Geschichtsschreibung in der Bibel

Hallo,

insbesondere die Bücher Könige und Chronik beinhalten die Geschichtsschreibung des jüdischen Volkes, natürlich auch in Bezug auf seinen Gott.

Das Christentum begründet sich auf den Erlösertod Jesu, erkennt zwar Gott als seinen Vater, hat aber überhaupt nichts mit der Geschichte der Juden zu tun, wenn man mal von den Prophezeiungen über das Erscheinen des Messias absieht.

Ich habe mich in letzter Zeit etwas mit den Geschichtsbüchern beschäftigt und kann inzwischen verstehen, warum die Juden auf einen tatsächlichen König und nicht auf einen nur ideellen Führer warten.

Das Geschichtsbewußtsein wird im Christentum kaum beachtet. Das ist zwar verständlich, weil dadurch Jesus als Erlöser in Frage gestellt wird. Aber…

…warum stehen die Geschichtsbücher denn überhaupt in der Bibel?

Gruß Steffi

Hallo,

Hallo Steffi

Das Christentum begründet sich auf den Erlösertod Jesu,
erkennt zwar Gott als seinen Vater, hat aber überhaupt nichts
mit der Geschichte der Juden zu tun, wenn man mal von den
Prophezeiungen über das Erscheinen des Messias absieht.

Und dazu auch vom Glauben, dass der Gott des jüdischen Volkes sich bei ebendieser Geschichte offenbart hat und dass das Volk Israel bis zu Christus das einzige Volk Gottes ist, genauso wie nachher die Kirche

Ich habe mich in letzter Zeit etwas mit den Geschichtsbüchern
beschäftigt und kann inzwischen verstehen, warum die Juden auf
einen tatsächlichen König und nicht auf einen nur ideellen
Führer warten.

Es hat im Judentum meines Wissens alle drei Strömungen gegeben: solche, die an einen überirdischen, solche, die an einen göttlich-menschlichen und solche, die nur an einen menschlichen Befreier geglaubt haben.

Das Geschichtsbewußtsein wird im Christentum kaum beachtet.

Es ist zentral, weil das Christentum eine Art der Offenbarungsreligion ist, genau wie das Judentum eine andere Art. Man sagt, die Ereignisse seien in der irdischen Geschichte geschehen, also haben sich Himmel und Erde berührt. Wieso soll das kaum beachtet werden bzw. sprichst du dem Christentum ab, dass es sich als Offenbarungsglaube bezeichne? Das tut es doch.

Das ist zwar verständlich, weil dadurch Jesus als Erlöser in
Frage gestellt wird. Aber…

Jesus wird dadurch als Erlöser nicht in Frage gestellt.

…warum stehen die Geschichtsbücher denn überhaupt in der
Bibel?

weil das Heilsgeschehen genau bei diesem Volk ersichtlich wurde. Auch die Geschichten in den Geschichtsbüchern sind glaubensrelevant, wenn auch nicht für alle in gleicher Art; z. B. sind sie für Juden, die auch Christen werden, identitätsstiftend, dagegen für Christen mit heidnischen Vorfahren wie die meisten von uns nur beispielhaft, aber immerhin halten wir das darin Enthaltene für wahrheitsträchtig.

Gruß Steffi

Gruss
Mike

Ich habe mich in letzter Zeit etwas mit den Geschichtsbüchern
beschäftigt und kann inzwischen verstehen, warum die Juden auf
einen tatsächlichen König und nicht auf einen nur ideellen
Führer warten.

Das Geschichtsbewußtsein wird im Christentum kaum beachtet.
Das ist zwar verständlich, weil dadurch Jesus als Erlöser in
Frage gestellt wird. Aber…

…warum stehen die Geschichtsbücher denn überhaupt in der
Bibel?

Liebe Steffi,

Die Messias-Vorstellungen im Judentum sind durchaus unterschiedlich gewesen: Einige Gruppen erwarteten einen königlichen Messias aus dem Hause David, der Israel von der Besetzung durch jegliche fremde Mach befreien werde.
Andere warteten auf einen priesterlichen Messias aus der Nachkommenschaft des Aaron, wieder andere erwarteten einen prophetischen Messias in der Nachfolge ds Mose.
Diese beiden letzten Vorstellungen waren nicht s häufig und nicht so virulent wie die politische Hoffnung aber vorhanden waren sie durchaus und waren auch eine Konkurrenz zu der politischen Vorstellung.

Das Geschichtsbewußtsein wird im Christentum kaum beachtet.

Das halte ich für etwas kühne Behauptung angesichts der Flut von Büchern zum eben Jesu, zur Kirchengeschichte, zur Entwicklung des Glaubens.
Das Christentum ist nicht nur eine Offenbarungsreligion wie Mike ganz richtig schreibt, sondern - ebenso wie das Judentum - eine eminent geschichtlich denkende Bewegung Denn das Entscheidende im Christentum ist, dass Jesus von Nazareth eine geschichtliche Gestalt ar und nicht ein Mythos.

Später mehr; ich werde gerade weggerufen.

Gruß - Rolf

Ergänzung
…warum stehen die Geschichtsbücher denn überhaupt in der Bibel?

Tach Steffi,

in der Bibel stehen diese Bücher, weil die Kirche den Tanach als Bestandteil ihres Heiligen Buchs übernommen hat.
(Tanach ist ein Kunstwort und zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben von
Thora - 5 Bücher Mose
Nebiim - Propheten = Geschichts- und Prophetenbücher
Ketubim - Schriften = Poetische und Lehrbücher)

Und dass die ersten Christen den tatach als ihr heiliges Buch betrachtet und benutzt haben, ist am Tage. Ein anderes hatten sie nicht.

Gruß - Rolf

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BS"D

Die Messias-Vorstellungen im Judentum sind durchaus
unterschiedlich gewesen: Einige Gruppen …
Andere warteten … wieder andere erwarteten

Du solltest hier aufpassen, dass aus verschiedenen Schwerpunkten nun nicht verschiedene Vorstellungen werden. So ist richtig, dass sich diese drei Ansichten finden, allerdings nie in abgrenzender Form. Gerade auch die Auseinandersetzungen um Bar Kochbei zeigen das.

Gruss,
Eli

Überlieferung erfüllt wissensch. Anspruch nicht
Hallo, Steffi

Die verschiedenen Überlieferungen können die wissenschaftlichen Ansprüche an historische Quellen nicht
erfüllen. Deshalb ist u. a. Jesus keine historische Person.

„… Auch wenn wir gemeinhin glauben, durch die Berichte des Neuen Testamentes ausführlich unterrichtet
zu sein, so müssen wir uns zunächst doch klar machen, dass trotz der Fülle der Überlieferung, die
historische Gestalt des Jesus von Nazaret kaum mehr zu fassen ist…“
http://www.joerg-sieger.de/einleit/nt/02evan/nt_e2.htm

Das ändert jedoch nichts am religiösen Wert dieser Überlieferungen.

Gruss
Adam

Anspruchsloses
Hi Sanctus Rolfus i.R.,

wie oft muß dir der Nonsense solcher Schlußfolgerung

Deshalb ist u. a. Jesus keine historische Person.

denn nun noch klargemacht werden?

Rolf hat sich darüber mit dir nicht nur einmal beschäftigt:
/t/zwei-jesus-kinder/4489249/17
Daß du auf so etwas keine Antwort weißt, zumindest nicht gibst, ist man indes gewohnt.

Daß Rolf die Frage des hiesigen U.P. bereits ausgiebig beantwortet hat, muß ebenfalls nicht schon wieder für dich das Signal sein, Universalignoranz unter Beweis zu stellen, indem du, wie man es von dir gewohnt ist, die Begabung hast, zu jedweglichem Stichwort IRGENDEINEN x-beliebigen Link im Netz zu finden.

Daß du ausgerechnet Jörg Sieger erwischt hast bei deinem googeln, erhöht nur die Peinlichkeit. Zumal du offenbar das Zitat von ihm noch nichtmal verstanden hast, da du es zur Stützung deiner angelesenen „These“ benutzen zu können meinst.

Selbst zum googeln braucht man Verstand. Wenn das der Fall wäre, würde man es als Informationsverschmutzung werten müssen. So aber kann man nur mal wieder den Kopf schütteln.

Gruß

Metapher

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Moin Metapher,

Universalignoranz

da schlägt man doch vor Vergnügen mit der Hand auf das Lesepult!

Gruß - Rolf

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Was erfüllt was nicht?

Die verschiedenen Überlieferungen können die wissenschaftlichen Ansprüche an historische Quellen nicht erfüllen. Deshalb ist u. a. Jesus keine historische Person.

Das ist ein typisches „non sequitur“.
Ich sehe kein Wasser auf der Straße. Darum hat es im Juli letzten Jahres nicht geregnet.“

Wir können sagen: „Wäre damals so Geschichte geschrieben worden wie heute, und jeder noch so kleine Furz so akribisch von irgendwelchen Spinnern auf YouTube dokumentiert worden wie es im 21. JH der Fall ist, würde man sicher auch einen Clip über Jesus finden, von dem wir allerdings nicht wüßten ob es eine Inszenierung oder Realität war.“ - naja, und dass es damals die Zivilisation herzlich wenig interessiert hat, ob ein Spinner in irgend einer hinterwäldlerischen Provinz mit einem Dutzend Bettler paar Jahre lang irgendwelche Zauberei betrieben hat, denn von solchen Leuten gab es Hunderte.

trotz der Fülle der Überlieferung, die historische Gestalt des Jesus von Nazaret kaum mehr zu fassen ist…

Heißt im Klartext: es wurde viel gesprochen und geschrieben: aber all das ist kein historischer Beweis.
NICHT: „Das ist der historische Nichtexistenz-Beweis.“

Auch als Christ gestehe ich ein, dass für die historische Person Jesus nicht hinreichend Beweise vorhanden sind.
Einen historischen Nichtexistenz-Beweis würde ich jedoch gerne mal sehen.
Bis dahin sollen Leute mit „historisch nicht existent“ mal ruhig sitzen bleiben.

Gruss,
Michael

Hallo Rolf,

Diese beiden letzten Vorstellungen waren nicht so häufig und
nicht so virulent wie die politische …

Genau das finde ich aufgrund der Geschichte des Volkes verständlich. Randströmungen gibt es immer.

Das Geschichtsbewußtsein wird im Christentum kaum beachtet.

Das halte ich für etwas kühne Behauptung angesichts der Flut
von Büchern zum eben Jesu, zur Kirchengeschichte, zur
Entwicklung des Glaubens.

Nun ich meinte nicht Bücher und Studium, sondern das „einfache Volk“. Wer sich nicht dafür interessiert, erfährt eigentlich nichts darüber, weil diese historischen Grundlagen und das Verständnis dafür nicht allgemein vermittelt werden. Warum nicht?

Fortsetzung s.u.

…warum stehen die Geschichtsbücher denn überhaupt in der Bibel?

Ein anderes hatten sie nicht.

Das erklärt’s!
Die historischen Wurzeln eben.

Danke
Steffi

Hallo Mike,

Und dazu auch vom Glauben, dass der Gott des jüdischen Volkes
sich bei ebendieser Geschichte offenbart hat …

Ja eben, sich dem jüdischen Volk offenbart hat. Und nicht den Christen, die es ja derzeit noch nicht gab.

Das Geschichtsbewußtsein wird im Christentum kaum beachtet.

… das Christentum eine Art der Offenbarungsreligion ist,
genau wie das Judentum eine andere Art.

Das verstehe ich, …

Man sagt, die Ereignisse seien in der irdischen
Geschichte geschehen, also haben sich Himmel und Erde berührt.

… aber das ist mir zu hoch.

Wieso soll das kaum beachtet werden…

weil es dem Volk z.B. im Religionsunterricht, Konfirmandenunterricht u.a. nicht vermittelt wird.

bzw. sprichst du dem Christentum ab, dass es sich als
Offenbarungsglaube bezeichne?

Das spreche ich doch gar nicht ab. Oder worin liest du das?

Das ist zwar verständlich, weil dadurch Jesus als Erlöser in
Frage gestellt wird. Aber…

Jesus wird dadurch als Erlöser nicht in Frage gestellt.

Ja gut, es kommt auf den Betrachtungsstandpunkt an.
Für Christen sicher nicht, aber für Juden schon und für andere wohl auch.

…warum stehen die Geschichtsbücher denn überhaupt in der Bibel?

weil das Heilsgeschehen genau bei diesem Volk ersichtlich wurde.

Womit ich wieder auf das Ausgangsthema stoße.
Das Heilsgeschehen geschieht zwischen Gott und den Juden. Was hat das mit den Christen zu tun, für die Jesu Tod das zentrale Thema ist?

Gruß Steffi

historisch denken
Hi Steffi,

weil diese historischen Grundlagen und das
Verständnis dafür nicht allgemein vermittelt werden.
Warum nicht?

ich will Rolf nicht vorgreifen, aber ich bin sicher, daß wir darin eh d’accord sind:

  1. ist es enorme intellektuelle Anstrengung, überhaupt historisch zu denken. Das siehst du selbst in diesem Brett in Haufen von Beispielen - speziell, wenn es um die Bewertung von Mythen geht. Und der Kreationismus ist ja das Paradebeispiel für die völlige Unfähigkeit, Historizität mitzudenken

  2. gehört zum historischen Denken eine Menge an Lernen und Wissen. Und dieses Wissen haben die „Vermittler“ in den Gemeinden selten. Unser Rolf oder der oben zitierte Jörg Sieger sind hervorragende Ausnahmen, und keineswegs der Standard

  3. bedeutet es für den nicht ausgebildeten Laien (in allen Religionen!) eine nicht zu bewältigende Schere, die unmittelbare Gläubigkeit zu erhalten und zu leben und zugleich alles sein religiöses Wissen, und sei es noch so spärlich, im historischen Kontext zu relativieren.

Gruß

Metapher

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Hi Steffi,

weil diese historischen Grundlagen und das
Verständnis dafür nicht allgemein vermittelt werden.
Warum nicht?

ich will Rolf nicht vorgreifen, aber ich bin sicher, daß wir
darin eh d’accord sind:

Ja eben, was soll ich dem noch hinzufügen?
Außer dem einen, dass ich im Religions- und Komnfirmandenunterricht immer versucht habe, eben diese historische Dimension auch zu vermitteln.

Gruß - Rolf

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Hallo Mike,

Hallo Steffi

Und dazu auch vom Glauben, dass der Gott des jüdischen Volkes
sich bei ebendieser Geschichte offenbart hat …

Ja eben, sich dem jüdischen Volk offenbart hat. Und nicht den
Christen, die es ja derzeit noch nicht gab.

Wie man’s nimmt. Ein Christ, der die Ereignisse versteht, kann auch eine Offenbarung durch ebendiese Geschichte mitbekommen, die mit den Juden passierte.

Man sagt, die Ereignisse seien in der irdischen
Geschichte geschehen, also haben sich Himmel und Erde berührt.

… aber das ist mir zu hoch.

Gott habe Sich den Menschen geoffenbart, indem Er ihnen immer näher gekommen sei, bzw. indem der Mächtige immer näher zu den Ohnmächtigen herabstieg und dann noch ohnmächtiger wurde als sie selbst.

Wieso soll das kaum beachtet werden…

weil es dem Volk z.B. im Religionsunterricht,
Konfirmandenunterricht u.a. nicht vermittelt wird.

Es wird gesagt, dass das Christentum eine Offenbarungsreligion ist, d. h. auf geschichtliche Ereignisse aufbaut, dass es eine Heilsgeschichte gibt, dass Gott Sich klein gemacht habe, dass die Bibel des Alten und des Neuen Bundes Heilige Schrift sei, und auf Anfrage wird das jeweils auch vertieft.

bzw. sprichst du dem Christentum ab, dass es sich als
Offenbarungsglaube bezeichne?

Das spreche ich doch gar nicht ab. Oder worin liest du das?

Darin, dass das Christentum angeblich Dinge in seiner Heiligen Schrift habe, die es nicht betreffen. Die Geschichte, die am jüdischen Volk geschehen ist, betrifft die Nachgeborenen aber sehr wohl, erstens weil das Volk Gottes in der Kirche fortgesetzt wird (und zugleich auch als Volk Israel fortbesteht), zweitens weil man in diesen Geschichten eigene Geschichten wiederfinden kann und drittens weil man darin Dinge über Gott und die Beschaffenheit des Menschen vernehmen kann.

Das ist zwar verständlich, weil dadurch Jesus als Erlöser in
Frage gestellt wird. Aber…

Jesus wird dadurch als Erlöser nicht in Frage gestellt.

Ja gut, es kommt auf den Betrachtungsstandpunkt an.
Für Christen sicher nicht, aber für Juden schon und für andere
wohl auch.

Schwer vorstellbar, dass die jüdischen Geschichtsbücher gegen die Plausibilität von Jesus sprechen sollen, sei es bei Juden, sei es bei anderen; in Bezug auf die Juden ist anzumerken, dass es immerhin möglich ist, aber nicht naheliegend, sondern eher mit Aufwand hineinzulesen, bspw. indem man strikte von einem rein irdischen König ausgeht, der da kommen soll, aber dann hat man schon die Schwierigkeit, dass doch auch die historischen Könige zunächst von Propheten gesalbt sein mussten und mit Priestern regierten.

…warum stehen die Geschichtsbücher denn überhaupt in der Bibel?

weil das Heilsgeschehen genau bei diesem Volk ersichtlich wurde.

Womit ich wieder auf das Ausgangsthema stoße.
Das Heilsgeschehen geschieht zwischen Gott und den Juden.

Zunächst geschah es da, es bezog sich aber bereits damals auf Gott und alle Menschen guten Willens. Gab Gott Sich zunächst nur einigen zu erkennen, so forderte Er doch, dass alle den wenigen glauben sollten. Liess Gott zunächst das alte Volk Israel Opfer und bestimmte vorgeschriebene Taten für Sich vollbringen, so gab er doch bereits in jener Zeit deutlich zu erkennen, dass das Ihm weniger wichtig sei als eine Zuwendung der Herzenn aller Menschen guten Willens. Wandte Er sich in seiner Offenbarung zunächst an einen Mann namens Mose, der Jude war, so war doch der Inhalt der Offenbarung auf das Naturrecht gestützt, das für alle Völker gelten solle.

Was
hat das mit den Christen zu tun, für die Jesu Tod das zentrale
Thema ist?

Jesu Tod und Auferstehung sind Teil der Geschichte, es gibt ein Vorher und ein Nachher. Für das Vorher ist z. B. relevant, dass der richtige, wahre, einzige Gott bereits von Sich etwas hatte erkennen lassen, für die Gegenwart Jesu war wichtig, dass man Ihm als gewöhnlichem Menschen begegnete und nicht einfach sagen konnte, das sei Gott, Der hier spreche, und für das Nachher ist z. B. relevant, dass man wieder auf Aussagen von Mitmenschen angewiesen ist und Ihn auch immer wieder unter den Mitmenschen antreffen soll. Es hat etwas mit Geschichtsverständnis, Wissensverständnis, Glauben, Glaubenswissen und letztendlich Weltansschauung zu tun.

Gruß Steffi

Gruss
Mike

Hallo Metapher,

  1. ist es enorme intellektuelle Anstrengung…

Ist einfach Logik. Oder? Wenn diese auch in so riesigen (zeitlich wie räumlich) Gebieten schwer zu erlangen ist.

  1. gehört zum historischen Denken eine Menge an Lernen und
    Wissen. Und dieses Wissen haben die „Vermittler“ in den
    Gemeinden selten.

Und ich dachte immer, die haben studiert!

  1. bedeutet es für den nicht ausgebildeten Laien (in
    allen Religionen!) eine nicht zu
    bewältigende Schere, die unmittelbare Gläubigkeit zu erhalten
    und zu leben und zugleich alles sein
    religiöses Wissen, und sei es noch so spärlich, im
    historischen Kontext zu relativieren.

Da haste wohl wahr!
Aber braucht es denn eine unmittelbare Gläubigkeit?
Wäre der Mensch nicht reifer im Bewußtsein der Historie?

Gruß Steffi

Hallo Mike,

Gott habe Sich den Menschen geoffenbart, indem Er ihnen immer
näher gekommen sei, bzw. indem der Mächtige immer näher zu den
Ohnmächtigen herabstieg und dann noch ohnmächtiger wurde als
sie selbst.

Jetzt verstanden, danke.

weil es dem Volk z.B. im Religionsunterricht,
Konfirmandenunterricht u.a. nicht vermittelt wird.

Es wird gesagt, dass das Christentum eine Offenbarungsreligion
ist, d. h. auf geschichtliche Ereignisse aufbaut, dass es eine
Heilsgeschichte gibt, dass Gott Sich klein gemacht habe, dass
die Bibel des Alten und des Neuen Bundes Heilige Schrift sei,
und auf Anfrage wird das jeweils auch vertieft.

Aber die historischen geschichtlichen Tatsachen werden nicht vermittelt.

bzw. sprichst du dem Christentum ab, dass es sich als
Offenbarungsglaube bezeichne?

Ich spreche dem Christentum nicht ab, daß es ein Offenbarungsglaube ist, sondern ich habe lediglich Zweifel, ob einige Bücher des AT eine Grundlage des christlichen Glaubens, wie die Kirchen ihn heute vertreten, sind.

…Die Geschichte, die am
jüdischen Volk geschehen ist, betrifft die Nachgeborenen aber
sehr wohl…

Natürlich geht es die Nachgeborenen was an. Ja eben, ich fände es gut wenn sie mehr darüber wüßten.

…erstens weil das Volk Gottes in der Kirche
fortgesetzt wird (und zugleich auch als Volk Israel
fortbesteht)…

Die Ansicht kann ich nicht teilen.

zweitens weil man in diesen Geschichten eigene
Geschichten wiederfinden kann und drittens weil man darin
Dinge über Gott und die Beschaffenheit des Menschen vernehmen
kann.

Was aber mit dem Mittelpunkt des christlichen Glauben, dem Erlösertod, nichts zu tun hat. (um mal auf meinen Ansatzpunkt zurückzukommen)

Schwer vorstellbar, dass die jüdischen Geschichtsbücher gegen
die Plausibilität von Jesus sprechen sollen…

So weit mir bekannt ist sprechen die jüdischen Geschichtsbücher nicht gegen die Existenz von Jesus, wohl aber dagegen, daß er der Erlöser ist, eben weil die Juden es historisch betrachten.
Aber in diesem Punkt mag man mich korrigieren, falls ich irre.

Das Heilsgeschehen geschieht zwischen Gott und den Juden.

Zunächst geschah es da, es bezog sich aber bereits damals auf
Gott und alle Menschen guten Willens. …

Woraus schließt du das? Wo steht das?

Es hat etwas mit
Geschichtsverständnis, Wissensverständnis, Glauben,
Glaubenswissen und letztendlich Weltansschauung zu tun.

Da fehlt mir wohl noch einiges.

Gruß Steffi

Hi Rolf,

liest du dir das mal durch?

http://www.suedkurier.de/nachrichten/seite3/art1798,…

dort steht u.a.:

Er wird nicht nur in den vier Evangelien genannt - diese Schriften kann, wer will, als religiöse Propaganda abtun. Der Nazarener wird von Schriftstellern erwähnt, die mit seiner Bruderschaft wenig zu tun haben. In erster Linie steht Tacitus, ein römischer Chronist, der in seinen „Annales“ ausführlich auf den Fall eingeht. Tacitus (55-117 nach Christus) schreibt: „Er wurde vom Prokurator Pontius Pilatus unter der Herrschaft des Tiberius zum Tod verurteilt.“ Tacitus geht auch auf den frühen Kult ein und nennt ihn einen „abscheulichen Aberglauben“.

Was ist denn davon zu halten?

(Nur weil ich das kürzlich gelesen habe.)

Gruss
W.

historischer Jesus

Hi Rolf,

Hi, W.

ich bin zwar nicht Rolf :smile: aber da du mir schreibst: Hier der Hinweis auf einen schönen Überblick über die historischen Zeugnisse von Ralf Boeck:

/t/wiederkehr-christi/2871776/62

und ein Kommentar von Taju:

/t/die-historische-person-jesus/3187881/5

Gruß

Metapher

1 Like

Hi METAPHER,

ich bin zwar nicht Rolf :smile:

sorry, die Frage sollte an alle gehen. :smile:

Danke,…

Gruss

Walden