Hallo Peter,
es ist für mich nicht nachvollziehbar, weshalb zu diesem Thema
keine Ethik-Diskussion geführt wird. Statt dessen wird von
Steuerpolitik und Schlupflöchern geredet.
Die Ethikdiskussion soll dann von wem angeregt werden?
Von Politikern, die größtenteils selbst nur an ihren Pfründen interessiert sind, die Verpflichtungen aus ihren aufsichtsratsmandaten vernachlässigen, fahrlässig Steuergelder verschwenden und sich dafür noch die Diäten erhöhren?
Oder von der Bevölkerung, von der mindestens 50% der Leute genauso handeln würden, wenn sie die Gelegenheit hätten und sich nur aus reinem Neid und purer Mißgunst über „die Manager“ ereifern?
Die Zeit ist noch nicht reif, noch nicht! Ich fürchte, wenn
diese kriminellen Machenschaften geldgieriger Wirtschaftsbosse
sich so fortsetzen sollten, wird eines Tages den Banken und
Managern die Gesellschaft um die Ohren fliegen.
Das kann schon sein. Die Bevölkerung verblödet und ergeht sich in Neiddebatten. Es wird weniger Arbeitszeit bei mehr Gehalt gefordert, obwohl die Deutschen im Vergleich zu den übrigen großen industrienationen schon lange am meisten verdienen und dafür am wenigsten arbeiten.
Die Forderungshaltung steigt, der Leistungswille sinkt.
Klar, das ist ein guter Nährboden für linke Rattenfänger.
Zumwinkel ist doch nur die Spitze des Eisberges. Nach den
neuesten Nachrichten sollen weitere 500 bis 700 Personen ins
Visier der Fahnder gekommen sein.
Ist denn die Schuld Zumwinkels bereits bewiesen worden?
Naja, Herrn Beck, dem Vordenker der Linksruckbewegung, reichen ja Gerüchte auch schon aus, weshalb sollte man da selbst noch hinterfragen…?
Das Zitat des Herrn Schleyer trifft den Nagel auf den Kopf:
Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) hat vor negativen
Auswirkungen auf den Zusammenhalt der Gesellschaft durch den
Fall Zumwinkel gewarnt. «Man hat mitunter das Gefühl, dass
gewisse Spielregeln für die da oben nicht mehr gelten»,
kritisierte ZDH-Generalsekretär Hanns-Eberhard Schleyer am
Freitag im Deutschlandfunk.
Möglicherweise hat der nicht genug abbekommen…
Es entstehe zuweilen der Eindruck,
dass die gesellschaftliche Elite ihrer Vorbildfunktion nicht
mehr gerecht werde. Allerdings warnte er auch davor,
Unternehmer unter Generalverdacht zu stellen. Die
Staatsanwaltschaft Bochum ermittelt gegen den
Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel,
wegen des Verdachts der Steuerhinterzieung.
Wie kommt man eigentlich darauf, dass ein Herr Zumwinkel erstens Unternehmer und zweitens verpflichtet zur Erfüllung einer Rolle als Vorbild sei?
Er ist leitender Angestellter und möchte, wie alle anderen auch, Geld verdienen.
Er ist seinen Aktionären, Kunden und Mitarbeitern verpflichtet.
Ein irgendwie geartetes Vorbild muss dieser Mann keineswegs sein. Wenn er privat jeden abend in den Puff geht und dort 4 Flaschen Schampus in sich hineinkippt, geht das niemanden etwas an.
Wenn er jede Woche seine 5 18-jährigen Liebhaber austauscht, ebensowenig.
Wenn er sein geld in Liechtenstein anlegt, und das ist alles, was wir bislang als gesichert annehmen dürfen, geht das ebenfalls niemanden etwas an. Betrügt er dabei den deutschen Fiskus, ist das eine Frage, die er mit dem Staatsanwalt zu klären hat.
Eine Vorbildfunktion oder deren Verletzung kann ich daraus nicht ableiten.
«Wir drohen in eine Gesellschaft abzurutschen, die wir
eigentlich schon überwunden glauben, nämlich in eine
gespaltene Gesellschaft, wo Klassen wieder eine Rolle
spielen», fügte er hinzu.
Das war nie anders.
30 jahre lang hat man versucht, das zu negieren. Dafür bezahlen wir nun die Rechnung.
«Die Verantwortung des Unternehmers
liegt nicht nur darin begründet, am Qurtalsende die besten
Zahlen vorzuweisen», mahnte Schleyer. Er regte eine
Wertediskussion an. Gleichzeitig warnte er vor einer
Vorverurteilung Zumwinkels. Falls die Vorwürfe zuträfen,
müssten die Verfehlungen allerdings entsprechend geahndet
werden.
Nett. Wer ein wenig von PR versteht, kann den diesem Artikel innewohnenden Rufmord quasi riechen.
Nun werden sich wieder einige auf mich stürzen, nur zu, ich
bin einiges gewohnt.
Es geht hier nicht darum, sich auf Dich zu stürzen, sondern zu kommentieren, wie Du und gleichgesinnte sich auf andere stürzen…
M.