Wie lange hält der Akku eines gebrauchten Elektroautos tatsächlich?

Zugegeben, die Studie ist ok und geht tatsächlich auf die in Fahrzeugen genutzten Zelltypen ein. Du ziehst allerdings die falschen Schlüsse aus den Daten. Denn die haben da nicht Fahrzeuge getestet, sondern sich die Zellen vorgenommen und untersucht. Das lässt nur bedingt Rückschlüsse auf die reale Alterung zu, denn die wird zu einem großen Teil durch die Maßnahmen im Fahrzeug beeinflusst (z.B. Akku-Temperierung, Pufferkapazität oder Beschränkung der Lade/Entladeleistung). Die Studie gibt also Hinweise für die Hersteller wie sie die Alterung durch unterschiedliche Maßnahmen verlangsamen können. Damit ist auch die reale Alterung weit weniger stark als dort aufgezeichnet.

Das Problem ist nicht die Alterung an sich, sondern die Dramatisierung selbiger.
Zitat aus der Studie: the calendar aging process is slow, and it takes several years or even tens of years for a battery to end its service life by calendaring only
Oder mit anderen Worten: Geht so langsam dass es nicht sinnvoll messbar ist. Es bestreitet aber auch niemand, dass es das nicht gibt.

Ich habe keine Belege für diese Aussage gefunden. Alle Daten deuten eher auf eine Verlangsamung nach kurzer Zeit hin. Das scheint allerdings zellspezifisch zu sein und gilt nicht für alle Zelltypen gleichermaßen.

Ich habe mit keinem der genannten Punkte ein Problem bei meinen Autos. Du dagegen schon, ich vermute also dass ein Elektroauto nichts für dich ist. :man_shrugging:

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Ich denke du bist hier das Opfer und raus?

Quelle?

Quelle?

Du bist also 10km mit einem Auto zur Probe gefahren, wo jeder die ersten Kilometer nur im Vollgas fährt, weil man ja den Spaßfaktor testen will und weil man die Energie ja nicht selbst bezahlen muss. Und dann kamen nur 85 km Reichweite raus? Ist ja ein Ding. Verbräuche bei Probefahrten haben nichts mit der Realität zu tun.

Oder halt für Leute, die nicht jeden Tag nach München müssen und trotzdem ihre Kinder in die Schule fahren wollen.

Bei einer Probefahrt? Toll!

Du hast mehr zur Unterhaltung beigetragen, als du noch bockig draußen warst.

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Bernd, danke dass wenigstens Du, offenbar als einziger der Mitdiskutanten, willens und in der Lage warst, die verlinkte Studie zu lesen.

Ich sehe nicht, wie der Test einzelner in Fahrzeugen verwendeter Zellen bzgl. Ladezyklen, sogar unter Berücksichtigung von Temperaturen und verschiedener Ladeleistungen, nicht relevant sein soll für den Einsatz der Kombination dieser Zellen in Fahrzeugen, die sich unter den Bedingungen „draußen“ bewegen, welche man versucht hat im Testaufbau recht realistisch nachzustellen.
Auch verschiedene Ladezustände wurden getestet und die landläufige 80-20-Regel weitgehend bestätigt.

Was verstehe ich hier Deiner Ansicht nach nicht?

Zum calendar aging:
Ich habe ja nicht behauptet, dieses würde den Akku alleinig binnen Monaten töten.
Aber es ist ein relevanter Faktor für die Degradation.
Dass die Geschwindigkeit des Alterungsprozesses von den Rahmenbedingungen abhängt, finde ich noch wichtig. Insbes. extreme Temperaturen und der Ladezustand beim Abstellen des Fahrzeuges sind hier offenbar spannende Faktoren.

Ich beobachte dies auch bei den drei Akkus, die ich während der letzten 11 Jahre für meinen Torqeedo Traveller 1003 Außenbordmotor genutzt hatte. Den ersten Akku hatte ich mal voll geladen über den Winter im Boot gelassen (in Bayern) und er hielt 3 Jahre bis er auf 30% Restkapazität abgefallen war.
Der zweite sah nie Frost, wurde jedoch immer voll aufgeladen. Über den Winter lagert er halb geladen im Keller. Er ist 8 Jahre alt und liegt bei ca. 60% Kapazität.
Der dritte Akku, den ich dazu kaufte, ist ca. 4 Jahre alt. Er wird ebenso behandelt wie Akku Nr. 2. Er scheint schlechtere Zellen bekommen zu haben, denn er liegt bei ca. 70% Kapazität.
Die Akkus sehen als nie weniger als 10°C, aber durchaus auch mal Sonne und 35°C.

Natürlich ist das nicht empirisch valide, allerdings liegen die Erfahrungen der anderen Nutzer dieser Modelle bei uns im Hafen ähnlich.

Die Leistung der Akkus liegt neu bei immerhin 0,5 Kwh, also kein Spielzeug wie in einem Mobiltelefon, welches man argumentieren könnte nicht mit einem PKW-Akku vergleichen zu können.

Was natürlich für die Bootsakkus problematsich ist, sind die 100% Ladung. Wegen der schon neu sehr begrenzten Reichweite ist das jedoch leider weitgehend alternativlos. Daher auch der 2. Akku. So liege ich für ein paar Jahre besser als mit einem einzelnen Akku, den ich nur unter 80% betreibe.

Blöd dabei: der Ersatzakku kostet inzwischen knapp 1.000 Euro.
Superblöd: ich kann wegen verschiedener Bestimmungen nicht auf einen Benziner-AB gehen. Das würde ich bevorzugen allein weil er nur 1/4 kostet und 3x so lange hält, aber gewisse Ängste vor gutem Wetter haben eben auch vor Oberbayern nicht halt gemacht…:wink:

Wenn man dies nun auf die härteren Bedingungen in einem BEV übersetzt, muss man eines kaufen das locker die doppelte Kapazität hat als man eigentlich regelmäßig benötigt, um Degradation und eingeschränkte Ladekapazität (80-20-Regel) längerfristig ausgleichen zu können. Zumindest wenn man nicht nur 3 Jahre netto least, sondern nachhaltig agiert und für viele Jahre kauft.

Dass, wie gesagt, ein Alterungsprozess stattfindet, ist unstrittig.
Er geht nur, abhängig von den vom Nutzer beeinflussbaren Faktoren (die Produktqualität an sich kann er ja nicht beeinflussen), unterschiedlich schnell vonstatten.

Mir ist es zu risikoreich, ein Auto wie z.B. den Renault Zoe, der in der einfachsten, für mich vollkommen ausreichenden Version gut 37.000 Eur inkl. Überführung kostet, zu kaufen und es nach (für mein Dafürhalten) wenigen Jahren nur mit einem gewaltigen Abschlag wegen des Akkuthemas zu verkaufen, oder es „bis zum Ende“ zu fahren und es dann teuerabschreiben zu müssen.

Meine Prioritäten liegen nicht bei Alltagsautos. Für so etwas gebe ich nicht groß Geld aus.
Ein BEV dürfte somit keinesfalls mehr kosten als ein Benziner. Eher weniger, wegen der geringeren ANzuahl an Teilen, so wie es ja auch ursprünglich angekündigt worden war. Freilich wusste ich, dass das wegen der Akkus unmöglich sein würde, aber der technisch in dieser Hinsicht unbeleckte Normalbürger hat das geglaubt.

Unser Familienauto, mit dem wir lange Strecken fahren, kann sowieso kein BEV sein. Das wäre bei Urlaubsreisen völlig unrealistisch. Ich war 3x mit einem Porsche Taycan auf Langstrecke (1.000 Km aufwärts) unterwegs und empfand das Laden als Katastrophe. Das letzte Mal war im Herbst 2023, also ist das Argument, früher wäre die Ladesäuleninfrastruktur schlechter gewesen, nicht relevant.
Wartezeiten von 2 Stunden, defekte Säulen, Säulen in der Pampoa die einen großen Umweg erfordern, lange Ladezeiten, im Sommer mit Klimaanlage und auch mal 150 Km/h sehr magere Reichweite von unter 300 Km. Das tue ich mir nicht mehr an.

Außerdem fährt meine Frau auch mal längere Strecken mit dem Wagen alleine. Mehr als 600 Km allerdings nie. Also tankt sie an einem sicheren Ort und muss sich nicht nachts auf einem einsamen Autobahnparkplatz, möglichst noch im Regen, mit dem Nachladen des Wagens befassen und sich in Gefahr bringen.

Nur mal zum Vergleich: unser Familienauto ist ein Ford Kuga, der bald 6 Jahre alt ist, als Benziner mit Allrad und Automatik sehr gut fährt, ausreichend ausgerüstet ist und inkl. 6 Jahren Garantie und 8 Rädern 27.500 Euro „Straßenpreis“ gekostet hatte.
Der Wagen hat nach wie vor 600-800 Km Reichweite, je nach Fahrstil, kann in Sommer wie Winter mit Heizung, Klimaanlage, SItzheizung usw. bei 150 Km/h entspannt betrieben werden und hat einen Restwert von ca. 50%.
Service ist überschaubar, all die wild unterstellten Defekte moderner Verbrenner hatte er natürlich nicht. Außer der Reihe waren zwei Plastikteile neu zu befestigen, von denen eines meine Tochter abgerissen hatte. Der Wagen steht ganzjährig draußen, springt immer brav an und ist auch bei -20°C schnell einsatzbereit, da er eine beheizte WIndschutzscheibe besitzt.
Man fährt mit so etwas moderat, also sind die 8 Reifen auch nach über 100.000 Km noch locker jeweils eine Saison nutzbar. Beim BEV, hohes Gewicht und viel Torque, kauft man doppelt so oft Reifen, unterstelle ich.
Ich gehe davon aus, dass dieses Auto noch die 8 Jahre hält, die wir ihn noch brauchen bis die Jüngste flügge wird. Auch dann, mit 14 Jahren und über 250.000 Km, wird er noch 600-800 Km Reichweite besitzen.

Was also soll ich mit einem BEV in dieser Fahrzeugklasse der Kompakt-SUVs, das das Doppelte kostet und nur stark eingeschränkten Nutzen bietet?

Nur darauf, Bernd, lange Rede, kurzer Sinn, möchte ich hinaus.

Wie gesagt liegt mir eine ideologische Petrolhead-Verblendung zumindest bei Alltagsautos völlig fern. Ich möchte nur eine vernünftige, sichere und preiswerte Lösung für die Alltagsmobilität meiner Familie.
Elektro wäre da fein, da wir meistens zu Hause laden könnten. Aber es funktioniert eben noch nicht einmal für unsere eher geringen Anforderungen, die wir an ein Auto stellen.
Eher würde ich noch einen Plug-In-Hybriden sehen, mit dem man die Kurzstrecken elektrisch fahren kann und bei Langstrecken kein problem mit dem Nachladen hat.
Durch einen solchen würden wir den aktuellen Wagen auch ersetzen, sollte das noch nötig werden.
Die Corona-Mondpüreise fallen ja schon wieder und die Straßenpreise für einen Kuga AWD Plug-In bewegen sich so langsam in realistische Gefilde, von 55.000 zu 35.000 Euro „Straßenpreis“. Zum Vergleich: der Ford Mustang Mach E kostet 56.000 Euro und ist innen eher kleiner und außen mit 10 cm mehr noch in der gleichen Klasse wie der Kuga unterwegs.

Teure Spinnereien finden bei mir mit Motorrädern statt. Auch hier wäre ich offen für ein Elektro-Zweitbike.
Nach Testfahrten mit Zero und Harley Live Wire musste ich jedoch feststellen, dass auch hier die systemischen Schwächen der individuellen Elektromobilität voll durchschlagen: hohes Gewicht und geringe Reichweite 80-150 Km.
Damit kann ich nichts anfangen.
Schon gar nicht bei, dritte Schwäche, dem 3-4-fachen Preis im Vergleich zu einer netten neuen 600er.
Sogar mit meiner antiken Harley komme ich locker und wegen guter Wartung sogar zuverlässig 250 Km weit und habe binnen 5 Minuten nachgetankt.
Mit meiner noch älteren Yamaha schaffe ich leicht 400 Km und denke somit auch bei diversen Touren in den Bergen mit manchmal dünner Tankstellendichte nicht ans Tanken.
Meine Ausflüge sind meist 150-300 Km lang.

Ab und zu besuche ich Bekannte in Florenz. Ich tanke, wenn es Freitag Nachmittag eilt, schnell in Scharnitz und in Trient nach. 600 Km in 6 Stunden ganz entspannt. Mit einem Elektromotorrad? 3-4x laden á 1h und 120 Km/h um nicht noch ein weiteres Mal laden zu müssen. Unter 10 Stunden keine Chance. Mit der bald 50-jährigen Japanerin? 140 Km/h und wenn man es wirklich wissen will, auch 150-160 Km/h, was jedoch in Italien teuer werden könnte. Dann sind aber auch 5,5h drin.
Fährt man rein Landstraße, wird es mit der Zero S schon eng wenn man die Strecke an einem Tag schaffen will. Mit der Yamaha bin ich in 9 Stunden, mehr als gemnächlich, am Ziel. Und wir sprechen hier von einer bald 50 Jahre lang hart genutzten 750er. Mit einem Reisemotorrad wie der BMW GS, deren Preis dem der Zero S ähnlich ist, sieht das nochmal anders aus. Damit fährt man problemlos 350 Km zwischen den kurzen Tankstops.

Zusammenfassung des ganzen Sermons:
Hier in der Gegend ist mein Mobilitätsbedarf bei Autos die Regel und nicht wenige fahren auch Motorrad und damit dann Touren.
Noch nicht einmal meine Bekannten in der Stadt können mit BEVs etwas anfangen, weil sie sie nicht geladen bekommen und nicht in einem Rutsch damit zum Gardasee kommen.

Daraus leite ich für mich schlicht ab, dass die E-Mobilität eine kleine Nische ist, die, wie wir ja aktuell auch sehen, ohne gewaltige Subventionen und Verbote von Wettbewerbstrechnologien keine Chance am Markt hätte und die für die große Mehrheit eben weder technologisch noch preislich passt.

Darauf dass mehr als 50% der Leute in Deutschland in Mehrfamilienhäusern ohne oder ohne elektrifizierbare Autostellplätze leben, sind wir des Weiteren noch gar nicht eingegangen.
Ebensowenig auf den dreckigen deutschen Strommix.

Hier soll aus rein ideologischen Gründen einer großen Mehrheit eine teure, schlechtere Technologie aufoktoyiert werden. Als freiheitlicher Demokrat und Mann der Wirtschaft und der Technik muss ich das kategorisch ablehnen.

Solltest Du bis heirhin mitgelesen haben: besten Dank für Deine Aufmerksamkeit und Deinen guten Dikussionsstil.

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Auch hier wieder: persönliche Angriffe gegen diejenigen, die bei den Fakten bleiben, anstatt deren Argumente inhaltlich zu widerlegen. So verhält sich in diesen Diskussionen niemand außer Dir. Dies vorab.

Niemand sagt, dass alle Autos sofort in Elektrofahrzeuge getauscht werden müssen. Das sind die Strohmannargumente, von denen ich nun schon mehrfach sprach. Niemand bestreitet, dass Elektrofahrzeuge gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren Nachteile haben (wie auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren Nachteile ggü. Elektrofahrzeugen haben - z.B. im Hinblick auf die Umwelt). Die Frage ist halt, wie sensibel man auf diese Nachteile reagiert bzw. wie man diese gegen die Vorteile abwägt.

Wir machen gelegentlich Urlaub auf Nordseeinseln. Wenn die tidenabhängige Fähre am fraglichen Tag um 12 Uhr fährt, dann müssen wir hier um halb acht los. Bei 400 km Strecke und freigegebener Geschwindigkeit auf einem Großteil der A31 müsste man einen Ladehalt einplanen. Darauf, eine Stunde früher loszufahren, habe ich schlichtweg keinen Bock. Deswegen wird uns ein Verbrennungsfahrzeug noch ein Weilchen erhalten bleiben.

Bei 1000 km sieht das in meiner Welt völlig anders aus. Einmal tanken muss man da sowieso und dann kommt halt die Frage, ob es zum Überleben notwendig ist, mit maximal 5 Minuten für einmal Tanken auszukommen oder ob man es auch verkraften könnte, bei 10 Stunden Fahrtzeit noch zweimal 30 Minuten fürs Laden draufzulegen.

Da gehen halt die Meinungen auseinander. Ich kenne genug Leute, die damit kein Problem haben und die Ladehalte für die Besichtigung kleiner Städte oder eine ausführliche Mahlzeit nutzen. Es scheint also möglich zu sein, auch längere Strecken mit dem BEV zu fahren. Selbst in diesem Internetz kann man derartige Berichte lesen - inkl. Rechnungen für den Verbrauch bzw. die Kosten für das schnelle Laden.

Nicht ganz unwichtig ist aber auch ein anderer Aspekt, nämlich die Frage, wie oft man eigentlich 1000 Kilometer fährt. Bei allen Menschen, die ich so kenne, beschränkt sich das auf maximal eine Fahrt im Jahr, so dass die Frage, wie man diese Entfernung „bewältigt“ bekommt, bei der Kaufentscheidung - im Vergleich zum Alltagsbetrieb mit vielen kurzen Strecken - eine völlig untergeordnete Bedeutung hat.

Natürlich ist bei Dir alles anders und Du fährst die Strecke wahrscheinlich zehn- oder zwanzigmal im Jahr (oder gar im Monat, wer weiß das schon) und da ist es natürlich, dass man bloß keine 60 Minuten verliert, wenn man 10 Stunden unterwegs ist (oder wahrscheinlich nur acht Stunden, weil es bei Dir weder andere Fahrzeuge auf der Strecke noch Geschwindigkeitsbeschränkungen noch Stau gibt).

Andere Menschen kämen wahrscheinlich auch mal auf den Gedanken, ihr klimaschädliches Reiseverhalten bei ihren Entscheidungen kritisch zu hinterfragen, aber das ist natürlich voll krass grün-ideologisch.

Der entscheidende Punkt ist: niemand erwartet, dass alle ihre Verbrenner heute wegwerfen und durch Elektrofahrzeuge ersetzen. Außerdem erwartet niemand, dass Elektroautos morgen oder übermorgen bei den Neuzulassungen einen Marktanteil von 100%, 50% oder 25% erreichen. Diese Erwartungshaltung formulieren nur Menschen, die Elektroautos doof finden und sich wie die Kleinkinder hämisch freuen, wenn die Zulassungszahlen die Erwartungen mancher nicht erreichen oder gar rückläufig sind.

Wichtig ist aber auch, dass Deutschland nicht der Nabel der Welt ist und die Entwicklung in anderen Ländern viel rasanter verläuft als bei uns, dem selbsternannten Mutterland des Automobils.

Während wir uns immer wieder über den Rest der Welt erheben, macht man sich in anderen Ländern zu recht über uns lustig. Weil mehr als die Hälfte aller gemeldeten Nebenwirkungen von Corona-Impfungen aus Deutschland gemeldet werden, weil sich im deutschsprachigen Raum der Glaube an die Homöopathie so sehr hält wie nirgendwo sonst in der Welt und weil wir uns bei der Entwicklung und Verbreitung der Elektromobilität bei allen guten Voraussetzungen (Kaufkraft, Lade- und Verkehrsinfrastruktur, große PKW-Hersteller) pausenlos selbst ins Knie und ins Abseits schießen.

Anders formuliert: weil ein Gutteil der Bevölkerung des Landes, das in vielen naturwissenschaftlichen Gebieten führend war und ist, eine wissenschaftsfeindliche Haltung verinnerlicht hat und nicht nur selbst danach lebt, sondern diese auch noch verbreitet.

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Ich möchte hier mal in deinen seitenlangen, teils unsachlichen Vergleich reingrätschen.

Ein Akku hat keine Leistung. Was du meinst, ist die gespeicherte Arbeit, die du ihm entnehmen kannst (übrigens in kWh). Das ist keine Krümelkackerei, aber wenn du dich schon als Fachmann darstellst, dann sollten auch solche kleinen Nebensächlichkeiten stimmen.
Zum Rest hat dir @C_Punkt schon genug geantwortet.

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Und genau diese Betrachtung findet in vielen Fällen nicht statt. Bei uns war das einfach. Solche Strecken sind wir nie mit dem PKW gefahren - das wäre mir viel zu anstrengend. Es geht hier um eine ganz einfache Abwägung der Prioritäten. Stören mich auf einer einzelnen Urlaubsfahrt im Jahr ein paar Minuten zusätzlich Pause? Will ich deshalb das ganze Jahr auf alle anderen Vorteile verzichten?

Es hat sich gezeigt, dass ich mit meinen langstreckentauglichen E-Fahrzeugen viel öfter weite Strecken fahre - weil es (für mich) sehr viel angenehmer ist. Die Ladepausen muss man halt sinnvoll nutzen. Wer das nicht kann oder will, hat halt ein Problem damit.

Aber eigentlich ging es hier um die Haltbarkeit von Akkus in PKW. Das Alterungsverhalten ist von vielen Faktoren abhängig. Es gibt 2 Anhaltspunkte die bei momentan verfügbaren Fahrzeugen helfen.

  1. Fahrzeugpreis
  2. Batteriegröße

Der erste Punkt zielt darauf wieviel der Hersteller in den Schutz der Akkuzellen investiert hat. Je teuerer das Fahrzeug, desto aufwändiger z.B. die Temperierung der Zellen. Der zweite Punkt ist einfach. Je größer die Kapazität, desto weniger Ladezyklen gibt es auf die Laufleistung.

Die Streuung der einzelnen Modelle ist relativ groß, immerhin hat der Halter des Fahrzeugs noch einen gewissen Einfluss. Man muss sich also über das gewünschte Modell gezielt informieren und nach Informationen suchen.
Oder mit anderen Worten: Es ist nicht so einfach wie bei einem Verbrenner. Man muss seine Anforderungen kennen und dann prüfen ob das Wunschmodell zu den Anforderungen passt (z.B. Reichweite und Ladegeschwindigkeit).

Ich glaube allerdings dass wir hier jetzt in eine Diskussionsschleife laufen. Eigentlich sind viele aktuell verfügbaren Infos hier gesammelt - nur etwas unübersichtlich auf die Beiträge verteilt. :wink:

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Neulich schrieb er dieses:

Da weiß man gleich, was man vom Rest zu halten hat. Er unternahm übrigens nicht einmal den Versuch, sich auf die (gleichermaßen unsinnige) Aussagen wie „1000 Wh“ am Tag oder „an manchen Tagen nicht einmal 1000 Watt“ zu korrigieren.

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Die Diskussion hat in manchen Zügen auch insofern völlig groteske Züge angenommen, weil einzelne Diskutanten anscheinend glauben, Elektrofahrzeuge gäbe es erst seit zwei oder drei Jahren, so dass Erkenntnisse hinsichtlich der Lebensdauer von Akkus nicht vorliegen. Das ist natürlich nicht richtig, wovon man sich auch leicht anhand der Durchsicht von online-Autobörsen überzeugen könnte.

Dort kann man auch feststellen, dass Akkus mit einem Alter von > 8 Jahren mitnichten völlige Grütze sind, sondern bei Tests Restkapazitäten von durchgängig über 80% und teilweise an die 100% aufwiesen. Es sind also nicht nur die Garantien (in der Regel acht, teilweise zehn Jahre und bis zu 1. Mio. Kilometer) der Hersteller, die auf eine sehr viel längere Lebensdauer der Akkus hindeuten, sondern eben auch die Realität.

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Christian, was soll denn dieses Geschwätz?

Ich und „technologiefeindlich“. Das ist eine contradictio in adiecto.

Ich erlaube mir lediglich, einen Trend zu hinterfragen den eine Minderheit als allein seligmachend identifiziert hat und das in einer überproportional grün gefärbten Truppe hier im Forum.
Dafür werde ich dann ständig beleidigt.

Was die „1.000 Km“ betrifft: die sollte man eigentlich mit einer Hochgeschwindigkeitsbahn fahren können. In Deutschland klappt das aber nicht, weil man mit mangelhaften Zügen hinter Güterbahnen herzuckelt, anstatt längst einen Transrapid zwischen den europ. Metropolen gebaut zu haben. DIe Technik war ja da, aber damals waren genau solche Besserwisser wie Du ganz vorne mit dabei, den unvorbereiteten Edmund Stoiber verächtlich zu machen, anstatt zu begreifen, was für eine großartige Werbung für die deutsche Erfindung Transrapid die Verbindung vom Flughafen MUC in die Münchner City gewesen wäre.
So hat man das Ganze eben nach China verschenkt.

Also fahre ich alles bis ca. 800-1.000 Km mit dem Auto, weitere Strecken fliege ich.

Mit dem Familienwagen fahren wir ca. 10-15 x im Jahr Strecken von 500 Km oder mehr.
Ansonsten pendelt meine Frau damit 2 x 55 Km. Ohne Lademöglichkeit im Büro, 80% Autobahn, für ein einfaches BEV also ungeeignet.
Das ist im Übrigen ein in Deutschland sehr, sehr weit verbreitetes Fahrprofil. Von „absurden Annahmen“, wie Du letztens schriebst, gehe ich da keineswegs aus.

Zu den Preisen von BEVs vs. Verbrennern habe ich ja bereits ausreichend Beispiele gebracht. Auch wenn Bernd meint, der Kaufpreis wäre ihm egal. Mir ist er das nicht, ich kaufe Immobilien und Aktien anstatt unnötig Geld mit Autos zu verbrennen.

Ab und zu fahre ich ja, wie gesagt, mal längere Strecken mit dem Porsche Taycan, aber da wünsche ich mir jedes Mal meine selige S-Klasse mit V8 Benziner zurück. Praktischer bzgl. „Kraftstoff“ Fassen und auch noch bequemer und deutlich schneller (die V max des Taycan ist höher, lässt sich aber niemals länger durchhalten, der Akku ist quasi sofort leer).

Heute brauche ich für das Bisschen was ich noch fahre kein Luxusauto mehr mein Eigen zu nennen. Den taycan bekomme ich kostenlos gestellt, also nutze ich ihn halt. Aber so etwas für 200.000 Euro kaufen? Sicher nicht.

Für gut die Hälfte gibt es den Mercedes EQS, mit dem man auch durchaus etwas anfangen kann, wenn man keine Langstrecken fährt. Der ist allerdings eng und teilt die Obsoleszenz nach 8-12 Jahren mit allen anderen aktuellen BEVs. 10.000 Europ.a. aus meinem versteuerten Netto für ein solches Fahrzeug abzuschreiben, sehe ich nicht mehr ein.

Würde ich noch Firmenwagen fahren, könnte ich mir inzwischen durchaus vorstellen, einen solchen EQS zu leasen und für Langstrecken ein Poolfahrzeug mit Dieseltriebwerk zu benutzen.
Die Neidsteuer würde entfallen und für 100-200 Km am Tag ist ein solches Auto natürlich großartig. Die feineren BEVs fahren wirklich toll.

Aber ich bezahle meinen Kram inzwischen selbst, wie die große Mehrheit, weshalb ich hier die Rolle des advocatus diaboli einnehme und allzu arrogante Einlassungen im Stile von „sollen sie halt Taycan fahren wenn wir ihnen verbieten, ihren 9 Jahre alten Passat TDI weiter zu fahren“ nicht unwidersprochen stehen lasse.

Bernd, sei gewiss, ich kann so gut wie alles was es an Serienfahrzeugen auf dieser Welt zu kaufen gibt, bar bezahlen. Aber ich mache es nicht. Und diese Freiheit möchte ich gerne weiterhin haben.

Genau, Christian, 80-100% nach 8 Jahren.
Sicherlich bei Teslas deren Akkus kürzlich getauscht worden sind. Ansonsten ist das physikalisch schlicht nicht möglich.
Daher findet man auch lauter Zoes und Leafs der ersten Generation ohne Akkus zum Schleuderpreis in den Autoportalen. Weil die Akkus im Eimer sind. Die damaligen Miet-Akkus sind allesamt degradiert und raus aus dem Markt.

Was soll ich denn dazu noch erklären? Reichen 2 einigermaßen verständliche Studien nicht?

BEVs gibt es seit ca. 110 Jahren und wegen ihrer systemischen Schwächen (ich wiederhole: Gewicht, Reichweite, Kosten, Ladezeiten, Lebensdauer) haben sie sich niemals gegen Verbrenner durchgesetzt.
An diesen Schwächen hat sich prinzipiell nichts geändert.

Aktuell subventionierte man halt mal wieder. Nach den Hybriden nun eben die BEVs, aber sobald die Subventionen endeten, brachen die Verkäufe ein. Überall. Sogar in China kaufen die meisten Kunden nach wie vor Verbrenner.

Weltweiter Marktanteil der BEVs: aktuell ca. 3%.
Bei uns sieht man mehr 911er auf der Straße als Elektrofahrzeuge. Also wollen noch nicht einmal die Leute mit hoher finanzieller Flexibilität Ein Elektroauto haben. Wer es probiert, wechselt häufig zurück zum Verbrenner. Obwohl die meisten BEVs Luxusfahrzeuge sind, die großartig fahren und ein oft tolles Design bieten.

Aber natürlich sind alle die den BEV-Hype hinterfragen, „technologiefeindliche Diskutanten“ die man, zumindest wenn man Moderator im Forum ist, auch noch nach Belieben beleidigen darf.

Dein Stil ist wirklich unterirdisch. Was ist Dir nur widerfahren, dass Du das in den Jahren in denen ich nicht hier war, nochmal derart eklatant gesteigert hast?

Moin,

Butter bei die Fische.

Das frage ich mich bei dem deinen noch mehr.

-Luno

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https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=374896013&dam=false&isSearchRequest=true&ms=20700%3B46%3B%3B&od=up&ref=srp&refId=73ad96ca-6472-d450-e66d-61d5d6da95d0&s=Car&sb=p&searchId=73ad96ca-6472-d450-e66d-61d5d6da95d0&vc=Car

Gerne selbst nach „Renault“, „Zoe“ und "Preis(niedrigster zuerst) suchen.

Ja, das hast Du schon mehrfach behauptet, bist allerdings Beispiele schuldig geblieben und auch Meldungen hat es Deinerseits bisher nicht gegeben. Richtig ist, dass Du für Deine wiederholt falschen Aussagen kritisiert wurdest und sich über Deine teilweisen absurden Behauptungen und Szenarien mokiert wurde.

Ja, eine ganz tolle Geschichte - wie ein Transrapid zwischen Köln und Dortmund mit Halten in Düsseldorf, Duisburg, Essen und Bochum. Das sind genau die Strecken, auf denen sich ein Transrapid weder zeitlich noch finanziell lohnt, auch wenn vereinzelt von Seiten den Befürwortern mit Fahrtzeitverkürzungen argumentiert wurde, die in der Spitze größer waren als die reine Fahrtzeit mit dem ICE.

Dass man 1000 Kilometer in Deutschland von München bspw. nach Florenz nicht mit einem Hochgeschwindigkeitszug zurücklegen kann, liegt übrigens nicht am schlechten deutschen Fernbahnsystem, sondern daran, dass 90% der Strecke durch Österreich und durch Italien verlaufen. Mit der Bahn braucht man nach Florenz übrigens nur siebeneinhalb Stunden (ohne tanken), mit dem Auto gute neun Stunden (zzgl. tanken).

Nach Norden, also bspw. nach Hamburg, sind die 1000 km auch nicht das große Problem und angesichts der Situation auf der A7 (und des notwendigen Tankens) dürfte es schon schwer sein, die Bahn auf der Strecke zu unterbieten.

Was halt eben Deine aktive Entscheidung ist. Zumindest zeitlich wäre die Bahn eine Alternative - gerade auf den langen Strecken.

Aber mit Lademöglichkeit zu Hause.

Das ist wieder eine unbelegte Behauptung. Nur weil Du alle drei Wochen hunderte von Kilometern durch die Gegend gurkst und dabei so unter Zeitdruck bist, dass Du einen Zwischenstopp unmöglich einrichten kannst oder willst, entspricht das weder den Anforderungen der Durchschnitts oder gar der Mehrheit der Bevölkerung noch ist der Zwischenstopp nur deswegen ein Problem für den Rest der Menschheit, nur weil Du darin eines siehst.

Und noch einmal: niemand hat gesagt, dass alle - inkl. Dir - ihr Verbrennungsfahrzeug sofort durch ein Elektroauto ersetzen müssen. Du darfst Deinen Verbrenner gerne weiterfahren und Dir in den nächsten zehn Jahren anschauen, wie der Spritpreis, die Reparaturkosten und die restlichen Unannehmlichkeiten wie Lieferzeit von Ersatzteilen, Verfügbarkeit von Tankstellen, Einfahrverbote für Innenstädte usw. den Betrieb immer unbequemer machen.

Dann lässt Du es halt und überlässt den Erwerb und den Betrieb all jenen, die sicherlich nicht schlechter rechnen können als Du. Es geht nicht darum, dass DU sofort ein Elektroauto kaufen sollst, sondern es geht vor allem darum, dass Du nicht aufhörst, hier ständig Falschaussagen, Halbwahrheiten und Verdrehungen zu verbreiten.

Gut, dass wir uns auf den Wert einigen können. Das ist ja nun endlich etwas anderes als „nach acht Jahren sind die Akkus Schrott und deswegen kauft die keiner, weil sich das niemand leisten kann“

Dann liegt das wohl an Eurer Gegend. Der 911er ist der meistzugelassene Porsche in Deutschland - mit 9300 Fahrzeugen im Jahr 2023. Neuzugelassene Elektroautos: 524.200. Allein auf das Modell Y von Tesla entfielen gut 45.000 Zulassungen - also fünfmal so viele wie auf den 911er.

Niemand hat das Gegenteil behauptet oder prognostiziert. Nur liegt dort halt der Marktanteil bei den Neuzulassungen bei rd. 25%. Angesichts des Kaufkraftniveaus muss man sich halt schon fragen, ob a) die deutschen Hersteller nicht die Nachfrage verfehlen oder b) die Chinesen vielleicht doch besser rechnen können.

Das Gegenteil ist der Fall, wie ich in den letzten Tagen mehrfach schrieb. Natürlich gibt es Probleme, die zu lösen sind, bevor BEV alle Verbrenner ersetzen können. Du hinterfragst aber nicht, sondern schreibst schlicht und ergreifend falsche und unsinnige Dinge. Das ist nun einmal etwas völlig anderes als „hinterfragen“.

Was weiterhin unbelegt bleibt. Siehe oben.

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Deine Schlussfolgerung ist falsch. Richtig ist, dass Renault in der ersten Generation überhaupt keinen Batteriekauf angeboten hat. D.h. das Fahrzeug ist halt jetzt ohne Akku zu erwerben und den muss man erstmal bekommen. Klar dass so ein Auto niemand haben will. Ein selbstverschuldetes Problem des Herstellers.
Daraus aber zu schließen, dass die alle kaputt sind, ist falsch. Die hat Renault entweder selbst als stationäre Speicher im Einsatz oder hat sie an solche Betreiber vertickt.

Siehe z.B. hier.

Achso: Ja die Leaf-Akkus der ersten Generation waren schneller degradiert als andere, da hat aber Nissan mist gebaut. Würde mir schon alleine wegen CHAdeMO keinen Leaf zulegen.

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Ich schrieb übrigens nicht „technologiefeindlich“, sondern wissenschaftsfeindlich. Wichtiger Unterschied. Und ich schrieb auch nicht explizit von Dir, sondern von einem Gutteil der Bevölkerung.

Nachzulesen hier:

Bernd, vielleicht hilft diese Suche weiter:

https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/search.html?dam=false&ft=ELECTRICITY&isSearchRequest=true&od=up&pw=22%3A&ref=srpHead&refId=cf4033ff-a3ce-f6be-19d4-7ff243576800&s=Car&sb=p&vc=Car

Einfach nach „Antrieb Elektro“, „mindestens 30 PS“ (um die Microcar-Spielzeuge auszusieben) suchen und dann wieder "Preis(niedrigster zuerst) auswählen.

Da ist alles mögliche an 10-15 Jahre alten, defekten BEVs dabei.

So viele BEVs gab es ja nun bis vor wenigen Jahren auch nicht, weshalb ich die beiden Studien verlinkt hatte, die das früher oder später für den Akku erwartbare Ende erklären.

Aber damit ist es nun erst einmal gut.
Ich habe gesagt was ich dazu zu sagen habe.

Moin,

Bitte mache bei DEINEM Taubenschach selber die Züge. Von den ZOE wurden bis 2022 rund 380000 Fahrzeuge ausgeliefert, wie viele davon haben eine wirklich defekte Batterie?

-Luno

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Das ist einfach nur absoluter Quatsch

" Einstellung des Projekts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 27. März 2008 erklärten Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) in Berlin, dass das Projekt Transrapid München gescheitert sei. Als wesentlicher Grund hierfür wurden die erheblich gestiegenen Kostenprognosen und das mithin unhaltbar gewordene Finanzierungskonzept genannt.[82]

Die Verantwortlichen aller Unternehmen des Industriekonsortiums hatten noch im September 2007 die Plankosten von 1,85 Milliarden Euro als erreichbar qualifiziert, was im Widerspruch zu den im März 2008 genannten 3,4 Milliarden Euro steht.[83]

Der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Peter Löscher, wies die Schuld der beteiligten Bauindustrie zu. Die Systembetreiber hätten ihre Kalkulation eingehalten.[84]

Die gestiegenen Kostenprognosen betrafen insbesondere Tunnel, Erdarbeiten und Gebäude. Als Beispiele für Mehrkosten wurde die Untertunnelung des Münchner Hauptbahnhofs, verstärkter Lärmschutz, längere Tunnel und dickere Pfeiler der aufgeständerten Fahrbahn genannt[85]. Für den Bau von Trasse und Tunnel wurden im September 2007 noch 820 Millionen Euro veranschlagt, während im März 2008 Baukosten von mindestens 2,2 Milliarden Euro genannt wurden. Das Unternehmen Hochtief teilte mit, es sei an damaligen Kostenschätzungen über 1,85 Milliarden Euro gar nicht beteiligt gewesen und mithin für frühere Fehlkalkulationen nicht verantwortlich.[86] Ein Expertengutachten im Auftrage des Bundesverkehrsministeriums aus dem Jahr 2001 sei Grundlage aller Planzahlen gewesen. Experten der Bahn hätten dieses im Jahr 2004 überarbeitet.[87] Nach Auskunft der Bauunternehmen sind allein die Materialkosten für Beton und Stahl teurer als die ursprünglich veranschlagte Gesamtbausumme[88]. Die geschätzten 3,4 Milliarden Euro enthielten nach Auskunft der Bauindustrie noch keine Risikozuschläge, die bei einer Auftragsübernahme zu einem Festpreis erforderlich gewesen wären."

Der Grund war das es schlicht und einfach nicht wirtschaftlich war mindesten 3.4 Milliarden Euro auszugeben, wer hätte das geahnt das man nicht mit über 400 kmh durch die Münchner Innenstadt fahren kann ohne Schallschutz, Schutz vor Wirbelschleppen und komplexe Sicherheitssysteme…

Transrapid München – Wikipedia

Nicht Technikfeinde waren das Problem, sondern Politiker die aus profilierungssucht absolut idiotische Projekte anstoßen und Steuergelder verbrennen…

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Beim Metrorapid hat man das Problem der zu geringen Einnahmen mit mehr Fahrgästen zu lösen versucht. Als man selbst bei vier Personen pro Quadratmetern nicht auf einen grünen Zweig kam, hat man allen Ernstes überlegt, ganz auf Sitzplätze zu verzichten, um noch mehr Menschen in einem Waggon unterbringen zu können.

Das Ergebnis wäre dann gewesen, dass man nicht nur vor der eigentlichen Abfahrt in Köln schon in Dortmund gewesen wäre, sondern auch mit mehr Menschen als jemals hätten einsteigen wollen.

Ich weiß gar nicht mehr, wer am Ende eingesehen hat, dass das alles ganz große Kacke war. Ich erinnere mich allerdings noch an eine über Monate anhaltendende Leserbriefkonversation zwischen einem Fanboy und jemandem, der nicht nur rechnen konnte, sondern Argumente formulierte, die sich in Einklang mit der Realität und den Naturgesetzen bringen ließen. Ich meine sogar, dass sich am Ende herausgestellt hätte, dass sein Antagonist ein (ehemaliger?) Mitarbeiter von Thyssen Krupp Industrie war, der seinen (ehemaligen) Arbeitgeber über die Grenzen der Physik und Logik hinaus unterstützen wollte.


Anekdote:
Ich war übrigens weiland 1992 oder 1993 dabei als ein gewisser Kohlenhändler, der damals viele Hauptversammlungen behelligte, einen gewissen Bankmitarbeiter als Bevollmächtigten im Rahmen der Abstimmungen über die Tagesordnungspunkte vortragen ließ, dass die Thyssen Industrie AG alle Geschäftsbereiche bis auf eines (nämlich den Transrapid) einstellen solle, um sich voll und ganz auf den Transrapid zu konzentrieren. Dieser Antrag wurde überraschenderweise abgelehnt.
Anekdote Ende.

Ich kann mich noch dunkel an einen Artikel erinnern in dem es darum ging das man in München etwas überrascht war das der Transrapid eigene neue Tunnel braucht da bei der Geschwindigkeit der Luftdruck deutlich heftiger ausfällt als bei einer S-Bahn etc. alles in allem wurde eine sehr innovative Technik von ein paar Idioten zunichte gemacht.

Allein die Idee den HBF mit dem Flughafen mittels einer Hochgeschwindigkeitstrasse zu verbinden, ist schon grenzwertig…