Woher kommt der Hass auf die USA?

Nur mal so ein Hinweis: Erkundige dich mal, wie hoch der
Anteil der Menschen im Gaza-Streifen ist, die einen
Uni-Abschluss haben oder promoviert haben. Und dann vergleich
deren Lebensstandard mal mit dem eines Schulabbrechers in D
auf HartzIV.

Der Lebensstandard dort soll doch recht hoch sein. Er könnte aber sicherlich noch höher sein, wenn dort nicht so viele die Hamas und andere Terrororganisationen unterstützen würden.

Bitte nenne doch mal selber einige Fakten, wie sich die USA
den Hass der Muslime zugezogen hat. Genau darauf warte ich.

das haben doch andere hier schon ausreichend getan.

hinzuweisen wäre noch darauf, dass die meisten muslime zum glück eben nicht hassen, wovor ich allergrößten respekt habe.

Das ist mir alles bestens bekannt.

Dir war bekannt, dass die USA selbst dafür gesorgt haben, Afghanen auf Dschihad zu drillen? Und du findest das nicht irgendwie seltsam oder auch nur erwähnenswert?

Nur weil die Leute, die später die Taliban gegründet haben,
gegen die Sowjets gekämpft haben, kann man das nicht für die
Taliban sagen.

Dieser Teil der Mudschaheddin wurde damals schon Taliban genannt. Allerdings waren sie in der damaligen politischen und auch medialen Landschaft noch nicht so präsent wie heute.

Der Lebensstandard dort soll doch recht hoch sein. Er könnte
aber sicherlich noch höher sein, wenn dort nicht so viele die
Hamas und andere Terrororganisationen unterstützen würden.

Oder wenn dort nicht immer wieder einmal die Häuser plattgebombt würden und ganz normale Arbeitnehmer daran gehindert würden, zu ihren Arbeitsstellen in Israel zu kommen. Von den Blockaden gegen Hilfslieferungen einmal ganz abgesehen.

Oder wenn dort nicht immer wieder einmal die Häuser
plattgebombt würden und ganz normale Arbeitnehmer daran
gehindert würden, zu ihren Arbeitsstellen in Israel zu kommen.

Tja, so ist das Leben eben manchmal. Israel besitzt ein Selbstverteidigungsrecht. Davon macht Israel auch Gebrauch. Dies scheint dir nicht bekannt zu sein?

Von den Blockaden gegen Hilfslieferungen einmal ganz
abgesehen.

Welche Hilfslieferungen meinst du genau? Die mit den Waffen oder die mit ohne?

Ja, und die Einwohner von Lockerbie haben wieder eine andere
Sicht der Dinge.

Und was genau hatten die Einwohner von Tripolis und Bengasi damit zu tun? Aber vermutlich hältst du das Töten von Unschuldigen für ein legitimes Mittel der Politik, sofern es nur die Richtigen sind, die es tun.

Es braucht keine USA, um eine arabische Diktatur zu formen.

Nun ja, bei der Entstehung der einen oder anderen Diktatur haben die USA tatkräftig mitgeholfen. Und bei der Aufrechterhaltung sowieso - da sind dann Menschenrechtsverletzungen plötzlich völlig egal.

Theokratie und Demokratie schließen sich prinzipiell aus. So
lange die moslemische Welt das Stadium der Aufklärung nicht
durchlaufen hat, kann es dort keine echte Demokratie geben.

Wie wäre es denn damit, anderen Völkern zuzugestehen, ihren eigenen Weg zu wählen?

Was genau haben die reichen Ölstaaten und Naturkatastrophen (welche gab es eigentlich in den letzten Jahren in den arabischen Ländern?) mit dem Umsturz demokratisch gewählter Regierungen und der Unterstützung der in der Folge eingerichteten Diktaturen durch die USA zu tun?

Ich bestreite aber überhaupt nicht, dass es primär Araber waren.

Waren es nicht. Es waren hauptsächlich Berber.

Im Gegenteil, wir sind völlig auf einer Linie, dass das Hauptproblem für den Westen von jeher aggressive Araber auf dem Welteroberungstrip sind.

Diese Ansicht teile ich ganz und gar nicht.

Du scheinst es ja schwer nötig zu haben, in jedem deiner
Postings an ein, zwei Stellen unterzubringen, ich sei
uninformiert. :smile:

Ich hatte noch die Hoffnung, dass es sich nur um Unwissen handelt, aber wie ich immer mehr erkennen muss, stören dich Fakten bei deiner Meinungsbildung nur.

Die Einstellung hatten die Spanier bei der Reconquista nicht,
sie kehrten zurück

Die Spanier „kehrten zurück“ in ein Land, das vor der diverse Jahrhunderte langen maurischen Herrschaft den Westgoten gehörte.

Deswegen waren sie ebenso kompromisslos wie die Moslems es im
umgekehrten Fall selbtsverständlich auch gewesen wären.

Weshalb sie dann auch kompromisslos alle Juden (die unter muslimischer Herrschaft blühende Gemeinden unterhielten und hohe Positionen erreichen konnten) vertrieben oder gleich niedermetzelten.

Das ist mir alles bestens bekannt.

Dir war bekannt, dass die USA selbst dafür gesorgt haben,
Afghanen auf Dschihad zu drillen? Und du findest das nicht
irgendwie seltsam oder auch nur erwähnenswert?

Nein. Das macht schließlich jeder.

Nur weil die Leute, die später die Taliban gegründet haben,
gegen die Sowjets gekämpft haben, kann man das nicht für die
Taliban sagen.

Dieser Teil der Mudschaheddin wurde damals schon Taliban
genannt. Allerdings waren sie in der damaligen politischen und
auch medialen Landschaft noch nicht so präsent wie heute.

Dann zeig mir doch bitte mal ein Dokument, in dem die Taliban vor 1994 erwähnt werden.

Hallo,

zum einen kann diese geschichtliche Entwicklung nicht als Argument herhalten, dass muslimisch-arabische Terroristen heutzutage alles und jeden in die Luft zu sprengen versuchen, denn das tun die Südamerikaner und Afrikaner auch nicht, obwohl sie genauso unter dem Kolonialismus gelitten haben.

Aber zum anderen: die USA waren doch gar keine Kolonialmacht, so wie Du sie beschreibst. Insofern passt doch Deine Antwort nicht zur Ursprungsfrage?!

Grüße, M

Das liegt wohl daran, dass man sowieso das gesamte Deutsche
Volk für schuldig erklärt hat.

Es geht hier nicht um
Disqualifikation aller Deutschen oder um persönliche
Schuldzuweisungen. Mir hat noch nie jemand eine persönliche
Schuld angelastet. Es geht vielmehr um die notwendige
Verantwortung des deutschen Volkes für seine Geschichte.

Richtig - aber darum gings jetzt gar nicht, sondern darum, dass man eben nicht sagen kann: Jetzt heißen sie anders, jetzt sind es andere. Das ist weder in Afghanistan so, noch in Deutschland, noch in den USA.

Klarer Beweis dafür ist, dass Deutschland politisch und
wirtschaftlich wieder voll integriert ist - auch durch Polen,
Franzosen, Amerikaner, Israelis usw. Dein Ansatz liegt eher in
der Isolation und in der Solidarität mit den vermeintlich
Unterdrückten, denen du regelmäßig Persilscheine ausstellst.

Wer wird unterdrückt? Hier haben vor 30 Jahren Westmächte private Kriegsherren und Diktatoren mit Waffen versorgt und tun es noch heute, teilweise an gleiche, teilweise an andere. Unser Thema des Threads: Woher kommt der Hass auf die USA?

‚Kleine‘ Nachträge
Hallo auch,

kleine, verspätete Ergänzungen aus meiner Sicht.

zwei Punkte fand ich weiterführend.
1.) Der in den Medien dargestellte Antiamerikanismus ist
möglicherweise nur die Erscheinung kleiner lautstarker
Gruppen.

Unterschwellig ist er wohl schon lange, ziemlich breit gestreut und auch bei uns vorhanden:

  • nach dem Krieg hiess es bei uns „Ami go home“ und nicht „Tomi go home“.
  • In der heutigen islamischen Welt ist seine Erscheinungsform sicher eine gesteuerte und nur in kleinen Gruppen vorhanden, basierend aber doch auf einer breiten Grundströmung.
  • Seit es um das Öl geht, machen sich die US-Amerikaner im Nahen Osten in einer auch für uns nicht immer nachvollziehbaren Weise breit. Denke nur an daran, dass die (europäisch geprägten!) US-Amerikaner ein ausgesprochen geringes Gefühl für andere Kulturen haben. Denke nur daran, dass die amerikanischen Soldaten in D häufig nur geringe Kontakte zur Bevölkerung haben.
    Konflikte gab es auch immer mit den Saudis (habe da einige nicht mehr nennbare TV-Berichte gesehen).

2.) Es gibt auch in anderen Bereichen der Welt
Antiamerikanismus.
Der islamische Antiamerkanismus könnte also eine Variante des
weltweiten Antiamerikanismus sein.

Sicher, siehe oben. Vielleicht ist es auch „Anti-westliche-Welt“, und auf die USA als führende Macht nach dem 2. WK wird all das projiziert.

Wenn man sich die Geschichte ansieht, dann hatte die
arabisch-islamische Welt bessere Gründe auf Frankreich,
Groß-Britannien und die Sowjet-Union sauer zu sein.

Du meinst den Betrug der Engländer und Franzosen an den Arabern nach dem 1. WK mit dem Sykes-Picot-Abkommen. Das wirkt ganz sicher nach! Aber nach dem 2. WK. spielten die beiden keine goße Rolle mehr und alles wurde auf die Amerikaner geschoben.

Warum war die USA das bevorzugte
Ziel, warum nicht Groß-Britannien, warum nicht Russland?

Angeblich hat Bin Laden gesagt „Warum USA? Wir hätten ja auch Schweden angreifen können.“

Die Erklärung der Islamisten von Al Kaida für ihre
Feindseligkeit ist bekannt. Sie fühlen sich durch die
US-Amerikanische Kultur bedroht und der Fakt das US-Soldaten
auf „Heiligen Boden“ stationiert waren, war für sie eine
absolute Beleidigung.

Da ist sicher was dran, und das ist angeblich DIE Triebfeder Bin Ladens gewesen. Wenn es um Religion und Ideologie geht, kann man nicht mehr rational argumentieren und begründen.

Wir sollten hier auch zwischen Al Qaida und den Taliban trennen. Nach einigen Historikern war es wohl ein Fehler, in Afghanistan einzumarschieren, um Al Qaida zu bekämpfen. Letztere waren den Taliban auch nicht ganz geheuer, die hätten wohl auch „Krach“ untereinander bekommen.

Wie hoch ist aber der Anteil der Muslime, die dieser
Sichtweise folgen?

Man muss das wohl pauschal sehen: Bei allen Differenzen zwischen den Muslimen gibt es aber doch etwas Gemeinsames - und das wirkt. Das ist bei den Christen doch auch: Wenn irgendwo in der Welt Christen, egal welcher Richtung, verfolgt oder drangsaliert werden, treten bei uns die Medien auf den Plan. Mir welcher Berechtigung auch immer.

Wie gesagt, bisher fehlen mir noch überzeugende Argumente zu
einem vollständigen Bild.

Das gibt es wahrscheinlich nicht. Es gibt viele, viele Dinge. Die Welt ist nicht monokausal.

Gruss auch
Laika

Ja, und die Einwohner von Lockerbie haben wieder eine andere
Sicht der Dinge.

Und was genau hatten die Einwohner von Tripolis und Bengasi
damit zu tun? Aber vermutlich hältst du das Töten von
Unschuldigen für ein legitimes Mittel der Politik, sofern es
nur die Richtigen sind, die es tun.

Nein, das war genauso bedauerlich wie die Bomben, die im 2. Weltkrieg auf Zivilisten abgeworfen wurden, wobei im 2. Weltkrieg Absicht dahinter steckte. Sie wohnten in Tripolis und Bengasi einfach zu nah an den (wie Gaddhafi später zugegeben hat) legitimen Zielen, nämlich den für Lockerbie Verantwortlichen. Sowas kommt leider in jedem bewaffneten Konflikt vor.

Es braucht keine USA, um eine arabische Diktatur zu formen.

Nun ja, bei der Entstehung der einen oder anderen Diktatur
haben die USA tatkräftig mitgeholfen. Und bei der
Aufrechterhaltung sowieso - da sind dann
Menschenrechtsverletzungen plötzlich völlig egal.

Deiner Meinung nach scheint es eine Spezialität der USA zu sein, arabische Diktaturen einzurichten. Allerdings muss ich dich leider darüber informieren, dass es auch arabische Diktaturen gab, bei denen die sowjetischen Militärberater tonangebend waren, und auch solche, bei denen die Amerikaner bei der Beseitigung nachhalfen.

Theokratie und Demokratie schließen sich prinzipiell aus. So
lange die moslemische Welt das Stadium der Aufklärung nicht
durchlaufen hat, kann es dort keine echte Demokratie geben.

Wie wäre es denn damit, anderen Völkern zuzugestehen, ihren
eigenen Weg zu wählen?

Kein Problem, sofern das Zugeständnis auf Gegenseitigkeit erfolgt.

Ich bestreite aber überhaupt nicht, dass es primär Araber waren.

Waren es nicht. Es waren hauptsächlich Berber.

„Es waren in erster Linie Araber bzw. Nordafrikaner“ (Zitat Revenante - ich erfinde hier nichts)

Im Gegenteil, wir sind völlig auf einer Linie, dass das Hauptproblem für den Westen von jeher aggressive Araber auf dem Welteroberungstrip sind.

Diese Ansicht teile ich ganz und gar nicht.

Wer ist denn dann deiner Ansicht nach das Hauptproblem für den Westen? :smile:

Du scheinst es ja schwer nötig zu haben, in jedem deiner
Postings an ein, zwei Stellen unterzubringen, ich sei
uninformiert. :smile:

Ich hatte noch die Hoffnung, dass es sich nur um Unwissen
handelt, aber wie ich immer mehr erkennen muss, stören dich
Fakten bei deiner Meinungsbildung nur.

Deine diesbezüglichen Erkenntnisse sind weniger von historischem als vielmehr von medizinischem Interesse.

Die Einstellung hatten die Spanier bei der Reconquista nicht,
sie kehrten zurück

Die Spanier „kehrten zurück“ in ein Land, das vor der diverse
Jahrhunderte langen maurischen Herrschaft den Westgoten
gehörte.

Die Spanier kehrten in ein Land zurück, das vor der maurischen eine westgotische Oberschicht gehabt hat und eine ansonsten hispanische Bevölkerung.

Deswegen waren sie ebenso kompromisslos wie die Moslems es im
umgekehrten Fall selbtsverständlich auch gewesen wären.

Weshalb sie dann auch kompromisslos alle Juden (die unter
muslimischer Herrschaft blühende Gemeinden unterhielten und
hohe Positionen erreichen konnten) vertrieben oder gleich
niedermetzelten.

Konsequent insofern, als die Juden damit als Kollaborateure angesehen wurden.

Der „Westen“ sind keine Personen, „Araber“ hingegen schon,
siehe Verweis auf USA vs. Moslems. Aber du lernst das noch.
Ich bin da zuversichtlich.

„Der Westen“ sind sehr wohl auch Personen. Denn weißt du, in demokratischen Gesellschaften sind die Staaten nur das, was seine Bürger wollen und zulassen.

Ich hab das Buch immerhin gelesen, und du? Was kannst du
beurteilen?

Ich kann beurteilen, ob du beurteilen kannst, ob ein Buchautor
die richtige Sicht der Dinge hat. Und das kannst du ganz
offenbar nicht, denn dafür ist deine Weltsicht zu einäugig.

Und das kannst du, ohne ein betreffendes Bauch auch nur
gelesen zu haben? WOW!

Das hat, wie schon mehrfach, gesagt überhaupt nichts damit zu tun, ob ich das Buch gelesen habe oder nicht. Meine Beurteilung deiner Urteilsunfähigkeit speist sich allein aus dem, was du hier von dir gibst.

Was du süß findest, ist mir herzlich egal. Du kannst auch
gerne weiter deinen weltpolitischen Gedanken nachhängen,
während ich handle. Manche Leute sind ja sowieso im Reden
besser als im Tun.

Zum Glück.

Ja, und zum Glück sind wieder andere im Denken besser als im Reden.

Ach so: Fehlende Bildung ist der Grund für die Armut.

*lol*
Nur mal so ein Hinweis: Erkundige dich mal, wie hoch der
Anteil der Menschen im Gaza-Streifen ist, die einen
Uni-Abschluss haben oder promoviert haben. Und dann vergleich
deren Lebensstandard mal mit dem eines Schulabbrechers in D
auf HartzIV.

An den Wahlergebnissen im Gasastreifen sieht man jedenfalls, dass ein Uni-Abschluss nicht überall auf der Welt ein Ausweis für Intelligenz ist.

Ich verstehe das sehr gut, mir bereitet das auch Sorgen. Ich
fürchte nur, wir meinen nicht ganz dieselben Leute.

Wenn dir nicht allzuviel an demokratischen Grundrechten liegt,
dann könntest du recht haben.

Nein, das trifft eher auf dich und deine Freunde zu.

Du kannst gerne mal erläutern, wie wir deiner Meinung nach die
westliche Freiheit per Schmusekurs nach, sagen wir mal,
Saudi-Arabien bringen.

Wie wäre es denn erstmal mit: Das Saudische Königshaus nicht
mehr bedingungslos unterstützen und keine Waffen mehr in die
Region liefern?

Nach Deutschland werden auch Waffen geliefert. Und? Haben wir eine Diktatur?

Im Ansatz hast du aber völlig recht: Wenn die so leben wollen,
wie sie leben, statt so wie wir, sollen sie es ruhig tun. Aber
nicht uns die Schuld an den sich zwangsläufig einstellenden
negativen wirtschaftlichen und politischen Folgen geben.

„Die“ mögen zwar auch nicht alle den völligen Durchblick
haben, aber immerhin haben „die“ im Gegensatz zu dir schon
längst verstanden, dass heutzutage niemand mehr so leben kann
wie er will, sondern dass jeder in ein nationales und
internationales gesellschaftliches, wirtschaftliches und
politisches Geflecht eingebunden ist, das sich wechselseitig
bedingt (ich hoffe, das war jetzt nicht zu kompliziert für
dich).

Das, was du da schreibst, war schon zu Zeiten des römischen Reiches so. Keine wirklich neue Erkenntnis. Neu ist allenfalls, dass heute Fanatiker ihre regionalen Konflikte gewaltsam internationalisieren. Siehe heute die Bombardierung der türkischen Grenzstadt.
Aber als gottgegeben und unbekämpfbar muss ich das noch lange nicht hinnehmen.

Und jetzt geh ich packen, ich fahr nämlich zum Ex-Erzfeind der
Deutschen in Urlaub. Du musst dich also erstmal hier ohne mich
vergnügen.

Mach du nur, ich antworte dir trotzdem nochmal - sozusagen schon aus Gründen der Faktenhygiene.

Gruß
s.

Ja, und die Einwohner von Lockerbie haben wieder eine andere

Sie wohnten in Tripolis und Bengasi einfach zu nah an den (wie Gaddhafi später zugegeben hat) legitimen Zielen, nämlich den für Lockerbie Verantwortlichen. Sowas kommt leider in jedem bewaffneten Konflikt vor.

Wenn Diktator XY das macht, ist es Terror, wenn die USA machen, ist es legitim? Alles klar.

Deiner Meinung nach scheint es eine Spezialität der USA zu
sein, arabische Diktaturen einzurichten. Allerdings muss ich
dich leider darüber informieren, dass es auch arabische
Diktaturen gab, bei denen die sowjetischen Militärberater
tonangebend waren, und auch solche, bei denen die Amerikaner
bei der Beseitigung nachhalfen.

„Die Amerikaner“ tun da gar nichts, sondern die USA - ich kenne jede Menge Amerikaner, die die US Außenpolitik alles andere als gut finden.

Und nur weil andere es auch machen, heißt es noch lange nicht, dass es in Ordnung ist - besonders, wenn man sich hochmoralische Werte auf die Fahne geschrieben hat. Dass diese aber nichts zählen, sieht man schon allein daran, dass Diktatoren gestützt bzw. gestürzt werden, wie es gerade den geopolitischen Interessen der USA gelegen kommt. Wie wunderbar es ist, von den USA von einem Diktator befreit zu werden, sieht man derzeit im Irak ganz vortrefflich.

Ich bestreite aber überhaupt nicht, dass es primär Araber waren.

Waren es nicht. Es waren hauptsächlich Berber.

„Es waren in erster Linie Araber bzw. Nordafrikaner“ (Zitat
Revenante - ich erfinde hier nichts)

Die Mauren waren mehrheitlich Berber: http://de.wikipedia.org/wiki/Mauren Und woher kamen die Berber? Richtig - aus Nordafrika! http://de.wikipedia.org/wiki/Berber

Die Spanier kehrten in ein Land zurück, das vor der maurischen
eine westgotische Oberschicht gehabt hat und eine ansonsten
hispanische Bevölkerung.

Wenn schon, dann eine iberische - so etwas wie spanisch gab es damals noch nicht. Abgesehen davon, dass unzählige Völker durch bzw. in das Gebiet gekommen sind - Kelten, Phönizier, Römer, Vandalen, Byzantiner…

Es muss wirklich schrecklich sein, dass die Christen in punkto Eroberungszügen auch nicht besser oder sogar noch schlimer waren als die Muslime.

Weshalb sie dann auch kompromisslos alle Juden (die unter
muslimischer Herrschaft blühende Gemeinden unterhielten und
hohe Positionen erreichen konnten) vertrieben oder gleich
niedermetzelten.

Konsequent insofern, als die Juden damit als Kollaborateure
angesehen wurden.

Alles klar - jeder weitere Kommentar erübrigt sich.

Dir war bekannt, dass die USA selbst dafür gesorgt haben,
Afghanen auf Dschihad zu drillen? Und du findest das nicht
irgendwie seltsam oder auch nur erwähnenswert?

Nein. Das macht schließlich jeder.

Ich wüsste nicht, dass zuvor „jeder“ jugendliche Flüchtlinge zu fanatischen Gotteskriegern ausgebildet hätte.

Dann zeig mir doch bitte mal ein Dokument, in dem die Taliban
vor 1994 erwähnt werden.

Dokumente? Tut mir leid, das Militärarchiv dürfte bereits geschlossen haben, aber vielleicht genügt ja die Bundeszentrale für politische Bildung deinen Ansprüchen: http://www.bpb.de/themen/AWNDMN,0,0,Taliban.html Und eigentlich müsste es dir doch der logische Verstand sagen, dass die Taliban wohl eher nicht kurz, bevor sie Kandahar eingenommen haben, vom Himmel gefallen sind.

Hier klaffen wieder einmal Lücken in deinem Wissen - im
Gegensatz zum Christentum gibt es nämlich im Islam keine
aktive Missionierung.

Ach deshalb die Verteilung des Korans durch die Salafisten. :wink:

Das Ergebnis heißt im Westen Indiens „Pakistan“, im Osten „Bangladesh“ und
„Indonesien“.

Du verwechselst offensichtlich Religion und Kultur. Nur weil
ein amerikanischer Taqwacore, ein saudischer Geschäftsmann und
ein indonesischer Fischer die gleiche Religion haben, sind sie
noch lange nicht Teil derselben Kultur.

Nein, aber ein Pakistaner und ein Bangladeshi und ein Hindu sind es. Denn weißt du, nur weil ein katholischer Flame und ein jüdischer Niederländer eine unterschiedliche Religion haben, sind sie noch lange nicht Teile unterschiedlicher Kulturen.

Nach Indonesien kam der Islam übrigens durch Kaufleute, nicht
durch Eroberung. Das Gleiche gilt auch für weite Teile
Westafrikas und der Sahelzone.

Freilich, überall wo der Islam durch „Kaufleute“ hinkam, verkaufte die einheimische Bevölkerung den nicht missionierenden Kaufleuten ihre Waren im Austausch gegen deren Religion. Ähnlich war es ja bei den spanischen Goldaufkäufern in Süd- und Mittelamerika.

Ganz abgesehen davon haben die Araber und die
Perser - von der Religion abgesehen - nicht mehr kulturelle
und geschichtliche Gemeinsamkeiten als Franzosen und Deutsche.

Nun, sehr viel von dem, was wir in Europa als arabisch
wahrnehmen - angefangen mit den Märchen aus 1001 Nacht -, ist
eigentlich persischer Herkunft. Das Kerngebiet des Nahen
Ostens war traditionell ein buntes Völkergemisch (der berühmte
Saladin war beispielsweise Kurde), so dass die
unterschiedlichsten Elemente zu einer eigenen und
beispielsweise von Saudi-Arabien oder Ägypten deutlich
unterscheidbaren Kultur verschmolzen sind.

Und Deutsche und Franzosen gehören eindeutig auch demselben -
mitteleuropäischen - Kulturkreis an.

Also möchtest du nun belegen, dass Araber und Perser der selben Kultur angehören oder dass sie unterschiedlichen Kulturen angehören? Deine Argumentation ist nicht so richtig stringent.

Und die Franzosen haben nicht nur zugesehen, als die Moslems
Wien zu erobern versuchten und die Bevölkerung des Wiener
Umlands zu Tode folterten, sondern sie sind sogar dem Reich im
Westen in den Rücken gefallen - statt gegen die Osmanen zu
demonstrieren wegen ihrer Aggression gegen das katholische
Brudervolk.

Kultur und Politik sind eben zwei verschiedene Paar Schuhe.

Ja, aber dann dürfen wir das auch den Arabern entgegenhalten, wenn sie sich mit den Persern und sonstigen Moslems blindlings in allen möglichen und unmöglichen Dingen nur wegen der gemeinsamen Religion gegen eingebildete gemeinsame Feinde solidarisieren.

Ich bestreite aber überhaupt nicht, dass es primär Araber waren.

Waren es nicht. Es waren hauptsächlich Berber.

„Es waren in erster Linie Araber bzw. Nordafrikaner“ (Zitat
Revenante - ich erfinde hier nichts)

Die Mauren waren mehrheitlich Berber:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mauren Und woher kamen die
Berber? Richtig - aus Nordafrika!
http://de.wikipedia.org/wiki/Berber

Wie auch immer: Es waren ausschließlich Moslems.

Die Spanier kehrten in ein Land zurück, das vor der maurischen
eine westgotische Oberschicht gehabt hat und eine ansonsten
hispanische Bevölkerung.

Wenn schon, dann eine iberische - so etwas wie spanisch gab es
damals noch nicht. Abgesehen davon, dass unzählige Völker
durch bzw. in das Gebiet gekommen sind - Kelten, Phönizier,
Römer, Vandalen, Byzantiner…

Die Volksbildung war in der spätrömischen Zeit abgeschlossen - sonst würden die Spanier, Katalanen, Galizier und Portugiesen heute keine romanischen Sprachen sprechen.

Es muss wirklich schrecklich sein, dass die Christen in punkto
Eroberungszügen auch nicht besser oder sogar noch schlimer
waren als die Muslime.

Das ist nur für dich schrecklich, weil nur du diesem Irrtum aufsitzt.

Weshalb sie dann auch kompromisslos alle Juden (die unter
muslimischer Herrschaft blühende Gemeinden unterhielten und
hohe Positionen erreichen konnten) vertrieben oder gleich
niedermetzelten.

Konsequent insofern, als die Juden damit als Kollaborateure
angesehen wurden.

Alles klar - jeder weitere Kommentar erübrigt sich.

War mir schon klar, dass das kommt. Wenn die Argumente ausgehen, wird halt eine mittelalterliche Falangistenkeule zurechtgeschnitzt. Du bildest dir jetzt bestimmt zu allem Überfluss auch noch ein, das Thema diskussionstaktisch geschickt auf die spanischen Juden ausgedehnt zu haben, gell? Welch erbärmlicher Stil. Jeder weitere Kommentar dazu ist in der Tat überflüssig.