Wulff-Anruf beim BILD-Chefredakteur

Hallo,

Warum? Bedeutet die Pressefreiheit gleich vollkommene
Rechtlosigkeit der Betroffenen, nur weil ein Journalist
Privatangelegenheiten veröffentlicht?

natürlich nicht aber für den Schutz der Privatsphäre einer Person des öffentlichen Lebens gelten andere Maßstäbe als für „normale“ Menschen.

Aber seine vorherige persönliche Einflussnahme zeugt nicht gerade von der Souveränität, die ich von einem BP erwarte.

Das ist allerdings war. Der hätte einfach sagen können, dass
der Kredit von einem Freund war, den er bereits hatte, bevor
er Mitglied irgendeiner Partei war und der schon reich war,
bevor er irgendein Amt inne hatte.

Es geht nicht um den Kredit an sich, sondern darum, daß ihm dieser zu besonderen und eben nicht marktgerechten Konditionen gegeben wurde und daß der Kreditgeber auch politisch-geschäftlichen Kontakt zu Wulff pflegte und eben nur nicht einen rein privaten.

Gruß
Christian

Was ist verwerflich daran, jemandem für eine geplante Tat strafrechtliche Konsequenzen anzudrohen?

nicht verwerflich, aber es wäre unverzeihlich dämlich von einem Bundespräsidenten einem Journalisten persönlich strafrechtliche Konsequenzen im Falle einer Berichterstattung an zu drohen.

Warum?

Weil er sich selbst und dem Amt dadurch sehr geschadet hat.
Einerseits spricht er von Freiheit und Toleranz und andererseits versucht er die freie Berichterstattung zu unterbinden.
Als Polit-Profi hätte er doch wissen müssen, dass diese Drohungen - so sie denn erfolgt sind - nicht geheim bleiben konnten und genau das Gegenteil von dem bewirken würden, was er eigentlich damit beabsichtigt hatte. Jetzt wird nämlich umso intensiver nach möglichen Verfehlungen geforscht. Und die Stimmung in der Bevölkerung und sogar bei seinen Parteifreunden wendet sich dadurch mittlerweile auch gegen ihn.

Bedeutet die Pressefreiheit gleich vollkommene
Rechtlosigkeit der Betroffenen, nur weil ein Journalist
Privatangelegenheiten veröffentlicht?

Nein, sicher nicht. Nur finde ich, diese Vorgehensweise war die dümmste, die ich mir vorstellen kann. Ein BP hat doch da ganz andere Möglichkeiten als unsereins.

Etwas anderes ist es für mich jedenfalls ersmal nicht, wenn
jemand von einem Freund einen Kredit bekommt.

Der BP oder ein MP ist aber nicht irgend jemand und eine Privatangelegenheit bleibt es nur, so lange die Gefälligkeit in keinem Zusammenhang mit dem Amt steht. Und wenn diesbezüglich berechtigte Zweifel bestehen, sollte auf jeden Fall darüber berichtet werden.

Ich kenne mich mit der Pressefreiheit nicht so aus, aber
sicher dürfen doch auch Journalisten nicht einfach mit dem
Verweis auf die Pressefreiheit in meine Wohnung eindringen
oder einfach mal meine Kontostände veröffentlichen.

Ich denke, Journalisten dürfen grundsätzlich auch Privates über Personen des öffentlichen Lebens berichten, ohne gleich mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen zu müssen.

Bei fehlerhafter Berichterstattung hätte er eine Richtigstellung ::veranlassen können oder bei strafrechtlicher Relevanz seine Anwälte ::beauftragen.

Na genau das kann man dem Journalisten doch auch schon mal
vorher sagen.

Klar, kann man. Wäre aber u. U. nicht ratsam. Siehe Folgen in diesem Fall!

Hallo,

Döpfner vom Springer-Verlag hat es ziemlich deutlich ausgedrückt (sinngemäß):
„Wer mit dem Bild-Aufzug hochfährt, kann genauso auch wieder mit ihm runter fahren“.

Das war schon Wulffs Fehler, den eigentlich die Kanzlerin hätte erkennen müssen: Wulff war seit seiner Zeit mit Bettina sehr stark durch „Homestorys“ mit der Bild verbandelt (man könnte jetzt sagen, schon da hat er aufs falsche Pferd gesetzt).

Wulffs Popularität bestand zu Ministerzeiten u.a. aus seinem öffentlich vorgeführtem Privatleben in Bild.
Der Mann hat nicht erkannt, dass sie ihn damit in der Hand haben (Scharping u.a. war auch so einer, der sich anschließend der Lächerlichkeit preisgeben musste).

Irgend ein Kicker oder Trainer hatte sich doch mal der Bild verweigert … und wurde gnadenlos niedergeschrieben.

In den Zeiten des Internet hat die Bild vielleicht ein bisschen an Macht verloren (siehe Guttenberg), aber wenn man sie mal gegen sich hat, wird es schwer.

Grüße
~

Hallo Christian,

Über die Anrufe haben nicht die Zeitungen der Springer-Gruppe berichtet, sondern u.a. die Süddeutsche Zeitung, der Tagesspiegel und die Frankfurter Allgemeine.

Die haben also Zugriff auf die Mailbox von Dieckmann?
Das war doch lanciert. Genau wie die Zurückhaltung von Bild über fast den ganzen Montag. Lief doch alles von selber…

Es bedarf keiner Verschwörungstheorien, nur der Frage, wer fühlte sich tatsächlich plötzlich so angepi…t, das fast Durchgestandene nach den Ferien erst so richtig anzuheizen?

Grüße
~

Hallo,

egal, was man darüber mutmaßt, warum wann was in der Presse war: es hat sich so abgespielt und das ist das einzige, was die Menschen interessieren sollte.

Verlierer sind wir alle: die Bürger, die Politiker und letztlich auch Deutschland. Wir sind der Bananenrepublik wieder einen Schritt näher gekommen und sollten uns zukünftig genau überlegen, auf wen wir mit dem Finger zeigen.

Gruß
Christian

Hallo,

der Typ zieht anscheinend einen ganz langen roten Faden mit seinem Verhalten. Wie nennt man nochmal einen Mitarbeiter oder Kollegen, der in erster Linie darauf aus ist für sich selbst möglichst viele Vorteile ohne viel Arbeit zu bekommen?

Im Grunde ist es egal - als Bundespräsident ist er erledigt und in der freien Wirtschaft viel besser aufgehoben. Da fällt das Verhalten nicht so auf wie im Rampenlicht seines Amtes.

Was viel brennender interessiert ist die Frage warum so ein Hund einen lebenslangen Ehrensold erhalten soll.

Viele Grüße

Hallo,

ich glaube da hast Du etwa ganz gewaltig missverstanden. Es geht hier nicht um strafrechtlich verfolgbare Taten (leider muss man hier in der Mehrzahl sprechen), sondern um seine allgemeine Haltung. Sie spiegelt im Grunde genommen das wieder, was fast alle Menschen in hohen Positionen genießen: mitnehmen was geht, weltfremdes Leben und eine kaum zu toppende Arroganz gegenüber das Volk, die diese Privilegien nicht genießen.

Er braucht im Prinzip nichts zu bezahlen - Wagen, Essen, Reisen, Kleidung. Das kommt einem Musiker auf Tour oder einen Schauspieler gleich - nur das hier JEDER durch seine Steuerzahlungen mitfinanziert.

Er stellt sich auf eine arrogante Weise über den „normalen“ Bürger, in dem er seine Position ausnutzt um an Kredite mit Zinssätze im homöopathischen Bereich abzuschließen und missachtet die Pressefreiheit.Hier geht es aber nicht um eine Frau Blum, sondern um den Bundespräsidenten, von dem man eine gewisse Sauberkeit und Souveränität erwarten möchte - aber das passt ins Bild der gesammelten Pappnasen: Guttenberg, Schröder, Westerwelle, Rösler & Co. Die Zeit des Geistes und der Moral ist eben vorbei.

Wie nennt man nochmal einen Mitarbeiter oder
Kollegen, der in erster Linie darauf aus ist für sich selbst
möglichst viele Vorteile ohne viel Arbeit zu bekommen?

Stromberg!

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article1379488…

Kameradenschwein paßt da genau.

Döpfner vom Springer-Verlag hat es ziemlich deutlich
ausgedrückt (sinngemäß):
„Wer mit dem Bild-Aufzug hochfährt, kann genauso auch wieder
mit ihm runter fahren“.

Genau das war bei Guttenberg so. Erst hochgejubelt und dann später niedergemacht.

Hallo,

egal, was man darüber mutmaßt, warum wann was in der Presse
war: es hat sich so abgespielt und das ist das einzige, was
die Menschen interessieren sollte.

Genau das empfinde ich nicht so.
Da wurde von Wulff hinter den Kulissen gemauschelt mit Freunden, „Freunden“, Banken, Unternehmern und Unternehmen.
Dass das in D so ist, würde sich sicher auch in meinem 6000-Seelen-Ort nicht absolut von der Hand weisen lassen.

In diesem Politskandal kam der Angriff aber fast ausschließlich von Seiten der Presse. Die Parteien hielten sich, und das ist mein Eindruck heute auch noch, erstaunlich bedeckt.

Verlierer sind wir alle: die Bürger, die Politiker und
letztlich auch Deutschland. Wir sind der Bananenrepublik
wieder einen Schritt näher gekommen und sollten uns zukünftig
genau überlegen, auf wen wir mit dem Finger zeigen.

Wie war das mit der 4. Gewalt in demokratischen Staaten?
Wir haben wohl mit dem Internet auch eine fünfte (denen wir jeweils kritisch gegenüberstehen dürfen).

Grüße
~

Hi, Scotty,

Genau das war bei Guttenberg so. Erst hochgejubelt und dann
später niedergemacht.

Das stimmt nicht so ganz. Bild hat ihm noch gaaaanz lange die Stange gehalten und ich denke, für ein paar Homestorys mit Steffi wird er ganz schnell zurück kommen dürfen.

Da werden wir geholfen :wink:

Grüße
~

Hallo,

Was ist verwerflich daran, jemandem für eine geplante Tat strafrechtliche Konsequenzen anzudrohen?

nicht verwerflich, aber es wäre unverzeihlich dämlich von einem Bundespräsidenten einem Journalisten persönlich strafrechtliche Konsequenzen im Falle einer Berichterstattung anzudrohen.

Naja, den genauen Inhalt der Drohung kennen wir noch nicht. Da wäre es müßig darüber zu diskutieren, was da für Drohungen ausgesprochen wurden.

Warum?

Weil er sich selbst und dem Amt dadurch sehr geschadet hat.
Einerseits spricht er von Freiheit und Toleranz und andererseits versucht er die freie Berichterstattung zu unterbinden.

Das ist für mich aber kein Widerspruch. Freiheit und Toleranz bedeuten doch nicht Rechtlosigkeit und Beliebigkeit. Meine persönliche Freiheit endet doch regelmäßig da, wo ich die Freiheit anderer einschränke.

Als Polit-Profi hätte er doch wissen müssen, dass diese Drohungen - so sie denn erfolgt sind

Genau, deswegen sollte darüber bisher noch nicht weiter diskutiert werden

  • nicht geheim bleiben. Und die Stimmung in der Bevölkerung und sogar bei seinen Parteifreunden

Freund - Feind - Parteifreund fällt mir dazu ein ;o)

wendet sich dadurch mittlerweile auch gegen ihn.

Das ist in der Tat ein Punkt über den mal nachgedacht werden sollte. Aus nichts heraus gelingt es hier „der Presse“ eine solche Stimmung zu erzeugen.

Bedeutet die Pressefreiheit gleich vollkommene Rechtlosigkeit der Betroffenen, nur weil ein Journalist Privatangelegenheiten veröffentlicht?

Nein, sicher nicht. Nur finde ich, diese Vorgehensweise war die dümmste, die ich mir vorstellen kann. Ein BP hat doch da ganz andere Möglichkeiten als unsereins.

Geht es jetzt um den Kredit oder die Veröffentlichungen? Und welche besonderen Möglichkeiten hätte ein BP da?

Etwas anderes ist es für mich jedenfalls ersmal nicht, wenn jemand von einem Freund einen Kredit bekommt.

Der BP oder ein MP ist aber nicht irgend jemand und eine Privatangelegenheit bleibt es nur, so lange die Gefälligkeit in keinem Zusammenhang mit dem Amt steht.

Wurde dieser Zusammenhang bisher auch nur hergestellt, geschweige den irgendwie erhärtet oder gar bewiesen?
Nö, deswegen musste wohl jetzt auch was Neues her.

Und wenn diesbezüglich berechtigte Zweifel bestehen, sollte auf jeden Fall darüber berichtet werden.

Klar, wenn ein Unternehmer, der bisher in keinerlei persönlichen Beziehung zum MP oder einem anderen Politiker steht, Vorteile gewährt, dann ist dem so. Das sehe ich in diesem Fall eben nicht. Diesen Freund gab es schon vor irgendwelchen wichtigen politischen Ämtern. Der musste sich also keine Freundschaft oder irgendwelchen Gefälligkeiten erkaufen.
Ich empfehle da jedem sich mal mit der Biografie des BP zu beschäftigen. Ich denke, dass da die Bezeichnung als väterlichen Freund dem einen oder anderem doch noch etwas klarer wird bzw. überhaupt erst verständlich. Und nur weil er jetzt MP war, hätte er doch diese Unterstützung nicht ablehnen müssen? Falls ein Gesetz etwas anderes dazu sagt, ist das natürlich anders.

Ich kenne mich mit der Pressefreiheit nicht so aus, aber sicher dürfen doch auch Journalisten nicht einfach mit dem Verweis auf die Pressefreiheit in meine Wohnung eindringen oder einfach mal meine Kontostände veröffentlichen.

Ich denke, Journalisten dürfen grundsätzlich auch Privates über Personen des öffentlichen Lebens berichten, ohne gleich mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen zu müssen.

Ich denke, dass dies so allgemein nicht zutrifft. Es sollte schon ein berechtigtes Interesse vorliegen müssen. Und das sehe ich in diesem Fall nicht. Ist aber eine rein persönliche Meinung. Und natürlich hätte der BP auch über eine solche Übertretung großzügig hinwegsehen können. Das wäre in der Tat souveräner gewesen. Aber vielleicht hilft auch hier ein Blick in die Biografie und die Beziehung zum Kreditgeber, um zumindest die Reaktion nachvollziehen zu können.

Bei fehlerhafter Berichterstattung hätte er eine Richtigstellung veranlassen können oder bei strafrechtlicher Relevanz seine Anwälte beauftragen.

Na genau das kann man dem Journalisten doch auch schon mal vorher sagen.

Klar, kann man. Wäre aber u. U. nicht ratsam. Siehe Folgen in diesem Fall!

Naja, man könnte diese Folgen auch gerade als Grund für einen solchen Versuch heranziehen. Das hat der wohl absolut korrekt so vorausgesehen.
Hier wird aus einer reinen Privatangelegenheit ein Popanz aufgeblasen. Genau das wollte er vieleicht verhindern.

Na wie auch immer der nächste BP wird dann wohl ein geschlechtsloses Wesen ohne Freunde sein und bisher im Leben noch gar nichts gemacht haben dürfen, damit es nicht in Gefahr gerät, dass wegen nichts eine Riesenwelle gemacht wird.

Grüße

Stromberg :smiley: Super, genau das ist er, nur nicht so witzig, eher eine Lachnummer!

Ein Bundespräsident, der eines unserer wichtigsten Grundgesetzte nicht achtet, sollte sofort aus dem Amt. Ich kann nicht verstehen, wie Wulff tatsächlich nicht den Platz räumen will und immer noch kein Kommentar abgibt. Der wird das aussitzen und schweigen…befürchte ich!

Ich möchte von diesem Mann nicht mehr repräsentiert werden…

Mal was Grundsätzliches
…, weil scheinbar nicht klar ist für manche, wo der Unterschied zwischen Normalbürger und Privatrecht versus Promis und Presserecht liegt.

Von Normalbürgern kann ich zum Beispiel kein Foto veröffentlichen ohne dessen vorherige Einwilligung, bei Promis dagegen schon, ohne sie
zuvor fragen zu müssen. Genauso ist es mit dem Privatrecht eines Bundespräsidenten, das man in den Medien selbstverständlich öffentlich machen darf und auch sollte, sofern irgendwelches Interesse des Volkes daran besteht, wobei die Medien sich ja als Sprachrohr der öffentlichen Meinungsbildung und Diskussionen verstehen.

Ich zitier mal was Grundsätzliches zum Presserecht nach Dr. Emil Kroher: „In der Demokratie verfügt die Presse über eine große Macht. Die Regierenden sind auf sie angewiesen…“ Dr. Emil Kroher war Leiter der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit im Jahre 1971. Und weiter Dr. Emil Kroher zitiert: „Wer mitwirken will, muss die Wirkungen und Institutionen und Mächte kennen, die in unser Leben eingreifen. Nur so kann blinde Ohnmacht in verantwortliche Mitgestaltung verwandelt werden.“

Dr. Emil Kroher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, wusste aber 1971 noch gar nichts über die neue Möglichkeit einer Meinungsbildung im Internet.

CJW

wobei der hier genannte Herr Rau allerdings auch mal
Bundespräsident war.

was erstaunlich genug ist. Allerdings waren andere seinerzeit
deutlich tiefer im Sumpf als er.

Ohne nun Bruder Johannes in Schutz nehmen zu wollen - aber bei der Flugaffäre ging es darum, dass Mitglieder der nordrhein-westfälischen Landesregierung (darunter der Ministerpräsident Rau) die Flugbereitschaft der WestLB genutzt hatten. Nicht für Privat flüge, versteht sich; und die WestLB war damals Anstalt des öffentlichen Rechts, das Land NRW de facto Eigentümer.

Das ist nicht ganz vergleichbar mit der Geschäftsbeziehung zwischen einem Ministerpräsidenten und einem privaten Unternehmer, der diesem einen Privatkredit zu Sonderkonditionen gibt. Nichtsdestotrotz kritikwürdig, und kritisiert wurde das ja auch, bzw. da wurde der Rücktritt Raus als Bundespräsident gefordert, mit dieser Begründung:

„Es ist tragisch, dass Deutschland in dieser schwierigen Zeit keinen unbefangenen Bundespräsidenten hat, der seine Stimme mit Autorität erheben kann.“ - von keinem anderen als Herrn Wulff am 30.01.2000 in der Berliner Zeitung. Da sieht man mal, welch strenge moralischen Maßstäbe Herr Wulff an das Amt des Bundespräsidenten anlegt …

Wie abgebrüht der Kerl ist. Zeigt sich heute abend wieder im Fernsehen mit seiner Märchenstunde. Warum tritt er nicht endlich ab? Verbietet das seine Alte die im Schloss wohnen bleiben will???

Naja, den genauen Inhalt der Drohung kennen wir noch nicht. Da
wäre es müßig darüber zu diskutieren, was da für Drohungen
ausgesprochen wurden.

Das soll doch schon teilweise veröffentlicht worden sein. Aber um den genauen Wortlaut der Drohung geht es doch gar nicht.
Dass er durch persönliche Einflussnahme über die Presse die Berichterstattung verhindern wollte, war ungeschickt und dumm.
Dass das ein großer Fehler war, wird er wohl heute selbst eingestehen.
Nur du scheinst der einzige zu sein, der das nicht so sieht.

Als Polit-Profi hätte er doch wissen müssen, dass diese Drohungen - so sie denn erfolgt sind

Genau, deswegen sollte darüber bisher noch nicht weiter
diskutiert werden

Da das so gut wie sicher ist, denke ich, darf darüber auch diskutiert werden. Oder glaubst du, jemand der lügt, liefert auch gleich dafür den Beweis auf Mailbox?

  • nicht geheim bleiben. Und die Stimmung in der Bevölkerung und sogar bei seinen Parteifreunden

Freund - Feind - Parteifreund fällt mir dazu ein ;o)

Auch seine größten „Feinde“ in der eigenen Partei würden doch von seinem Rücktritt nicht profitieren. Im Gegenteil, sie waren doch froh, dass er auf den BP-Posten abgeschoben werden konnte. Durch seine Vorgehensweise hat er aber nicht nur sich selbst, sondern auch der Kanzlerin und der Partei geschadet.

Bedeutet die Pressefreiheit gleich vollkommene Rechtlosigkeit der Betroffenen, nur weil ein Journalist Privatangelegenheiten veröffentlicht?

Nein, sicher nicht. Nur finde ich, diese Vorgehensweise war die dümmste, die ich mir vorstellen kann. Ein BP hat doch da ganz andere Möglichkeiten als unsereins.

Geht es jetzt um den Kredit oder die Veröffentlichungen? Und
welche besonderen Möglichkeiten hätte ein BP da?

Um beides.
Den Kredit hätte er doch als angesehener Politiker und Bezieher eines hohen und sicheren Einkommens auch von einer Bank bekommen können. Hat er ja jetzt auch und zu angeblich besseren Konditionen, als die weniger prominenten Kreditnehmer.
Und wenn er unbedingt meint, die Berichterstattung verhindern zu müssen und zu können, hätte er dies ganz diskret allein seinen Mitarbeitern überlassen sollen, mit dem Hinweis, dass das Amt des BP nicht beschädigt werden darf.

Und nur weil erjetzt MP war, hätte er doch diese Unterstützung nicht :ablehnen müssen? Falls ein Gesetz etwas anderes dazu sagt, ist das
natürlich anders.

Von einem hohen Amtsträger erwarte ich nicht nur, dass er sich an bestehende Gesetze hält, sondern auch, dass er nicht allzu naiv, unbedacht, dumm oder ungeschickt handelt.

Hi Wolfgang,

Die Anschuldigungen etwa der Vorteilsnahme sind keineswegs
diffus und hätten einem gewöhnlichen Behördenmitarbeiter oder
dem Einkäufer eines ordentlich geführten Unternehmens längst
das berufliche Genick gebrochen.

Ich bin kein Jurist, aber wenn ich §331StGB richtig verstehe, gehört doch zum Straftatbestand der Vorteilsannahme, dass der Amtsträger den Vorteil für die Dienstausübung annimmt. Welche dienstliche Gegenleistung soll denn Christian Wulff Deiner Ansicht nach für den Vorteil (zinsloser oder günstiger Kredit) gewährt haben?

Da will der Bundespräsident freie Berichterstattung
beeinflussen oder verhindern und Du findest das nicht schlimm?

Ja. Die freie Berichterstattung betraf sein Privatleben vor seiner Zeit als Bundespräsident. Und er hat, nach allem was ich bisher darüber weiß, dabei keine illegalen Mittel eingesetzt. Und ich glaube auch nicht, dass das verfassungswidrig ist.

Für das
Treiben dieses Mannes, der immerhin unser Land und uns alle
repräsentieren soll, müssten wir uns schämen, sollte er weiter
im Amt bleiben.

Wenn ich den Begriff Vorteilsnahme mal nicht streng juristisch nehme sondern umgangssprachlich, habe ich fast den Eindruck, dass wir in einer Republik der Vorteilsnehmer und -geber leben. Nur zwei Beispiele:
Bei der Vergabe lukrativer Wohnungen und Jobs spielen persönliche Beziehungen (das berühmte Vitamin B) oft eine entscheidende Rolle.
Erst kürzlich teilte mir mein Autoversicherer mit, dass man mir selbstverständlich einen günstigeren Tarif anbieten könne, wenn ich ein Haus oder ein Arbeitsplätzchen im öffentlichen Dienst hätte.

Gruß, Martin

Hallo,

Erst kürzlich teilte mir mein Autoversicherer mit, dass man
mir selbstverständlich einen günstigeren Tarif anbieten könne,
wenn ich ein Haus oder ein Arbeitsplätzchen im öffentlichen
Dienst hätte.

das hat nichts damit zu tun, daß man den öffentlichen Dienst bevorzugt, sondern daß dort das Risiko niedriger ist, Schäden begleichen zu müssen.

Gruß
Christian