenmechanik, welche mysteriöse
Fernwirkungen zwischen Teilchenpaaren
zuläßt.

Nicht nur theoretisch. Diese Fernwirkung ist experimentell beeits nachgewiesen, und einige Physiker haben sich schonm Gedanken darüber gemacht, wie man den Effekt unter Umständen nutzen könnte.

Gruß, Kubi

Meter und Sekunde
Na dann:

Meter

ist das 1.650.763,73-fache der Wellenlänge des von den Atomen des Kr-86 beim Übergang vom Zustand 5d5 zum Zustand 2p10 im Vakuum ausgesandten (orangeroten) Spektrallinie.

Sekunde

ist das 9.192.631.770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Cs-133 entsprechenden Strahlung.

Das war’s.

Kubi

Ich habe ja nicht gesagt, daß Elektronen im Spiel sind.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wie alt ist das Universum?
Hab mir alles durchgelesen, vom Laien bis zum Wissenschaftler alles da in dem Beitrag.

Aber mir stellt sich die Frage, was das soll? Ist Zeit nicht ein menschlicher Faktor? Ist das Universum nichts weiter als eine Eigenart der sich „umformenden“ Energien? Energie, Masse und Geschwindigkeit, ist das die Zeit?
Betrachten wir einfach das Alter des Universums als energetischen Zustand von zufällig entstandener „Zusammenballung“ von Energie, also der Materie oder das, was wir als Materie bezeichnen.

Viel interessanter ist die Frage nach dem Danach! Was ist, wenn Materie nicht mehr existent ist? Im Prinzip ein energetisches Problem (mit unserer heutigen Wissenschaft unvereinbar). Zeit ist nicht interessant, nur die Menge der Energie interessiert (die Form der Energie ausgeklammert).

Augenzwinkern an MEB :wink:

Fröhliche Diskussion!

André

Hi,

Zeit
ist nicht interessant, nur die Menge der
Energie interessiert

aus Erfahrung kann ich sagen: Je weniger Energie man morgens auf der Arbeit trotz zwei Kaffee hat, desto gedehnter ist die Zeit bis zum Feierabend. Durch diese faszinierende Proportionalität dürfte ich Deinen vorherigen Satz widerlegt haben.

Also, ich jedenfalls finde das äußerst interessant.

Chea „Montag Morgen, 9 Uhr, und die Woche nimmt kein Ende!“ tah :wink:

Grinsüberallebacken!

Sag ich doch, manchmal ist weniger immer etwas mehr und umgekehrt!

:wink:

André

Und wie soll das Telefon die Sprache
übertragen, wenn sich auch die Elektronen
in der Leitung nicht bewegen dürfen?

Ich habe ja nicht gesagt, daß Elektronen
im Spiel sind.

Egal, was im Spiel ist. Es muß sich bewegen um Informationen zu übertragen.

Meter

ist das 1.650.763,73-fache der
Wellenlänge des von den Atomen des Kr-86
beim Übergang vom Zustand 5d5 zum Zustand
2p10 im Vakuum ausgesandten (orangeroten)
Spektrallinie.

Das ist überholt. Momentan ist ein Meter als die Entfernung definiert, die das Licht im Vakuum in 1/299793000s zurücklegt.

Ist Ewigkeit auch realtiv?

Schöne Frage…Ewigkeit ist ja nur ein
Wort für „unendliche Zeit“. Unendlich
hingegen ist nicht relativ, sondern nur
symbolisch. Also müßte man auch Ewigkeit
als rein symbolischen Begriff ohne
praktische Relevanz ansehen.

Oder?!

Fragt sich

Kubi

Also ein Ansatz (subjektiver Standpunkt) wäre ja, Ewig als eine derart lange Zeitspanne zu betrachten, dass die eigene Anwesenheit in ihr in relative Bedeutungslosigkeit versinkt (Für eine Eintagsfliege vielleicht schon ab einem Monat?).

Als totalitären Ansätz könnte ich verstehen: Wenn die Zeit einen Anfang und ein Ende hat (Urknall bis maximal Kontraktion) eben diesen gesamten Zeitraum. Die Zeit wäre dann ewig aber nicht unendlich.

Der Zeitfluss hängt aber auch extrem von den Gravitationskräften ab. Wenn das Universum sich dann also in der Endphase zu einem Gigahypermaxischwarzen Loch (oder haben auch SL eine maximale Masse?) verdichtet, läuft die Zeit ja immer langsamer, kommt sie dann auch zu einem Stillstand = Ende? Ähh falsch, sie läuft schneller und kommt dann zu keinem Ende?

Oder ist die Zeit davon abhängig, das sich auch irgendwas auch irgendwie überhaupt noch verändert?

Dersichsovielesfragtunddenktohneimmerzu einemergebniszukommen

-? bent

Hallo!

Keiner weiß, was vor 3500 Jahren passiert ist und Du willst wissen, wie alt das Universum ist!!
Aber, wie Du siehst, Antworten satt!!!

Gruß Werner

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

Keiner weiß, was vor 3500 Jahren passiert
ist und Du willst wissen, wie alt das
Universum ist!!
Aber, wie Du siehst, Antworten satt!!!

das liegt daran, daß sich die geschichtlichen Details vor 3500 Jahren schlecht berechnen lassen, die physikalischen jedoch umso besser. Der Zustand des Universums war damals fast identisch mit dem heutigen, wenn man von ein paar minimalen Positionsabweichungen der in ihm enthaltenen Objekte absieht. Es hat ansonsten eigentlich nur ca. 3500 Lichtjahre im Radius zugenommen.

Du siehst, die Physik weiß recht genau, was vor 3500 Jahren war. Ist ja im Grunde auch heute, man braucht sich also nur umzuschauen.

Cheatah