Argumente des Grauens
Mensch Ralf, man merkt schnell, dass du dir da was vorgenommen hast. Nämlich die Verbreitung deiner vereinfachenden, vorurteilsbehafteten Einstellung. Und das ganze wohl formuliert und mit vielen Fremdwörtern gespickt, damit du auch möglichst viele für dumm verkaufen kannst. Wer auf so etwas:
Gerade das Thema Islam und Demokratie sachgerecht auf einer
Plattform mit dem Anspruch, Expertenwissen auf
populärwissenschaftlichem Niveau zu vermitteln, ist schlicht
nicht möglich ohne mit dem wissenschaftlichen Diskurs über
dieses Thema vertraut zu sein.
reinfällt, ist schon zu bedauern. Glücklicherweise kann man es leicht entlarven. Denn dein Beitrag enthält im Prinzip nur Bewertungen, jedoch keine Argumente. Doch, halt, eine richtige Aussage findet sich bei dir, von mir fett hervorgehoben:
Vielmehr wird deutlich, dass die psychosoziale Funktion des nach wie
vor in Deutschland virulenten Antisemitismus zunehmend auch
durch islamophobe Feindbilder erfüllt wird. Natürlich verbieten sich hier
Gleichsetzungen
Schön wär’s gewesen, wenn dies nicht nur eine reine Worthülse gewesen wäre. Doch es folgt, man ahnt es schon, ein „aber“. Und dann kommt eben dieser Versuch einer Gleichsetzung. Mit deinen Stürmer-Vergleichen und anderen Hetztiraden machst du genau das, was du dir eigentlich kurz zuvor verboten hast.
Wie kommt man zu solchen hilflosen Vergleichen? Da gibt es nur die folgenden Möglichkeiten:
Erstens kann es die totale intellektuelle Überforderung sein, in deren Folge man sich ganz systemtreu an die vorherrschende Meinung (Multikulti ist toll, alles andere ganz, ganz böse) klammert. Das ist dann die Bequemlichkeit, hinter der sich der Wunsch verbirgt, nicht mit den unangenehmen Wahrheiten konfrontiert zu werden.
Zweitens kann dahinter natürlich auch schlicht eine pro-islamische bzw. pro-islamistische Einstellung stecken. Man sieht sich bzw. die Muslime in der Opferrolle und benutzt dazu mangels tatsächlicher Belege für eine signifikante Benachteiligung die Juden von damals.
Drittens gibt es natürlich auch diejenigen, die die verbrecherische deutsche Vergangenheit relativieren wollen oder gar den Antisemitismus befürworten. Denn die Judenverfolgung von damals, die zum Beispiel im Stürmer sichtbar wurde, war ein an den Haaren herbeigezogenes Konstrukt. Es war von Kinderopfern und jüdischer Weltverschwörung die Rede. Ganz im Gegensatz zur heutigen Situation auf der Welt, in der es zahlreiche islamistische Terroranschläge gibt und in der die muslimisch geprägte Welt eine fast totale Abwesenheit von Demokratie und Aufklärung erkennen lässt, waren die damaligen Stereotypen über die Juden lediglich erdacht. Wer hier eine Gleichsetzung macht, der verharmlost die Verbrechen der Nazis, indem er ihnen implizit eine Berechtigung für ihr Handeln unterstellt.
Ich weiß nicht, welchen der drei Typen du repräsentierst. Ich weiß nur, dass du einen dieser drei Typen repräsentiert.
Traurig wird es dann ganz zum Schluss:
Empfohlene Lektüre – keine religionswissenschaftliche und auch
keine soziologische oder politologische Untersuchung, das
liest ja doch keiner. Aber vielleicht erinnert sich der Eine
oder Andere wenigstens noch von Schule daran: Max Frisch,
Biedermann und die Brandstifter. Dort wird das ganze Personal
auch dieser Diskussion hier exemplarisch vorgestellt. Nicht
nur die Herren Schmitz und Eisenring, auch der Dr. phil. Und
natürlich die Biedermanns selbst.
Du willst allen Ernstes anderen den Biedermann ans Herz legen? Dabei spielst du fast Mustergültig die Rolle des Herrn Biedermann. Der hat nämlich die Brandstifter bei sich zu Hause. Und er leugnet jegliches Anzeichen dafür, dass die Brandstifter Brandstifter sind. Das erinnert stark an die Leute, die wie ein Mantra die Botschaft vor sich hertragen, das habe alles nichts mit dem Islam zu tun.