Hallo
_Vor einigen Jahren wurden von ärztlicher Seite wissenschaftliche Forschungen durchgeführt zu den Fragen: Was hat Christus körperlich gelitten? Wie und woran ist Er gestorben? In einem Aufsatz von Dr. med. K. Thomas «Jesu Leiden und Sterben in ärztlicher Sicht»
(aufgenommen in «Gnade und Herrlichkeit» 1959, Nr. 2, S. 99 - 103) wurde das Ergebnis dieser Forschungen zusammengefaßt.
Es heißt darin u. a.:
«Das Annageln am Kreuz ist nur so möglich, dass der Nagel immer an derselben, leicht auffindbaren Stelle in der Mitte durch die Handwurzelknochen eindringt, auch wenn er etwas entfernt davon aufgesetzt wurde, wobei der große Nervenstrang des Medianus in jedem Fall verletzt wird. Außer den ungemein heftigen Schmerzen, die damit verbunden sind, ruft die Verletzung dieses Hauptnervs selbst in Narkose eine plötzliche Blutdrucksenkung und häufig Bewußtlosigkeit hervor. Die Ohnmachten selbst sind nicht tödlich, doch sind die Schmerzempfindungen bei dem Zerren der Nägel in den Wunden der verletzten Nerven außerordentlich heftig.
Die eigentliche Todesursache aber ist bei der Kreuzigung das Ersticken.
Der Körper wird mit erhobenen Armen in Einatmungsstellung des Brustkorbes befestigt. Bei solchem Hängen sind aber die Rippen unbeweglich, und die Atmung ist erheblich behindert. Der Gekreuzigte muß das Gefühl einer fortschreitenden Erstickung haben. Das Herz muß mehr arbeiten, seine Schläge werden schwächer; daraus folgt eine Blutstauung in den Gefäßen des Körpers. Andererseits ist die Sauerstoffaufnahme in den unzureichend arbeitenden Lungen erschwert, so dass die Überladung mit Kohlensäure eine Überreizung der Muskelfasern hervorruft. Die Folge ist eine Art tetanischer Krampfzustand des ganzen Körpers … Die Krämpfe beginnen im Vorderarm, erfaßen dann die ganzen Arme und dehnen sich schließlich auf alle Gliedmaßen und den Rumpf aus. Auch die großen Atemmuskeln werden davon ergriffen, so dass die Lungen sich mit Luft vollsaugen, sie jedoch nicht mehr herauslassen können. Die Ausatmungsmuskeln, die dann auch betroffen werden, sind schwächer als die Einatmungsmuskeln. So bleiben die Lungen ständig in Einatmungsstellung und können sich nicht mehr entleeren … Der Leidende gelangt in eine Asphyxie, einen Erstickungszustand, wie ein Erwürgter oder wie ein sog. Emphysematiker im schwersten Asthmaanfall. Hynek veröffentlicht Röntgenaufnahmen von Versuchspersonen, die sich freiwillig dazu hergaben, einige Minuten lang eine Körperhaltung einzunehmen, die etwa der Kreuzigung entspricht … Keine der Versuchspersonen ertrug diese (freiwillige!) Haltung länger als 10 Minuten. Hier liegt ein Teufelskreis vor; denn die mangelnde Sauerstoffaufnahme steigert noch ständig die Tetanie, den Krampfzustand der Muskeln, der seinerseits die Sauerstoffaufnahme verhindert. So weitet sich der Brustkorb des Leidenden im Übermaß, sein Gesicht wird rot, fast violett, der Schweiß fließt in Bächen vom Körper…
Wenn dieser Kampf überhaupt mehrere Stunden dauern konnte, so war das nur dadurch möglich, dass der Gekreuzigte von Zeit zu Zeit seine angenagelten Füße als Stützpunkt benutzte, um daran den Körper wieder aufzurichten. Dadurch … schwand die Atemnot, soweit wieder eine Sauerstoffaufnahme möglich war. Doch konnte die Haltung, bei der das ganze Körpergewicht auf einem Nagel in den durchbohrten Füßen ruhte, wegen der unzureichenden statischen Stütze und der unerträglichen Schmerzen nicht lange aufrechterhalten werden, so dass der Gekreuzigte oft schon nach wenigen Sekunden wieder an den Armen hängen mußte. So bestand der Todeskampf in einem abwechselnden Sich-Senken und -Heben, aus Atemnot und Atemschöpfen… Die Henker wußten mindestens aus ihrer Erfahrung um diese Zusammenhänge und besaßen ein sicheres Mittel, um das Ende bei den Gekreuzigten schnell herbeizuführen: sie brachen ihnen die Beine … der Tod durch Erstickung trat ein.»_
/t/welcher-art-ist-kreuzestod/1481958
Es gibt auch eine Dokumentation die auf Phönix lief, doch ich habe leider im Archiv bei Phönix nichts gefunden.
Gruß Parzival