Kreuzigung

Geschichtlich ist es übrigens keinesfalls belegt, daß Pilatus Gnade walten lassen wollte. Vermutlich ist das Gegenteil der Fall. Alle Römischen Geschichtsschreiber sind sich einig, daß Pilatus einen sehr harten Führungsstil hatte. Jesus war bei den Römern als Aufrührer bekannt. Einer der die Massen bewegt, und möglicherweise einen Aufstand gegen die Besatzungsmacht anzetteln könnte. Insbesondere vor dem Pessachfest, bei dem ja die Befreiung aus der Ägyptischen Sklaverei gefeiert wurde, und große Menschenmengen religiös aufgeheizt in Jerusalem zusammenkommen, konnte die Römische Besatzung keinen Unruhestifter brauchen.
Pilatus wurde mit der Anklage des Aufruhrs vor Pilatus gebracht, und entsprechend dem was man über Pilatus von der Römischen Geschichtsschreibung weiß, hat dieser wohl nicht lange Diskutiert und ihn zum Kreuzestod verurteilt.

Die Geschichte, wie man sie kennt, daß Pilatus am liebsten einen Freispruch erwirkt hätte, wurde später in die Bibel eingefügt. Zu der Zeit als die Evangelien geschrieben wurden, versuchten die frühen Christen gerade sich von den Juden zu lösen (oder hatten das kurz zuvor getan) und Anhänger bei den Römern zu werben. Dabei hätte es schlecht ausgesehen, wenn man den Römern die Schuld an Jesu Tod gegeben hätte.
Man kann das gut feststellen, wenn man die betreffenden Stellen in den Evangelien vergleicht, und dabei das Alter der Evangelien berücksichtigt. die Jüngeren Evangelien sind immer etwas mehr Pro-Rom und Anti-Jüdisch als die jeweils Ältere Version.
Es gibt aber keinen Historischen Beweis, daß Pilatus wirklich eine Begnadigung wollte, und nach allem was man über Pilatus weiß, passt das auch absolut nicht zu ihm.

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Hallo,

Geschichtlich ist es übrigens keinesfalls belegt, daß Pilatus Gnade walten lassen wollte.

Geschichtlich ist bei der ganzen Jesus und Apostel-Story gar nichts belegt.

Jesus wurde mit der Anklage des Aufruhrs vor Pilatus gebracht

Völlig unhistorische, durch nichts zu belegende Phantasie-Behauptung

Es gibt aber keinen Historischen Beweis, daß Pilatus wirklich eine Begnadigung wollte

Es gibt nichtmal einen historischen Beweis, daß ein Jesus je gelebt hätte oder einer seiner Apostel.

Ich will ja nicht stänkern und eine neue Jesus-Debatte lostreten, aber wir sind hier im Geschichtsbrett.
Die Glaubensabteilung ist drei Stockwerke tiefer
:wink:

Gruß Eva

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Ich will ja nicht stänkern

Warum tust du es dann?

Petra

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Hallo

auch wenn allenthalben von Erstickung gesprochen wird, scheint
mit das kaum erklärlich.

Das ist jedoch nicht einfach eine Märe des Volksmundes, sondern wurde hinreichend untersucht. Das hängen in vertikaler Position für (früher oder später) zum Erstickungstod.

Durch ein Hängen an den Armen wird zwar der Brustkorb gedehnt
und damit das Ausatmen erschwert. Die Zwerchfellatmung
bleibt davon aber weitgehend unberührt. Das nutzbare
Atemvolumen wird in dieser Haltung sicher stark eingeschränkt,
da der Delinquent sich aber nicht stark bewegt, ist auch sein
Sauerstoffbedarf nicht extrem hoch. Spätestens wenn er das
Bewusstsein verliert würde auch der stressbedingte Mehrbedarf
sinken.

Die Kreuzigung entstand aus dem Erhängen, d.h. dem Abschnüren am Halse. Und auch die Zwerchfellatmung ist auf den „ungehinderten“ Luftstrom angewiesen, der die Lunge mit Sauerstoff versorgt. (Es gibt anatomische Untersuchungen dazu) Wenn man vertikal hängt, so wird das Atmen ein „röcheln und kratzen“. Vergleichbar mit einem Luftballon, mit dem man Töne erzeugt, in dem man ihn an der Öffnung zusammendrückt und auseinander zieht.

Zum anderen anderen läßt du hier unberücksichtigt, daß die Verurteilten durch Gefangennahme, Kerkerhaft oder ev. Züchtigungen erheblich geschwächt waren. Wenn „der Delinquent sich aber nicht stark bewegt“, hat er dennoch Mehrbedarf, da er geschwächt oder ev. gezüchtigt ist und weil er gegen Tod kämpfte, d.h. in einem völligem Streßzustand war

Und eine Ohnmacht würde in dieser Situation nicht nur bedeuten das der „Mehrbedarf“ an Sauerstoff sinkt, sondern vor allem, das der Verurteilte nicht mehr gegen den Mangel an Luft ankämpfen kann.

Allerdings (und hier liegst du partiell richtig) war es eben kein schneller Tod. Neben der offensichtlichen Todesursache des Ersticken sind daher auch kreislaufbedingte Todesursachen in Betracht zu ziehen, wenn der Verurteilte länger am Kreuz hing. (Wassermangel, Sonneneinwirkung und natürlich die hinrichtungsbedingten Folgen) Das alles konnte den Kreislauf auf unterschiedliche Weise zum kollabieren bringen.

Das hing jedoch auch von den Absichten der Richter ab. Man konnte die Strafe so gestalten, das der Verurteilte ganz sicher mehrere Tage seinem Ende entgegen ging. Oder eben so, das er schneller zu Tode kam.

Gruß Parzival

Hallo

Das klingt alles noch nicht einmal nach Atheismus, eher nach irgendetwas mit dem Präfix „Anti“.

Natürlich gibt es historische Belege (außerhalb der biblischen oder christlichen Aufzeichnungen) welche die Existens von einzelnen Protagonisten oder historischen Abläufen aus dem biblischen Kontext bestätigen. Dazu gehören auch archäologische Überreste und Artefakte.

Sicher wird man keinen wissenschaftlichen Beweise beibringen können, welcher bestimmte „Wortäußerungen“ (außerhalb der Bibel) belegt oder Wundertaten von denen gesprochen wird.

Doch die Existenz der Person Jesus, als Handwerker aus Galiläa und seiner Familie ist auch für nichtgläubige Wissenschaftler keine Frage mit Zweifeln.

Und genau aus diesem Grund ist der historische Kontext, auch Bestandteil der Geschichtswissenschaft.

Gruß Parzival

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Hallo Parzival,

welche die Existenz von einzelnen Protagonisten oder historischen Abläufen aus dem biblischen Kontext bestätigen

Das ist richtig. Pilatus zB gab es, Herodes auch usw. Auch gibt es natürlich archäologische Überreste und Artefakte wie zB Paläste ->

doch die Existenz der Person Jesus, als Handwerker aus Galiläa und seiner Familie

ist durch nichts, aber auch durch gar nichts historisch in irgendeiner Form belegt. Ganz im Gegenteil ist es eigentlich schon fast als peinlich zu bezeichnen, daß weder Jesus noch ein Apostel von irgendeinem Zeitzeugen-Geschichtsschreiber auch nur erwähnt wird.

Doch das ist doch eigentlich gar kein großes Geheimnis und wurde hier schon öfter diskutiert weshalb ich über

keine Frage mit Zweifeln

äußerst erstaunt bin ->

/t/kann-mir-einer-einen-einzigen/5005887
Keine Zweifel?

Gruß Eva

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weil ich immer wieder überrascht bin, wie die Evangelien in völliger Selbstverständlichkeit als historischer Tatsachenbericht herangezogen werden, während im selben Atemzug seine Bestandteile als unhistorische Einfügungen erkannt werden.

Robin Hood war im Sherwood Forest und Bruder Tuck natürlich auch, aber das mit Lady Marian ist doch äußerst fragwürdig.
:wink:

Gruß Eva

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Hallo

Das ist jedoch nicht einfach eine Märe des Volksmundes,
sondern wurde hinreichend untersucht.

Da würde mich aber mal die Untersuchung dazu interessieren. Kennst du dazu eine Quelle? Ich kenne immer nur allgemeine sekundäre Aussagen dazu, jedoch die konkreten Studien dazu nicht.
Anatomisch ist das jedenfalls kaum herzuleiten. Die Atemwege werden durch das Hängen in keiner Weise eingeengt. Der Luftstrom ist also ungehindert.
Nur das Absenken der Rippen wird durch das Hängen an den Armen verhindert, also das Ausatmen über die „Brustatmung“.
Die sogenannte Bauchatmung ist aber weiterhin nutzbar. Diese funktioniert grudsätzlich unabhängig von der Rippenbewegung, wie man bei jeder Rippenserienfraktur feststellen kann. Wie der Überdehnte Brustkorb das Zwerchfell in seiner Arbeit beeinträchtigen sollte ist mir schleierhaft. Im Gegenteil erhöht sich bei geweitetem Brustkorb die Wirksamkeit des Zwerchfells.
Es mag sei, dass ich irgend einen indirekten Zusammenhang übersehen habe und wäre sehr interessiert diesen zu erfahren.

Zum anderen anderen läßt du hier unberücksichtigt, daß die
Verurteilten durch Gefangennahme, Kerkerhaft oder ev.
Züchtigungen erheblich geschwächt waren. Wenn „der
Delinquent sich aber nicht stark bewegt“
, hat er dennoch
Mehrbedarf, da er geschwächt oder ev. gezüchtigt ist und weil
er gegen Tod kämpfte, d.h. in einem völligem Streßzustand war

Nein, das habe ich keineswegs unberücksichtigt gelassen, allerdings hat jeder Mensch ein Reservevolumen von etwa dem Achtfachen des Ruhebedarfs, dazu kann die Atemfrequenz noch mehr als verdoppelt werden, so dass gegenüber einen völlig unbelastetem Zustand bis zum 20fachen an Luft durchgesetzt werden kann. Selbst wenn mehr als die Hälfte der Atemkapazität ausfiele, bliebe also noch „Luft“ für einen erheblichen Mehrbedarf. Auch menschen denen z. B. ein Lungenflügel entfernt wurde ersticken nicht bei großem Stress oder Schmerzen.
Aufregung und Schmerz steigern den Sauerstoffbedarf nicht unerheblich, aber alleine nicht in einem solchen Maße. Der Hauptverbraucher bleibt die Skelettmuskulatur, die beim Gekreuzigten sicher nicht entspannt ist, aber auch keine Höchtsleistung vollbringt. Und wie ich schon sagte würde ein Stressbedingter Mehrbedarf, selbst wenn er durch die verbliebenen Atemkapazität nicht gedeckt werden sollte, auch bei eintreten von Bewusstlosigkeit wieder erheblich absinken und der Delinquent sich erholen.

Und eine Ohnmacht würde in dieser Situation nicht nur bedeuten
das der „Mehrbedarf“ an Sauerstoff sinkt, sondern vor allem,
das der Verurteilte nicht mehr gegen den Mangel an Luft
ankämpfen kann.

Die Atmung ist als vitales System gut geschützt und braucht keine bewusste Kontrolle. In der Aufrecht hängenden Position wäre auch die unter anderen Umständen mögliche Verlegung der Atemwege durch die Zunge praktisch ausgeschlossen.

Gruß
Werner

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Die Geschichte, wie man sie kennt, daß Pilatus am liebsten
einen Freispruch erwirkt hätte, wurde später in die Bibel
eingefügt. Zu der Zeit als die Evangelien geschrieben wurden,
versuchten die frühen Christen gerade sich von den Juden zu
lösen (oder hatten das kurz zuvor getan) und Anhänger bei den
Römern zu werben. Dabei hätte es schlecht ausgesehen, wenn man
den Römern die Schuld an Jesu Tod gegeben hätte.

Tach Brainstorm,

dass ein römischer Prokurator besser dasteht, wenn er einen offenkundig Unschuldigen gegen seine eigene Überzeugung hinrichten lässt, müsstest Du mir aber noch mal erklären.
Hat er dann nicht erst Recht Schuld am Tode Jesu?

Gruß - Rolf

Diese Diskussion verehrte Eva, hatten wir hier schon bis Zum Erbrechen.
Auch über die Historizität Jesu ist alles Nötige hier schon gesagt worden. Ebenfalls über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit aus den Evangelien historisch zuverlässige Nachrichten zu gewinnen.

Insofern trittst Du hier Türen ein, die nicht einmal mehr schief in den Angeln hängen.

Nun sollten wir aber nicht vergessen, dass es neben den Evangelien auch noch die Paulusbriefe gibt. Zwar haben manche behauptet, die seien gar nicht von Paulus, sondern von einem sonst unbekannten Juden gleichen Namens, aber das wollen wir jetzt mal außer Acht lassen.
Nach eigener Auskunft - auch Atheisten ist es nicht verboten, den Galaterbrief zu lesen - hat Paulus in Jerusalem die „Säulen“ getroffen, also Jakobus, den Bruder Jesu, Johannes und Petrus. Mit Petrus hatte er in Antiochia - auch das steht im Galaterbrief - heftige Auseinandersetzungen.
Zwar berichtet Paulus nichts über das irdische Leben des historischen Jesus, aber die Tatsache, dass er mit Menschen verhandelt hat, die den historischen Jesus von Angesicht gekannt haben, kannst Du schwerlich hinwegeskamotieren.

Gruß - Rolf

Hallo verehrtester Rolf,

Diese Diskussion verehrte Eva, hatten wir hier schon bis Zum Erbrechen.

Ja, stimmt, weiß ich, sag ich doch selber. Ich wollte hier das auch gar nicht ausufern lassen.
Aber wenn man im Geschichtsbrett unhistorische Dinge als historisch deklariert, wird man das ja wohl noch zur Erwähnung bringen dürfen.

Aber ja der Paulus. In der Tat die einzig halbwegs historische Figur, wegen seiner Briefe. Doch auch der wird sonst von niemandem erwähnt. Aber gut.

Wir kennen da also jemand, der jemand kannte, der jemand kannte…
weshalb wir es als historisch betrachten sollen, daß "Jesus, als Handwerker aus Galiläa mit dem Pilatus… und soweiterundsofort.

Gruß Eva

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Hallo

doch die Existenz der Person Jesus, als Handwerker aus Galiläa und seiner Familie

ist durch nichts, aber auch durch gar nichts historisch in
irgendeiner Form belegt. Ganz im Gegenteil ist es eigentlich
schon fast als peinlich zu bezeichnen, daß weder Jesus noch
ein Apostel von irgendeinem Zeitzeugen-Geschichtsschreiber
auch nur erwähnt wird.

Und das ist einfach die Unwahrheit.
Solche Thesen sind durch nichts zu halten, weil sie einfach alles in Frage stellen. Es steht dir frei, dich damit wohl zu fühlen bzw. das zu glauben, doch diese Leugnung des schlichten historischen Fakts, steht in einer Reihe mit Theorien wie „Die Illuminaten regieren die Welt!“, „Karl der Große ist eine Erfindung!“ u.ä.

Weil man keine Beweise braucht, alles bezweifeln kann und vorliegenden Beweise einfach immer als „konstruiert“ ignoriert oder als solche ablehnt.

Und auch wenn Zeugnisse oder Quellen oft nicht zeitgenössisch sind, ändert das absolut nichts, denn das ist der Alltag der Historiker. Viele Ereignisse sind nur durch Sekundärquellen überliefert, was die Quellen aber nicht zu einer Phantasie macht. Dafür gibt es dann Historiker, Philologen etc. um diese Quellen zu bewerten.

Und selbst die Überlieferungen, die man in das Reich der Sagen und Legenden steckt, tragen immer einen Quellenwert in sich. Schliemann ist dafür das beste Beispiel.

Und ganz egal was in diesem Falle alles in Feld geführt werden würde, der Konsenz unter den Fachleuten sieht die Existenz des historischen Jesus als Fakt. (Nicht jeder im gleichen Umfang, aber an der Person gibt es keine Zweifel in der seriösen Forschung)

Gruß Parzival

VIELEN HERZLICHEN DANK…
Hi!

An alle, die sich daran beteiligt haben, VIELEN HERZLICHEN DANK!.

Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass so eine kurze Frage, soviele Antworten hervorrufen würden…
Vorallem die Antwort von Werner fand ich am interessantesten und fundierste im Sinner meiner Frage.
Ah! Und bevor ich es vergesse: Jemand hat irgendwie bemängelt weshalb ich ausgerechnet diese Kreuzigung erwähnt habe. Ganz einfach: IMHO ist bei weitem die bekannteste Kreuzigung der Geschichte. Ob die tatsächlich stattgefunden hat oder nicht, steht auf einen anderen Blatt.

Also, nochmals vielen Dank und einen schönen Gruß,
Helena

Hallo

_Vor einigen Jahren wurden von ärztlicher Seite wissenschaftliche Forschungen durchgeführt zu den Fragen: Was hat Christus körperlich gelitten? Wie und woran ist Er gestorben? In einem Aufsatz von Dr. med. K. Thomas «Jesu Leiden und Sterben in ärztlicher Sicht»
(aufgenommen in «Gnade und Herrlichkeit» 1959, Nr. 2, S. 99 - 103) wurde das Ergebnis dieser Forschungen zusammengefaßt.
Es heißt darin u. a.:

«Das Annageln am Kreuz ist nur so möglich, dass der Nagel immer an derselben, leicht auffindbaren Stelle in der Mitte durch die Handwurzelknochen eindringt, auch wenn er etwas entfernt davon aufgesetzt wurde, wobei der große Nervenstrang des Medianus in jedem Fall verletzt wird. Außer den ungemein heftigen Schmerzen, die damit verbunden sind, ruft die Verletzung dieses Hauptnervs selbst in Narkose eine plötzliche Blutdrucksenkung und häufig Bewußtlosigkeit hervor. Die Ohnmachten selbst sind nicht tödlich, doch sind die Schmerzempfindungen bei dem Zerren der Nägel in den Wunden der verletzten Nerven außerordentlich heftig.

Die eigentliche Todesursache aber ist bei der Kreuzigung das Ersticken.
Der Körper wird mit erhobenen Armen in Einatmungsstellung des Brustkorbes befestigt. Bei solchem Hängen sind aber die Rippen unbeweglich, und die Atmung ist erheblich behindert. Der Gekreuzigte muß das Gefühl einer fortschreitenden Erstickung haben. Das Herz muß mehr arbeiten, seine Schläge werden schwächer; daraus folgt eine Blutstauung in den Gefäßen des Körpers. Andererseits ist die Sauerstoffaufnahme in den unzureichend arbeitenden Lungen erschwert, so dass die Überladung mit Kohlensäure eine Überreizung der Muskelfasern hervorruft. Die Folge ist eine Art tetanischer Krampfzustand des ganzen Körpers … Die Krämpfe beginnen im Vorderarm, erfaßen dann die ganzen Arme und dehnen sich schließlich auf alle Gliedmaßen und den Rumpf aus. Auch die großen Atemmuskeln werden davon ergriffen, so dass die Lungen sich mit Luft vollsaugen, sie jedoch nicht mehr herauslassen können. Die Ausatmungsmuskeln, die dann auch betroffen werden, sind schwächer als die Einatmungsmuskeln. So bleiben die Lungen ständig in Einatmungsstellung und können sich nicht mehr entleeren … Der Leidende gelangt in eine Asphyxie, einen Erstickungszustand, wie ein Erwürgter oder wie ein sog. Emphysematiker im schwersten Asthmaanfall. Hynek veröffentlicht Röntgenaufnahmen von Versuchspersonen, die sich freiwillig dazu hergaben, einige Minuten lang eine Körperhaltung einzunehmen, die etwa der Kreuzigung entspricht … Keine der Versuchspersonen ertrug diese (freiwillige!) Haltung länger als 10 Minuten. Hier liegt ein Teufelskreis vor; denn die mangelnde Sauerstoffaufnahme steigert noch ständig die Tetanie, den Krampfzustand der Muskeln, der seinerseits die Sauerstoffaufnahme verhindert. So weitet sich der Brustkorb des Leidenden im Übermaß, sein Gesicht wird rot, fast violett, der Schweiß fließt in Bächen vom Körper…

Wenn dieser Kampf überhaupt mehrere Stunden dauern konnte, so war das nur dadurch möglich, dass der Gekreuzigte von Zeit zu Zeit seine angenagelten Füße als Stützpunkt benutzte, um daran den Körper wieder aufzurichten. Dadurch … schwand die Atemnot, soweit wieder eine Sauerstoffaufnahme möglich war. Doch konnte die Haltung, bei der das ganze Körpergewicht auf einem Nagel in den durchbohrten Füßen ruhte, wegen der unzureichenden statischen Stütze und der unerträglichen Schmerzen nicht lange aufrechterhalten werden, so dass der Gekreuzigte oft schon nach wenigen Sekunden wieder an den Armen hängen mußte. So bestand der Todeskampf in einem abwechselnden Sich-Senken und -Heben, aus Atemnot und Atemschöpfen… Die Henker wußten mindestens aus ihrer Erfahrung um diese Zusammenhänge und besaßen ein sicheres Mittel, um das Ende bei den Gekreuzigten schnell herbeizuführen: sie brachen ihnen die Beine … der Tod durch Erstickung trat ein.»_

/t/welcher-art-ist-kreuzestod/1481958

Es gibt auch eine Dokumentation die auf Phönix lief, doch ich habe leider im Archiv bei Phönix nichts gefunden.

Gruß Parzival

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Hallo,
danke für die Quellenangabe.
Ich bezweifle die Erklärung zwar immer noch, aber damit kann ich mal „die Spur“ aufnehmen.
Gruß
Werner

Hallo

danke für die Quellenangabe.
Ich bezweifle die Erklärung zwar immer noch, aber damit kann
ich mal „die Spur“ aufnehmen.

Gern geschehen, wenn ich die Sendung herausfinde gebe ich das an dich weiter.

Im Grunde ist deine Annahme ja nicht wirklich falsch. Es ist nur nicht die primäre Todesursache und die Strafe ist eben mit Blick auf das Ersticken so „ersonnen“ worden. Was in der Folge bzw. während dieser Strafe noch alles zum Tode führen kann, ist jedoch Konstitutionsabhängig und quasi „nicht gewollt“. (soweit man das in diesem Kontext überhaupt sagen kann)

Gruß Parzival

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doch die Existenz der Person Jesus, als Handwerker aus Galiläa und seiner Familie

ist durch nichts, aber auch durch gar nichts historisch in
irgendeiner Form belegt. Ganz im Gegenteil ist es eigentlich
schon fast als peinlich zu bezeichnen, daß weder Jesus noch
ein Apostel von irgendeinem Zeitzeugen-Geschichtsschreiber
auch nur erwähnt wird.

Flavios Josephus ein Römischer Geschichtsschreiber erwähnt Jesus (als „Vollbringer unglaublicher Taten“). Und das ist viel erstaunlicher. Man muß dabei berücksichtigen, daß die Welt damals noch ganz anders funktionierte. Jesus lebte in einem völlig abgelegenen Winkel des Reiches, und da auch noch in der abgelegensten Provinz. Wanderprediger waren in Judäa der damaligen Zeit ein normaler Anblick. Davon gab es viele. Zum damaligen Zeitpunkt war keineswegs abzusehen, was Jesus mal auslösen würde.
Jesus war ein unbedeutender Wanderprediger in einer unbedeutenden Provinz in einem angelegenen Randbereich des Römischen Reiches. Da ist es nicht verwunderlich, daß so wenig schriftliches über Ihn berichtet wird, viel erstaunlicher ist, daß er überhaupt erwähnt wird. Und das ist so.

Hallo,

Flavios Josephus ein Römischer Geschichtsschreiber erwähnt
Jesus (als „Vollbringer unglaublicher Taten“).

Flavius Josephus ist a) kein Zeitzeuge und b) ist die entsprechende Passage eine Fälschung des 3. oder frühen 4. Jahrhunderts, die vermutlich auf den Kirchenvater Eusebius von Caesarea zurückgeht.

Zum wiederholten Male sei hier auf die Diskussion zwischen Christian und mir (‚ralfboeck‘) in diesem Thread /t/evangelien-aus-muslimischer-sicht-verfaelscht/420…
/t/das-zittern-der-kelten/4202115/23

In einem Religionsbrett sind solche Argumente schon ärgerlich, in einem Geschichtsbrett sind sie nun wirklich fehl am Platz. Da ist Quellenkritik um so angebrachter.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Nu ja, verehrte Eva,

das geht über „ich kenne jemanden, der jemanden kennt, der ihn gekannt hat“ doch signifikant hinaus.

Gruß - Rolf

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eine Fälschung des 3. oder frühen 4. Jahrhunderts, die vermutlich auf den Kirchenvater Eusebius von Caesarea zurückgeht.

Ja, da war wohl sogar den Brüdern in Rom die Quellenlage so peinlich dünne, daß sie Fälschungen einfügten.
:smile:

In diesem Zusammenhang ist es auch unglaublich, wie die Petrus-Story mit äußerster Selbstverständlichkeit immer als historisch verkauft wird.
Zitat aus einer TerraX-Doku:
„Es gilt als sicher, daß Petrus in Rom war, auch wenn es dafür keinerlei Beweise gibt.“
:smile:)

Man nimmt einfach das her, was sich die Kirchenleute in Rom in Jahrhunderten so alles ausgedacht haben und deklariert das einfach zu einer historischen Tatsache.

Unfassbar!

Gruß Eva