Ich bin mit dem namengeänderten Kind verheiratet, es ist jetzt
50.
Vater geht aufs Standesamt und meldet als Rufnamen / Erstnamen nicht den an, auf den sich beide geeinigt hatten, sondern wählt den Namen des Mannes, von dem er wähnt, dass er der Liebhaber seiner Frau ist. Die Annahme, dass diese einen solchen hat ist eher als Projektion zu verstehen, denn fremdgegangen in der Schwangerschaft ist er, nicht sie.
Fallbeispiel aus unserer Familie, was das Alter der Beteiligten angeht in etwa auch so einzuordnen.
Bevor man das wertet, muss man wohl auch berücksichtigen, in welcher Zeit das stattfand und was gängiges Rollenbild war. Mein Vater hat auch den Job meiner Mutter gekündigt, als die schwanger war. Das Recht hatte er damals. Und die fachlich hoch zufriedenen beiden Chefs meiner Mutter haben nicht mal für nötig befunden, sie darüber rechtzeitig zu informieren.
Was nicht heißen soll, dass das für eine Mutter damals wie heute wohl ein ziemlicher Vertrauensbruch gewesen sein dürfte.
Der Papa ist längst tot, die Mama redet noch heute in
12-Wochenabständen davon, wie „ärgerlich“ sie damals war.
Wenn du auf die Auswirkungen auf den „Namensgeänderten“ anspielst, dann dürfte wohl da der Hase im Pfeffer liegen. Wenn die Mutter das nie verwunden und / oder mit ihrem Mann verarbeitet hat und dass den Sohn 50 Jahre spüren lässt, dann sitzt das nicht nur bei ihr tief.
Auch, wenn sie dies Story „nur“ ständig erzählt, ist das ein Stachel, der immer wieder gebohrt wird. Der eigene Name ist Identität. Wenn die Mutter einem 50 Jahre lang vermittelt, dass sie mit dem Namen des eigenen Kindes nicht akzeptieren kann, dann hat das größere Auswirkungen als nur ein Namensschild an der Tür.
Wäre möglicherweise nicht schlecht, wenn sich der „Namensgeänderte“ das mal bewusst macht, um nicht mehr „Namensgeänderter“ zu sein…