Hi,
Wenn es aber eine „normale“ Schule ist, dann wohl seit zwei Jahren für wenige Stunden
Hö? Sie hat gerade die 5. Klasse begonnen, hat also seit wenigen Wochen Unterricht. Sie wird auch an keiner der Grundschulen gewesen sein, an denen man Englisch anbietet, sonst hätten wir das irgendwo hier im Thread gelesen. Also nix seit zwei Jahren - seit wenigen Wochen. Wenige Stunden? Da wissen wir nix, in Bayern am Gymnasium beginnt man mit 5 Stunden, das ist eine ansehnliche Menge, wenn man bedenkt, dass es noch andere Fächer gibt.
mit einem Lehrer, der kein Muttersprachler ist und Mitschüler, die ebenfalls nicht diese Sprache sprechen. Das sind erstmal ganz miese Bedingungen eine Sprache zu lernen. Ich will jetzt nicht das ganze Schulsystem madig machen,
Du machst es aber madig. Wenn überall im Ausland nur Muttersprachler Englisch unterichten würden, dann wäre die gesamte Bevölkerung Englands und der Usa, die im erwerbsfähigen Alter ist, irgendwo im In- oder Ausland mit Sprache lehren beschäftigt. Du wirst mir doch sicher nicht erklären wollen, dass man einen Mutersprachler braucht, um „My name is Lisa. I am twelve years old.“ beizubringen. Selbst für ne ganze Menge mehr braucht man das nicht. Und Übersetzung Englisch - Deutsch wird auch bei Dolmethscern und Übersetzern immer ein Deutschmuttersprachler unterrichten und beruflich ausführen. Ich wurde in Russisch an der Uni von einer Russin (Dolmetscherin, war vorher bei der UNO) unterrichtet. Sie hat uns alles Russische richtig vorgemacht - aber sie konnte nie Vergleiche zum Deutschen ziehen, und oft braucht man eine Analogie, um Sprache zu verstehen. Das mussten wir selbst herausfinden. Und natürlich spreche ich mit deuschem Akzent. Ich höre es oft selbst, und es war auch meiner Dozentin bekannt - alle ihre Studenten sprechen mit deutschem Akzent, so wie sie selbst Deutsch fließend, aber mit russischem Akzent spricht. Das stört keinen. Und so sind die Engländer auch zufrieden mit jemandem der halbwegs fließend Englisch spricht, nicht allzu viele Fehler macht („nicht allzu viel“ und „halbwegs“ sind für den Engländer übrigens noch viel mehr Fehler, als für den großzügigsten deutschen Lehrer). Ab einem bestimten Alter lernt man eh nicht mehr akzentfrei, so ca. ab 10. Das ist vor der 5. Klasse. Da gibt es auch Ausnahmen, aber die Mehrheit spricht danach mit Akzent.
Die übergroße Mehrheit der Sprachlerner wird nie in eine Situation kommen, in der sie akzentfrei sprechen müssen (wer wird schon eine Karriere als Geheimagent beginnen) oder ansatzweise akzentfrei. Auch der Bedarf an Dolmetschern und Übersetzern ist begrenzt, Deutschmuttersprachler übersetzen und dolmetschen wie gesagt ins Deutsche, da ist der Akzent auch wurscht. Und die nötigen Fachkenntnisse bekommt man dann in der Ausbildung, und dahin schaffen es dann die besten. Ich bin herausgefordert, wenn es darum geht, ein Synonym für „to factor in“ zu finden. Die meisten Schüler kommen nicht mal in Situationen, wo ihnen das Wort begegnet, denn es ist doch ein recht seltenes und technisches. Wer sich allerdings unterfordert fühlt, wenn er den Unterschied zwischen „to factor in“ und „to include“ erläutern soll, der wäre natürlich berechtigt, die Lernbedingungen an einer deutschen Schule als mies zu bezeichnen. Dann sollte er aber schon mal anfangen, den but-Laut zu üben und den ersten Laut in water bzw vase korrekt auszusprechen.
aber ich kann solche Kinder, wie hier beschrieben durchaus verstehen.
O Gott! Sie müssen etwas neues lernen! Wie furchtbar. /ironie off
Der eine lernt schreiben schneller, der andere langsamer, so ist dsa, wie mit allen dingen: wir sind verschieden.
Eine Sprache lernt man durch sprechen und nicht durch schreiben. Sehr gute Hilfen (für Zuhause) sind erstmal die englische Sprache zu HÖREN.
Auch da sind wir alle verschieden. Nur durch hören lernen nur kleine Kinder, die noch nicht schreiben können. Je älter wir werden, um so mehr Sinne werden für das Lernen benötigt, wir lernen langsamer als als kleines Kind. Wir wollen, je älter wir werden, um so mehr Gründe erfahren, warum etwas ist und nicht anders. Das bekommen wir niciht antrainiert, das geschieht von selbst. Man kann schon einem Jugendlichen nicht sagen „Das ist so!“ und erwarten, dass er es akzeptiert.
Wir haben auch schreiben gelernt und erwarten, dass man auch eine andere Sprache schreibt. Wir wissen bereits, das man bestimte Dinge in bestimten Situationen nicht sagt, wir wissen, dass man anderen Leuten nicht einfach ein Wort vor den Kopf knallt, in der Hoffnung, man wird verstanden („Mama, Topf!“ bei einem kleinen Kind).
Die meisten von uns entwickeln sich so - die beschriebenen Veränderungen sind, bis auf dsa Schreiben, entwicklungsbedingt. Es wäre Wahnsinn, das zu ignorieren. Natürlich gibt es Begabte, die nur hören müssen und dann nachplappern. Ich hatte einige Tausend Schüler bisher, es war keiner dabei. Aber es gibt solche, die unbedingt schreiben / Lesen / sehen müssen und andere, die besser lernen durch Hören und Sprechen. Aber ich hatte noch keinen, der einzig mit Hören auskommt. Ich jedenfalls wäre in einem solchen Unterricht / Selbststudium hoffnungslos verloren. Die Aufgabe für einen guten Lehrer ist, die richtige Mischung zu finden und auch anzubieten, den Schülern dabei zu helfen, herauszufinden, wie er selbst am besten lernt.
Keiner ist wie du, und die anderen unterscheiden sich ebenfalls voneinander.
die Franzi