Ö: Jörg Haider (BZÖ) ist tot

Hallo!

Aber im Ernst: Denkst Du, daß die Familie ein so großes
Medienecho gefunden hätte, wenn Arigona nicht Teil dieser
Familie gewesen wäre?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht der Fall gewesen wäre - und das ist erbärmlich für einen Rechtsstaat.

Gruß
Tom

Hi!

Aber im Ernst: Denkst Du, daß die Familie ein so großes
Medienecho gefunden hätte, wenn Arigona nicht Teil dieser
Familie gewesen wäre?

Wie schon Tom schrub: Traurig, dass in einem Rechtsstaat wie Österreich erst die Medien dazu beitragen mussten.

Wie kann ich nur die
Krone anzweifeln.

Die Krone war lediglich als Beispiel gebracht, dass sogar die rechtskonservativen Medien dieses Landes (bis auf Blätter a la „Zur Zeit“ oder der „Neuen freien Zeitung“) diese Fakten druckten. Hätte ich nur Presse, Standard, Kurier aufgezählt, hättest Du wahrscheinlich mit „typisch linke Medien“ gekontert … schau bitte über den Rand Deiner „heute“ mal hinaus (denn leider kann ich nichts anderes Deinem letzten Absatz entnehmen)

Grüße,
Tomh

Hallo!

Nicht vor den Kindern, aber vermutlich davor, daß dann auch
andere verstärkt illegal einreisen, weil es mit einem Druck
auf die Tränendrüsen, dann doch eine Aufenthaltsgenehmigung
gibt.

Da muss ich antworten: das ist nämlich meines Erachtens grundsätzlich ein gültiges und richtiges Argument, geht hier aber trotzdem daneben, warum? - weil Ursache der ganzen Problematik ist, dass die österreichischen Asylbehörden nicht in der Lage sind innerhalb der im Gesetz vorgesehenen Fristen (nach Möglichkeit rechtsrichtige) Entscheidungen zu treffen (das war bis 1.6. für das gesamte Verwaltungsverfahren inkl. Berufungsverfahren ein Jahr). Dieses Problem hat sich hier einmal öffentlich manifestiert.

Jeder sollte wissen, dass die Gesetzmäßigkeit der staatlichen Verwaltung oberstes Gebot eines demokratischen Rechtsstaates ist. Im Asylbereich steht dem der permanente Gesetzesbruch durch die staatlichen Behörden in der Realität entgegen. Das betrifft nicht nur überdurchschnittliche viele inhaltliche Rechtsfehler dieser Behörden, sondern auch das ständige massive Überschreiten der gesetzlichen Verfahrensdauer, es fehlt also massiv an quantitativer als auch an qualitativer Ausstattung dieser Behörden, da gibts zuwenig Personal und vor allem zuwenig qualifiziertes Personal.

Das ist die Ursache und anstatt diese Ursache endlich zu beheben, wird dieser permanente Rechtsbruch durch die Politik unterstützt bzw. geduldet - und wie so oft sind es gerade die Parteien, die bei anderen nach law and order schreien, die den ständigen Rechtsbruch durch den Staat dulden und fördern. Am besten man bezeichnet das ganze noch als Kriminalitätsbekämpfung, Schutz der Heimat, Österreich zuerst oder andere Parolen

Gruß
Tom

hi

… schau bitte über den Rand Deiner „heute“ mal hinaus (denn
leider kann ich nichts anderes Deinem letzten Absatz
entnehmen)

Heute ist ja ein noch größeres Revolverblatt als die Kronen Zeitung. Mich wundert, daß Du nicht noch mit Österreich ankommst, die spielt ja in der gleichen Liga, wenn es um Informationen geht.

Aber um es für Dich deutlicher zu machen: Ich glaube der Kronen Zeitung ungefähr genauso viel wie der deutschen Bild.
Ich lese diese Zeitungen um mich zu unterhalten, aber nicht um Informationen daraus zu gewinnen.

Gruß
Edith

Servus Edith :smile:

Hi Herbert

Was die Parteienlandschaft betrifft: 4 der 5 Parteien haben
die Parteispitze ausgewechselt.
Faymann, Pröll, Glawischnig… über das BZÖ etwas zu sagen ist
natürlich viel zu früh.

Eigentlich nicht. Hätte Haider nicht beim Wahlkampf
mitgemischt, wäre das BZÖ fast sicher aus dem Nationalrat
geflogen oder hätte es zumindestens nur äußerst knapp
geschafft.

Stimmt, wo wären die Wähler dann hingegangen? Viele zur FPÖ, andere denen die dann doch zu radikal sind, wären bei ÖVP oder SPÖ geblieben.

Ich frage jetzt ein wenig gemein: Fürchtet sich die Republik
vor zwei kleinen Kindern?

Nicht vor den Kindern, aber vermutlich davor, daß dann auch
andere verstärkt illegal einreisen, weil es mit einem Druck
auf die Tränendrüsen, dann doch eine Aufenthaltsgenehmigung
gibt.

Ja, die würde es dann wohl (vermehrt) geben.

Und ich frage noch ein wenig provokanter: was wäre wenn das
eine christliche, und keine muslimische Familie wäre?

Was wäre, wenn die Familie keine so hübsche Tochtergehabt
hätte, die man medienwirksam im Fernsehen präsentieren konnte?

Zunächst möchte ich auf das muslimisch noch einmal zu sprechen kommen. Es ist immer das ‚wir’ und ‚die anderen’. Als es in Exjugoslawien diesen unseligen Krieg gab, nichts konnte mich mehr verwundern als das. Ungefähr so verwunderlich wie wenn die Preußen gehen die Bayern Krieg geführt hätten. Tootsis gegen Hutus. Da gibt es eine große Liste. Das wird so weitergehen bis wir nicht mehr unterscheiden, sondern den Menschen im ‚anderen’ sehen…

So, jetzt zu Frau Arigona Zogaj. Ich habe bei dem was ich im Fernsehen gesehen vor allem den verängstigten Teenager gesehen. Worin unterscheidet sie sich von einem eingeborenen oberösterreichischen Teenager? Nicht in der Sprache. Sie spricht schönstes Deutsch – nein schönstes Oberösterreichisch. Dass sie woanders herkommt? Sie war noch sehr jung, als sie hier hergekommen ist. Religion? Ich weiß nicht. Sollte man sie nicht so sehen: Ein junges Mädchen, verängstigt… Steht vor dem Verlust von allen ihren Freunden und jawohl: ihrer Heimat, einfach alles was sie kennt. Sie weiß ja nicht ob sie es im Kosovo schaffen werden, ob sie nicht Hunger leiden müssen. (ich denke nicht, jetzt übertrieben zu haben) Ist das so unverständlich wie sie handelt? Denk mal zurück… zu dem Zeitpunkt als Du in ihrem Alter warst.

Ja, das macht alles natürlich sehr kompliziert… Natürlich gibt es viele Familien die es nicht in die Öffentlichkeit geschafft haben. Alles menschliche Schicksale. Das muss man sich mal vorstellen, man wird in der Nacht abgeholt. Alles muss schnell gehen, 20 kg darf man sich mitnehmen. Also, ich kann mir solche Szenen nicht ohne Gewalt, nicht ohne Tränen vorstellen. Da werden die Familien einfach weggeschickt, ohne dass man weiß, ob sie sich dort (wo auch immer) auch ernähren können. Das könnte man als fahrlässige Körperverletzung werten. Die Republik darf das? Ein einzelner Mensch würde wohl dafür angeklagt und verurteilt werden. Zu recht würde ich meinen.

Sie bekommt kein rituell zubereitetes Essen, man dreht auch in
der Nacht alle 20? Minuten das Licht auf und verhöhnt ihren
Glauben.

Woher weißt Du das so genau? Bist Du Aufseher im Gefängnis?
Gelesen habe ich es auch, aber ob es stimmt, weiß ich nicht.
Ich bin immer ein bißchen skeptisch, wenn radikale - egal in
welcher Hinsicht - Menschen Mißstände anprangern.

Nein, ich weiß natürlich auch nicht ob das stimmt. Aber wenn es nicht stimmen würde hätten wir vom Innenministerium wohl schon eine Gegendarstellung gehört. Ich hoffe, sie sind dabei das ganze zu untersuchen. Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Ich bin gegen jede Gewalt und Radialität, und jemand der Terror begeht, begünstigt oder auch nur vorbereitet gehört soll 1. daran gehindert werden, 2. mit geeigneten Mitteln bestraft werden. Aber hier ist nichts erwiesen. Untersuchungshaft soll ja keine Strafe sein. Es geht mir ja auch noch darum: Jeder Mensch sollte seine Religion ausüben können. (Auch wenn ich davon (von Religion) nicht viel verstehe, wie ich bekennen muss. Muslime gelten aber hier (wie mir scheint) als Menschen zweiter Klasse, und das sollte nicht sein. Das ist nicht demokratisch, das ist nicht österreichisch, das ist weder christlich noch jüdisch.

Servus
Herbert

Gruß
Edith

Servus Karin :smile:

Ich hab schon ein wenig patschert hier eine Diskussion angerissen

Hier

/t/wir-und-die-auslaender/4284605/21

und hier

/t/humanitaeres-bleiberecht/4654660

aber mir geht es nicht hauptsächlich nicht um den Fall Zogaj. Sie sind ein gutes Beispiel, an denen wir sehen können wie staatliche Gewalt sich auswirken kann. Einzelne Beispiele sind immer gut um menschliches vermitteln. Es ist ein bisschen wie das Tagebuch von Anne Frank. Ich will das natürlich nur bedingt vergleichen, aber das Tagebuch erschüttert, erschüttert mehr als die Zahl 6 Millionen. Diese kann man sich ohnehin nur schwer vorstellen… ganz Österreich ohne Wien z. B. Wer das Tagebuch jedoch liest kommt, wenn er noch Mensch ist, nicht an Tränen vorbei, hofft irgendwie dass sie es doch schafft… und weiß doch das schreckliche Ende. Ein Ende das sie mit 6 Millionen geteilt hat.

Worum es mir geht: für mich ist wie dieser unserer Staat handelt nicht menschlich.
Ich will hier zum nachdenken anregen. Auch natürlich in anderen Staaten. Ich denke, deutsche Asylpolitik ist auch nicht frei von Unmenschlichkeiten.

Ach ja, der andere Fall, der Muslimin im Gefängnis.
Hier hat Harald einen guten Link gefunden. Habe ich leider noch nicht gelesen, sonst hätte ich Edith nicht so geantwortet. Jetzt lösche ich aber das Posting nicht. Es ändert nichts an meiner Meinung, außer dass ich jetzt in diesem Fall statt ‚Unrecht geschieht’ ‚Unrecht ist geschehen’ schreibe.

Servus
Herbert

Hi

Nicht vor den Kindern, aber vermutlich davor, daß dann auch
andere verstärkt illegal einreisen, weil es mit einem Druck
auf die Tränendrüsen, dann doch eine Aufenthaltsgenehmigung
gibt.

Ja, die würde es dann wohl (vermehrt) geben.

Daß die Kinder die Hauptleidtragenden sind ist klar, aber wer ist gundsätzlich daran schuld? Der österreichische Staat, die Eltern, die wissentlich Gesetze gebrochen haben oder die Menschen, die aus der Geschichte Kapital geschlagen haben?

Noch dazu hat sich der Vater jetzt ja auch noch abgesetzt und die Kinder im Stich gelassen, habe ich zumindestens irgendwo mal gelesen. Keine Ahnung, ob das wirklich stimmt. Aber es macht die Abgelegenheit nicht unbedingt besser.

Ich bin immer dafür, daß man Menschen hilft, die Hilfe nötig haben und Österreich hat da ja eine lange Tradition dabei. Ich bin aber gegen ein ungezieltes Gießkannenprinzip und ich bin auch dagegen, daß man diese Hilfe mittels enormen Medienecho durchsetzen will.
Wobei ich noch nicht mal glaube, daß Arigona von selber auf die Idee gekommen ist, sich im Fernsehen zu präsentieren. Dafür waren eher andere Leute verantwortlich, die sich mit dieser Aktion ins Rampenlicht rücken wollten und damit in Kauf genommen haben, daß sie der Familie damit schaden.

Ich denke, daß es vielen Leute sauer aufgestoßen ist, daß hier versucht wurde über Kinder etwas zu „erpressen“. Daß sich aus diesem Grund die Seiten so verhärtet haben, daß eine gute Lösung jetzt kaum noch möglich ist.

Da werden die Familien einfach weggeschickt, ohne dass man
weiß, ob sie sich dort (wo auch immer) auch ernähren können.

Hm, also ich habe - noch nicht mal in der Kronenzeitung :wink: - gelesen, daß im Kosovo eine große Hungersnot herrscht.

Nein, ich weiß natürlich auch nicht ob das stimmt. Aber wenn
es nicht stimmen würde hätten wir vom Innenministerium wohl
schon eine Gegendarstellung gehört.

Naja, wir hatten Wahlkampf (und haben jetzt Regierungsbildungszeit), da mußten die Politiker darauf schauen, daß sie ihre Pfründe erhalten, da bleibt für sowas keine Zeit. :wink:

Gruß
Edith

Hi

Daß die Kinder die Hauptleidtragenden sind ist klar, aber wer
ist gundsätzlich daran schuld?

Wer ist daran Schuld, dass die Familie den Kosovo verlassen musste?
War das nicht der Krieg?
Und hätten die Kinder sich den Anordnungen des Vaters widersetzen sollen/können?

Der österreichische Staat, die
Eltern, die wissentlich Gesetze gebrochen haben oder die
Menschen, die aus der Geschichte Kapital geschlagen haben?

Die Eltern haben versucht, ihren Kindern eine bessere Zukunft zu sichern. Ist das falsch?

Der österreichische Staat hat die Asylgesetze verschärft, um im rechten Lager Wählerstimmen zu rekrutieren. Ist das OK?

Ich kenne Menschen, die auch illegal eingereist sind und heute die österr. Staatsbürgerschaft besitzen. Ist das ein Fehler?

Gruss Harald

Da werden die Familien einfach weggeschickt, ohne dass man
weiß, ob sie sich dort (wo auch immer) auch ernähren können.

Hm, also ich habe - noch nicht mal in der Kronenzeitung :wink: -
gelesen, daß im Kosovo eine große Hungersnot herrscht.

Dass jedoch 16.000 KFOR-Soldaten zur Einhaltung des Waffenstillstandes im Kosovo stationiert sind und nicht nur Dörfer, sondern ganze Landstriche ausradiert wurden und somit den betroffenen Einwohner jegliche Lebensgrundlage entzogen wurde, hast Du wahrscheinlich auch nicht gelesen - Dein äußerst deplaziertes „:wink:“ in diesem Thema sagt eigentlich alles über Dich und Deine Scheuklappenmentalität aus.

Und auch wenn dort eine „große Hungersnot“ herrschen würde, würdest Du wahrscheinlich mit Smileys und Abschiebungen herumschmeißen …

Tomh

Hi

Die Eltern haben versucht, ihren Kindern eine bessere Zukunft
zu sichern. Ist das falsch?

Nein. Aber dürfen sie jetzt andere verantwortlich machen, daß es nicht geklappt hat?
Das ist ja das was mich an der ganzen Sache hauptsächlich stört. Es werden alle verantwortlich gemacht, nur bei sich selber wird die Verantwortung nicht gesucht. Man versucht es lieber über die Tränendrüse.

Ich kenne Menschen, die auch illegal eingereist sind und heute
die österr. Staatsbürgerschaft besitzen. Ist das ein Fehler?

Nein. Vermutlich nicht. Aber kann man da den Umkehrschluß ziehen, daß man allen illegalen Einwanderern die Staatsbürgerschaft geben soll?

Gruß
Edith

Hallo!

Hallo Hanna,

Was wird das für Auswirkungen auf die Partei, auf die
Koalitionsverhandlungen und die Parteienlandschaft haben?

„was wäre wenn“ (… ich Kaffeesud lesen könnte) in kurz:

Partei:

BZÖ geht bundesweit unter (kommt bei nächster NR-Wahl nicht mehr ins Parlament),

Patt in Kärnten, weil

(a) Nationale gibts da weiterhin,
(b) Sozialisten haben keine charismatische Führungsfigur,
© Konservative sind nur minimal vorhanden.

Koalitionsverhandlungen:
Die Option mit BZÖ in einer 3er-Koalition scheint vom Tisch zu sein. Eine Minderheitsregierung findet keine Unterstützung. Es dürfte wohl wieder die „große“ (naja, sooo groß ist die nicht mehr) Koalition werden.

Parteienlandschaft:
Die BZÖ-Wähler wählen wen anderen, also …
… sie müssen sich beim nächsten Mal eine andere Protestpartei aussuchen (wird dann wohl die FPÖ, die Grünen haben kaum Protestpotential) oder zähneknirschend ihre bisherige („alte“) Partei wählen oder weiß wählen oder zu Hause bleiben.

Grüße

Hanna

Klaus

Hi

Hallo Harald,

Wer ist daran Schuld, dass die Familie den Kosovo verlassen
musste? War das nicht der Krieg?

hochwahrscheinlich ja.

Und hätten die Kinder sich den Anordnungen des Vaters
widersetzen sollen/können?

Eher nicht (vom Können her gesehen).

Die Eltern haben versucht, ihren Kindern eine bessere Zukunft
zu sichern. Ist das falsch?

Nein.

Ein Staat versucht seine Einwanderung via Gesetze zu regeln.
Ist das falsch?

Der österreichische Staat hat die Asylgesetze verschärft, um
im rechten Lager Wählerstimmen zu rekrutieren. Ist das OK?

Verschärft ein Staat nur dann seine Asylgesetze, wenn er Stimmen im rechten Lager lukrieren will?

Ich kenne Menschen, die auch illegal eingereist sind und heute
die österr. Staatsbürgerschaft besitzen. Ist das ein Fehler?

Lässt sich auf illegale Einwanderung legales Recht gründen?

Worauf bezog sich deine Frage? Liegt der Fehler in der illegalen Einwanderung oder in der Tatsache, dass sie trotz illegaler Einwanderung heute die Staatsbürgerschaft haben oder darin, ob es grundsätzlich falsch sei, dass sie die Staatsbürgerschaft haben?

Es werden vermutlich immer wieder mal Menschen illegal einwandern und später die Staatsbürgerschaft bekommen. Nur lässt sich auf dieser Tatsache keine rechtliche Norm begründen und somit auch keine Einwanderung regeln.

Und nebenbei, lieber Harald, ein bisserl massiert suggestiv fragen tust schon *zwinker* ^^

Gruss Harald

Grüße
Klaus

Hallo Tomh,

Dass jedoch 16.000 KFOR-Soldaten zur Einhaltung des
Waffenstillstandes im Kosovo stationiert sind und nicht nur
Dörfer, sondern ganze Landstriche ausradiert wurden und somit
den betroffenen Einwohner jegliche Lebensgrundlage entzogen
wurde, hast Du wahrscheinlich auch nicht gelesen - Dein
äußerst deplaziertes „:wink:“ in diesem Thema sagt eigentlich
alles über Dich und Deine Scheuklappenmentalität aus.

wow, ich bin beeindruckt: du bist wohl der, der immer alles liest (und bedenkt).

*Vorsicht,einSchußSarkasmusistmirreingerutscht*
In Italien gibt es 10.000e herrenlose Hunde. Hinter denen ist der Hundefänger her. Nicht unwenige werden liquidiert (eingeschläfert). Soll ich die alle bei mir zu Hause aufnehmen? Wir haben immerhin eine 80m2-Wohnung.
*Sarkasmuswarnung,uuundaus*

Und auch wenn dort eine „große Hungersnot“ herrschen würde,
würdest Du wahrscheinlich mit Smileys und Abschiebungen
herumschmeißen …

… das verstehst du sowieso nicht. Das (Emoticons ua) ist unsere Art der Auseinandersetzung. Selbst wenn ich strikt anderer Meinung wäre als du, würde ich dich als Person wertschätzen (nichts anderes wird mit Smileys gesagt). Du mischt Argumente mit persönlichen Angriffen, bist völlig unfähig, sachlich zu bleiben. So was wie „konstruktives Streiten“ kommt wohl nicht mal in deinem Fremdwörterbuch vor.

Vermutlich übersteigt das konstruktive Streiten deine Vorstellungsfähigkeit. Vielleicht könntest dich ein bisserl mit Carl Rogers (Empathie und so) beschäftigen. Könnte helfen.

Tomh

Grüße
Wolkenstein

MOD: Persönliche Nettigkeiten…
…bitte per e.mail austauschen, da sie nicht das Thema dieses Brettes sind.

Danke sehr

Mike
[MOD]

Insgesamt könnten
also die extreme Rechte sogar gestärkt werden, weil sie ihre
Kräfte nicht mehr durch auf zwei zerstrittene Parteien
verteilt.

Hallo.

Dazu habe ich eine Frage:

wo sehen Sie in der österreichischen Parteienlandschaft extreme Rechte?

MfG
Bot

Hello!

Richtig! Es ist in einem Rechtsstaat erbärmlich, wenn man versuchen will, Gesetze mit einer Mitleidstour zu übergehen.

Gruß
Bot

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo!

Richtig! Es ist in einem Rechtsstaat erbärmlich, wenn man
versuchen will, Gesetze mit einer Mitleidstour zu übergehen.

Durch eine „Mitleidstour“ wird kein Gesetz übergangen. Die Gesetzesübertretung, die vorliegt, ist ein unrechtmäßiger Aufenthalt, das ist unstrittig. Gesetzlich bestünde also jetzt eine Ausreiseverpflichtung, das ist grundsätzlich richtig, wurde auch höchstgerichtlich bestätigt.

Rechtlich völlig falsch sind in diesem Zusammenhang im Übrigen Haiders Aussagen, dass im Fall Zogaj ebenso ein Erkenntnis des VfGH nicht beachtet wurde - es ist ja geradezu umgekehrt. Der VfGH hat den Bescheid der Fremdenbehörde bestätigt, damit liegt gerade kein Verstoß der Fremdenbehörden gegen ein verfassungsgesetzlich gewährleistetes Recht vor. (Also nochmal kurz für den Stammtisch Haiders Argument: Weil die Familie Zogaj noch nicht abgeschoben wurde, müssen in Südkärnten keine zweisprachigen Ortstafeln stehen.)

Genau für solche Fälle bestünde aber durchaus die Möglichkeit der Legalisierung des Aufenthalts (§ 72 NAG), im Endeffekt eine Sache des BMI, die wurde verweigert. Angemerkt sei, dass diese Bestimmung Legalisierungen und Nichtlegalisierungen nach reiner Willkür erlaubt und der Betroffene keine rechtliche Überprüfung verlangen kann, weshalb diese Bestimmung mit Wirkung vom 1.3.2009 auch durch den VfGH aufgehoben wurde. Beim konkreten Fall kann man dann natürlich streiten, ob es überhaupt gut war die Öffentlichkeit zu informieren, denn derartige willkürliche Legalisierungen funktionieren in der Praxis am einfachsten mit politischer Intervention, wobei die Betroffenen das nicht an die große Glocke hängen dürfen (das ist ebenso alles nicht sehr rechtsstaatlich).

Es geht aber nicht um den Fall Zogaj, sondern der Fall zeigt, dass das gültige Fremdenrecht generell eine vollkommen misslungene Angelegenheit ist.

Gruß
Tom

Hallo

Guantanamo ist überall…

Da soll es in Kärnten seit einiger Zeit so eine völlig abgelegene ehemalige Jugendherberge geben, der man den befremdenden Namen „Sonderlager“ gegeben hat, und in der asylsuchende „mutmaßliche“ Kriminelle untergebracht werden (bei denen das Verdachtsmoment wohl für die U-Haft nicht ausreicht, vermute ich).

Die sind dort auch nicht eingesperrt, was ja an und für sich schon darauf hinweist, dass gegen sie nichts vorliegt, aber weg können sie nicht so einfach, schon deswegen nicht, weil es sehr sehr abgelegen oben auf einem Berg liegt. (Wenn sie da aber einfach zu Fuß wegwandern, weiß ich auch nicht, was dann passieren würde.)

Diese „Sonderanstalt“ soll nur eine „Zwischenlösung“ sein, das „Endziel“ ist die Abschiebung solcher mutmaßlich kriminellen Asylsuchenden. Besonders befremdend ist wieder die Wortwahl (die wohl anscheinend vom verstorbenen Herrn Haider stammt), und natürlich diese Mutmaßlichkeit, die stark an Guantanamo erinnert.

Ich hab dann auch noch einen Bericht über einen tschetschenischen Asylanten gelesen, der wohl in einem Supermarkt versucht hat, ein Parfümfläschchen für 12,90 zu klauen. Er hat deswegen 7 oder 9 Wochen in U-Haft gesessen, und ist mit dem ausdrücklichen Hinweis auf seine Herkunft zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt worden (bis dahin unbescholtener Ersttäter) mit der Begründung, dass man ihm als Tschetschenen direkt mal klar machen müsse, dass die Supermärkte in Ö keine Selbstbedienungsläden seien. Das Urteil ist von einem übergeordneten Gericht wieder kassiert worden, aber diese vielen Wochen U-Haft hat er abgesessen.

Ich kann jetzt nicht beschwören, dass das stimmt, ich hab es in irgendeiner Netz-Zeitung gelesen.

Viele Grüße
Simsy

Servus Edith :smile:

Nicht vor den Kindern, aber vermutlich davor, daß dann auch
andere verstärkt illegal einreisen, weil es mit einem Druck
auf die Tränendrüsen, dann doch eine Aufenthaltsgenehmigung
gibt.

Ja, die würde es dann wohl (vermehrt) geben.

Daß die Kinder die Hauptleidtragenden sind ist klar, aber wer
ist gundsätzlich daran schuld? Der österreichische Staat, die
Eltern, die wissentlich Gesetze gebrochen haben oder die
Menschen, die aus der Geschichte Kapital geschlagen haben?

Dass das Verhalten der Zogajs einen Gesetzesbruch darstellt kann ich nicht nachvollziehen, aus ihrer Sicht war es ja eine Flucht. Aber wie Du richtig geschrieben hast, die Kinder können nichts dafür und sie sind auch die die am meisten leiden.
Auf eines möchte ich noch aufmerksam machen: die Abschiebung hat nach 6 oder 7 Jahren stattgefunden. Andere sind 13 Jahre hier. 13 Jahre eines Lebens! Bei demjenigen der 13 Jahre hier ist haben die Gerichte zusammen gerade mal eine Woche getagt. Je länger es dauert umso schwerer wird es für Kinder, die sich dann vielleicht wie die jüngeren Geschwister nicht mehr an ihre alte Heimat erinnern können und oft nicht die Sprache genügend sprechen. Für die Eltern, die sich hier etwas für sich und ihre Kinder etwas aufgebaut haben, ist meist mit der Abreise alles verloren. Zur Erinnerung: 20 kg Gepäck dürfen sie mitnehmen, ist es dann (fast) unmöglich wieder Arbeit zu finden, speziell im Kosovo. Wenn man schnell (innerhalb von Wochen) und gerecht entscheidet wäre das für alle besser. Gerechte Entscheidung meint: es müssten Experten zur Beratung zugezogen werden, die die Region wirklich kennen. Solche Experten hätten damals sicher entschieden, dass die Familie Zogaj zu Recht geflüchtet ist. Die Eltern haben nicht nur das Recht, es ist auch ihre Pflicht ihre Kinder zu schützen. Die derzeitige Praxis ist unmenschlich. Die Praxis wie hier abgeschoben wird: mitten in der Nacht und sehr schnell (sicher nicht ohne Gewalt) zeigt doch wie schlecht das Gewissen von denjenigen ist, die das angeordnet haben.

Achja, ich hab vergessen wer das hier geschrieben hat, aber vor 100 Jahren wären die Zogajs Österreicher gewesen. Aber egal, betrachte sie einfach einmal als Menschen. Vergiss Herkunft und Religion… und dann denke wie es Dir gehen würde wenn Du vielleicht geflüchtet bist, Dir irgendwo ein Leben aufbaust, Kinder hast… und dann nach 6 Jahren mittels einer Polizeiaktion abgeschoben wirst. Du hast Deinen Wecker auf 6h Uhr gestellt und bist eingeschlafen. Wenn der Wecker um 6h klingelt bist Du nicht mehr da… Du sitzt bereits in einem Flugzeug, weißt nicht wo Du und Deine Kinder heute schlafen werden oder ob es in den nächsten Tagen Essen gibt.

Noch dazu hat sich der Vater jetzt ja auch noch abgesetzt und
die Kinder im Stich gelassen, habe ich zumindestens irgendwo
mal gelesen. Keine Ahnung, ob das wirklich stimmt. Aber es
macht die Abgelegenheit nicht unbedingt besser.

Hier wage ich ausnahmsweise die Medien anzuzweifeln, aber umso schlimmer wenn es stimmt. Ich hab gelesen, dass die ‚Großen’ ca. 3 Euro pro Tag verdienen um die Kleinen durchzufüttern.

Ich bin immer dafür, daß man Menschen hilft, die Hilfe nötig
haben und Österreich hat da ja eine lange Tradition dabei.
Ich bin aber gegen ein ungezieltes Gießkannenprinzip und ich
bin auch dagegen, daß man diese Hilfe mittels enormen
Medienecho durchsetzen will.
Wobei ich noch nicht mal glaube, daß Arigona von selber auf
die Idee gekommen ist, sich im Fernsehen zu präsentieren.
Dafür waren eher andere Leute verantwortlich, die sich mit
dieser Aktion ins Rampenlicht rücken wollten und damit in Kauf
genommen haben, daß sie der Familie damit schaden.

Ich glaube nicht, dass sie es für möglich gehalten haben, damit der Familie zu schaden.

Ich denke, daß es vielen Leute sauer aufgestoßen ist, daß hier
versucht wurde über Kinder etwas zu „erpressen“. Daß sich aus
diesem Grund die Seiten so verhärtet haben, daß eine gute
Lösung jetzt kaum noch möglich ist.

Du schreibst ‚erpressen’. Wenn jemand sagt: ‚ich bringe mich um’ dann denke ich nicht zuerst an Erpressung. Ich denke an die große Not an die der/diejenige sein muss. Bitte nicht vergessen, sie war damals 14 Jahre alt. (Bitte korrigiert mich wenn’s nicht stimmt) Die ‚Erpressung’ ist im übrigen eine Erfindung der Blogger in der Kronen Zeitung, die dann der Innenminister und andere Politiker willig aufgegriffen haben.

Da werden die Familien einfach weggeschickt, ohne dass man
weiß, ob sie sich dort (wo auch immer) auch ernähren können.

Hm, also ich habe - noch nicht mal in der Kronenzeitung :wink: -
gelesen, daß im Kosovo eine große Hungersnot herrscht.

Vielleicht mal so: wie geht es jenen Leuten, die jetzt hinkommen und dort keine Arbeit haben? Wie wollen sie sich und ihre Kinder durchbringen? Das ist wesentlich schlimmer, als wären sie nie weg gewesen.

Nein, ich weiß natürlich auch nicht ob das stimmt. Aber wenn
es nicht stimmen würde hätten wir vom Innenministerium wohl
schon eine Gegendarstellung gehört.

Naja, wir hatten Wahlkampf (und haben jetzt
Regierungsbildungszeit), da mußten die Politiker darauf
schauen, daß sie ihre Pfründe erhalten, da bleibt für sowas
keine Zeit. :wink:

Na, das glaub ich nicht, so reagiert unser Innenministerium niemals. Hier hätte es sicher schnell eine Gegendarstellung gegeben.

Ganz zum Schluss:
Warum nicht den anderen als Menschen betrachten? Nicht als…

Ich bin ganz sicher ein Träumer, aber ich bin ebenso sicher nicht der einzige…
http://www.youtube.com/watch?v=jEOkxRLzBf0

Servus
Herbert

Hi Herbert

Dass das Verhalten der Zogajs einen Gesetzesbruch darstellt
kann ich nicht nachvollziehen, aus ihrer Sicht war es ja eine
Flucht.

Nach den Medienberichten wußte zumindestens der Vater ganz genau, daß es in Österreich keine Chance auf Asyl für die Familie geben würde.
Schließlich wurde sein Asylantrag ja schon Anfang 2001 oder war es 2002? abgelehnt und er hat trotzdem seine Familie illegal nachkommen lassen.

Auf eines möchte ich noch aufmerksam machen: die Abschiebung
hat nach 6 oder 7 Jahren stattgefunden.

Das allerdings kann man dem Staat vorwerfen. Das Verfahren so extrem lange dauern.

Gerechte Entscheidung meint: es müssten Experten zur Beratung
zugezogen werden, die die Region wirklich kennen. Solche
Experten hätten damals sicher entschieden, dass die Familie
Zogaj zu Recht geflüchtet ist.

Frage 3 Experten und Du bekommst 4 Meinungen zu hören. Ich wäre also nicht so sicher wie eine Entscheidung ausgefallen wäre

Ich denke, daß es vielen Leute sauer aufgestoßen ist, daß hier
versucht wurde über Kinder etwas zu „erpressen“. Daß sich aus
diesem Grund die Seiten so verhärtet haben, daß eine gute
Lösung jetzt kaum noch möglich ist.

Du schreibst ‚erpressen’. Wenn jemand sagt: ‚ich bringe mich
um’ dann denke ich nicht zuerst an Erpressung.

Ich habe jetzt nicht an eine spezielle Formulierung bei einem der Fernsehauftritte gedacht, sondern an den kompletten Ablauf der Geschichte.

Die ‚Erpressung’ ist im übrigen eine
Erfindung der Blogger in der Kronen Zeitung, die dann der
Innenminister und andere Politiker willig aufgegriffen haben.

Mein spontaner Eindruck damals war einfach „sieh an, jetzt versuchen sie es mit die Mitleidsmasche, um ihr Ziel zu erreichen“. Da hatte ich noch nicht mal die Chance Blogger oder sonstige Kommentare in den Medien zu lesen.

Vielleicht mal so: wie geht es jenen Leuten, die jetzt
hinkommen und dort keine Arbeit haben? Wie wollen sie sich und
ihre Kinder durchbringen? Das ist wesentlich schlimmer, als
wären sie nie weg gewesen.

Eben. Wären sie nie weggewesen, hätten sie vielleicht mithelfen können das Land wieder aufzubauen und die Situation wäre heute u.U. besser.

Ich schrieb ja schon, daß ich immer dafür bin Menschen zu helfen, wenn sie in Not sind und Österreich hat das ja auch immer getan und tut es heute noch. „Nachbar in Not“ z.B erbringt jedes Jahr einen neuen Spendenrekord. Ich stehe aber auch dazu, daß meine Hilfsbereitschaft bei Wirtschaftsflüchtlinge nicht annähernd so hoch ist.

Gruß
Edith