Hallo Iris,
begrüsse aber die Ausweitung des Themas.
Was allerdings nicht geklappt hat.
weil die beiden Artikel, auf die Du verwiesen hast, das Thema mE nicht wirklich „ausgeweitet“ haben, was ich recht ausführlich begründet habe. Sie haben lediglich eine andere Rechtsposition mit anderen Argumenten - mE wenig stichhaltigen - vertreten. Über andere Punkte - z.B. die in dem einen Artikel angesprochenen zu erwartenden Folgen des Urteils - wurde hier auch schon gesprochen. Das heisst jetzt nicht, dass ich den Verweis auf diese Artikel für überflüssig halte - gewiss nicht - aber eine thematische Ausweitung der bisher hier geführten Diskussion kann ich da beim besten Willen nicht erkennen. Vielleicht machst Du einfach in Deinen eigenen Worten einmal deutlich, wo Du bei den Artikeln das Thema ausgeweitet siehst oder beziehst selbst eine ‚ausgeweitete‘ Position.
Aber so ist für mich deutlich geworden, dass es mehr um die
Bilder und Mythen über Beschneidung geht, womit sich eine
weitere Diskussion erübrigt, weil ich mich da nicht abarbeiten
muss.
Bist Du sicher, dass Du der Diskussion hier gefolgt bist und nicht in einem anderen Forum? Zuerst beklagst Du Dich darüber, die Diskussion sei zu „rechts-technisch“ und jetzt auf einmal soll es angeblich hier vorrangig um „Bilder und Mythen“ über Beschneidung gehen? Ja wie denn nun?
Wäre eigentlich interessant zu erfahren, warum viele sich von
deinem Beitrag hier so provoziert fühlen und warum?!
Das wäre dann eine Meta-Ebene.
Ich hatte nicht den Eindruck, dass „viele sich von deinem Beitrag hier so provoziert fühlen“ - zumal Du selbst ja inhaltlich eigentlich gar keinen Beitrag geleistet sondern stattdessen auf zwei externe Beiträge verwiesen hast. Auf die man dann auch eingegangen ist, was ja wohl der Sinn der Sache war.
Das breite Interesse freilich, das dieses Thema hier hervorruft, ist leicht erklärt. Es geht hier um einen Konflikt zwischen religiösen Geboten und persönlicher Autonomie sowie um die Rolle des Staates dabei. Dass aufgrund religiöser Gebote in die Autonomie und das Selbstbestimmungsrecht gerade von Kindern eingegriffen wird (anderes ist legal ohnehin nicht mehr möglich), ist sicher dazu geeignet, die Debatte zu emotionalisieren. Was wiederum alles andere als verwerflich ist - im Gegenteil, das Engagement für den Schutz der Rechte von Menschen, die diese nicht selbst wahrnehmen können, ist ein positives Zeichen.
Dass dies als vorgeschoben und als getarnte Religionsfeindlichkeit beargwöhnt wird - nun, das muss man dabei wohl in Kauf nehmen. Sogar, wenn man wie ich selbst einer religiösen Minorität angehört. Aber gerade als solcher weiss man die weltanschauliche Neutralität unseres Staates und den Vorrang säkularer und für Alle gültiger Gesetze vor partikularen religiösen Geboten besonders zu schätzen. Das dient nicht zuletzt dem Schutz religiöser Minoritäten - auch wenn dieser Schutz im Einzelfall auch seinen Preis hat.
In der Tat, eine Metadiskussion …
Freundliche Grüße,
Ralf