5,- Euro mehr bei Hartz IV und nichts für die kids

Hallo,

von „nur“ war nie die Rede, aber daß die Zahl der Raucher und
Trinker in unteren sozialen Gruppen deutlich höher ist als im
Rest der Bevölkerung, ist ja eigentlich unbestritten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tabakrauchen#Rauchen_un…

Du unterliegst einem Trugschluss, wenn Du annimmst, dass
jeder, der Alg2 bezieht, automatisch bildungsfern ist.

wenn Du mir jetzt sagst, daß zwischen Bildungsferne und Bezug der Grundsicherung genauso wenig ein Zusammenhang besteht wie zwischen Zugehörigkeit zu einer unteren sozialer Schicht und Nikotin- und Alkoholgenuß, haben wir in der Tat eine schlechte Ausgangslage.

Mir erschließt sich nicht ganz, wie Du
auf den Gedanken kommst, daß eine potentielle Benachteiligung
und Verwaltungsaufwand schwerer wiegt, als der Umstand, daß
von dem Geld, das eigentlich den Kindern zusteht, in einigen
Haushalten (nicht in allen) Suchtmittel für die Eltern
beschafft werden.

Das ist genau das, was ich meinte: Auf die vage Vermutung hin,
dass es unter den Alg2-Beziehern einige wenige geben
könnte , die das Geld ihren Kindern vorenthalten und für
Suchtmittel zweckentfremden (was gänzlich unkontrolliert auch
in einem Nicht-Alg-Haushalt vorkommen könnte), werden alle
betroffenen Eltern unter Generalverdacht gestellt.

Ich stelle niemanden unter Generalverdacht (von Dir aber zugegebenermaßen kein schlechter Winkelzug einem gleich einen Generalverdacht unterzuschieben), aber es ist (im Gegensatz zu könnte ) nun einmal so, das es Eltern gibt, die das vom Staat (und damit letztlich von mir) zur Verfügung gestellte Geld mißbrauchen. Sofern sie ihr eigenes Geld verballern, soll mir das egal sein, aber ich erwarte, daß das Geld, das für das Wohlergehen und die Ausbildung der Kinder gedachte Geld auch dort ankommt.

Wenn nun eine Familie, die von ein oder zwei Einkommen lebt, beschließt, ihre Kinder daran nur in Form von Miraculi und Playstation partizipieren zu lassen, kann ich daran nichts ändern. Bei der Grundsicherung handelt es sich um eine staatliche Leistung und da müssen sich die Bezieher schon gefallen lassen, daß der Staat ein bißchen genauer hinschaut und ggfs. auch Sanktionen ausspricht oder die Einhaltung der Zweckbestimmung überwacht.

Mit dem Argument der möglichen Zweckentfremdung könnte man
auch fordern, das ganze Alg-System auf zweckgebundene
Gutscheine umzustellen.

Dafür bin ich schon seit Jahren, aber da es schon für Asylbewerber Anfang der 90er (zumindest hier in der Gegend) unzumutbar war, mit Gutscheinen einkaufen zu gehen, weil man ja daran hätte ihren Status erkennen können, habe ich wenig Hoffnung, daß sich Dein Vorschlag durchsetzt.

Es soll ja auch Menschen geben,
die gar nicht mehr imstande oder willens sind, das Geld
zweckbestimmt zu verwenden bzw. damit verbundene
Entscheidungen zu treffen, so daß das jemand anders erledigen
muß.

Wäre es nicht deutlich sinnvoller, wenn das Geld, das so, wie
es jetzt geplant ist, in einem immensen Verwaltungsapparat
versickert, zielgerichtet in geschulte Sozialarbeiter
investiert würde, die diesen Menschen dann auch tatsächlich
helfen können?

Ich weiß nicht, inwiefern bzw. wofür ein immenser Verwaltungsapparat geplant ist.

PS: Apropos - auch mit zweckgebundenen Gutscheinen ist ein
Missbrauch durchaus möglich, vgl. dazu z.B.
http://www.zeit.de/2010/38/DOS-Asylbewerberheim (Seite 2)

Daß das kein Argument gegen Gutscheine ist, ist aber schon klar, oder? Wo ist da der Mißbrauch? Das sieht mir eher nach freier Marktwirtschaft aus. Aber selbst, wenn man das nicht möchte, kann man sich eine Lösung ausdenken.

Gruß
Christian

Hallo!

da werden nach der Bankenrettung auch der Pharmaindustrie
Millionen in den Rachen geworfen

ja, das finde ich auch scheiße. Das heißt aber nicht, dass ich
der Meinung bin, es sollte mehr Geld für HartzIVler da sein,
sondern dass ich der Meinung bin, man sollte die arbeitende
Bevölkerung, die bereits jetzt über 6 Monate im Jahr nur für
den Staat arbeitet (in Form von Steuern und Abgaben) mal
entlasten.

Die müssen nämlich den Musikunterricht ihrer Kinder und den
Sportverein aus eigener Tasche bezahlen.

Das will keiner hören.
„Der Staat“ soll doch bezahlen. Er hat ja die Taschen voll.

Wenn wir unsere Bildungsmisere besser im Griff hätten, würden auch nicht so viele Menschen so viel unreflektiertes dummes Zeug reden, anstatt sich darüber zu informieren, wie ein Staaswesen funktioniert und wer das Geld verdient, das im Sozialetat verarbeitet wird.

Jeder will gern mehr haben. Aber es muss eben auch klar sein, dass man dafür etwas tun muss.
Das Lohnabstandsgebot findet sich ja vorausschauender Weise im aktuellen Entwurf nicht mehr.
Somit wird der arbeitende Bürger noch weiter veräppelt und abkassiert, bis irgendwann alle entweder Banker oder Hart4ler sind… :wink:

Ich jedenfalls plädiere für eine Verrfassungsänderung dahingehend, dass ein Arbeitnehmer maximal 30% seines Bruttoeinkommens an Steuern und Abgaben bezahlen müssen darf und der Staat bis 2025 entschuldet zu sein hat!

Gruß,
M.

Hallo,

Somit wird der arbeitende Bürger noch weiter veräppelt und
abkassiert, bis irgendwann alle entweder Banker oder Hart4ler
sind… :wink:

wenn richtige Arbeit nur noch mit 1€ die Stunde bezahlt wird, nähert man sich diesem Zustand natürlich zunehmend an.

Ich jedenfalls plädiere für eine Verrfassungsänderung
dahingehend, dass ein Arbeitnehmer maximal 30% seines
Bruttoeinkommens an Steuern und Abgaben bezahlen müssen darf
und der Staat bis 2025 entschuldet zu sein hat!

Wasch mich, aber mach mich nicht nass?

Gruß
T.

Moin,

haben sich deutschlandweit Arbeitslose zu spontanen
Freudenfesten und Paraden versammelt.

Das ist böse Verleumdung. Die haben doch gar keine Zeit für sowas. Die sind doch die ganze Zeit auf Jobsuche und am Bewerbungen schreiben!

Gruß
Marion

Hallo,

Spätestens dann, wenn ihre Kinder mit 16 vor der Entscheidung
stehen, eine Lehrstelle anzutreten, obwohl für sie persönlich
von dem Lehrgeld kaum was übrig bleibt, weil entsprechend der
HartzIV-Satz gesenkt wird…

das ist verrückt. Auf diese Weise wird diesen Jugendlichen in einem prägenden Alter vermittelt, daß arbeiten kaum lohnt.

Grüße,

I.

Ja bisher war das kind jau auch zum Rauchen und Saufen verdammt weil auch in seiner „Berechnung“ ein prozentual gekürzter Anteil für Alkohol und Tabak drin waren… dumm nur das es selbst jetzt noch nicht mal für die Monatskarte mit dem Bus langt.

Wieso, es langt doch. Einen Sack Reis im Monat und eine Monatskarte, dafür wird es bestimmt reichen.

Es wurde ja festgestellt, dass Kinder viel mehr Geld kriegen als sie in Wirklichkeit brauchen.

Wenn die Kinder das Geld wirklich kriegen würden, wäre wohl das Geschrei ein anderes.

Ich versteh das nicht ganz. Spielst du damit an auf die Behauptung, Hartz-4-Empfänger würden das Geld ihrer Kinder grundsätzlich versaufen und verrauchen? Oder meinst du meine nicht korrekte Ausdrucksweise, da die Kinder selber das Geld natürlich zum größten Teil nicht selber in die Hand kriegen und meistens auch nicht entscheiden, was damit gemacht wird?

Ich versteh das nicht ganz. Spielst du damit an auf die
Behauptung, Hartz-4-Empfänger würden das Geld ihrer Kinder
grundsätzlich versaufen und verrauchen?

Nein, das tun sie natürlich nicht.
Man möge sich an die Spendenaktion erinnern, die gestartet wurde, weil der kleine Max nicht in den Kindergarten gehen konnte, da die Eltern das Geld für Ratenzahlungen gebraucht haben.

Saufen und Rauchen tun nur die anderen.

Hallo,

Was die Leute mit ihrem Geld machen, soll ja erst einmal egal
sein. Schlimm wirds halt, wenn der Tabak- und Alkoholkonsum zu
Lasten der Kinder geht.

Aber aber, das stimmt doch gar nicht.
/t/5-euro-mehr-bei-hartz-iv-und-nichts-fuer-die-kids…

Hallo,

Möglichkeiten denkbar. U.a. die Auszahlung an die Eltern, wie
dies auch beim Kindergeld der Fall ist,

Das Kindergeld hat nicht unbedingt etwas mit Geld für Kinder zu tun.

Hallo,

Das Kindergeld hat nicht unbedingt etwas mit Geld für Kinder
zu tun.

womit dann?

Das Kindergeld ist zum Teil Sozialleistung, zum Teil Ausgleich für die Besteuerung des Existenzminimums von Kindern (http://de.wikipedia.org/wiki/Kindergeld)

Gruß

=^…^=

Antworten dazu
Moin Katz

Du hältst es nicht für diskrimierend, wenn Menschen an Orten,
an denen alle anderen mit Geld bezahlen - also in
Supermärkten, im Schwimmbad, in der Schulcafeteria - mit
Gutscheinen bezahlen müssen?

Chipkarte fänd ich praktischer. Wir benutzen ja alle Chipkarten - ob beim Arzt oder wenn wir mit unseren Bankkareten arbeiten…bald sind die Ausweise zum Glück auch im Chipkartenformat - ich kanns kaum abwarten - ich gtehe gleich ANfang November hin und lasse mir so einen Ausweis machen, damit ich endlich nicht mehr diese großformatige Brieftasche mit mnir rumschleppen muss!

Und das in einer Welt, in der es
im Zweifelsfall schon genügt, nicht die angesagte
T-Shirt-Marke zu tragen, um in der Schule gemobbt zu werden?

Wer so schlapp ist, dass er sich davon mobben lässt, der muss sowieso in ein entsprechendes Training…

Abgesehen davon wundert es mich ein wenig in Hinblick auf
Deine Arbeit mit Stasi-Opfern, dass Du es gutheißen kannst,
dass ein Staat so weit in den Privatbereich seiner Bürger (ja,
auch Alg2-Bezieher sind Bürger dieses Staates!) hineingreift.

Nee, das würde ich überhaupt nicht vergleichen. Wiegesagt, diese Chipkarten sind, da wir quasi alle eine oder mehrere besitzen, eine ideale Llösung für mich.
Gruß,
Branden

*
Moin Marion

Das ist böse Verleumdung. Die haben doch gar keine Zeit für
sowas. Die sind doch die ganze Zeit auf Jobsuche und am
Bewerbungen schreiben!

You made my day. Manchmal hast du einfach n guten Humor drauf, das muss ich dir lassen.
Es grüßt dich
Branden

Hallo,

womit dann?

Das Kindergeld ist zum Teil Sozialleistung, zum Teil
Ausgleich für die Besteuerung des Existenzminimums von
Kindern
(http://de.wikipedia.org/wiki/Kindergeld)

Du siehst richtig, ein Teil Sozialleistungen, der entscheidende Teil jedoch Besteuerung des Existenzminimums. Wenn du dich noch über den Kinderfreibetrag informierst, hast du alle Informationen zusammen, warum das Kindergeld weniger „Geld für Kinder“ bedeutet. Das ist kein Geschenk für die Kinder, das den Steuerpflichtige zusätzlich zu den Einkommen geschenkt wird.

Hallo Christian,

wenn Du mir jetzt sagst, daß zwischen Bildungsferne und Bezug
der Grundsicherung genauso wenig ein Zusammenhang besteht wie
zwischen Zugehörigkeit zu einer unteren sozialer Schicht und
Nikotin- und Alkoholgenuß, haben wir in der Tat eine schlechte
Ausgangslage.

es tut mir ja von Herzen leid, wenn das mit Deinem Weltbild kollidiert (nein, nicht wirklich), aber ich habe mir das schließlich nicht ausgedacht: In den alten Bundesländern haben der Auswertung zufolge bereits 15,8 Prozent der Arbeitslosen eine Fachhochschul- oder Hochschulreife, im Osten sind es 13,8 Prozent. (http://www.pressemitteilungen-online.de/index.php/bi… )

Ich stelle niemanden unter Generalverdacht (von Dir aber
zugegebenermaßen kein schlechter Winkelzug einem gleich einen
Generalverdacht unterzuschieben), aber es ist (im
Gegensatz zu könnte ) nun einmal so, das es Eltern gibt,
die das vom Staat (und damit letztlich von mir) zur Verfügung
gestellte Geld mißbrauchen.

Doch, das tust Du - nur, weil es theoretisch möglich ist, dass einer das Geld zweckentfremden könnte, sollen alle nicht eigenverantwortlich über dessen Verwendung entscheiden können.

Sollten auch, weil es theoretisch möglich ist, dass ARGE-Mitarbeiter Geld unterschlagen (ja, so etwas gibt es: http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka… ), vorauseilend und ohne konkreten Verdacht alle deren Privatkonten überwacht werden oder deren gesamter privater Geldverkehr auf bestimmte Chipkarten beschränkt werden?

Und das nicht etwa, weil es Dir um das Wohl der Kinder geht, sondern weil Du den Eindruck hast, die Bezieher seien Dir persönlich gegenüber verpflichtet, weil ein nicht messbarer Bruchteil Deines Geldes bei ihnen ankommen mag. Achtest Du auch so sorgsam auf die Verwendung öffentlicher Gelder, wenn es um andere Zahlungen im Zusammenhang mit stattlichen Aufgaben geht?

Sofern sie ihr eigenes Geld
verballern, soll mir das egal sein, aber ich erwarte, daß das
Geld, das für das Wohlergehen und die Ausbildung der Kinder
gedachte Geld auch dort ankommt.

Warum genau wird dann das Kindergeld nicht per Chipkarte ausgezahlt?

Mit dem Argument der möglichen Zweckentfremdung könnte man
auch fordern, das ganze Alg-System auf zweckgebundene
Gutscheine umzustellen.

Dafür bin ich schon seit Jahren, aber da es schon für
Asylbewerber Anfang der 90er (zumindest hier in der Gegend)
unzumutbar war, mit Gutscheinen einkaufen zu gehen, weil man
ja daran hätte ihren Status erkennen können, habe ich wenig
Hoffnung, daß sich Dein Vorschlag durchsetzt.

Du kannst oder willst vermutlich die Stigmatisierung von Menschen, die größtenteils völlig unverschuldet in dieser Lebenssituation sind, nicht erkennen.

Ich weiß nicht, inwiefern bzw. wofür ein immenser
Verwaltungsapparat geplant ist.

Nun, solch ein Chipkartensystem wird nicht von hyperaktiven Feen eingerichtet und betrieben. Es braucht Lesegeräte, Wartung derselben, Abrechnungs- und Verwaltungssoftware, Menschen, die all dies bearbeiten … Waährend bei einer Auszahlung auf das Konto bei der sowieso erfolgenden Anspruchsberechnung nur festgestellt wird, das der Kinderbetrag in die Berechnung einfließt - mehr an Verwaltungsaufwand gibt es in diesem Fall nicht.

Gruß

=^…^=

Hallo,

welchen Teil von ‚zum Teil Sozialleistung‘ hast Du nicht verstanden?

Gruß

=^…^=

reicht vollkommen

http://www.tagesschau.de/inland/hartz184.html
Was meint Ihr.
Sind 5,- Euro Eurer Meinung nach zuviel, gerade richtig oder
zu wenig.

Millionen von Hartz-IV-Empfängern kann die Bundesregierung nicht das Wahlrecht aberkennen (obwohl, man weiß ja nie).
Insofern sind doch 5 Euro absolut genug, das der Hartzer zum Wahllokal fahren kann und es bleibt sogar etwas übrig… für die Zigarette danach.

Hallo,

welchen Teil von ‚zum Teil Sozialleistung‘ hast Du nicht
verstanden?

Wie groß ist denn der Teil Sozialleistung im Kindergeld? Welchen Teil von „Besteuerung des Existenzminimums“ hast du nicht verstanden? Kindergeld wird als Familienförderung durch Steuerentlastung betrachtet, nicht als Zusatzleistung. Auch ohne den sozialen Anteil bleibt der Freibetrag existent.

Hallo,

schließlich nicht ausgedacht: In den alten Bundesländern
haben der Auswertung zufolge bereits 15,8 Prozent der
Arbeitslosen eine Fachhochschul- oder Hochschulreife, im Osten
sind es 13,8 Prozent.

da der Anteil mit Hochschul- und Fachhochschulreife in der Gesamtbevölkerung wesentlich höher ist (ich erinnere mich an ~ 40% eines Jahrgangs), ist das eigentlich eher ein Argument für meinen Standpunkt.

Und Weltbild… Naja, Du warst auch schon origineller.

Ich stelle niemanden unter Generalverdacht (von Dir aber
zugegebenermaßen kein schlechter Winkelzug einem gleich einen
Generalverdacht unterzuschieben), aber es ist (im
Gegensatz zu könnte ) nun einmal so, das es Eltern gibt,
die das vom Staat (und damit letztlich von mir) zur Verfügung
gestellte Geld mißbrauchen.

Doch, das tust Du - nur, weil es theoretisch möglich ist, dass
einer das Geld zweckentfremden könnte, sollen alle nicht
eigenverantwortlich über dessen Verwendung entscheiden können.

Die Argumentation bleibt an den Haaren herbeigezogen. Genauso könnte man argumentieren, daß alle Autofahrer unter Generalverdacht stehen, weil es Radaranlagen, Polizisten und Parkuhren gibt.

Sollten auch, weil es theoretisch möglich ist, dass
ARGE-Mitarbeiter Geld unterschlagen (ja, so etwas gibt es:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka…

Oh nein, sollte es tatsächlich so sein, daß es auch unter ARGE-Mitarbeitern, Beamten oder gar Bankangestellten auch gesetzesuntreue Bürger gibt?

Mal ernsthaft: das ist doch kein Argument für irgendetwas, außer daß in Unternehmen, Behörden und auch eben Arbeitsgemeinschaften so etwas wie ein Querschnitt der Bevölkerung zu finden ist.

Und das nicht etwa, weil es Dir um das Wohl der Kinder geht,
sondern weil Du den Eindruck hast, die Bezieher seien Dir
persönlich gegenüber verpflichtet, weil ein nicht messbarer
Bruchteil Deines Geldes bei ihnen ankommen mag.

Jetzt kommen also die Unterstellungen. Nun gut: es geht mir um beides. Darum, daß das Geld an der richtigen Stelle ankommt und darum, daß mein Geld nicht zum Fenster herausgeschmissen wird. Und daß Du von einem „nicht meßbaren Bruchteil“ meines Einkommens sprichts, spricht nicht gerade dafür, daß Du die Bedeutung der Veranstaltung durchschaust.

Für die Ausgaben für Hartz IV habe ich auf die schnelle einen Betrag von rd. 40 Mrd. Euro pro Jahr gefunden; der Gesamtetat für das Ministerium für Arbeit und Soziales - also für die Transferzahlungszentrale - belief sich auf rd. 140 Mrd. Wenn ich das mal spaßeshalber auf die Bevölkerung umrechne, komme ich auf 500 Euro bzw. 1725 Euro pro Person und Jahr. Ich weiß ja nicht, auf welch großem Fuß Du lebst, aber das ist ein durchaus meßbarer Bruchteil meines Einkommens.

Wenn man die Beträge auf die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten umlegt (was an der Realität deutlich näher ist), kommt man sogar bei etwa den dreifachen Beträgen aus.

Achtest Du
auch so sorgsam auf die Verwendung öffentlicher Gelder, wenn
es um andere Zahlungen im Zusammenhang mit stattlichen
Aufgaben geht?

Du wirst es nicht glauben: ja.

Sofern sie ihr eigenes Geld
verballern, soll mir das egal sein, aber ich erwarte, daß das
Geld, das für das Wohlergehen und die Ausbildung der Kinder
gedachte Geld auch dort ankommt.

Warum genau wird dann das Kindergeld nicht per Chipkarte
ausgezahlt?

Keine Ahnung, bin ich Politiker?

Dafür bin ich schon seit Jahren, aber da es schon für
Asylbewerber Anfang der 90er (zumindest hier in der Gegend)
unzumutbar war, mit Gutscheinen einkaufen zu gehen, weil man
ja daran hätte ihren Status erkennen können, habe ich wenig
Hoffnung, daß sich Dein Vorschlag durchsetzt.

Du kannst oder willst vermutlich die Stigmatisierung von
Menschen, die größtenteils völlig unverschuldet in dieser
Lebenssituation sind, nicht erkennen.

Da Du an anderer Stelle Belege einforderst, wirst Du für die Formulierung „größtenteils“ sicherlich auch einen haben. Davon abgesehen: wir reden vom Verteilen des Geldes anderer, arbeitender Menschen. Den Begriff „Stigmatisierung“ hast Du vermutlich aus Gründen der Dramatisierung selber in die Runde geworfen, aber in der Tat halte ich ein gewisses Unwohlsein bei der Inanspruchnahme von Mitteln anderer Leute durchaus für vertretbar.

Ich weiß nicht, inwiefern bzw. wofür ein immenser
Verwaltungsapparat geplant ist.

Nun, solch ein Chipkartensystem wird nicht von hyperaktiven
Feen eingerichtet und betrieben. Es braucht Lesegeräte,
Wartung derselben, Abrechnungs- und Verwaltungssoftware,
Menschen, die all dies bearbeiten … Waährend bei einer
Auszahlung auf das Konto bei der sowieso erfolgenden
Anspruchsberechnung nur festgestellt wird, das der
Kinderbetrag in die Berechnung einfließt - mehr an
Verwaltungsaufwand gibt es in diesem Fall nicht.

Ach so, den „immensen Verwaltungsapparat“ (bitte auch noch einen Beleg für „immens“ liefern) halte ich in der Tat für akzeptabel, wenn er seinen Zweck erfüllt. Ich bin aber auch gerne noch bereit, monatlich einen Zwanni für Sozialarbeiter draufzulegen.

Gruß
Christian

kann die Bundesregierung
nicht das Wahlrecht aberkennen (obwohl, man weiß ja nie).

Hallo,

aberkennen nein, aber einschränken wäre gut.
Ich habe da vor einem Jahr mal einen Vorschlag gemacht:
/t/wahlreformvorschlaege/5437345/9

Das Parlament verteilt ja das Geld, deshalb sollten die „Einzahler“ auch mehr Einfluss haben als die „Empfänger“

Gruß, Joshi