Guttenberg ist zurückgetreten

Du siehst den Splitter in Christians Hand und vergisst die
Keule in meiner Faust… oder andersrum?

Ich weiß nicht genau, worauf du dich beziehst. Sollte es sich auf den Plonk beziehen…

Jedenfalls verlange ich Gleichbehandlung.

…müsstest du mich schon persönlich ständig angreifen, wie Christian es seit einiger Zeit praktisch jedes Mal tut, wenn er auf einen meiner Beiträge antwortet. Sicher gab es da schon krasserer Fälle als der Anlass jetzt, ich habe aber jetzt einfach die Nase voll.

Mit Meinungsdifferenzen hat das nichts zu tun.

Diese Weile war für michbei so etwas
großem wie einer Bundeswehrreform ein Zeitraum von mehreren
Monaten, vielleicht sogar Jahren, und kostet etwas im
Milliardenbereich. Offensichtlich muss sowas, wenn es gut
gemacht ist, in Wochen geschehen und max. Millionen kosten.
(da war jetzt ein bisschen Ironie drin)

Es mag vielleicht ein frühes Urteil sein, aber dass in der Tat niemand mehr weiß, wie es jetzt weitergehen soll, ist nicht aus der Luft gegriffen. Genausowenig wie Guttenbergs Zusage, dass gespart werden wird und die Tatsache, dass es jetzt doch erstmal mehr kosten wird und nicht weniger (und nicht mal „nur“ genauso viel).

Auch bei der Gorch Fock hätte ich gedacht, dass man zu einer
gründlichen Untersuchung denjenigen befragt, der auf der Gorch
Fock vor Ort das Sagen hat (den Kapitän), und zwar schnell.

Ja. Dazu ist es natürlich etwas schizophren eine Untersuchungskommission nach Südamerika zu schicken, den Kommandant dann aber nach Deutschland zu holen. Geschickt auch von dir vom Thema abzulenken - meine Kritik ging ja nicht über die Entscheidung selbst, sondern das ständige hin- und herrudern (100% widersprüchliche Aussagen innerhalb von Stunden, ohne Begründung, was dazu geführt hat).

wenn er dort keinen Dienst hat. Also wird er suspendiert.
Sonst würde er sich ja vom Dienst entfernen.

Ähm, nein. Eine Suspendierung ist schon einen Schritt härter, als einfach nur ein Rückberufung.

Ironie drin. Deswegen sage ich zu Kundus und friendly fire
nichts, denn sonst müßte ich Sterben und Töten in Ironie
einbeziehen, und da fehlt mir die seelische Härte)

Man könnte sich ja auch mal ernsthaft dem Thema stellen. Nur so eine Idee.

Hi,

Ich finde nur den Tonfall scheiße, und, falls das möglich
ist, die Begründungen für die Wahl des Tonfalls noch mehr
Scheiße. Kants Kategorischer Imperativ, die Goldene Regel, Tob
4,15; viele Religionen der Welt… heute offensichtlich nur
noch Raketenwissenschaft.
Obwohl die Befolgung sich selbst
ggenüber natürlich jeder einfordert.

wo kommt den diese Unkultur her? Ich denke hier an Wahlkämpfe von Koch oder an die Äußerungen Sarrazins oder Westerwelles „…man muss ja mal sagen dürfen…“ wobei ja nichtmal sicher ist, dass das Gesagte auch stimmt. Auch hier im Forum liest man ja sowas öfter. Aber wenn es mal den telegenen gegelten Minister trifft, wo die Vorwürfe sogar zutreffen, geht plötzlich ein Aufschrei durch die Massen, insbesondere derer, die Westerwelle und Sarrazin noch applaudiert haben.

Gruß
T.

Entbindug von den Pflichten - übliches Verfahren
Hallo,

Da hätte der Kapitän doch drüben bleiben können und hätte
nicht suspendiert werden müssen.

sowohl der Inspekteur der Marine als auch ein bei der Bundesweh tätiges www-Mitglied haben dargestellt, daß die Entbindung von den Pflichten (und nicht Suspendierung) ein völlig normaler Vorgang war. Dadurch erhält der betroffene Kommandeur die Möglichkeit, sich unbelastet von der täglichen Arbeit auf die spätere Befragung vorzubereiten.

http://www.marine.de/portal/a/marine/ueberuns/diedeu…
Inspekteurbrief zu GORCH FOCK

Die Entbindung eines Kommandanten von seinen Pflichten ist ein in einer solchen Situation übliches Verfahren. Dies bedeutet jedoch keine Vorverurteilung. Es gilt, den Kommandanten von dem unmittelbaren öffentlichen Druck zu entlasten und eine Situation zu schaffen, die eine sorgfältige, umfassende und zügige Aufklärung aller erhobenen Vorwürfe bestmöglich gewährleistet

Und aus einem weiteren Brief des Inspekteurs:
An dieser Stelle möchte ich nochmals betonen, dass Kapitän zur See Norbert Schatz nach wie vor der Kommandant der GORCH FOCK ist. Er ist lediglich bis zum Abschluss der Ermittlungen in den Amtsbereich des Marineamts kommandiert.

Gruß
Christian

Ähm, nein. Eine Suspendierung ist schon einen Schritt härter,
als einfach nur ein Rückberufung.

Da er nicht suspendiert wurde…
/t/guttenberg-ist-zurueckgetreten/6341141/122

Oder aber es war ein zarter Hinweis an Medien und
Öffentlichkeit, die eigenen Maßstäbe mal wieder einzunorden
und darüber nachzudenken, was objektiv wichtig ist und was
vielleicht etwas weniger wichtig ist.

Es steht demjenigen, der Mist gebaut hat, nicht zu, eine
solche Grenze zu ziehen, zumal er zu diesem Zeitpunkt (bis
heute!) seine Fehler ja noch nicht einmal richtig eingeräumt
hat.

Und das angesichts des Umstandes, daß seine Fehler nicht einmal richtig aufgeklärt sind - ungeheuerlich.

Aber da (nur) Idioten ohne Selbstzweifel sind, wird dieser
Hinweis wohl nicht ankommen.

Es ist inzwischen unter aller Sau, was du hier treibst! Du
bist nicht in der Lage, auch nur einen Beitrag ohne
persönliche Spitze abzusetzen.

Witzige Antwort. Du hast mit den persönlichen Angriffen doch angefangen:
/t/schon-wieder-guttenberg/6321268/58

Und zweitens:
/t/gutenberg-ist-fertig-wer-kommt-jetzt/6326853/58

Na, kommt Dir das bekannt vor?

Und drittens: warum fühlst Du Dich überhaupt angegriffen? Du bist doch bestimmt imstande, Deine „eigenen Maßstäbe mal wieder einzunorden und darüber nachzudenken, was objektiv wichtig ist und was vielleicht etwas weniger wichtig ist.“

Oder etwa nicht?

Hi,

aber Objektivität und Sachlichkeit muss man mir zumindest teilweise vorwerfen, und ich bin auf keinen Fall in der Lage, einen Beitrag ohne Spitzen zu verfassen.

Dass ich Dich nicht angreife, liegt daran, dass ich meist recht erschöpft vor Überraschung dahocke. Aber du bist nicht die einzige, die das Gefühl auslöst, dadurch entsteht auch noch Verwirrung. Ich hoffe, ich kann das alles als mildernde Umstände gelten machen.

die Franzi

Hi,

Und das angesichts des Umstandes, daß seine Fehler nicht
einmal richtig aufgeklärt sind - ungeheuerlich.

wer soll denn noch alles aufklären, wenn sich bereits der Doktorvater und der Zweitgutachter entsprechend geäußert und praktisch entschuldigt haben. Auch Prof. Lepsius hat sich ja entsprechend geäußert, trotz der Androhung des (damals noch) Ministers, gegen Vorwürfe des Betruges juristisch vorzugehen.

Diesen Leuten kannst du nun schlecht vorwerfen, dass sie keinen Überbick hätten oder zu weit links stünden. (Sicher kommt jetzt wieder, dass du was ganz anderes gemeint hast)

Natürlich wird in der eingesetzten Komission noch über die weitere Konsequenzen zu beraten sein, aber darüber, dass es keine Kavaliersdelikte waren, sollten ja nun kein Zweifel mehr bestehen, wenn man die rosa Brille mal absetzt.

Gruß
T.

Da er nicht suspendiert wurde…

/t/guttenberg-ist-zurueckgetreten/6341141/122
7

Ah ja, sorry - da wurde ich auch mal wieder ein Opfer der schlampigen Berichterstattung der Medien.

Hi,

trotz der Androhung des (damals noch) Ministers, gegen Vorwürfe des Betruges juristisch vorzugehen.

hast du einen Beleg? Ich habe nur bei der Süddeutschen gelesen, dass Lepsius eben gerade das (= juristische Konsequenzen seiner Äußerungen) nicht zu befürchten habe.

die Franzi

Der Kern ist noch ein anderer. Aber angesichts der brillanten Rhetorik Guttenbergs (das ist Ernst gemeint und nicht ironisch) bekommt das kaum noch einer mit:

Wenn jemand für sich in Anspruch nehmen will, „mildernde Umstände“ geltend zu machen, dann gehört dazu, die Fehler einzuräumen. Das gilt aber natürlich nur, so lange die Fehler vor dem Schuldspruch eingeräumt werden. Kein Gericht der Welt würde diese mildernden Umstände im Strafmaß berücksichtigen, wenn dieses Geständnis erst nach dem Schuldspruch kommt. Insofern ist das Beharren darauf, dass bis nach der Stellungnahme der Uni oder eines Gerichts gewartet werden soll, natürlich absurd. Es geht hier um den Verdacht der vorsätzlichen Täuschung. Guttenberg braucht wahrlich kein Gericht und keine Kommission, um zuzugeben, dass er bewusst getäuscht hat. Sollte der Bedarf wirklich bestehen, dann ist der Verdacht des Realitätsverlustes möglicherweise med. relevant.

Genau diese mildernden Umstände wollen aber die Gutti-Fans geltend machen.

Das gilt ja schon im Zusammenhang mit dem „verlorenen“ Doktortitel. Guttis brillanter Schachzug, den Titel zurückzugeben (was er nicht kann, offiziell auch nicht getan hat, aber die Masse nimmt es so wahr, was den Guttenbergfans auch angenehm ist, hier wird nicht widersprochen), wird als Sühne wahrgenommen. Dabei hat er gar nicht gesühnt. Selbst, wenn man ihm die Aberkennung des Titels als „zurückgeben“ zu Gute halten würde, hätte er allenfalls Diebesgut zurückgegeben. Gesühnt hätte er damit nicht. Das zumindest im Status vor Rücktritt.

Schauen wir, was Guttenberg dazu sagt:

http://www.focus.de/politik/videos/fragestunde-gutte…

Hi,

achso. Ich bezog mich hierauf, 3 Tage später http://www.sueddeutsche.de/politik/plagiatsaffaere-u…

Das ist ja ein anderes Geschütz, und daraufhin hat er (Guttenberg) ja weder etwas gesagt noch mit dem Anwalt gedroht. Und dass sich dadurch die Umstände ändern, verglichen mit Trittins Worten, muss man ja bei beliebiger Interpretation von Guttenbergs Verhalten eingestehen.

die Franzi

Hi,

hast du einen Beleg?

http://www.online-artikel.de/article/guttenberg-und-…
Und ich habe in all meinen Stellungnahmen deutlich gemacht, dass ich weder bewusst noch vorsätzlich getäuscht habe, aber gravierende Fehler gemacht habe. Und diese Unterscheidung ist eine, die man auch anlegen sollte, wenn man Urteile über andere bildet. Weil es ein Urteil ist, dass natürlich in sich eine strafrechtliche Relevanz in sich tragen könnte. Und da muss man aufpassen, dass man nicht in den Bereich kommt, dass man in die üble Nachrede oder Ähnliches abdriftet

Ich habe nur bei der Süddeutschen
gelesen, dass Lepsius eben gerade das (= juristische
Konsequenzen seiner Äußerungen) nicht zu befürchten habe.

Sicher, weil er die Dissertation nochmal gelesen hat und als Jurist genau weiss, was er davon zu halten hat und darüber sagen kann bzw. wie ein Rechtsstreit ausgehen würde.

Gruß
T.

Im Interview hat sich Lepsius aber recht direkt auf die Drohung Richtung Trittins bezogen. Ich seh da allerdings auch keinen grundsätzlichen Unterschied.

Guttenberg hat ganz eindeutig und allgemein, nicht explizit gegen Trittin gerichtet, damit gedroht, juristisch vorzugehen, sollte derartiges behauptet werden. Darauf kommt es an. Dass das im Kontext des Parlamentes weniger gewichtig gesehen wird, als im Kontext eines Presseinterviews eines Professors spricht dafür, wie gering das Parlament angesehen ist.

Schauen wir, was Guttenberg dazu sagt:

http://www.focus.de/politik/videos/fragestunde-gutte…
t-trittin-vor-uebler-nachrede_vid_23264.html

Das KTzG bei seinen Worten noch ernst bleiben konnte, war ja schon oscarreif.

Hi,

Das KTzG bei seinen Worten noch ernst bleiben konnte, war ja
schon oscarreif.

in den USA bringen Schauspieler es ja auch öfter zu Amt und Würden. Wie du siehst ist Gleiches inzwischen auch hier ohne weiteres möglich.

Gruß
T.

Hallo Guido,

nun ja, wenn ein Minister die Medien (gerade die so genannten
Unterschichtmedien) derart „benutzt“, wie er es getan hat,
sollte er sich nicht über die Medien beschweren.

es ist eine Erkärung für das Verhalten der Medien aber keine Rechtfertigung. Es war eine Hetzjagd um der Hetzjagd und letztlich der Quote willen.

Ansonsten habe ich hier und in den Folgeartikeln schon einiges dazu geschrieben:
/t/gutenberg-ist-fertig-wer-kommt-jetzt/6326853/105

Gruß
Christian

Hallo,

Ich habe nur bei der Süddeutschen
gelesen, dass Lepsius eben gerade das (= juristische
Konsequenzen seiner Äußerungen) nicht zu befürchten habe.

Sicher, weil er die Dissertation nochmal gelesen hat und als
Jurist genau weiss, was er davon zu halten hat und darüber
sagen kann bzw. wie ein Rechtsstreit ausgehen würde.

als der Jurist Prof. Dr. Lepsius von einem „Betrüger“ sprach, glaubte ich meinen Ohren nicht zu trauen. Das kann er doch unmöglich im strafrechtlichen Sinne gemeint haben, sondern muss eine emotionale Reaktion auf eine maßlose Enttäuschung und Verärgerung gewesen sein. Auch der ehemalige bayerische MP und Jurist G. Beckstein war schockiert, von dieser rechtlichen Bewertung, sofern es denn eine gewesen sein sollte.

Gruß
Pontius

Hallo,

man muss sich mal vorstellen, der Zweitgutachter gibt in einem Spiegelonline-Interview zu die Doktorarbeit nur überflogen zuhaben und nur das Erstgutachten des Doktorvaters genauer gelesen zu haben.

Somit tragen diese Herren eine Mitschuld. Den Sie hätten bei einer gründlichen Prüfung feststellen müssen. dass die Doktorarbeit fehlerhaft ist und Sie zur Nachbesserung zurückgeben oder Durchfallen lassen müssen.

Da KT Guttenberg die mündliche Prüfung bestanden hat gehe ich davon aus, dass er die Arbeit selbst zugetragen hat.