Adam und Eva wurden als Menschen geschaffen. Sie waren keine
Automaten und keine Marionetten, sondern trugen den freien
Willen in sich. Sich konnten sich vom ersten Tag an für die
Einhaltung der gebote Gottes entscheiden oder dagegen.
Ah ja. Und Gott wusste natürlich nicht, wie sie sich entscheiden würden.
Davon abgesehen - was soll denn das für ein „freier Wille“ sein, wenn die einzige Alternative, die er einem gibt, entweder bedingungsloser Gehorsam oder ewige, grausame Bestrafung ist - nicht nur Bestrafung des Geschöpfes, sondern auch gleich noch all seiner Nachkommen? Wobei das Geschöpf die Strafe einer Gehorsamsverweigerung nicht einmal kennt, sondern erst erfährt, wenn es in die Falle gelaufen ist …
Das ist, als wenn man ein Baby auf den Elektroherd setzt, eine Kochplatte einschaltet und ihm sagt: hier, diese Platten darfst du anfassen, aber von der hier musst du die Finger lassen. Nur mit dem Unterschied, dass man als nicht allwissender Mensch nicht mit Bestimmtheit wissen kann, dass sich das Kind verbrennen wird. Das ist pädagogisch natürlich äußerst sinnvoll - so lernt das Kind, welche Folgen es hat, wenn es ungehorsam ist und von seinem freien Willen Gebrauch macht. Welch ein Muster an grenzenloser Güte und Liebe! Warum gehen eigentlich nicht einmal christliche Eltern so mit ihren Kindern nach göttlichem Vorbild um? Hoffentlich nicht nur, weil man sie sonst - völlig zu recht - vor Gericht stellen und einsperren würde.
Das
Gebot, nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu
essen, war keine lästige oder besserwisserische Vorschrift
Gottes, sondern diente dazu, Adam zu zeigen, dass er seinem
Schöpfer zum Gehorsam verpflichtet war.
[…]
Umgekehrt konnte Adam
erkennen, dass das Essen davon „böse“ war und den Tod und
alles sonstige Elend zur Folge hatte.
Gerade das konnte er doch eben nicht. Wie hätte er denn wissen sollen, dass es falsch oder böse war, entgegen Gottes Gebot zu handeln, wenn er die Fähigkeit der Erkenntnis des Guten und Bösen noch gar nicht besaß sondern sie nur durch Ungehorsam gewinnen konnte - durch Ausübung seines freien Willens?
Genau das ist doch das Unsinnige an diesem Mythos. Da stattet ein Gott sein Geschöpf mit freiem Willen aus, obwohl er als allwissendes Wesen natürlich genau weiss, was dann passieren muss. Noch besser: die Erkenntnis von Gut und Böse - genau das, was unabdingbar notwendig ist, um von einem freien Willen verantwortlich Gebrauch zu machen - verweigert er seinem Geschöpf und lässt es grausam blind in die Falle laufen. Man kann diese absurde Geschichte drehen und wenden wie man will - sie wird nicht besser und nicht sinnvoller und stellt diesem Gott wahrlich kein Ruhmeszeugnis aus.
Freundliche Grüße,
Ralf
Once upon a time I found a garden,
Picked the brightest things that I could see;
An apron full of Mr Harding’s flowers,
I didn’t know that he was watching me.
Straight away my mother ran to tell him
Wondering what he would say or do.
Mr Harding smiled and said, “She’s just a little child;
I knew that she’d be picking them for you.”
By the fire my dad would read me stories.
One of them concerned a garden too,
Where the lion and the lamb lay down together
Every lovely fruit and flower grew.
The gardener let his children in to play there,
Delighted in the brightness of the day,
But when they went exploring and took a fruit to taste
He cursed them both and sent them on their way.
Even then I realised in my childish mind
That he wasn’t a proper gardener of the Mr Harding kind.
(Maggie Holland)