Hallo damit ich mich nicht endgültig unbeliebt bei Rainer mach, hier nun also ein eigener Thread für Wissenschaftstheoretische Fragestellungen. Ich hab grad nicht genug Zeit mich sinnvoll zu äussern, aber ich dacht es ist besser ich mach den Anfang.
Es ist also die Fortsetzung von diesem Artikel von mir: /t/schmerzen-uebernehmen/4626928/14
der eigentlich bereits zu einem eigenständigen Teilstrang rund um Ockhams RAsiermesser ab etwa hier gehört:
/t/schmerzen-uebernehmen/4626928/7
und -ich nenn es mal so wie ich es verstanden hab- die daraus folgende beschränkte Offenheit für Neues für entsprechend arbeitende Wissenschaftler.
Sicher ist es sinnvoll sich bei EINER Untersuchung auf erst mal das austesten EINER hypothese zu beschränken, aber das sollte einen doch nicht verleiten, für immer und ewig alle anderen Hypothesen oder Möglichkeiten auszublenden.
Evtl muss man für manche Fragestellungen doch eher komplexe Wirkmechanismen annehmen, die sich natürlich nicht so einfach untersuchen lassen, wie wie einfachere Erklärungen.
Sich ERStmal auf einfachere Hypothesen zu beschränken ist daher nicht verwerflich, aber die komplizierteren vollkommen auszuschließen, selbst wenn die Testung der einfachen Möglichkeiten kein endgültiges Ergebnis brachte (bzw. ein „das war es also nicht“), das ist verwerflich.
Und dies unterscheidet
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den Wissenschaftler, der sich dann eben die nächste Hypothese (manchmal dann auch eine abstruse, man will ja schließlich auch Spass haben) genauer anschaut,
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vom Skeptiker, der sich mit der erst besten „So funktioniert das nicht“-Behauptung zufrieden gibt und dies dann laut hinausposaunt was die Wissenschaft alles schon als „so nicht“ bewiesen hat.
und ignoriert bzw. verhöhnt dabei den Parawissenschaftler, der sich die noch abstruseren Ideen zusammenreimt, auf die die Wissenschaft zwar zT auch schon kam, die aber noch eine Menge anderer Hypothesen abklappern muss, bis sie sich dieser annimmt.
(das unten irgendwo genannte Beispiel mit dem Helicobakter-Magengeschür passt dazu hervorragend; ich sitz grad an „Leben und Werk von Gerhard Küntscher“, den man anfänglich ebenfalls heftig kritisierte, da er das zur Heilung lebenswichtige Knochenmark -damalige Lehrauffassung- mit seinen Nägeln zerstörte)
http://de.wikipedia.org/wiki/Marknagelung
Gruß Susanne