die Huberin / der Backerich
Hallo Karin,
*Noch im 19. Jahrhundert war es
selbstverständlich, dass z.B. Frau Huber die Huberin oder die
Frau Hoffmann die Hoffmannin war.
Diesen Zeiten würde ich an Frauenstelle keine Träne nachweinen, denn „Huberin” oder „Hoffmannin” bedeutete ja nichts anderes als „Frau des Herrn Huber” bzw. „Frau des Herrn Hoffmann”.*
Da haben wir es doch heute besser, wo Ehepartner frei bestimmen können, ob sie
-
einen gemeinsamen Familiennamen oder
-
beide oder auch nur eine® von beiden einen Doppelnamen annehmen oder
-
jeweils ihren eigenen Familiennamen behalten wollen.
Ich glaube, mein Schwager, der schon die Kröte schlucken musste, dass seine Kinder, weil das erste eine Tochter war, nun verabredungsgemäß den Familiennamen meiner Schwester tragen, ist auch ganz froh, dass er sich nicht selbst darüber hinaus auch noch _der Back erich _ rufen lassen muss.
Dass mein konservativ gesinnter Vater, der auch heute noch zuweilen über „Emanzen” lästert, ausgerechnet dank der Emanzipiertheit meiner Schwester noch zwei Stammhalter innen bekommen hat, nachdem ich in dieser Funktion mangels Fortpflanzungsbereitschaft ja ausfalle, amüsiert mich schon genug.
Gruß Gernot
*Die zwanghafte Marotte im Gegenwarts-Amts- und Politihkerdeutsch, alle Personenbezeichnungen auch im Plural zu doppeln kann ich deshalb ebenso wenig gut finden, denn die eigentliche Diskriminierung besteht doch gerade erst in der Ableitung der weiblichen Form aus der männlichen.
/t/literatur-zum-thema-movierung/4577399/3