Beobachtungen an heute lebenden wilden Schimpansen legen weibliche Prostitution als Entstehungs-Ursache nahe.
Wie kommst du denn darauf? Begründe das bitte mal. - Ich habe
mehrere Bücher von Jane Goodall gelesen und komme durchaus
nicht zu diesem Schluss.
Möglichkeiten:
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J.G. liebte Schimpansen und hat, wie viele Forscher, unangenehme Eigenschaften ihrer Objekte, übersehen, verharmlost, verschwiegen usw.
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Die von J.G, beobachteten Schimpansen zeigten dieses Verhalten nicht. Es gibt unter den in Afrika relativ weit verbreiteten Schimpansen unterschiedliche Stämme, mit sehr unterschiedlichen Kulturen. Analog zum Steinzeitmenschen sind die Bewohner der Savanne anscheinend weiter entwickelt (intelligenter), als die Bewohner des Regenwaldes.
Jedenfalls ist Prostitution unter Schimpansen eindeutig nachgewiesen, was auch in etlichen Illustrierten (Stern, Spiegel) stand.
Das würde aber bedeuten, dass entweder, den Männchen tatsächlich eine wertvolle Nahrungsquelle (Großwild) zugänglich war, an die die Weibchen nicht heran kamen, oder dass eben die Weibchen sich nicht bemühten, weil sie auf andere Art das bekamen, was sie brauchten.
Wieso braucht man Großwild? Von Rebhühnern oder Kaninchen wird
man auch satt, die schmecken wahrscheinlich besser und werden
nicht zum größten Teil schlecht, bevor sie aufgegessen sind.
Die Großwildjagd wird doch auch früher schon in erster Linie
zum Rumprotzen, und natürlich auch zum Besiegen von Ängsten
(vor eben diesem Großwild) und zum symbolischen Einverleiben
derer Kräfte gedient haben. - Ich weiß es natürlich nicht,
aber ich bin sicher, dass ich zum Überleben keine gebratenen
Büffel oder Mammuts benötige.
Der Mensch konnte nur im Stammesverband überleben. Dabei wird immer wieder übersehen, dass die Weibchen für gewöhnlich mindestens ein hilfloses Kind mit sich herum schleppten und/oder mehr oder weniger schwanger waren.
Wenn dieser Stamm aus, was weiß ich, 40 Mitgliedern bestand, dann brauchte er pro Tag, großzügig gerechnet, 40 Rebhühner oder Hasen. Angenommen, es findet sich eine Herde mit 100 Tieren dieser Art. Wieviel fängst du davon, ehe der Rest Lunte riecht und sich davon macht? Wieviel Hasen fangen sich in einer Fallgrube? Wieviel Rebhühner triffst du mit einem Pfeil? Wann und wo findest du die nächste Herde?
Mammuts (und anderes Großwild) sieht man besser, kann man besser verfolgen und ein erlegtes Exemplar reicht dem Stamm für mehrere Tage, in denen sich die Jäger erholen und der Rest der Herde wieder zur Ruhe kommen kann.
Gruß, Nemo.