Hallo
das mag ja sein, aber trotzdem stellt er klar heraus, dass es
einige echte wirtschaftliche Erfolge + Verbesserungen gegeben
hat,
Leider kann ich das Haffners Ausführungen nicht entnehmen. Da ich aber die Bücher, die ich von ihm gelesen haben, nicht alle im Kopf habe, ändere ich meine Ansicht bei einer Quellangabe hierzu gerne.
Und wenn das so ist, dann ist das so, auch wenn man politisch
ganz anders eingestellt ist - was ich übrigens auch bin und
Simsy Mone wohl auch, wenn ich das richtig lese.
Ja, hat das denn jemand bezweifelt…?
Ich wollte Hitler nicht nachträglich den Ökonomie-Nobelpreis
verleihen, und das war auch aus meinem Posting nicht
herauszulesen.
Das ist richtig. Du sagtest, dass es auch ein paar wirtschaftliche Erfolge gab, u.a. mit Verweis auf Haffner, und auch diese paar Erfolge kann ich nicht sehen.
Verstehe mich nicht falsch. Wenn es solche gibt, erkenne ich das sofort an. Es ist ohnehin kein Geheimnis, dass extreme Staatsformen (zB. extrem liberal oder extrem diktatorisch) Wirtschaftserfolge herbeiführen können. Ob man das dann möchte, ist ja eine ganz andere Frage. Aber unter Hitler sind mir eben keine bekannt, was ja die stringente Entwicklung zum Bankrott auch zeigt. Ist ja an sich auch ein nachvollziehbarer Plan, durch staatliche Lenkung eine erhebliche Produktion herbeizuführen, dabei die Wirtschaft zu ruinieren und diese dann durch die Ausbeutung anderer Länder wieder zu sanieren. Und wenn ich mich recht entsinne, vertritt Haffner eben diese Linie.
Insofern verstehe ich die Diskussion, die Du
jetzt vom Zeun brichst, überhaupt nicht.
Ich breche überhaupt keine Diskussion vom Zaun, ich hatte lediglich gesagt, dass meine Lektüre von Haffners Büchern die Information, dass es tatsächliche (und nicht nur vordergründige) Wirtschaftserfolge gab, nicht bestätigt hat. Aber wie gesagt, lasse ich mich da gerne eines besseren Belehren.
Ich meine mich sogar zu erinnern, dass Haffner sagte, dass englische Ökonomen bereits 1935/36 nach Analyse der deutschen Wirtschaftspolitik und -Situation zu der Erkenntnis kamen, dass es spätestens 1940 Krieg geben muss, da das Reich ansonsten zusammenbricht (ich glaube in „Deutschland - Jekyll and Hyde“), aber das kann auch jemand anders gewesen sein.
Und das passt auch in Hitlers Konzepte. Er nie langfristig gedacht (auch, wenn er von einem Tausendjährigen Reich sprach). Er wollte immer schnelle Erfolge und einen gewonnenen Krieg vor allem noch zu seinen Lebzeiten. Und er hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass Deutschland durch einen kommenden Krieg die Weltherrschaft erreichen oder völlig zugrunde gehen würde. Warum dann sich die Arbeit machen, echte und somit auch langfristig haltbare Wirtschaftsverbesserungen herbeizuführen.
Genau so wie Du jetzt hier, muss wohl Kerner aufgetreten sein:
ich gebe erst Ruhe, wenn Person XY sich vollständig von seinen
Aussagen distanziert und dem Nazitum abschwört. Dazu gibt es
aber hier keine Veranlassung, weil sich niemand „pro“
ausgesprochen hat…
??? Also manche Beiträge sind wirklich mehr als seltsam.
Ich sagte lediglich, dass ich Haffners Literatur eine Feststellung von Wirtschaftserfolgen im 3. Reich nicht entnehmen kann. Wie Du jetzt auf obige Zeilen kommst, will ich glaube ich gar nicht verstehen (können).
Und nein, ich gehöre definitiv nicht zu Leuten, die einer schlechten Zeit nur Schlechtes abgewinnen können. Aber ich teile die Vorgehensweise Haffners, der sich ja selbst nicht als Historiker bezeichnet, sondern jemand, der Zeitgeschehnisse und Fakten neu bewertet. Und so, wie ich ihn verstanden habe, ist die wirtschaftliche Situation unter Hitler, die in Teilen als Erfolg dargestellt wird, eine von ihm so gesehener Aspekt, dass die Erfolge eben nur vordergründig, wirtschaftlich jedoch tatsächlich keine waren. Insbesondere muss man bei jeder Verbesserung zB. für den einzelnen Bürger fragen, wo sie her kommt, wer und vor allem mit welchen Mitteln und Schulden sie bezahlt wurden und wie diese gedeckt waren (oder eben nicht).
Und obwohl ich kein Wirtschaftswissenschaftler bin, mag es mir auch selbst nicht einleuchten, wie ein Land, dass 1933 wirtschaftlich am Boden lag, in der Folge im Zuge eines Vierjahresplanes eine ungeheure Produktion insb. von solchen Gütern herbeizaubert, die dem Wirtschaftskreislauf selbst nichts bringen, nämlich Waffen, und bei Kriegsausbruch Bankrott ist, Wirtschaftserfolge soll aufweisen können.
Woher hatte denn der Staat das Geld, Waffen zu kaufen, Autobahnen zu bauen und Volbeschäftigung zu schaffen?
Aber auch hier lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
Gruß
Dea